Am 1. Oktober droht ein US-Shutdown. Trump setzt den Kongress unter Druck und droht mit Massenentlassungen im Staatsdienst.
US-Shutdown in Kürze? In Washington spitzt sich der Haushaltsstreit zu. Präsident Donald Trump will einen möglichen US-Shutdown nutzen, um Bundesprogramme zu kürzen und massenhaft Beschäftigte zu entlassen. Ein Memo des Weißen Hauses stellt laut Bloomberg klar, dass zahlreiche Regierungsstellen stillgelegt würden, sofern kein Kompromiss gelingt. Demokraten fordern Zugeständnisse bei der Gesundheitsversorgung und lehnen Trumps Kürzungen bei Medicaid strikt ab. Republikaner kritisieren wiederum, dass Bundesmittel in der Gesundheitsfrage zu großzügig verteilt würden. Während sich beide Seiten verhärten, warnen Ökonomen vor steigender Arbeitslosigkeit und Verzögerungen bei wichtigen Konjunkturdaten. Investoren beobachten die Lage aufmerksam, da ein längerer Stillstand Unsicherheit in die Märkte tragen könnte. Bereits 2018/19 hatte ein Shutdown unter Trump mehr als einen Monat gedauert. Nun droht ab 1. Oktober erneut eine Blockade, deren politische und wirtschaftliche Folgen kaum absehbar sind.
Goldreporter-Kommentar: Politische Blockaden wie ein US-Shutdown erhöhen die Unsicherheit am Markt und stärken in der Regel die Position von Gold als Krisenschutz. Allerdings wird der Goldpreis derzeit vor allem vom Momentum und von den Zinssenkungs-Erwartungen getrieben.
Goldpreis erzielte ein Wochenplus von 2 Prozent. CoT-Daten und steigender Open Interest stützen Marktstärke. COMEX-Lager wächst. (Stand: 26. September 2025)
Goldpreis aktuell
Der Goldpreis ging aus einer volatilen Handelswoche mit einem deutlichen Plus hervor, verfehlte zum Wochenschluss aber ein neues Rekordhoch. Denn am Freitag kostete die Feinunze Gold auf Basis der US-Futures (Oktober-Kontrakt) 3.756 US-Dollar. Das entsprach 3.208 Euro. Damit ergibt sich gegenüber der Vorwoche ein Kursanstieg von 2 Prozent (in USD) bzw. 2,3 Prozent (in EUR). Die Bestmarken lauten 3.764 US-Dollar (23.09.25) bzw. 3.215 Euro (25.09.25).
Goldbullenmarkt: Der Goldpreis erreichte vergangene Woche neue Rekordhochs. Die Analyse der CoT-Daten und der COMEX-Entwicklung lassen auf anhaltende Marktstärke schließen.
Gold CoT-Daten
Was geschah im Zuge der Verfallstermine vergangene Woche am US-Terminmarkt?
Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX per 23. September 2025.
Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche leicht um 1,3 Prozent auf 298.403 Kontrakte. Vergangene Woche war ein 7-Monats-Hoch erreicht worden. Auf Gegenseite stieg die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ minimal um 0,1 Prozent zu auf 266.749 Kontrakte.
Open Interest weiter gestiegen
Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100 Unzen) an der COMEX, gegenüber der Vorwoche um weitere 2,4 Prozent auf 528.789 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit 4. Februar 2025.
Bis zum Handelsschluss am Freitag stieg der Open Interest noch einmal leicht auf 529.692 Kontrakte. Aber im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich ein Rückgang um 0,2 Prozent.
Gold-Optionshandel
Währenddessen sank der Open Interest im Gold-Optionshandel – wie üblich nach einem Verfallstermin. Hier ergibt sich gegenüber der Vorwoche ein Rückgang um 13 Prozent auf 814.654 Optionen.
Dabei sank das Put/Call-Verhältnis auf 0,694. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 144 Call-Optionen kamen – nach 140 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Optimismus im Goldpreis-Optionshandel hat gegenüber der Vorwoche leicht zugenommen.
Goldpreis-Entwicklung
Der Kursverlauf im Umfeld der Verfallstermine am Dienstag und Mittwoch war volatil – in einer Bandbreite von 100 US-Dollar. Doch der Goldpreis (Dezember-Kontrakt; meistgehandelt) hielt sich die gesamte Woche lang über der Marke von 3.720 US-Dollar. Dabei wurden am Dienstag teilweise 3.824 US-Dollar erreicht. Die Goldbullen behielten die Oberhand. Zum Wochenschluss lag der Abstand zum Spotpreis mit 3.789 US-Dollar bei 30 US-Dollar oder 0,8 Prozent (Vorwoche: 1 %).
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Dezember-Kontrakt, meistgehandelt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 22. bis 26. September 2025 (Quelle: CME Group).
COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 25. September 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber der Vorwoche um 510.000 Unzen zu auf 39,94 Millionen Unzen (Vorwoche: +550.000 Unzen).
Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 180.000 Unzen auf 18,13 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 529.692 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Woche insgesamt 52,96 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zu 75 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 74 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls den wöchentlichen Pflichtmitteilungen entnehmen.
Auslieferungsanträge im September
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den abgelaufenen Kontraktmonat September 8.320 Anträge auf physische Lieferung von Gold (entspricht rund 26 Tonnen Gold). Damit kamen innerhalb einer Woche noch 2.192 „Delivery Notices“ hinzu. Im August waren es insgesamt 34.565 Anträge (107 Tonnen). Dagegen liegt der bisherige Rekordmonat im Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Ausblick
Die Gold-Bullen sind weiter stark. Der erneut gestiegen Open Interest bei höherem Goldpreis signalisiert anhaltende Marktstärke. Der Goldpreis-Anstieg lockte weitere Futures-Händler an. Dabei haben die Netto-Positionen der größten Händlergruppen noch keine Extremwerte erreicht.
An den fundamentalen Rahmenbedingungen für anhaltend hohe Goldkurse hat sich nichts geändert. Kurzfristig dürften die Zinserwartungen weiter die Richtung vorgeben. Aber US-Wirtschaftsdaten fielen zuletzt besser aus als erwartet. Zugleich blieben die jüngsten Inflationsdaten hartnäckig hoch.
In der kommenden Woche erscheinen unter anderem der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für September und der ISM Einkaufsmanager-Index.
Der US-PCE-Preisindex stieg im August 2025 um 2,7 Prozent. Kerninflation lag bei 2,9 Prozent. Beide Werte entsprachen den Erwartungen.
Hartnäckige US-Inflation: In den USA stiegen die PCE-Preise im August 2025 um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der höchste Wert seit sechs Monaten. Damit bestätigte sich der leichte Aufwärtstrend der vergangenen Monate, nachdem die Rate im Juni und Juli noch bei 2,6 Prozent gelegen hatte. Die Kerninflation, ohne Energie- und Lebensmittelpreise, legte um 0,2 Prozent zum Vormonat und 2,9 Prozent zum Vorjahr zu. Beide Werte entsprachen den Prognosen. Am PCE-Preisindex orientiert die Fed ihre Geldpolitik.
Goldreporter-Kommentar: Steigende US-Inflation ist ein Dämpfer für die Zinssenkungs-Fantasien der Investoren. Allerdings lag das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen. Die Wahrscheinlichkeit für den nächsten Zinsschritt im Oktober bleibt relativ hoch. Im FedWatch-Tool lag sie zuletzt bei 85,5 Prozent. Der Goldpreis tendierte am Nachmittag höher – bei 3.762 USD / 3.219 EUR auf Rekordniveau.
Jetzt Gold kaufen? Unsere Freitagsanalyse zeigt aktuelle Preise und Aufgelder im Edelmetall-Handel am 26. September 2025.
