Goldreserven Türkei: 100-Milliarden-Dollar-Rekord und über 800 Tonnen

Die Türkei überschreitet erstmals seit 2023 wieder die Marke von 800 Tonnen Gold – und erreicht einen Rekordwert von 107,4 Milliarden US-Dollar.

Türkei erreicht über 800 Tonnen Goldreserven und meldet Rekordwert
Die Türkei überschreitet erstmals seit 2023 wieder die 800-Tonnen-Marke bei den Goldreserven. Und erstmals ist das türkische Gold mehr als 100 Milliarden US-Dollar wert.

Die Türkei meldet erstmals seit 2023 wieder Goldbestände von über 800 Tonnen. Der Wert der Reserven erreicht zugleich ein neues Rekordhoch.

Goldreserven mit neuem Rekordwert

Die türkischen Goldreserven haben zum Monatsende Oktober 2025 einen Wert von 107,4 Milliarden US-Dollar erreicht. Der Anstieg ist vor allem dem deutlich höheren Goldpreis zu verdanken.

Laut Zentralbank (TCMB) lagen die Bestände bei 25,807 Millionen Unzen, also 802,69 Tonnen. Damit überschritt die Türkei erstmals seit März 2023 erneut die 800-Tonnen-Marke. Im Monatsverlauf erhöhten sich die Reserven um 124.000 Unzen bzw. 3,86 Tonnen. Es war der 14. monatliche Zuwachs in Folge.

Entwicklung der Goldreserven der Türkei seit 2010
Entwicklung Goldreserven Türkei seit 2010 in Tonnen (Quelle: TCMB; Grafik: Goldreporter).

Zuwachs seit Jahresbeginn

Seit Jahresbeginn legten die Goldreserven um knapp 41 Tonnen (1,31 Mio. Unzen) bzw. 5 Prozent zu. Auf Jahressicht ergibt sich ein Anstieg von 49 Tonnen, also 6,5 Prozent.
Ihr bisheriges Hoch hatten die TCMB-Bestände im Februar 2023 erreicht – mit 836,65 Tonnen, rund 38 Tonnen mehr als aktuell.

Wert der türkischen Goldreserven seit 2010 in Tonnen. Neues Rekordhoch bei 107 Milliarden US-Dollar erreicht
Entwicklung Wert der türkischen Goldreserven seit 2010 in Tonnen. Neues Rekordhoch erreicht, erstmals mehr als 100 Milliarden US-Dollar; Grafik: Goldreporter.

Währungsreserven ebenfalls höher

Auch die gesamten Währungsreserven der Türkei stiegen im Monatsvergleich um 4 Prozent auf 187,4 Milliarden UD-Dollar.

Die Fremdwährungsreserven gingen jedoch um 3 Prozent auf 72,3 Milliarden US-Dollar zurück. Der Goldanteil an den Gesamtreserven erhöhte sich damit von 54 auf 57 Prozent.

Was in den Türkei-Zahlen enthalten ist

Zu den TCMB-Beständen zählt auch Gold, das Geschäftsbanken bei der Zentralbank hinterlegen – etwa als Sicherheiten. Die rein staatlichen türkischen Goldreserven schätzt der World Gold Council aktuell auf 641 Tonnen.

Die Türkei kämpft seit Jahren mit einem sinkenden Außenwert der Lira. Goldimporte spielen dabei eine Rolle, da sie üblicherweise in US-Dollar bezahlt werden. Deshalb schränkten die Behörden die Goldeinfuhren bereits 2024 ein. Seither liegen die monatlichen Importmengen der Türkei konstant unter 15 Tonnen, während die Silbereinfuhren stark gestiegen sind.

