Dienstag,30.April 2024
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Goldpreis nimmt wieder Fahrt auf

Gold, Goldpreis, US-Terminmarkt (Foto: Goldreporter)
Der Goldpreis nahm zuletzt wieder Fahrt auf. Kurzfristig signalisieren die Daten vom US-Terminmarkt aber ein vorübergehendes Nachlassen der Marktstärke (Foto: Goldreporter).

Nach der jüngsten Kurskonsolidierung ist der Goldpreis wieder mit Gewinnen aus der Handelswoche hervorgegangen. Was geschah am US-Terminmarkt?

Goldpreis steigt

Der Goldpreis zeigte nach der Konsolidierungs-Phase ab der zweiten März-Woche zuletzt wieder steigende Tendenz. Im Bereich von 1.929 US-Dollar bildete sich charttechnisch gesehen ein belastbarer Boden. Somit ging das Edelmetall mit Gewinnen aus der Handelswoche. Für übergroße Euphorie gibt es aber noch keinen Anlass. Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft Gold-Futures an der US-Warenterminbörse COMEX.

CoT-Daten

Die Netto-Short-Position der „Commercials“ sank gegenüber Vorwoche um 5 Prozent auf 281.595 Kontrakte. Auf der Gegenseite ging die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ entsprechend zurück auf 248.032 Kontrakte. Hier war einmal mehr das „Managed Money“ mit einer Abnahme der Netto-Verkäufe um 9 Prozent der entscheidende Faktor.

Open Interest

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX (100-Unzen-Verträge), sank gegenüber Vorwoche um 2 Prozent auf 605.191 Kontrakte. Aber bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging es dann um 0,6 Prozent nach oben auf 608.995 Kontrakte.

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Gold, COT-Daten

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis im US-Futures-Handel beendete die Handelswoche mit 1.957 US-Dollar pro Unze (April-Kontrakt). Das heißt, der Kurs legte gegenüber Vorwoche um 1,8 Prozent zu. Allerdings könnte sich kurzfristig erneut eine Top-Bildung bei Gold abzeichnen, da der Open Interest gegenüber Vorwoche rückläufig ist. Das könnte vorübergehend auf eine nachlassende Marktstärke hindeuten.

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren per 24. März 2022 um weitere rund 250.000 Unzen auf 34,43 Millionen Unzen. Dabei ging es mit den zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände der Kategorie „eligible“ um etwa 390.000 Unzen rauf auf 16,89 Millionen Unzen.

Lieferanträge

Für den Kontrakt-Monat März liegen nun 11.784 Anträge auf physische Warenlieferung vor. Das heißt, in der vergangenen Woche nahmen diese nur leicht zu, nämlich um 295 (Vorwoche: +1.247). Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 wurden insgesamt 55.102 Anträge auf physische Warenlieferung eingereicht.

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11 Kommentare

  1. Heute mal als Aufmacher: ‚Ein Kessel Buntes‘ [liebe Ossis, #LeaveNoOneBehind]. Quasi der Newsfeed für das moderne Themenhopping – da ist für jeden was dabei!

    Aber wo bloß anfangen?

    Ok, fangen wir mit der epischen Moritat der Dynastie derer von Evergrande an. Nachdem am Montag deren Aktien vom Handel an der Hongkonger Börse ausgesetzt wurden, hat der Immobilienkonzern, so wörtlich, „entdeckt“, dass Banken Sicherheiten im Wert von 13,4 Mrd. Yuan [umgerechnet 1,9 Milliarden Euro] konfisziert haben. Ein Menetekel für den ganzen degenerierten RealEstate-Adel.

    https://finanzmarktwelt.de/evergrande-banken-konfiszieren-sicherheiten-chinas-immobilienpreise-sinken-weiter-229852/

    Habe auch ein Video mitgebracht. Unser Little Rocket Man hat den Raketenstart diese Woche unfassbar brillant in Szene setzen lassen. Ich kann kaum an mich halten, aber das ist schon echt ein Knaller – Respekt!
    Und DANKE! [Disclaimer: Klapperschlange und ich sind nicht umsonst Fans!]

    https://www.n-tv.de/politik/So-absurd-inszeniert-Nordkorea-den-Raketentest-article23223962.html

    Mal jenseits der Ukraine: Ein Angriff auf die saudi-arabische Ölindustrie wird wohl zu einem [weiteren] Ölpreisanstieg führen. Der Jemen-Krieg – ein [fast] vergessener Krieg.*

    Wir springen thematisch nach Hong Kong und fragen uns, „ob Finanzkapitalismus auch ohne Demokratie funktioniert“. Die ‚Börsenzeitung‘ kennt die Antwort: Claro, „aus Sicht der Marktteilnehmer ist das offenbar kein Problem“. Marktförmiger Zynismus, ick hör dir trapsen.**

    +++ Wolle mer se reinlasse?: Kiew bereitet Russenmontag vor +++***

  2. Das liest der geneigte Goldkäfer doch gerne: Die altehrwürdige Credit Suisse sieht das Ende der alten Währungsordnung kommen. Die flottierende Rohstoffkrise werde die Inflation weiter anheizen und den Dollar in Richtung Vorhölle schicken. Gold und andere ‚Rohstoffe‘ würden dagegen reüssieren.