Goldpreis und Silberpreis stark gestiegen
Gold ist weiter stark, aber auch der Silberpreis hat zuletzt enorm zugelegt. Am Freitagmittag um 12:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.749 US-Dollar. Das entsprach 3.211 Euro. Damit stieg der Goldpreis innerhalb einer Woche um 2,5 Prozent (in USD) bzw. 3,3 Prozent (in EUR). Währenddessen verteuerte sich Silber gegenüber der Vorwoche um 6,7 Prozent bzw. 7,5 Prozent auf 45,06 US-Dollar bzw. 38,58 Euro pro Unze.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Die Preise für Goldanlageprodukte erreichten in unserer Freitagsanalyse neue Rekordstände. Das gilt auch für Silbermünzen.
Lage im Edelmetall-Handel
Edelmetall-Händler melden in diesem Umfeld gute Geschäfte. „Mit den täglichen Kursgewinnen hat einen regelrechter Run auf die Edelmetalle eingesetzt“, erklärte Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24), am Freitag gegenüber Goldreporter.
Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service, sagt: „Der hohe Kurs von Gold hat sowohl die Ankaufs- als auch die Verkaufsseite belebt. Die positive ausgerichtete Pressemeinung für die Zukunft des Goldpreises hat viele Investoren zu Käufen animiert.“
Angekaufte Barren und Münzen stark gefragt
Was wird gekauft? „Eigentlich alles“, sagt Henry Schwarz. „Im Fokus stehen vor allen Dingen gebrauchte 1oz-Krügerrand- und Maple-Leaf-Münzen mit geringem Aufgeld auf dem Goldpreis – aber auch Goldbarren von 1 Gramm bis 100 Gramm. Im Silberbereich laufen vor allem differenzbesteuerte Silberunzen sehr gut. Hier können wir gar nicht so viel Gebrauchtware ankaufen, wie wir eigentlich verkaufen könnten. Aber auch die neue Mintware läuft sehr gut. Wobei immer noch die größeren Preisunterschiede zur Gebrauchtware für die Kunden eine Rolle spielt.“
Laut Dominik Lochmann greifen die ESG-Kunden meist zu klassischen Investmentbarren oder Anlagemünzen. Die alten Umlaufmünzen oder Sammlermünzen seien weniger stark gefragt. „Das lässt darauf schließen, dass bei diesen Käufern der reine Investmentzweck im Vordergrund steht.“ Im Ankauf sei das Angebot vielfältig. Und er stellt fest: „Im Recyclingsektor werden nun auch immer mehr Produkte mit sehr niedrigem Goldgehalt rentabel zur Rückgewinnung, da die Rückgewinnungskosten gegenüber des in den Materialien enthaltenen Metallwertes eine geringere Rolle spielen.“
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen?
Wie haben sich die Preise im Edelmetall-Handel entwickelt? Hier sind die Ergebnisse unserer aktuellen Freitagsanalyse. Wer am Mittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.321 Euro – und damit 107 Euro mehr als vor einer Woche und ein neuer Rekord.
Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware leicht auf 3,42 Prozent. Die Abschläge für ältere Jahrgänge in unserer Erhebung stark angestiegen auf durchschnittlich 74 Euro (Vorwoche: 65 Euro).
Dagegen sank das Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren auf 1,87 Prozent. Ein Exemplar kostete am Freitag durchschnittlich 10.519 Euro. Damit waren es 332 Euro mehr als vor einer Woche.
Silber kaufen: Preise und Aufgelder
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag erstmals in unserer Erhebung mehr als 50 Euro – durchschnittlich waren es 51,73 Euro. Dabei sank das Aufgeld für neue Silber-Maples auf 34 Prozent (Vorwoche: 35,16 Prozent). Dagegen zeigte sich bei 1-Kilogramm-Silberbarren eine Zunahme der Aufschläge auf durchschnittlich 27,31 Prozent. Währenddessen stieg auch der durchschnittliche Abschlag für angekaufte Silbermünzen an – auf 5,35 Euro, nach 5,09 Euro in der Vorwoche.
Preise, Aufgeld und Spreads für gängige Goldmünzen und Goldbarren im deutschen Edelmetall-Handel am 26. September 2025 (Durchschnittswerte gemäß Datenerhebung von Goldreporter).
Silber und Gold kaufen
Beachten Sie: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.
Tipp zum Weiterlesen: Altersvorsorge mit Gold Wer sich intensiver mit der strategischen Rolle von Gold im Vermögensaufbau beschäftigen möchte, findet im Spezial-Report „Altersvorsorge mit Gold“ fundierte Antworten. Der Report zeigt, wie Gold als langfristiger Vermögensbaustein genutzt werden kann – inklusive steuerlicher Aspekte, Produktvergleichen und Fallbeispielen.Jetzt erhältlich im Goldreporter-Shop
Reisebank-Sprecher Rüdiger Schmitt erklärt im Goldreporter-Interview, wie sich das Traditionshaus vom Bahnhofswechsler zu einem führenden Edelmetall-Händler entwickelt hat – und warum man in den Filialen bis 15.000 Euro anonym Gold kaufen kann.
Die Reisebank hat eine lange Geschichte, die bis 1926 reicht. Heute steht sie für Edelmetall-Handel, Sortengeschäft und Banking an rund 80 Standorten in Deutschland. Im Gespräch erklärt Kommunikations-Chef Rüdiger Schmitt, wie die Bank das Goldgeschäft ausgebaut hat, welche Rolle Sicherheit spielt und warum Nachhaltigkeit auch bei Edelmetallen zunehmend wichtig wird.
Reisebank-Filiale in Berlin: Das Unternehmen an rund 80 Standorten in Deutschland Edelmetalle und Sorten an.
Vom Bahnhofswechsel zum Goldgeschäft
Herr Schmitt, der Name ihres Unternehmens lautet Reisebank, wie viel Reise steckt noch in Ihrem Geschäft?
Hervorgegangen ist die Reisebank aus der Deutschen Verkehrs-Kredit Bank (DVKB), die 1926 gegründet wurde und zunächst von der Deutschen Reichsbahn mit der Bewirtschaftung der Wechselstuben auf den Bahnhöfen beauftragt wurde. Danach lag jahrzehntelang der Fokus auf dem Sortengeschäft. 1996 kam dann die große Zäsur. Die DVKB wurde unter dem Namen Reisebank ausgegründet. Da fünf Jahre später die Euro-Einführung geplant war, machte man sich Gedanken über die Nachhaltigkeit des Sortengeschäfts. Denn seit dem 1. Januar 2002 hatten wir erst einmal Geschäftsrückgang um 30 Prozent.
„Hier verstehen wir uns als Kompetenz-Center und versorgen rund 600 Partnerbanken“
Rüdiger Schmitt, Leiter Kommunikation Reisebank AG
Aber in der Folge sind wir in diesem Bereich exorbitant gewachsen, weil wir das Grundprinzip der Substitution angewendet haben. Wir haben das Sortengeschäft für alle Banken übernommen, die es nicht mehr haben wollten.
Das ist ein wichtiger Aspekt, weil wir in diesem Bereich zu einem Spezialisten für die Versorgung mit haptischen Werten wurden. Mit dieser Expertise wurde die Grundlage für ein zweites, wesentliches Produktfeld geschaffen.
Edelmetall-Händler für 600 Volks- und Raiffeisenbanken
Das Edelmetall-Geschäft. Wann kam es hinzu?
2004 wurden wir einhundertprozentige Tochter des DZ Bank. In diesem Zuge wurde uns das Goldgeschäft anvertraut. Damit haben wir vor zwanzig Jahren das Edelmetall-Geschäft für die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken übernommen.
Das Geschäft wurde zusätzlich forciert, nachdem 2016 die WGZ-Bank mit der DZ Bank fusionierte. Damit haben wir auch den dortigen Handel übernommen und die Versorgung der Primärbanken. Heute gibt es rund 600 Primärbanken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Mit all denen stehen wir in einer Kundenbeziehung und versorgen sie mit Sorten und Edelmetallen, mit und ohne Goldsparplan. Das ist der Bereich des institutionellen Handels, in dem wir unsere Expertise aufgebaut haben.