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10 Kommentare

  1. Ich frage mich, was haben die Türken mit dem Gold vor?
    Könnte mir folgendes Szenario denken:
    Man stabilisiert damit die Lira, die ja erneut in die Hyperinflation geht, der Gestalt, dass man mit irgend einem propagandistischem Konzept (Trick) den Leuten erklärt, dass diese nun durch die angeschafften Goldreserven mit x Prozent gedeckt ist. Das Vertrauen könnte einige Zeit zurück kommen.
    Womöglich streicht man dann wieder ein paar Nullen aus der Lira, so wie schon mal bei einer „Währungsumstellung“ zum 1. Januar 2005, wo 1 Million alte türkische Lira zu einer neuen türkischen Lira umgestellt worden waren. Von der neuen Währungseinheit erhoffte sich die Türkei auch eine psychologische Stabilisierung der Lira, was wohl funktionierte. Auf jeden Fall bereitet sich gerade eben die währungs-geschüttelte Türkei auf etwas vor.
    An dieser Geschichte erkennt man, wie zäh sich eine „moderne“ Hyperinflation abspielen könnte. Die Lira bleibt, ebenso diese auf den Geldscheinen bestehen. Nur dessen Wert schrumpft. Kosmetik halt, aber es hilft, das Fiat-System dort zu verlängern.

    Und was hat Polen mit dem Zloty vor, als weiterer großer Goldkäufer?

    Was meinen die werten Dorfbewohner dazu?

    Grüße in die Gemeinde vom Commander

    • @Commander
      Werter Commander, ich sehe das ganz ganz simpel:
      Die Notenbanker sind
      1.) Nicht doof und
      2.) Im Vergleich relativ gut informiert.

      Diese Damen und Herren mit Hirn und Wissen sehen das Ende des FIAT-Papiersystems (wie wir im Dorf auch) kommen und bereiten sich vor.
      Es gibt 3 Kategorien an Ländern:
      1.) Die mit einer großen Rohstoffbasis (Russland, Katar, Saudis etc.)
      2.) Die „unten ohne“, aber mit Hirn.
      3.) Die ohne Hirn und ohne Rohstoffe.

      Die Länder der Kategorie 1.) können ihre gefragten Rohstoffe auch in Zukunft immer gegen die dann gültigen Währungen verkaufen und ihre Länder finanzieren, hier besteht „nur“ die Notwendigkeit für paper dump. Der aktuelle Inhalt der Altpapiertonne muß noch rechtzeitig weg (z.B. China).

      Polen, Türkei etc. ordne ich in Kategorie 2 ein. Man baut an einem goldenen Rettungsboot.

      Debilistan, Frankreich etc. gehören für mich in Kategorie 3.

  2. Commander:
    Auch Polen war bzw. ist von der Inflation betroffen. Die Kosten für Lebensmittel entsprechen mittlerweile denen in Deutschland, wobei der Durchschnittslohn natürlich geringer ist. Die polnische Regierung hatte die Umsatzsteuer auf Grundnahrungsmittel zeitweise ausgesetzt. Angemerkt sei, dass bestimmte, in Polen hergestellte Lebensmittel wohl subventioniert sind. Man erkennt sie im Supermarkt z.B. an einem kleinen rot-weißen Aufkleber.
    Nichtsdestotrotz ist Polen kein Billigland mehr. Die Preise für Immobilien sind ebenso erheblich gestiegen wie die Mieten. Gleiches gilt für Dienstleistungen. Vor 2 Wochen habe ich z.B. für eine Thermenwartung ca. 85,00 € bezahlt. In Deutschland kostet mich dies aktuell 93,00 €. Ein Herrenhaarschnitt zum Beispiel kostete bis 2021 20,00 PLN, jetzt sind es 40,00 PLN.
    Der zloty ist im Verhältnis zum Euro stabil. Anfang März 2022 gab es für einen Euro 4,75 PLN. Vor zwei Wochen waren es 4,15 PLN.
    Wenn wir hier über die psychologische Seite sprechen, so ist die Lage in Polen m.E. nicht mit derjenigen in Deutschland vergleichbar. In Polen wird aufgebaut. Der Wohlstand nimmt zu und die Leute merken das. In Deutschland ist das Gegenteil der Fall. Und auch dies nimmt man (kopfschüttelnd) zur Kenntnis. Die Bürger haben vertrauen in den zloty, den Euro will man nicht haben.
    Und was die Goldkäufe seitens der polnischen Nationalbank betrifft, so sind die Polen auch hier schlauer. Sie nehmen die EU-Gelder und bauen damit ihr Land auf bzw. sie kaufen hierfür Gold. Deutschland stellt einen Großteil dieser Gelder bereit und verschenkt weitere Gelder in alle Welt. Das eigene Land wird ausgenommen und bleibt auf der Strecke. Die Polen mit ihrem beachtlichen Nationalbewusstsein würden diesen Zirkus nicht mitmachen.

