Der Goldumsatz in Südafrika ist im Juli auf rund 900 Millionen Euro gestiegen. Die Goldproduktion war gegenüber Vorjahr erneut rückläufig.
Gold aus Südafrika: Absatzsprung im Juli
Südafrika verzeichnete im Sommer einen deutlichen Sprung bei den Goldverkäufen. Denn laut den Angaben von Stats SA setzte das Land im Juli Gold im Wert von 18,7 Milliarden Rand ab. Zu aktuellem Kurs entspricht dies einem Wert von 916 Millionen Euro.
Damit reichten die Erlöse bis auf 12 Prozent an das Rekordhoch vom Mai 2025 heran. Seinerzeit wurden mit Gold 21,3 Milliarden Rand (1,04 Milliarden Euro) umgesetzt.
Im Vergleich zum Vormonat verdoppelte sich das Juli-Ergebnis. Dagegen ergibt sich gegenüber dem Vorjahresmonat ein Minus von 9 Prozent.
Südafrika meldet im Juli stark gestiegene Goldverkäufe, dagegen fiel der Umsatz mit Platin-Metallen.
Auch Platin-Umsatz gefallen
Im Gegensatz zu den besseren Goldgeschäften sank der Absatz von Metallen der Platin-Gruppe (PGM: vor allem Platin und Palladium). Denn hier wird ein Umsatz von 17 Milliarden Rand (833 Mio. Euro) gemeldet. Damit sank der Erlös um 8 Prozent gegenüber dem Vormonat, stieg aber um 25 Prozent im Vorjahresvergleich.
Das Juli-Ergebnis lag zudem über dem Sechsmonatsschnitt von 14 Milliarden Rand (684 Mio. Euro).
Zu berücksichtigen gilt: Der Platinpreis ist innerhalb eines Jahres stark angestiegen. Von Juli 2024 bis Juli 2025 stieg der Kurs um 43 Prozent.
Monatliche Rohstoff-Erlöse Südafrikas in Rand, unterteilt nach Mineralien (Wechselkurs: 1 Rand = 0,049 Euro) Quelle: Stats SA
Gold- und PGM-Produktion
Währenddessen war die südafrikanische Goldproduktion im Juli erneut rückläufig. So meldet Stats SA einen Rückgang um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dagegen stieg die PGM-Produktion im gleichen Zeitraum um 6 Prozent.
Südafrika ist der weltweit größte Platin-Produzent. Allerdings gibt Stats SA in den Monatsberichten keine absoluten Zahlen zur Mineralien-Produktion an, sondern bietet nur Prozentvergleiche.
Entwicklung der Rohstoff-Produktion Südafrikas in Prozent gegenüber Vorjahr, unterteilt nach Mineralien (Quelle: Stats SA)
Hintergrund
Bis zum Jahr 2006 war Südafrika größter Goldproduzent (Sorge in Südafrika: „Goldförderung am Ende“). Im Folgejahr übernahm China die Rolle des globalen Marktführers. Die rückläufige Mineralisierung im Gestein und das Ausbleiben neuer substanzieller Goldfunde ließen die Produktionszahlen des Landes sinken. Allerdings litt die südafrikanische Minenbranche in den vergangenen Jahren auch unter schwierigen Förderbedingungen wie dem Bergbau in extremer Tiefe, Streiks, Stromausfällen und Corona. Außerdem steigen die Kosten der Goldförderung weiter. Zuletzt profitierte die Minenbranche vom starken Goldpreis-Anstieg.
Goldpreis aktuell am 16. September 2025: Der Kurs stieg am Morgen auf 3.683 USD (3.126 EUR). Im Fokus stehen ZEW-Index und US-Konjunkturdaten.
Der Goldpreis startet am Dienstag mit Gewinnen in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.683 US-Dollar pro Unze (3.126 Euro). Damit stieg der Kurs in USD um 0,1 % gegenüber Vortag, während der Euro-Goldpreis unverändert blieb. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 40 % in US-Dollar und 25 % in Euro.