    Der uns bereits bekannte Großstratege der Credit Suisse, Zoltan Pozsar, sieht ebenso den Renminbi [chinesisch für „Volkswährung“ oder „Volksgeld“] aufsteigen, weil selbiger durch einen ‚Korb‘ von Rohstoffen gestützt wird.

    Der „Regimewechsel“ im globalen Währungssystem sei spätestens mit der Konfiskation der russischen Währungsreserven manifest geworden. Die „Praktiken der Devisenreservenverwaltung“ würden sich nun grundlegend wandeln. Die „Rohstoffwelt“ erlebe zur Zeit einen „perfekten Sturm“. In der neuen Währungsordnung würden Rohstoffe, darunter Gold, eine zentrale Rolle einnehmen.

    https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/credit-suisse-dollar-wird-verlieren-setzen-sie-auf-gold-und-rohstoffe-20247580.html

    • @Thanatos
      Möchte sagen, Danke für die Recherche.
      Beim Reifenwechsel ;-) im Währungssystem werden aber m.M. nach die Kryptos keine Rolle spielen. Da liegt dieser Pozsar falsch!!
      Ansonsten volle Übereinstimmung!

      • @Christian

        Es war mir eine Freude. Ist ja bloß ein wenig Copy & Paste.

        Claro, das Spannende wird sein, ob es sich frei Kondratjew und dessen Zyklen tatsächlich um einen Paradigmenwechsel handelt. Oder ob doch nur das Öl gewechselt wird, um mit der alten Gurke noch eine Weile auf nur einem Zylinder zu fahren. Quasi auf Sicht, bis der nächste Kolbenfresser ansteht.

        • Ich kauf ein „nach“!
          „…frei NACH Kondratjew…“
          Erst entfallen einzelne Wörter – und wo endet es?

    • @Translator

      Danke Dir und @Nomen est Omen für den interessanten Artikel.

      Und in der Tat, die bisherige ‚Globalisierung‘ einer kapitalistischen One World scheint ein Auslaufmodell zu sein. An deren Stelle tritt offenbar eine fragmentierte Struktur unterschiedlicher Währungs- und Handelsräume. Ob dadurch aber zwangsläufig die Dominanz des angelsächsischen Finanzkapitalismus gebrochen wird, bleibt abzuwarten.

      Lieber Translator, hättest Du gedacht, dass die ‚Mangelwirtschaft‘ verblichener DDR-Provenienz eine Entsprechung im modernen Weltsystem haben würde? Der neue Mangel ist ein nun ein globales Phänomen, welches nicht mehr allein mit den disruptiven Effekten der Pandemie erklärt werden kann. Ausgehend von den Versorgungsengpässen bei Energie und Rohstoffen, sind die Störungen der globalisierten Liefer- und Produktionsketten bis in die Supermarktregale der Zentren vorgedrungen.

      Diese Versorgungskrise ist schließlich ein Ausdruck der Fragilität der globalisierten Weltwirtschaft. Die Nachfrage trifft auf eine marode, kaputtgesparte Infrastruktur und eine Just-in-time-Produktion, bei der die Lagerkosten schlicht auf die Straßen und Wasserwege outgesourct werden – was das System für Störungen der Lieferketten besonders anfällig macht. Je weiter alle Gesellschaftsbereiche den unmittelbaren Erfordernissen der kriselnden Verwertungsbewegung angepasst wurde, desto störungsanfälliger ist nun der Produktionszusammenhang.

      Und wir sehen in aller Deutlichkeit, für die althergebrachte ‚Globalisierung‘ samt systemischem Verschuldungszwang bzw. globaler Defizitkreisläufe ist es nun Zeit zu sagen: It’s Time To Say Goodbye.

      Amen.

      • @Thanatos
        Translators Rat: Stammobstbäumchen pflanzen. Speziell in kleinen Gärten.
        Autarkie ist angesagt. Hat in der DDR irgendwie funktioniert.
        Sich im Notfall auf sich selbst verlassen können.
        Tun Goldbugs etwa was anderes?

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