Hier verstehen wir uns als Kompetenz-Center, denn wir müssen den Primarys und Vermögensberatern Wissen an die Hand geben. Seit 2016 arbeiten wir mit CFin Research der Steinbeis Hochschule zusammen. Die unterstützen uns im wissenschaftlichen Segment. CFin Research führt in unserem Auftrag auch die repräsentative Goldstudie durch, die bereits viermal erschienen ist.
Wie groß ist das Edelmetall-Geschäft innerhalb der Reisebank?
Neben dem institutionellen Handel haben wir zwei weitere Vertriebskanäle. Wir versorgen die Partnerbanken über drei Stränge. Sie können mit uns selbst Handel treiben, kaufen also über uns Edelmetalle und handeln sie selbst weiter. Das machen heute noch die wenigsten. Die Masse macht das so genannte MailOrder-Geschäft. Hier ist man in das Bankensystem eingebunden und die Berater bestellen für ihre Kunden direkt im System. Das geht auch ohne Berater, direkt im E-Banking bei Volks- und Raiffeisenbanken.
„Wir können Tafelgeschäfte bis 15.000 Euro durchführen, ohne dass sich Kunden identifizieren müssen“
Außerdem bedienen wir natürlich die eigenen Vertriebsstrecken. Hier sprechen wir Kunden an, die nicht Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken sind. Die können uns in einer unserer bundesweit rund 80 verkehrsnahen Filialen– in Innenstädten, Bahnhöfen, Flughäfen – oder in unserem Webshop auf Reisebank.de besuchen. Online kann man bei uns Edelmetalle im Wert von bis zu 250.000 Euro nach Hause bestellen.
Anonym Gold kaufen und Herkunftsnachweise
Haben Sie in der Zentrale in Frankfurt Zugriff auf alle Geschäfte vor Ort? Bestellen die Filialen die Ware selbst oder gibt es einen Verteilschlüssel?
Die Filialen bestellen selbst und verfügen über einen eigenen Vorort-Bestand für das Tafelgeschäft.
Wir haben eine Teilbanklizenz. Deshalb gelten für uns nicht die Geldwäscheregeln von Güterhändlern. Das heißt, wir können Tafelgeschäfte bis 15.000 Euro durchführen, ohne dass sich Kunden identifizieren müssen. Aber wir fragen ab 2.500 Euro nach der Herkunft des Geldes.
Reisebank-Schalter: Kunden können hier bis 15.000 Euro anonym Gold kaufen. Ab 2.500 Euro wird jedoch ein Herkunftsnachweis für das Bargeld verlangt.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Wenn der Kunde nicht belegen kann, dass er das Geld beispielsweise am Morgen von seinem Bankkonto abgehoben hat, dann weisen wir das Geschäft sofort ab. Aber wenn jemand zum Bespiel mit 2.400 Euro kommt und einen 20-Gramm-Goldbarren kaufen möchte, dann machen wir das ohne Identitätsnachweis und weitere Fragen. Wir weisen in den Filialen auch schriftlich daraufhin, damit Kunden am Schalter nicht überrascht sind, dass er nach der Herkunft seines Geldes befragt wird.
Viele ihrer Filialen sind an Bahnhöfen und Flughäfen, wo sehr viel Betrieb herrscht. Gibt es ein spezielles Sicherheitskonzept für die Reisebank-Schalter?
Ja, an allen großen Standorten, die auch ein starkes Edelmetall-Geschäft haben, gibt es einen sogenannten Diskretionsraum. Etwa am Südausgang des Frankfurter Hauptbahnhofs, am Bahnhof Hannover, Berlin Steglitz oder in München am Stachus. Kunden können Kauf- oder Verkaufsgeschäfte auf Wunsch dort durchführen. Man sagt am Schalter Bescheid, es wird ein Knopf gedrückt und dann öffnet sich eine unscheinbare weiße Tür. Dort können Sie das Geschäft in aller Ruhe abwickeln. Man kann auch vorher anrufen.
Generell kann man aber sagen, dass es sich bei Flughäfen und Bahnhöfen um recht sichere Standorte handelt. Denn es gibt eine hohe Präsenz von Sicherheitspersonal.
„Flughäfen und Bahnhöfen sind recht sichere Standorte, denn es gibt eine hohe Präsenz von Sicherheitspersonal.“
Beratungsraum: In vielen Reisebank-Filialen gibt es Diskretionsräume in denen Kunden Edelmetall kaufen und verkaufen können und auch Beratung erhalten.
Warenkorb Edelmetalle: durchschnittlich 3.000 Euro
Wie gut kennen Sie Ihre Kunden? Und wissen Sie, was an durchschnittlichen Umsätzen läuft? Und wenn ja, wie hoch sind die?
Ja, die kennen wir. Sie sind in jedem Vertriebskanal natürlich unterschiedlich. Eine MailOrder-Bestellung bei einer Partnerbank ist um den Faktor drei höher als der Kauf in einer Filiale oder im Onlineshop.
Das heißt, wenn Banken für ihre Kunden kaufen, bestellen sie bei Ihnen?
Ja, dann handelt es sich um klassisches Investmentgold, das zusammengestellt wird. Da kauft jemand Edelmetalle für einen größeren Betrag. In der Filiale gibt es das typische Tagesgeschäft, wo Kunden für 2.500 Euro Gold kaufen oder man ein Geschenk mitnimmt für ein paar hundert Euro. Ganz große Geschäfte kommen meist im Ankaufsbereich vor. Große Käufe, etwa im sechsstelligen Bereich, kommen in den Filialen selten vor – anders als bei den Partnerbanken und im Onlineshop. Hier gibt es häufiger Bestellungen in dieser Höhe und sehr viele kleine Order. Der Median ist ganz anders als in den Filialen.
Wie hoch sind die durchschnittlichen Beträge im Online-Warenkorb?
Das liegt bei knapp 3.000 Euro. Im E-Banking ist es geringer. Denn größere, vielleicht fünfstellige Beträge investieren Bankkunden meist im Gespräch mit Vermögensberatern, wenn es um Portfoliobeimischung geht. Das E-Banking wird eher genutzt, um vielleicht einmal im Jahr für kleinere Beträge nachzukaufen.
Vintage- und Recycling-Gold als Wachstumstreiber
Wer legt das Produktangebot in den Filialen aus und wie hat es sich in den vergangenen Jahren verändert?
Wir führen klassisches Anlagegold. Alle Barren sind grundsätzlich LBMA-zertifiziert beim An- und Verkauf. Die Anlagemünzen stammen von den großen Raffinerien. Darüber hinaus führen wir Umlauf- und Kurrantgold. Dafür haben wir im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte eine eigene Kategorie geschaffen. Wir nennen es Vintage-Gold. Dabei handelt es sich um Anlagegold, das nicht eingeschmolzen, recycelt oder neu gefördert werden muss. Auch da gilt: es muss Anlagegold sein, also mindestens 900/1.000 Feinheit.
Vergangenes Jahr kamen Goldbarren der Firma Hafner hinzu, die wir in der Kategorie Recycling-Gold im Sortiment haben. Gerade das Recycling-Gold erfährt bei uns eine starke Nachfrage.
Beziehen Sie das Gold direkt von den Herstellern oder arbeiten Sie auch mit Großhändlern zusammen?
Beides. Wir sind bei Raffinieren Direktbezieher, arbeiten aber auch mit anderen Anbietern und bedienen uns aus dem Zweitmarkt.
„Wenn Kunden ein schnelles Schnäppchengeschäft machen wollen, müssen sie woanders hingehen.“
Gold-Ankauf und Falschgold-Prüfung
Wie stark ist das Ankaufgeschäft?