Der Goldpreis schloss am Freitag erneut auf Rekordhoch, mit 3.678 US-Dollar bzw. 3.127 EUR pro Unze. Chinesische Wirtschaftdaten fielen schwächer aus als erwartet. Der New York Empire State Manufacturing Index sank im September 2025 überraschend auf minus 8,7 Punkte, den niedrigsten Stand seit drei Monaten.
Am heutigen Dienstag erscheinen der ZEW-Index für Deutschland sowie zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA. Dazu gehören die Einzelhandelsumsätze, Import-/Exportpreise, die Industrieproduktion und die Lagerbestände im August. Am Mittwoch wird mit einer US-Zinssenkung von 25 Basispunkten gerechnet.
Die Eurozone kämpft erneut mit wachsender Verschuldung und politischen Spannungen. In dieser Lage gewinnt Gold als sicherer Hafen an Bedeutung.
Gold als Warnsignal
Der Goldpreis erreichte 2025 wiederholt neue Rekordstände. Seit der Eurokrise hat sich der Kurs des Edelmetalls mehr als verdoppelt. Die Feinunze kostete zuletzt rund 3.100 Euro. Gold ist als Vermögens- und Inflationsschutz stark gefragt – natürlich auch aus spekulativen Gründen. Allerdings geht von der Kursentwicklung auch ein deutliches Warnsignal aus.
Frankreichs Regierung steckt in einer schweren politischen Krise. Doch der eigentliche Kern liegt tiefer: Die öffentlichen Finanzen sind seit Jahrzehnten aus dem Gleichgewicht geraten. Schon während der Eurokrise ab 2010 wurde deutlich, wie fragil die Schuldentragfähigkeit vieler Länder ist. Heute wiederholt sich das Muster – nur in verschärfter Form.
Europas Schulden rücken wieder in den Fokus. Erinnerungen an die Eurokrise werden wach. Gold wird von vielen Anlegern als sicherer Hafen geschätzt.
Die Staatsschulden wachsen schneller als die Wirtschaft. Die Folge: Jahr für Jahr steigt die Schuldenquote, während die Fähigkeit zur Rückzahlung schwindet. Auch die Niederlande, bisher als Stabilitätsanker wahrgenommen, müssen sparen. Dort belasten explodierende Sozialbudgets den Staatshaushalt. In Deutschland machen allein Sozialausgaben inzwischen mehr als 45 Prozent des gesamten Bundeshaushalts aus – Tendenz steigend. Ein Rückbau dieser Strukturen stößt auf massiven politischen Widerstand.
Ein Wohlstandsgebäude auf Pump
Über Jahrzehnte wurde in Europa ein Wohlstandsmodell aufgebaut, das auf Verschuldung fußt. Neue Schulden dienten dazu, Wahlversprechen zu finanzieren, Sozialausgaben auszuweiten und Konjunkturen zu stützen. Doch die Steuereinnahmen reichten schon lange nicht mehr aus, um die Ausgaben zu decken.
Mit der alternden Bevölkerung verschärft sich das Problem weiter. Immer weniger Erwerbstätige finanzieren immer mehr Rentner. Der Generationenvertrag droht endgültig zu scheitern. Wer wäre bereit, hier radikale Reformen wie Argentiniens Präsident Javier Milei durchzusetzen? (Vgl. dazu: Gold statt Dollar: So sichern die Argentinier jetzt ihr Vermögen)
In Süd-Europa sind Massenproteste schon bei kleinsten Einschnitten üblich. Frankreich ist das Paradebeispiel: Millionen Menschen gingen auf die Straße, als es nur um eine moderate Anhebung des Rentenalters ging.
Lehren aus der Euro-Schuldenkrise
Schon in der Euro-Schuldenkrise (bis 2012) zeigte sich, wie gefährlich steigende Marktzinsen sind. Griechenland konnte seine Schulden nicht mehr bedienen, als die Renditen für Staatsanleihen auf bis zu 38 Prozent stiegen.