  3. 4/@ All
    Alle sollten sich beim Edelmetallkauf vorbereiten das der Dollar dem nächst stark fallen sollte, ich habe den Radar bei 1.30/1.40/1,50 und vielleicht sogar noch einmal 1,60.-
    Was natürlich den Goldpreis auch massiv befeuern wird ;-)
    Grüße an Alle aus dem kalten Wien

    • @Ukunda
      Warum sollte der Dollar kurzfristig so stark gegen den Euro fallen? Beim Euro sieht es ja nicht besser aus?
      Und was ändert das für mich als Euro-Goldkäufer, wenn man mehr Dollar je Unze bezahlen muss? Der Preis in Euro verteuert / verbilligt sich doch dann nicht, sondern nur in Dollar, oder? Ja, bei US-Aktien habe ich das Währungsrisiko.

      • Meiner Ansicht nach wird die EZB alles tun um die Wechselkurse zu wichtigen Exportnationen möglichst im Rahmen zu halten.
        Die Zölle wirken bereits exportdämpfend. Ein niedriger Wechselkurs wäre eine zusätzliche Belastung.
        Natürlich wird das bestimmt nicht als offizieller Grund angeführt.

    • @Ukunda
      Die Frage, wie sich Euro und USD zueinander verhalten werden ist bildlich folgende Wette:
      Ich stelle 2 Körbchen Erdbeeren im Juni in die Sonne und wette darauf, welches Körbchen zuerst vergammelt.
      Faktisch komplett egal, beide Körbchen werden vergammeln.
      Letztlich ist die Situation so extrem verfahren, daß ich keine Wette abschließen würde.
      Frankreich ist komplett pleite, das ganze Brüssel/EZB-Konstrukt basiert nur noch auf der REIN THEORETISCHEN Bonität Debilistans- mit explodierenden Schulden, einer vergreisenden und verdummenden Bevölkerung und einer fliehenden Industrie.
      Im Haushalt 2026 wird jeder 3. Euro mit Schulden finanziert.
      Das ist 3.-Welt Niveau.
      Venezuela mit schlechtem Wetter, mieser Stimmung und Bespitzelung.

      Das ist so, als würden 2 Passagiere auf der Titanic/Olympic darauf wetten, welche ihrer Kabinen zuerst voll Wasser läuft.
      Sinnlos, es zählt nur eine Vorgehensweise: WEG, so schnell und weit wie möglich.
      Ins Dorf.

      Ob auf irgendwelche Rücksetzer zu warten sinnvoll ist, kann man aus der Rückschau eindeutig beantworten: NEIN.
      Die letzten 7 Jahre war es immer falsch auf irgendwas zu warten.
      Was nützt mir ein Rücksetzer im Sommer 2026 von 5.000 auf 4.800, wenn ich jetzt kaufen könnte ?

  4. @Ukunda Warum in Gottes Namen sollte der Euro gegen den Dollar stark steigen?Weil die europäische Schuldenwirtschaft so sehr floriert ?Das Warten auf die Superpreisrücksetzer war in den letzten Jahren recht teuer.Habe mich im Gegenteil geärgert im April und Mai ein paar Tubes mit Silbermaples überhaupt verkauft zu haben,behalten wäre lukrativer gewesen.Grüsse aus dem sonnigen und kalten Berlin.

  5. @ Materialist
    Ich habe nicht geschrieben das man auf Rücksetzer warten soll, ich für mich warte, da ich gut bestückt bin !!!!! Das muß natürlich jeder für sich selbst bestimmen
    Und warum eine massive Dollarabwertung starten könnte, ich setze darauf, wenn es sich noch fast keiner vorstellen kann. Denn im Einkauf liegt der Gewinn.
    Hatte voriges Jahr das schon einmal mit Maruti hier geschrieben, und nun dürfte es bald soweit sein

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