Das hat sich sehr stark entwickelt. Es liegt auch am angeschlossenen Bankengeschäft und an den Filialen. Es findet aber nicht online statt.
Wie prüfen Sie das angekaufte Gold? Erfolgt die Prüfung in den Filialen?
Nein, auf keinen Fall. Das läuft bei uns alles zentral. Wir haben 2025 ein eigenes Sorten- und Edelmetall-Abwicklungscenter etabliert. An einem zentralen Ort sitzen Spezialisten, die zunächst Sichtprüfungen durchführen. Wenn nach dem Vieraugenprinzip Störungen auftauchen, dann geht es in die technische Prüfung, in der wir komplett ausgestattet sind. Es darf nichts, was in der Filiale reinkommt, direkt wieder rausverkauft werden. Es wird alles zentral eingeschickt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Ankauf auch dem Inkassoprinzip unterliegt. Die Gutschrift erfolgt nach der Prüfung.
Können Sie etwas zum Falschgoldaufkommen sagen? Wenn das Falschgold nicht offensichtlich ist, nehmen es die Filialen ja erst einmal an.
Richtig, die Expertise sitzt nicht vor Ort. Das Gold wird eingetütet und per MailOrder-Ankaufprozess kommt es mit dem Werttransport zu uns. Da gibt es ein zweiteiliges Verfahren. Wir sind eine Bank. Das heißt, wir sind gemäß Paragraph 36 Bundesbankgesetz verpflichtet Fälschungen an die Bundesbank zu schicken, wenn es sich um ein gesetzliches Zahlungsmittel handelt. Dies geschieht im Falle einer Münze, wie etwa einem Vreneli, das mitunter auch als Fälschungen kursiert. Bei gefälschten Barren erklären wir, dass wir der Auffassung sind, dass er nicht echt ist und schicken ihn zurück.
Die Rolle der Bundesbank
Müssten Sie nicht auch Strafanzeige stellen, wenn Ihnen ein Kunde eine Fälschung angeboten hat?
Das machen wir nicht. Die Bundesbank übergibt das der Staatsanwaltschaft. Diese entscheidet anhand des Vorganges, ob sie Strafanzeige stellt.
Wenn es einmal bei der Bundesbank und bei der Staatsanwaltschaft liegt, dann kann es lange dauern. Aber es kommt sicher keiner zu uns, der das gewerbsmäßig macht. In der Regel handelt es sich dann um Menschen, die selbst betrogen wurden oder die aus einer Erbschaft stammen. Die fragen sich dann natürlich, warum das nicht echt sein soll.
Das heißt also, dass man nie sofort Geld bekommt, wann man mit Edelmetall zu Ihnen kommt.
Richtig. Unsere Devise heißt: Gold kaufen mit der Sicherheit einer Bank. Das heißt im Umkehrschluss: auch verkaufen mit der Sicherheit einer Bank. Wenn Kunden ein schnelles Schnäppchengeschäft machen wollen, müssen sie woanders hingehen.
Können Sie generell etwas über das Falschgold-Aufkommen in den vergangenen Jahren sagen?
Es ist sehr gering. Wir haben großes Vertrauen in unsere Prüfprozesse. Das ist etwas, was wir sehr genau nehmen. Wir haben auch die höchste Entdeckungsquote bei gefälschtem Bargeld oder Sorten. Die müssen wir auch bei der Bundesbank einreichen.
Das müssen Sie aber direkt vor Ort machen.
Ja, das macht jede Geschäftsstelle vor Ort. Das können sie auch. Bei Edelmetallen ist das schwieriger.
Goldprodukte wie Barren und Goldmünzen gehören zum Kernangebot der Reisebank. Neben klassischem Anlagegold steigt die Nachfrage nach Vintage- und Recycling-Gold.
Online-Handel und Unterschiede zum Wettbewerb
Worauf legen Sie im Online-Geschäft wert, worin unterscheiden Sie sich?
Wie Sie wissen, herrscht auf dem Markt große Transparenz. Unsere Produkte unterscheiden sich in Qualität und Ausführung nicht von denen anderer Anbieter. Uns ist aber folgendes wichtig: Bei uns kaufen die Kunden bei einer Bank. Und sie können es ohne Kontobindung tun. Wir gewähren damit hohe Sicherheit und Bequemlichkeit, bieten aber gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise. Gleichzeitig haben wir ein hohes Ankaufsgeschäft, das uns erlaubt das Preisgefüge günstig anzupassen.
Die Kunden haben im Shop auch die Möglichkeit, gezielt nach Vintage-Produkten zu selektieren. Hierbei bekommen sie immer ein gutes Preisleistungsverhältnis. Und das Gold wird mit der Sicherheit einer Bank nach Hause geliefert.
„Ich bin kein großer Silberfreund. Denn ich habe Zweifel, ob wir unsere Kunden damit gut beraten.“
Silber bleibt Nischenprodukt
Wie hat sich der Silber-Bereich bei Ihnen entwickelt? Was bieten Sie in den Filialen an?
Wir bieten Silber an. Aber ich bin kein großer Silberfreund. Denn ich habe Zweifel, ob wir unsere Kunden damit gut beraten. Es fallen 19 Prozent Mehrwertsteuer an, wir haben hohe Spreads. Deshalb halten wir Mitarbeitende an, zu Gold-Alternativen zu informieren Das ist fair und ehrlich. Wir empfehlen dann eher Tafelgoldbarren mit 20 Gramm, die man bei Bedarf in 1-Gramm-Einheiten teilen kann. Aber der Markt verlangt es. Deshalb bieten wir die gängigen Barren und Münzen von den großen Refinerys an – sowohl über die Partnerbanken als auch über das Filialgeschäft und online.
Lernen aus Krisen
Was haben Sie aus den Krisenphasen der vergangenen Jahre für Ihr Geschäft gelernt – etwa in der Corona-Krise?
Natürlich haben wir während der Corona-Krise und bei Ausbruch des Ukraine-Krieges die erheblichen Herausforderungen wahrgenommen. Wir waren immer der Meinung, stets lieferfähig zu sein. Allerdings brachen während der Corona-Krise die Lieferketten ab. Aufgrund unserer Größe haben wir bei den Lieferanten natürlich entsprechende Positionen im Konsignationsdepot [Anm. d Red.: Kommissionslager bei den Herstellern, die auf Wunsch abgerufen werden können].
In solchen Phasen erklären wir Kunden, dass sie zwar Gold bekommen, aber die Produktauswahl stark eingeschränkt oder diese gar nicht möglich ist. Wir haben gelernt, dass es immer wieder zu solchen Situationen kommen kann. Wir können jetzt sehr schnell unsere Spielräume bei den Lieferanten vergrößern, um auf der Gegenseite disponieren zu können. Außerdem können wir unsere Bezugsquellen erweitern, damit wir flexibler sind. Das haben wir bewusst vorgenommen, um vorzusorgen.
Reisebank-Bilanz für 2025
Wie ist das Geschäft in 2025 bislang gelaufen?
2024 war das Geschäft sehr vom Ankauf dominiert. Dagegen erleben wir in diesem Jahr ein ausgewogenes Geschäft. Seit dem Frühjahr nutzten Kunden Rücksetzer beim Goldpreis immer wieder, um sich günstiger einzudecken. Insgesamt liegen wir deutlich über dem Vorjahr. Anfang des Jahres war der steigende Umsatz auch dem Wertzuwachs bei Gold geschuldet. Aber auch die Transaktionszahlen sind im Vorjahresvergleich gestiegen.
Ab Montag gelten höhere Margins auf der COMEX: 17.000 USD für Gold, 16.000 USD für Silber pro Kontrakt. Das kann Gewinnmitnahmen begünstigen.
Goldpreis und Margins
Der Betreiber der US-Warenterminbörse COMEX, die CME Group, erhöht die Margins für Gold- und Silber-Futures per Handelsschluss am heutigen Freitag (26. September 2025). Das heißt: Ab Montag müssen Händler höhere Sicherheitsleistungen nachweisen. Heute laufen die September-Kontrakte an der COMEX aus.