Das Prinzip ist simpel: Staaten sind dauerhaft nur zahlungsfähig, wenn Investoren bereit sind, alte Schulden durch neue Kredite zu refinanzieren. Doch sobald Zweifel an der Rückzahlungsfähigkeit entstehen, verlangen Anleger höhere Zinsen – ein Teufelskreis, der im Staatsbankrott enden kann. Hedgefonds verstärken solche Krisen, indem sie auf steigende Zinsen und fallende Anleihekurse wetten.
Schuldenquoten im Euroraum
Die Belastung wird sichtbar, wenn man die Staatsschuldenquoten im Euroraum vergleicht (Stand: Q1 2025, Quelle: Statista, gerundet).
Hinweise: Schuldenquoten gerundet; Quelle: Eurostat, Stand Q1 2025; Renditen 10-jähriger Staatsanleihen am 15. September 2025.
Diese Werte zeigen: Nur wenige Länder liegen unter der Maastricht-Grenze von 60 Prozent. Viele Staaten haben sich von diesem Referenzwert längst verabschiedet.
Die deutsche Schuldenquote von derzeit rund 60 Prozent wird von regierungsnahen Volkswirten gerne als relativ niedrig und unproblematisch dargestellt. Rechnet man die 900 Milliarden an Sondervermögen hinzu, das das Parlament 2025 beschlossen hat, dann kommt man theoretisch schon auf eine Staatsschuldenquote von knapp 80 Prozent. Auch wenn das Geld nicht auf einmal aufgenommen wird, eine wirkliche Tilgung dieser „Extrahaushalte“ wird nie erfolgen.
Warum Vertrauen alles ist
Die Zahlungsfähigkeit moderner Staaten hängt weniger von realen Rücklagen als vom Vertrauen der Investoren ab. Sobald dieses Vertrauen bröckelt, geraten Länder ins Wanken. Schon die Ankündigung von Herabstufungen durch Ratingagenturen kann Panik auslösen. Erst kürzlich senkte die Ratingagentur Fitch in einem ersten Schritt das Kreditrating Frankreichs. Die Rendite 10-jähriger französischer Staatsanleihen stieg vergangene Woche mit 3,57 Prozent auf den höchsten Wert seit 2011.
Hinzu kommt: In der Vergangenheit wurden in Krisensituationen auch private Guthaben zur Stabilisierung herangezogen. In Griechenland und Zypern wurden Bankkonten eingefroren, teilweise sogar gekürzt, um Banken zu retten. Damit ist klar: Im Zweifel sind es die Bürger, die die Last tragen.
Bedrohung durch Bank-Runs
Ein Szenario wiederholter Bankanstürme (Bank-Runs) ist daher keineswegs ausgeschlossen – wie schon in der Eurokrise. Gerade deshalb treibt die Europäische Zentralbank die Einführung eines digitalen Euro voran. Offiziell als Modernisierung verkauft, könnte er in Wahrheit auch als Präventivmaßnahme dienen, um Kapitalflucht zu verhindern. Bargeld ließe sich im Ernstfall limitieren, digitale Guthaben kontrollieren.
Am Ende droht eine Wiederholung der bekannten Kettenreaktion:
steigende Zinsen,
wachsendes Misstrauen,
drohende Staatspleiten,
Bankenkrisen und Guthabenverluste.
Ein Schuldenschnitt könnte zur Ultima Ratio werden. Doch er würde die Verluste auf jene abwälzen, die Staatsanleihen halten: Banken, Pensionsfonds, Versicherungen. Und damit letztlich auf die Bürger.
Politische Optionen: Vermögensabgaben oder Inflation
Um einen Kollaps zu verhindern, könnten Regierungen zu Sondermaßnahmen greifen. Diskutiert werden Vermögensabgaben, Zwangsanleihen oder neue Steuern für Wohlhabende. Doch deren politische Durchsetzung ist schwierig. Bleibt also der altbekannte Weg: systematische Geldentwertung. Durch Inflation lässt sich der reale Wert der Schulden senken – zulasten der Kaufkraft der Bevölkerung.
Gold als Versicherung in der Schuldenkrise
Genau in solchen Schuldenkrise-Szenarien zeigt sich die besondere Rolle von Gold. Das Edelmetall ist frei von Drittparteirisiken:
Es kann nicht pleitegehen.
Es hängt nicht von der Zahlungsfähigkeit eines Staates ab.
Sein Wert basiert auf einer bereits erbrachten Leistung: der Förderung und Verarbeitung.
Während Banken Guthaben einfrieren oder Anleihen ausfallen können, bleibt physisches Gold unangetastet. In der Eurokrise stieg der Goldpreis stark an – ein Beweis für seine Funktion als sicherer Hafen.
Schutz vor dem nächsten Kollaps
Die wachsende Staatsverschuldung im Euroraum, die demografischen Probleme und die politische Blockade machen deutlich: Eine neue Schuldenkrise ist nur eine Frage der Zeit. Ob Frankreich, Italien oder Spanien – die strukturellen Probleme sind ähnlich.
Gold bietet hier den effektivsten Schutz. Es ist kein Versprechen auf zukünftige Rückzahlung, sondern ein reales, knappes Gut. Je größer die Zweifel an der Solvenz von Staaten und Banken, desto größer die Nachfrage nach Gold.
Fazit – Gold ist Pflicht
Europa lebt auf Pump. Die politische Krise in Frankreich ist nur der Vorbote einer tieferliegenden Schieflage. Solange die Verschuldung schneller wächst als die Wirtschaft, steuert der Euroraum unweigerlich auf die nächste große Krise zu. Am Ende könnten Schuldenschnitte, Vermögensabgaben und Inflation unausweichlich sein.
Wer sich gegen diese Risiken absichern will, braucht ein Anlagegut, das außerhalb des Schuldensystems steht. Gold hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es genau diese Rolle erfüllt – und dürfte es auch in der kommenden Krise wieder tun.
Goldreporter-Empfehlung: Vermögen sichern in der (Corona-)Krise Der Spezial-Report erschien 2021 zur Corona-Krise – doch seine Erkenntnisse sind heute in der Schuldenkrise hochrelevant. Er zeigt, wie Anleger ihr Vermögen in Krisenzeiten schützen können, und enthält zudem einen exklusiven Tipp, wie man in Deutschland noch für 15.000 Euro anonym Gold kaufen kann.
Der Goldpreis in China liegt erstmals seit 31 Wochen auf europäischem Spotpreis-Niveau. Vor einer Woche gab es noch einen 10-USD-Aufschlag.
Goldpreis China
Der Goldpreis in China notierte am 12. September 2025 erstmals seit 31 Wochen auf dem Niveau des Weltmarktes. An der Shanghai Gold Exchange (SGE) lag der Fixpreis laut den Berechnungen von Goldreporter sogar wenige Cent pro Unze unter dem europäischen Spotkurs. In der Vorwoche hatte der SGE-Aufschlag noch 10 US-Dollar betragen.
Aufschlag China → Europa Spot: 0 USD/oz (Vorwoche: 10 USD); Δ: -10 USD
Der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange in China entsprach am 12. September 2025 dem Spotkurs in Europa.
Preisaufschlag im China-Goldmarkt
Markt / Kennzahl
12.09.25
Vorwoche
Δ Woche
Gold China SGE Fix (CNY/Gramm)
830,98
811,94
+2,4 %
Gold China SGE (USD/Gramm)
117,32
114,44
+2,5 %
Goldpreis China SGE (USD/oz)
3.649
3.559
+90 USD
Goldpreis Europa (USD/oz)
3.649
3.550
+2,8 %
Aufschlag China → Europa (USD/oz)
+0
+10
-10
Goldpreis Shanghai Gold Exchange
Damit wurden der Goldpreis in China zuletzt zum Weltmarktpreis gehandelt. Die Aufschläge gingen in den vergangenen Wochen kontinuierlich zurück. Eine Kursdifferenz gibt Hinweise auf die Inlandnachfrage und die internationalen Arbitragegeschäfte.