Die CME Group erhöht Margins für Gold- und Silber-Futures – das könnte die Preise belasten.
Wer einen Standard-Gold-Futures-Vertrag à 100 Unzen abschließt, muss künftig 17.000 US-Dollar pro Kontrakt hinterlegen (Initial Margin). Werden die Kontrakte länger als einen Tag gehalten (Maintenance Margin), sind ebenfalls 17.000 US-Dollar pro Kontrakt auf dem Margin-Konto nachzuweisen. Zuvor lagen die Sicherheiten bei 16.000 US-Dollar. Damit steigen die Margins um rund 6 Prozent.
Auch bei Silber werden die Margins angehoben: Für einen Standard-Kontrakt à 5.000 Unzen sind ab Montag 16.000 US-Dollar (Initial und Maintenance) zu hinterlegen – statt bisher 15.000 US-Dollar.
Mögliche Auswirkungen auf den Goldpreis
Alle Händler, die derzeit eine Position halten, müssen Kapital nachschießen. Dies könnte im aktuellen Marktumfeld Gewinnmitnahmen begünstigen und den Goldpreis unter Druck bringen. Das Gleiche gilt für Silber, wo die Erhöhung ebenfalls zusätzliche Liquidität erfordert.
Hintergrund
Margins werden typischerweise angehoben, wenn die Volatilität zunimmt oder ein Basiswert stark gestiegen ist. Die Börse will dadurch das Risiko im Futures-Handel abfedern. Investoren müssen daher mehr Liquidität vorhalten, was mitunter zur Auflösung von Verträgen führt, wenn Händler nicht bereit oder nicht in der Lage sind, zusätzliche Mittel einzuschießen.
Dies könnte gerade im aktuellen Umfeld Gewinnmitnahmen forcieren, nachdem die Edelmetallpreise im Jahresverlauf kräftig gestiegen sind. Am Freitagvormittag notierte Gold am europäischen Spotmarkt bei 3.751 US-Dollar pro Unze beziehungsweise 3.212 Euro. Seit Jahresbeginn ergibt sich damit ein Plus von 43 Prozent in US-Dollar und 28 Prozent in Euro.
Gold aktuell am 26. September 2025: Stabil bei 3.751 USD. Auf Euro-Basis Rekordhoch bei 3.212 Euro. Daten zu PCE-Index und Verbrauchervertrauen erwartet.
Der Goldpreis startet am Freitag auf Vortagsniveau. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.751 US-Dollar pro Unze oder 3.212 Euro. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 43 % in US-Dollar und 28 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Donnerstag nach volatilem Handel 0,3 Prozent höher geschlossen bei 3.748 US-Dollar. Das entsprach 3.214 Euro (+1,0 %), was ein neues Rekordhoch bedeutete. Zunächst waren US-Wirtschaftsdaten besser ausgefallen als erwartet. Gold rutschte auf Dollar-Basis ins Minus. Gleichzeitig war Verfallstermin für die Gold-Optionen an der COMEX. Es folgte eine späte Kurserholung.
Am heutigen Freitag steht bei Gold der Verfallstermin für die September-Kontrakte im US-Futures-Handel an. Die CME Group kündigte für Montag eine Erhöhung der Gold- und Silber-Margins an. Aus den USA kommen die privaten Einkünfte und Ausgaben im August sowie der PCE-Preis-Index, an dem die Fed ihre Geldpolitik orientiert. Außerdem erscheint das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.
Das US-BIP legte im Q2 2025 um 3,8 Prozent zu. Stärkeres Wachstum dämpft Zinshoffnungen – der Goldpreis gab Gewinne ab.
Konjunktur stärker, Goldpreis sinkt: Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2025 annualisiert um 3,8 Prozent gewachsen. Das ist mehr als die zuvor geschätzten 3,3 Prozent und der kräftigste Zuwachs seit dem dritten Quartal 2023. Haupttreiber war ein deutlich stärkerer Konsum, vor allem bei Dienstleistungen. Auch Investitionen in Ausrüstung und geistiges Eigentum wurden nach oben revidiert. Dämpfend wirkten Exporte, Lagerbestände und Wohnungsbau.
Zudem sanken die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 14.000 auf 218.000 und erreichten damit den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Und die Verkäufe bestehender Häuser gingen im August leicht um 0,2 Prozent auf eine annualisierte Rate von 4,00 Millionen zurück, was aber über den Markterwartungen lag.
Laut FedWatch ist die Wahrscheinlichkeit für eine Oktober-Zinssenkung der Fed auf 83 Prozent zurückgegangen. Der Goldpreis gab seine Tagesgewinn ab – um 16.45 Uhr: 3.728 USD (-0,2 %) bzw. 3.191 EUR (+0,3 %). Der Euro wertete gegenüber dem US-Dollar ab.
Goldreporter-Kommentar: Einmal mehr wirken sich US-Konjunkturdaten auf die Zinserwartungen und damit auch auf den Goldpreis aus. Diensmal negativ. Robustes US-Wachstum könnte die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen dämpfen. Gold ist kurzfristig reif für einen Rücksetzer. Wie stark sind die Goldbullen.
Goldpreis-Rally: SPDR Gold Shares mit 3 Mrd. USD Zuflüssen. Silber-ETF ebenfalls im Plus. Institutionelle Anleger treiben Nachfrage.
Goldpreis auf Rekord-Rally
Der Goldpreis hat in dieser Woche weitere Bestmarken erreicht. Im US-Futures-Handel (September-Kontrakt) schloss Gold am Mittwoch mit 3.739 US-Dollar (3.183 Euro) pro Unze 0,7 Prozent unter der Bestmarke vom Dienstag (3.764 USD). Innerhalb einer Woche stieg der Goldpreis um 2,1 Prozent. Auf Euro-Basis ging es im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozent rauf. Parallel stieg der Silberpreis im Vorwochenvergleich um 5,3 Prozent auf 43,89 US-Dollar bzw. um 6 Prozent auf 37,38 Euro pro Unze.
Goldpreis-Rally: SPDR Gold Shares wächst um 3 Milliarden USD, dabei stiegen die Fondsbestände um 21 Tonnen auf ein neues Jahreshoch.
Riesenzufüsse beim größten Gold-ETF
Die jüngste Gold-Rally war begleitet von massiven Kapitalzuflüssen in den größten Gold-ETF. Denn der SPDR Gold Shares (GLD) verzeichnete unseren Berechnungen zufolge innerhalb einer Woche Netto-Investitionen in Höhe von 2,96 Milliarden US-Dollar. Die folgende Grafik zeigt die Netto-Flüsse der vergangenen fünf Handelstage.
Der Mittelzufluss führte zu einem Anstieg des gemeldeten Goldinventars um 21,19 Tonnen auf Gesamtbestände von 996,85 Tonnen (Stand: 24. September 2025). Das entspricht einem neuen Jahreshoch.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach Vertragsabschluss geliefert werden.
Zuflüsse auch beim Silber
Auch der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), verzeichnete Bestandszugänge. Denn das gemeldete SLV-Inventar stieg innerhalb einer Woche um 279,51 Tonnen auf 15.469,12 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 383 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Fonds-Entwicklung seit Jahresbeginn
Die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs sind auch seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares stieg um rund 124 Tonnen. Dabei flossen netto 13,6 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um 1.093 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
Gold aktuell: Am Donnerstagmorgen notiert der Preis stabil bei 3.746 USD. Optionen-Verfall und US-Daten stehen im Fokus.
Der Goldpreis startet am Donnerstag praktisch unverändert in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.746 US-Dollar pro Unze (3.190 Euro). Damit stieg der Kurs gegenüber Vortag jeweils um rund 0,2 %. Dabei lag Gold 16 USD unter dem Rekordhoch vom Dienstag, aber 4 Euro über der Bestmarke.
Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 43 % in US-Dollar und 27 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Mittwoch tiefer geschlossen. Mit 3.735 US-Dollar bzw. 3.182 Euro gaben die Notierungen 0,8 Prozent bzw. 0,1 Prozent nach. Der deutsche ifo-Index fiel schwach aus, dagegen überraschten Zahlen vom US-Immobilienmarkt positiv. daraufhin wertete der Euro stärker gegenüber dem US-Dollar ab. Gold war technisch überkauft.
Am heutigen Donnerstag steht am US-Terminmarkt der Verfallstermin für die Gold-Optionen (Oktober) an. Die September-Kontrakte bei den Gold-Futures werden morgen letztmalig gehandelt. Aus den USA kommen unter anderem die Auftragseingänge für langlebige Gebrauchsgüter, das BIP in Q2 (final), die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten und die Lagerbestände des Großhandels.
US-Neubauverkäufe sprangen im August um 20,5 Prozent auf 800.000 Einheiten – deutlich über Erwartungen und höchster Stand seit 2022.
Überraschung vom US-Immobilienmarkt: Die Verkäufe neuer Einfamilienhäuser in den USA schnellten im August 2025 um 20,5 Prozent nach oben, auf eine annualisierte Rate von 800.000 Einheiten. Analysten hatten nur mit 650.000 gerechnet. Es ist laut US-Statistikbehörde der stärkste Anstieg seit August 2022 und der höchste Wert seit Januar 2022. Der Vormonatswert wurde zugleich nach unten revidiert – von minus 0,6 auf minus 1,8 Prozent. Die Entwicklung zeigt eine überraschend robuste Nachfrage im US-Immobilienmarkt und könnte auch für Konjunktur- und Zinsdebatten relevant sein.
Goldreporter-Kommentar: Die starken US-Hausverkäufe könnten die Diskussion um Zinsen und Inflation verschärfen. Für Gold bleibt kurzfristig entscheidend, ob die Fed daraus neue geldpolitische Schlüsse zieht. Der Goldpreis gab am Nachmittag von seinen Tageshochs nach und notierte um 16 Uhr bei 3.752 USD (-0,3 %) bzw. 3.195 EUR (+0,3 %). Gold ist charttechnisch überkauft, der schwache ifo-Index belastete den Euro.
Nach einer kurzen Atempause stieg der Goldpreis auf neue Rekordhochs. Wir analysieren die aktuelle charttechnische Lage bei Gold.
Goldpreis-Rally intakt
Der Goldpreis erreichte an den vergangenen Handelstagen wiederholt neue Bestmarken. Am Dienstag schloss Gold im US-Futures-Handel (September-Kontrakt) mit 3.765 US-Dollar pro Unze. Das entsprach einem Wert von 3.186 Euro. Damit stieg der Goldpreis innerhalb einer Woche um 2 Prozent (in USD) bzw. 2,5 Prozent (in EUR). Wir analysieren die aktuelle charttechnische Lage per 23. September 2025.
Charttechnik Gold
Der Goldpreis fiel zwischenzeitlich auf 3.640 US-Dollar. Damit wich kurzfristig etwas an Übertreibung aus dem Markt. Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 78 ist das Sentiment aus 14-Tage-Sicht aber weiterhin „überkauft“. Dies ist definitionsgemäß ab Werten von 70 der Fall. In ausgeprägten Bullenmärkten, können Werte in diesem Bereich auch längere Zeit bestehen. Spätestens bei Werten von 90 folgte in der Vergangenheit regelmäßig eine Kurskonsolidierung. Der Abstand zur 200-Tage-Linie ist mittlerweile auf hohe 20 Prozent angestiegen.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 23. September 2025.
Kurzfristige Unterstützung für Gold gibt es vor allem im Bereich von 3.700 US-Dollar sowie bei 3.650/3.640 US-Dollar.
Charttechnik Euro-Goldpreis
Auf Euro-Basis drehte der Goldpreis nach Erreichen des vergangene Woche thematisierten Tops von 3.127 Euro und des folgenden Rücksetzers wieder kräftig nach oben. Auch hier zeigt der RSI mit einem Wert von 78 Kursüberhitzung an. Die wichtigste Unterstützung liegt beim jüngsten Ausbruchsniveau von 3.127 Euro. Die Kante des beschleunigten vierwöchigen Aufwärtstrends schneidet bei 3.140 Euro den Chart.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 23. September 2025.
Ausblick – Korrektur-Szenario
Das bullische Goldpreis-Momentum ist weiter stark ausgeprägt. Dennoch ist zwischenzeitlich mit neuerlichen Gewinnmitnahmen zu rechnen. Dabei gilt es, die kurzfristigen Unterstützungen zu beobachten. Eine schärfere Konsolidierung wäre für ein stark überhitztes Szenario denkbar. Dabei könnte der Goldpreis kurzfristig noch einmal stark nach oben schießen. Sollten dann RSI-Werte nahe 90 erreicht werden (Fahnenstange), könnte ein kräftiger Abverkauf folgen. Aber bleibt es bei kleinen Korrekturen, so kann sich die Rekord-Rally noch eine ganze Weile fortsetzen. Eine ähnliche Dynamik haben wir bereits 2024 und Anfang 2025 erlebt.
Hinweis Chartanalyse
Die obige Darstellung stellt eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold dar. Dabei gilt wie immer der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
*kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.
Das ifo-Geschäftsklima hat sich im September verschlechtert. Der Index fiel auf 87,7 Punkte, Erwartungen trübten sich deutlich ein.
Das ifo-Geschäftsklima in Deutschland hat sich im September 2025 eingetrübt. Der Index fiel auf 87,7 Punkte nach 88,9 im August. Unternehmen äußerten laut ifo Institut weniger Zufriedenheit mit der aktuellen Lage und blickten skeptischer in die Zukunft. Im Verarbeitenden Gewerbe nahmen Neuaufträge ab, im Dienstleistungssektor fiel der Indikator auf den tiefsten Stand seit Februar. Während der Handel zurückhaltender wurde, hellte sich das Bauhauptgewerbe etwas auf.
Goldreporter-Kommentar: Eine schwächere Stimmung in der deutschen Wirtschaft wirkt auf die Eurozone insgesamt. Die EZB steht genau wie die Fed vor einer großen Herausforderung: eine geeignete Zinspolitik in einer von Stagflation geprägten Phase. Unsicherheiten, auch konjunktureller Art zahlen auf das „Goldkonto“ ein. Der jüngsten Goldpreis-Anstieg über 3.200 Euro pro Unze ist auch ein deutliches Signal für den Kaufkraftverlust unserer Währung.
Moskau setzt noch stärker auf Gold: Mit Exportlimit und Recycling-Projekten will Russland Goldbestände sichern und letztlich auch die Kriegskasse stärken.
Russland schränkt Gold-Export ein
Russland plant, die legale Ausfuhr von Gold auf 100 Gramm zu beschränken. Dies geht laut ukrainischem Geheimdienst aus einem neuen Kreml-Vorstoß hervor. Damit soll einer der letzten Kanäle für Kapitalflucht geschlossen werden.
Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine hätten russische Bürger ihre Goldkäufe um 60 Prozent gesteigert, heißt es. Allein im ersten Quartal dieses Jahres sollen diese mehr als 75 Tonnen erworben haben – mehr als im gesamten Jahr 2022.
Moskau setzt auf Exportlimit und Recycling-Offensive, um das heimische Gold zu akkumulieren.
Kapitalabfluss auf Rekordniveau
Parallel dazu verzeichnet die russische Zentralbank laut Bericht steigende verdeckte Kapitalabflüsse. Im laufenden Jahr wurden angeblich 14,7 Milliarden US-Dollar registriert, nach 6,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 und mehr als 9 Milliarden US-Dollar in den Jahren 2023 und 2024.