Wenn in China deutlich höhere Preise gezahlt werden als in westlichen Märkten, gelangt verstärkt physisches Gold nach China. Die Aufschläge an der Shanghai Gold Exchange lassen somit Rückschlüsse auf den aktuellen chinesischen Einfluss auf den internationalen Goldpreis zu.
Zuletzt fielen die chinesische Goldnachfrage offensichtlich geringer aus. Der stark gestiegene Goldpreis dürfte ein Grund sein. Die asiatischen Märkte sind traditionell preissensibel.
Wir verfolgen den China-Aufschlag wöchentlich. In Hochphasen 2024 und im April 2025 lagen die Goldpreis-Spreads zeitweise bei bis zu 90 US-Dollar.
Methodik:SGE-Preis in CNY/Gramm zum Zeitpunkt 12.09.25; Umrechnung über 7,083 CNY/USD (Vorwoche: 7,095 CNY/USD). Vergleich mit zeitgleichem Spotpreis (FOREX). Angaben ohne Gewähr.
Gold aktuell am 15. September 2025: Der Goldpreis startet stabil bei 3.643 USD. Anleger warten auf die US-Zinssenkung und Lagardes Rede.
Der Goldpreis startet am Montag stabil in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.643 US-Dollar pro Unze (3.105 Euro). Damit lag der Kurs jeweils auf dem Niveau des Freitagsschlusskurses. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 39 % in US-Dollar und 24 % in Euro.
Der Goldpreis schloss am Freitag erneut auf Rekordhoch, mit 3.643 US-Dollar im europäischen Spothandel. Dagegen bedeuteten 3.105 Euro keine Verbesserung der Bestmarke vom 10. September. Fitch hatte am Freitag das Kreditrating für Frankreich herabgesetzt. Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan fiel schwächer aus als erwartet. Eine US-Zinssenkung am Mittwoch gilt als sicher, ein Schritt von 50-Basispunkten allerdings eine Überraschung. Im US-Futures-Handel zeigte Gold zuletzt eine anhaltende Marktstärke.
Am heutigen Montag erscheinen in Deutschland die Großhandelspreise und am Nachmittag der New York Empire State Index. EZB-Präsidentin Lagarde hält am Abend eine Rede.
Fitch stuft Frankreich auf A+ herab. Die Schuldenlast steigt, während politische Krisen die Handlungsfähigkeit einschränken.
Fitch Ratings hat Frankreichs Kreditwürdigkeit von AA- auf A+ gesenkt. Die Agentur begründete den Schritt laut Bloomberg mit der wachsenden Staatsverschuldung und der begrenzten Fähigkeit, auf neue Schocks zu reagieren. Zudem erschwere die politische Instabilität nach dem jüngsten Regierungssturz die Konsolidierung der Finanzen. Mit dem größten Defizit der Eurozone steht Frankreich nun schlechter da als Großbritannien und auf einer Stufe mit Belgien. Die Rendite 10-jähriger französischer Staatsanleihen lag zuletzt bei 3,5 Prozent, während deutsche Papiere mit 2,71 Prozent rentierten.
Goldreporter-Kommentar: Herabstufungen eines großen Euro-Landes können die Nachfrage nach sicheren Häfen erhöhen. Anleger könnten einen Teil der Allokation aus Staatsanleihen in Gold verlagern – vor allem, wenn sich die Risikoaufschläge französischer Papiere gegenüber Bunds weiter ausweiten.
Gold kaufen: Das Aufgeld für Münzen und Barren fällt seit Jahren. Was dahintersteckt und warum es kein primäres Kaufkriterium ist.
Gold kaufen – Was ist das Aufgeld?
Wer Gold kauft, achtet meist zuerst auf den reinen Preis der Feinunze. Doch Anleger begegnen schnell einem zusätzlichen Wert: dem Aufgeld. Dieser Aufschlag auf den reinen Goldwert spielt im Handel mit Münzen und Barren eine wichtige Rolle. Er ist zugleich ein Spiegel der Marktlage und kann im Extremfall stark schwanken.
Gold kaufen: Das Aufgeld für Krügerrand-Goldmünzen zu einer Unze liegt derzeit bei unter 4 Prozent (Bild: Goldreporter).
Unter Aufgeld versteht man die Differenz (in Prozent ausgedrückt) zwischen dem reinen Metallwert einer Münze oder eines Barrens und dem tatsächlichen Verkaufspreis beim Händler. Es setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Produktionskosten, Transport, Versicherung, Vertrieb und Händlermarge. Da diese Kosten weitgehend fix sind, fällt das Aufgeld prozentual unterschiedlich aus, je nachdem, wie hoch der reine Goldpreis ist.
Aufgeld als Marktindikator
Das Aufgeld ist kein Kaufkriterium im engeren Sinne, aber es eignet sich hervorragend zum Vergleich von Angeboten und zur Beurteilung der Marktlage. In Zeiten normaler Nachfrage bewegt es sich im Bereich von wenigen Prozent. Sobald jedoch Angebot und Nachfrage aus dem Gleichgewicht geraten, kann es deutlich ansteigen.
So zeigte die Erfahrung in den vergangenen Jahren, dass außergewöhnliche Marktphasen den Aufschlag in die Höhe treiben. Während der Corona-Krise im Frühjahr 2020 kletterte das Aufgeld für Krügerrand-Münzen von der Standardgröße einer Unze auf bis zu 16 Prozent. Auch nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 waren Goldanleger mit deutlichen Aufschlägen konfrontiert. Grund war jeweils die enorme Nachfrage nach physischem Gold bei gleichzeitig eingeschränkter Verfügbarkeit. Damals stieg das Krügerrand-Aufgeld auf knapp 6 Prozent
Ein Blick in die Statistik
Eine aktuelle Grafik von Goldreporter zeigt die Entwicklung des durchschnittlichen Aufgelds für Krügerrand-Goldmünzen (1 Unze) seit 2020. Sie macht den historischen Ausschlag sichtbar. Heute liegt das Aufgeld bei weniger als vier Prozent, mit weiter fallender Tendenz.
Durchschnittliches Aufgeld für Krügerrand-Goldmünzen (1 Uze) im Rahmen der freitäglichen Preiserhebung von Goldreporter: In den vergangenen Jahren ist der Aufschlag kontinuierlich gesunken auf deutlich unter vier Prozent. Im Peak von 2020 (Corona-Krise) waren es zeitweise 16 Prozent.
Warum sinkt das Aufgeld?
Die Erklärung liegt im Zusammenspiel von Kosten und Goldpreis. Ein wesentlicher Teil des Aufgelds sind Bearbeitungs- und Vertriebskosten, die in absoluten Zahlen recht stabil bleiben. Mit dem Anstieg des Goldpreises in den vergangenen Jahren ist jedoch der Metallwert stark gestiegen. Damit verliert der fixe Kostenanteil im Verhältnis an Gewicht. Das bedeutet: Auch wenn Händler und Hersteller ihre Margen nicht senken, sinkt das Aufgeld prozentual.
Diese Entwicklung betrifft sämtliche Goldprodukte – von der ein Unze schweren Standardmünze bis hin zum Kilobarren. Während früher Aufschläge von vier bis fünf Prozent für Krügerrand-Münzen üblich waren, notieren sie heute in einem Bereich deutlich darunter.
Hinzu kommt die gestiegene Transparenz und der zunehmende Wettbewerb im Edelmetall-Handel. In den vergangenen Jahren sind immer wieder neue Anbieter in den Markt eingetreten, die um Kundschaft werben. Das erhöht den Druck auf die Händlermargen und die Abgabepreise.
Erkenntnis beim Gold kaufen
Für Käufer bedeutet das: Das Aufgeld ist ein nützlicher Orientierungswert, aber keine Messlatte für die Qualität beim Gold kaufen. Wer sich ein Bild über faire Preise verschaffen will, sollte mehrere Angebote vergleichen. Einen Überblick mit Richtwerten liefert etwa der Artikel „Gold kaufen – Überblick: Das sind faire Preise für Münzen und Barren“.