Recycling-Initiative ab 2026
Gleichzeitig treibt Moskau neue Projekte zur Gewinnung von Edelmetallen voran. Ab 2026 startet laut Berichten ein Pilotprogramm, bei dem Industrieabfälle und Erzrückstände auf Edelmetalle untersucht und recycelt werden. Dabei soll das mehrheitlich staatliche Unternehmen Almazny Mir die Umsetzung übernehmen.
Strategie der Gold-Akkumulation
Russland produziert bereits erhebliche Mengen Gold. Denn im Jahr 2024 waren es rund 310 Tonnen. Mit offiziellen Beständen von 2.329 Tonnen verfügt das Land über die fünftgrößten Goldreserven weltweit.
In den vergangenen Monaten tauchte trotz internationaler Sanktionen immer wieder russisches Gold in der Schweizer Importstatistik auf. Von Januar bis April 2025 waren es laut unseren Recherchen 9,6 Tonnen. In diesem Zusammenhang gab es zuletzt Ermittlungen gegen einen Schweizer Metallhändler wegen möglicher Verstöße.
Die jüngsten Maßnahmen zeigen, dass Russland an allen Stellschrauben dreht, um Goldbestände zu sichern. Mit Exportrestriktionen, Recycling-Initiativen und hoher Eigenförderung stützt das Land nicht nur seine Finanzpolitik, sondern stärkt auch seinen geopolitischen Handlungsspielraum und letztlich seine Kriegskasse.
Goldpreis steigt am Mittwochmorgen auf 3.773 USD (3.199 EUR) und markiert neue Rekorde. US-Daten rücken in den Fokus.
Der Goldpreis startet am Mittwoch erneut mit Kursgewinnen in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.773 US-Dollar pro Unze (3.199 Euro). Damit stieg der Kurs gegenüber Vortag um 0,2 % (in USD) bzw. 0,4 % (in EUR). Dabei lagen beide Notierungen erneut über ihren Rekordhochs.
Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 44 % in (USD) und 28 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Dienstag rund 0,4 Prozent über Vortag geschlossen, bei 3.762 US-Dollar und 3.186 Euro. Damit wurden erneut Allzeithochs erreicht. Fed-Chef Jerome Powell skizzierte in seiner Rede am Abend die Zielkonflikte zwischen Inflation und Arbeitsmarkt. Eine klare Zinsperspektive blieb offen. US-Wirtschaftsdaten fielen gemischt aus. Die US-Zinssenkungs-Wahrscheinlickeit für Oktober liegt laut FedWatch bei 92 Prozent.
Am heutigen Mittwoch stehen der ifo-Geschäftsklima-Index an (D) und aus den USA kommen neuen Zahlen vom Immobilienmarkt (Neue Hausverkäufe im August).
Fed-Chef Jerome Powell skizzierte in Warwick die Zielkonflikte zwischen Inflation und Arbeitsmarkt. Eine klare Zinsperspektive blieb offen.
US-Notenbankchef Jerome Powell zeigte sich beim Economic-Outlook-Luncheon in Warwick, Rhode Island, vorsichtig. Er betonte am Dienstagabend, dass die Fed zwischen steigenden Inflationsrisiken und einem schwächelnden Arbeitsmarkt abwäge. Einen klaren Kurs für kommende Zinsschritte stellte er nicht in Aussicht. In der Powell-Rede ging es unter anderem um „ungewöhnlichen Balance“ am Jobmarkt, bei der sowohl Nachfrage als auch Angebot gesunken seien. Zudem könnten neue US-Tarife einmalig die Preise treiben, bislang jedoch schwächer als erwartet. Die Fed zögere daher mit Zinssenkungen, solange das Inflationsziel von 2 Prozent nicht erreicht sei. An den Börsen ging es nach Powells Rede abwärts. Die US-Aktienmärkte gingen am Dienstag schwächer aus dem Handel.
Chart mit dem Goldpreis in USD und EUR im Tagesverlauf am 23.09.25 – Rücksetzer nach Powell-Rede.
Der Goldpreis gab Teile seiner Tagesgewinne und schloss am Spotmarkt mit 3.762 US-Dollar (+0,4 %) bzw. 3.186 Euro (+0,3 %).
Am Dienstag wurden mehrere US-Daten veröffentlicht: Leistungsbilanz, PMI-Indizes und regionale Industrie zeigen ein gemischtes Bild.
Die US-Wirtschaftsdaten vom Dienstag fielen gemischt aus. Laut Bureau of Economic Analysis verringerte sich das Leistungsbilanzdefizit im zweiten Quartal 2025 um 42,9 Prozent auf 251,3 Milliarden US-Dollar, getrieben durch geringere Importe infolge neuer Zölle. Gleichzeitig zeigten die S&P Global PMIs für September eine Abkühlung: Der Composite-Index fiel auf 53,6 nach 54,6, der Services-PMI auf 53,9 und der Manufacturing-PMI auf 52. Während die Expansion anhielt, nahmen Auftragseingänge und Beschäftigungstempo ab, bei steigenden Inputkosten durch Zölle. Positiv: Das Geschäftsklima hellte sich auf. Dagegen signalisierte der regionale Richmond-Fed-Index eine deutliche Eintrübung auf -17, getrieben von Auftrags- und Beschäftigungsrückgängen.
Goldreporter-Kommentar: Die US-Daten ändern nichts am Grundton auf dem Goldmarkt und den zugrundliegenden Zinserwartungen. Vom Momentum getrieben erreichte der Goldpreis zuletzt weitere Rekordhochs. Am Dienstagabend kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.780 USD / 3.202 EUR und hielt damit die Gewinne vom Vormittag. Am Abend wird noch die Rede von Fed-Chef Powell erwartet.
Wie viel Gold gibt es weltweit? Goldreporter zeigt aktuelle Zahlen zu Förderung, Reserven und Verteilung – Hintergründe zu Goldpreis und Goldmarkt.
Verfügbarkeit von Gold ist endlich
Gold unterscheidet sich von Papiergeld durch seine Knappheit. Staaten können ihre Währungen beliebig vermehren, doch die weltweiten Goldvorkommen sind endlich. Diese Begrenzung erklärt, warum das Edelmetall seit Jahrhunderten als stabiler Wertspeicher und Urform von Geld gilt – und warum der Goldpreis langfristig steigt.
Goldbarren vor einem Mineneingang: Seit dem Beginn der Goldförderung wurden weltweit rund 216.000 Tonnen Gold produziert. Der Großteil liegt als Schmuck, Münzen oder Zentralbank-Reserve vor, doch die Vorkommen sind endlich.
Historische Goldförderung
Die Gewinnung von Gold reicht bis in die Antike zurück. Den entscheidenden Schub brachten die großen Goldräusche des 19. Jahrhunderts. In Kalifornien (ab 1848) verwandelte der „Gold Rush“ die USA in ein Zentrum der Förderung. Australien erlebte ab 1851 einen ähnlichen Boom, der den Kontinent wirtschaftlich prägte. Im 20. Jahrhundert übernahm Südafrika die Spitzenposition. Bis 2006 war das Land größter Produzent, ehe es von China abgelöst wurde.
Gesamtmenge jemals geförderten Goldes
Laut World Gold Council belief sich das gesamte jemals geförderte Gold Ende 2024 auf rund 216.265 Tonnen. Bildlich enspricht dies einem Goldwürfel mit einer Kantenlänge von nur 22 Metern. Die örtliche Verteilung dieses Goldes zeigt, dass das Edelmetall weit mehr ist als reines Anlageobjekt:
Schmuck: 97.149 t (45 %)
Barren & Münzen inkl. goldgedeckter ETFs: 48.634 t (22 %)
Zentralbanken: 37.755 t (17 %)
Sonstiges (Industrie, Technologie): 32.727 t (15 %)
Ein erheblicher Anteil befindet sich in Indien – oft buchstäblich „um den Hals indischer Frauen“.
Verteilung der weltweiten Goldbestände Ende 2024. Schmuck dominiert mit 45 Prozent, gefolgt von Barren & Münzen, Zentralbanken und Industrie.
Fördermengen im Wandel
Die jährliche Weltproduktion erreichte 2018 ihren vorläufigen Höhepunkt. Bereits um die Jahrtausendwende war ein Zwischengipfel erreicht worden, seither schwinden die Fördermengen der USA.
Heute werden rund 3.300 Tonnen pro Jahr gefördert. Führend sind China (380 t), Russland (330 t) und Australien (284 t). Der Produktionsrückgang der USA: Von mehr als 350 Tonnen in den 1990er-Jahren auf zuletzt nur noch 158 Tonnen (2024).
Jährliche US-Goldproduktion seit 1991 – Peak um die Jahrtausendwende, seither fallender Trend (Quelle: USGS).
Grenzen und Chancen für Minen
Die sinkenden Erzgehalte und steigenden Kosten machen Goldabbau schwieriger. Doch hohe Preise eröffnen Chancen, auch zuvor unrentable Vorkommen zu erschließen. In solchen Phasen steigt auch das Recycling-Angebot, da mehr Altgold auf den Markt zurückfließt.
Goldminenproduktion 2024 weltweit in Tonnen. China, Russland und Australien sind die größten Produzenten. Quelle: USGS.
Gold-Reserven und -Ressourcen
Nach Daten des US Geological Survey (USGS) belaufen sich die weltweiten Reserven auf rund 64.000 Tonnen. Russland (12.000 t), Australien (11.200 t) und Südafrika (5.000 t) führen die Rangliste an. In den USA werden zusätzlich 33.000 Tonnen Ressourcen geschätzt – teils identifiziert, teils unentdeckt.
Goldförderung – Reserven vs. Ressourcen
Reserven Definition: Nachgewiesene Goldvorkommen, die mit heutiger Technik und zu aktuellen Marktpreisen wirtschaftlich abbaubar sind.
Charakter: Relativ sicher → geologisch erkundet, Mengen verlässlich dokumentiert.
Beispiel: Eine Lagerstätte mit 1.000 Tonnen Gold, die bei aktuellem Goldpreis profitabel gefördert werden kann, zählt zu den Reserven.
Ressourcen
Definition: Gesamtmenge an Gold, die geologisch nachgewiesen oder vermutet wird – auch wenn ein Abbau heute nicht wirtschaftlich ist.
Charakter: Unsicherer → kann sich durch neue Technologien, steigende Preise oder geologische Nachweise ändern.
Beispiel: Ein Erzvorkommen mit sehr niedrigem Goldgehalt, das bei heutigem Preis nicht rentabel wäre, zählt zu den Ressourcen.
Bei konstant 3.300 Tonnen Jahresförderung würden die bekannten Reserven rechnerisch noch etwa 20 Jahre reichen (geologische Reichweite). Neue Funde und Technologien könnten diesen Zeitraum verlängern, die Endlichkeit bleibt jedoch bestehen.
Fazit
Seit Jahrtausenden gräbt die Menschheit nach Gold – inzwischen mehr als 216.000 Tonnen. Fast die Hälfte glänzt als Schmuck, ein Fünftel liegt in Münzen und Barren bereit, der Rest verteilt sich auf Zentralbanken und Industrie. Dabei zeigen die Fördermengen klare Grenzen. Genau dieser Gegensatz zwischen Knappheit und beliebiger Geldvermehrung erklärt, warum Gold bis heute als stabiler Wertspeicher geschätzt wird.
Der Goldpreis erreichte am Montag mit 3.775 USD, knapp 3.200 EUR. Die neuen Rekordhochs werden begleitet von steigenden Zinsen am Anleihenmarkt.
Goldpreis mit neuem Rekord
Der Goldpreis setzte am gestrigen Montag ein weiteres Rekordhoch. Am europäischen Spotmarkt sind nun die Marken von 3.745 US-Dollar bzw. 3.175 Euro pro Unze die neuen Bestmarken.
Am Dienstag stieg Gold weiter an. Denn um 11:00 Uhr kostete die Feinunze bereits 3.775 US-Dollar bzw. 3.190 Euro. Damit stand der Kurs in beiden Währungen rund 0,8 Prozent über dem Vortag. Gegenüber der Vorwoche ergibt sich ein Anstieg um 2,3 Prozent (in USD) bzw. 1,9 Prozent (in EUR).
Goldpreis erreicht 3.775 USD, knapp 3.200 EUR. Die steigenden Marktzinsen sind ein Hinweis auf schwache Anleihennachfrage. In Europa gibt es auch aufgrund der Finanzprobleme in Frankreich höhere Risikoaufschläge.
Zinserwartung und Euro/Dollar-Kurs
Die positive Kursentwicklung geht einher mit Erwartungen an weiter sinkende US-Leitzinsen. Denn am US-Terminmarkt wird ein weiterer Zinsschritt von 25 Basispunkten Ende Oktober mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 90 Prozent gehandelt. Dagegen signalisierte die Europäische Zentralbank zuletzt eine vorläufige Zinspause. In diesem Umfeld wertete der Euro zuletzt weiter gegenüber dem US-Dollar auf – mit zuletzt knapp 1,18 Euro pro US-Dollar.
Anleiherenditen
Währenddessen steigen die Marktzinsen sowohl in den USA als auch in Europa weiter an. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag mit 4,14 Prozent – nach 4,05 Prozent in der Vorwoche. Das gibt Hinweise auf eine schwache Nachfrage nach US-Schuldpapieren.
Gleichzeitig stieg die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen auf 2,74 Prozent, jene Frankreichs auf 3,55 Prozent (Vorwoche: 3,49 %). Die Finanzierung der Staatshaushalte in der Eurozone wird in den kommenden Monaten ein großes Thema an den Finanzmärkten bleiben. Zuletzt musste Frankreich in kurzer Zeit zwei Senkungen ihres Kreditratings hinnehmen.
Zusammenhang Gold und Zinsen
Welchen Einfluss haben Marktzinsen auf Gold? Steigende Anleiherenditen wirken oft negativ auf den Goldpreis. Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.
Aber in Krisenzeiten ist diese Systematik oft ausgesetzt. Dann nämlich, wenn Staaten den Investoren Risikoaufschläge für die Schuldenaufnahme zahlen müssen.
Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken – also die Anleihekurse steigen.
Gold aktuell: Am 23. September 2025 steigt der Goldpreis auf 3.755 USD (3.183 EUR). Powell-Rede und US-Daten prägen den Dienstag.
Der Goldpreis startet am Dienstag erneut mit Kursgewinnen in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.755 US-Dollar pro Unze (3.183 Euro). Damit stieg der Kurs jeweils um 0,25 % gegenüber Vortag. Dabei lagen beide Notierungen erneut über ihren Rekordhochs.
Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 43 % in (USD) und 27 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Montag mit 3.745 US-Dollar und 3.175 Euro neue Bestmarken am europäischen Spotmarkt erreicht. Dabei ging es gegenüber Vortag um 1,7 % (in USD) bzw. 1,2 % (in EUR) nach oben. Die Kursentwicklung war vom Momentum und anhaltenden Zinssenkungs-Hoffnungen getrieben. Nebenschauplätze: Unsicherheiten durch die Abstufung Frankreichs durch Fitch und geopolitische Spannungen im Russland-Konflikt. Polens Premier Tusk drohte mit Abschuss russischer Jets bei Grenzverletzungen.
Am heutigen Dienstag stehen in den USA einige marktrelevante Termine an: Rede von Fed-Chef Jerome Powell beim Economic-Outlook-Luncheon 2025 in Warwick, Rhode Island (Live verfolgen um 18:30 Uhr), S&P Einkaufsmanager-Index und Richmond-Fed-Index.