Zudem kann das Aufgeld Hinweise auf die aktuelle Stimmung im Goldmarkt geben. Stark steigende Aufschläge signalisieren hohe Nachfrage und mögliche Engpässe im Handel. Sinkende Aufgelder deuten dagegen auf Entspannung hin und spiegeln die zunehmende Effizienz in der Versorgungskette wider. Auch auf angekaufte Waren entfiel in den vergangenen beiden Jahren ein geringeres Aufgeld – auch deshalb, weil bei Zweitmarktware gewisse Fixkosten wegfallen können.
Fazit
Das Aufgeld ist ein fester Bestandteil beim Kauf von Goldmünzen und -barren. Es kann in Ausnahmezeiten kräftig ausschlagen, wie die Corona-Pandemie oder geopolitische Schocks gezeigt haben. Langfristig aber folgt es einem klaren Muster: Mit dem Anstieg des Goldpreises nimmt das prozentuale Aufgeld ab, weil fixe Kosten immer weniger ins Gewicht fallen. Für Anleger ist es deshalb kein Kriterium, om man Gold kaufen oder nicht kaufen sollte. Es bleibt jedoch ein wertvolles Instrument, um Angebote zu vergleichen und die Marktlage einzuschätzen.
Die 10 wichtigsten Fragen zum Aufgeld
+ Was bedeutet „Aufgeld“ beim Goldkauf?
Das Aufgeld ist die Differenz zwischen Spotpreis (Börsenpreis) und deinem Endpreis für Münze/Barren.
+ Warum gibt es ein Aufgeld?
Es deckt Prägung/Herstellung, Logistik, Versicherung, Handelsspanne und Risiken der Händler ab.
+ Wovon hängt die Höhe des Aufgelds ab?
Von Stückelung, Produktart (Münze/Barren), Nachfrage/Marktlage, Lagerverfügbarkeit und Hersteller.
+ Warum sind kleine Münzen teurer als große Barren?
Je kleiner die Einheit, desto höher die Stückkosten pro Gramm (Rüst-, Präge- und Verpackungskosten).
+ Wie hoch ist das übliche Aufgeld für Goldmünzen?
Bei Standard-Bullion (z. B. Krügerrand, Maple Leaf) meist ca. 3–6 Prozent über Spot (Marktlage abhängig).
+ Wie hoch ist das Aufgeld bei Silber?
Deutlich höher (oft 20–30 Prozent), u. a. wegen Umsatzsteuer, geringerer Stückpreise und höherer Fixkosten.
+ Welche Faktoren lassen das Aufgeld sprunghaft steigen?
Krisennachfrage, Lieferengpässe, geringe Lagerbestände, Produktionsausfälle oder starke Spotvolatilität.
+ Gibt es Produkte mit besonders niedrigem Aufgeld?
Ja: größere Goldbarren (100 g, 250 g, 1 kg) sind je Gramm meist günstiger als Münzen/kleine Barren – außerdem Gebrauchtware.
+ Wann kann das Aufgeld sinken?
Wenn sich Nachfrage/Lieferketten normalisieren, sinken meist die Händleraufschläge.
+ Warum ist das Aufgeld für Anleger wichtig?
Es bestimmt den realen Einstiegspreis und damit deine Rendite. Niedriges Aufgeld = mehr Puffer beim Verkauf.
Goldpreis aktuell: Rekordhoch bei 3.642 USD. CoT-Daten und steigender Open Interest an der COMEX zeigen wachsende Spekulation.
Goldpreis aktuell – Rekordhoch
Der Goldpreis beendete die Handelswoche mit einem weiteren Allzeithoch. Denn am Freitag ging die Feinunze Gold mit 3.642 US-Dollar aus dem US-Futures-Handel. Das entsprach 3.103 Euro, aber damit keinem weiteren Rekord. Die Bestmarke in Euro wurde am 10. September 2025 bei 3.110 Euro erreicht (alles Tagesschlusskurse). Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt?
Der Goldpreis markiert ein neues Rekordhoch. Daten der COMEX zeigen steigende Spekulation, wachsenden Open Interest und eine abnehmende physische Deckung des Gold-Futures-Handels.
Gold CoT-Daten
Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX per 9. September 2025.
Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche leicht um 0,2 Prozent auf 273.375 Kontrakte. Dagegen nahm auf der Gegenseite die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um knapp 5 Prozent zu auf 261.740 Kontrakte.
Open Interest weiter gestiegen
Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100 Unzen) an der COMEX, gegenüber der Vorwoche um 3 Prozent auf 509.625 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit 25. März 2025.
Bis zum Handelsschluss am Freitag stieg der Open Interest um weitere 4 Prozent auf 529.772 Kontrakte. Somit ergibt sich im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ein Anstieg um 5 Prozent.
Gold-Optionshandel
Parallel stieg der Open Interest im Gold-Optionshandel. Denn hier ergibt sich gegenüber Vorwoche eine Zunahme um 9 Prozent auf 874.925 Optionen.
Dabei stieg das Put/Call-Verhältnis auf 0,685. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 146 Call-Optionen kamen – nach 162 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment ist gegenüber der Vorwoche noch einmal zurückgegangen.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis (Dezeber-Kontrakt; meistgehandelt) lief zuletzt in einer Bandbreite von 40 US-Dollar seitwärts, erreichte im Wochenverlauf aber bereits Intraday-Kurse von knapp über 3.700 US-Dollar. Schlusskurs: 3.680 US-Dollar. Der Abstand zum Spotpreis lag am Freitag bei 37 US-Dollar oder 1 Prozent (Vorwoche: 1,5 %).
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Dezember-Kontrakt, meistgehandelt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 8. bis 12. September 2025 (Quelle: CME Group).
COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 11. September 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber Vorwoche leicht ab um 40.000 Unzen zu auf 38,91 Millionen Unzen (Vorwoche: +390.000 Unzen).
Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 30.000 Unzen auf 17,62 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 529.772 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 52,97 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zu 73 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 77 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls den wöchentlichen Pflichtmitteilungen entnehmen.
Auslieferungsanträge im September
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den laufenden Kontraktmonat 5.540 Anträge auf physische Lieferung von Gold (entspricht rund 17 Tonnen Gold). Damit kamen innerhalb einer Woche 1.914 „Delivery Notices“ hinzu. Im August waren es insgesamt 34.565 Anträge (107 Tonnen). Dagegen liegt der bisherige Rekordmonat beim Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Ausblick
Steigender Open Interest bei steigendem Goldpreis signalisiert anhaltende Marktstärke. Die Rally hat weitere Futures-Händler angelockt. Allerdings bleib Gold aus technischer Sicht kurzfristig überkauft. In der kommenden Woche steht die Zinsentscheidung der Fed an. Die Frage ist nun, ob eine bloße Zinssenkung von 25 Basispunkten als enttäuschend angesehen werden könnte, sofern die Fed nicht ein wohlwollenden Ausblick liefert oder die Zinsen gar doch 50 Basispunkte lockert. Dieses Szenario wird am US-Terminmarkt aber nur mit einer Wahrscheinlichkeit knapp 7 Prozent gehandelt. Damit hängt die kurzfristige Gold-Richtung auch vom Fed-Entscheid ab.
Jetzt Gold kaufen? Der Goldpreis setzt seine Rekordserie fort. Wir analysieren die aktuellen Preise und das Aufgeld im Edelmetall-Handel.
Goldpreis auf Rekordniveau
Am Freitagmittag um 13:15 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.650 US-Dollar. Das entsprach 3.112 Euro. Damit zog der Goldpreis gegenüber Vorwoche um 2,8 Prozent (in USD) bzw. um 2,5 Prozent (in EUR) an. Noch nie stand der Goldpreis so hoch – auch im Rahmen unserer Freitags-Analyse aus dem deutschen Edelmetall-Handel.
Gold kaufen oder abwarten? Preise im Edelmetall-Handel steigen weiter, aber die Aufgelder sinken.
Auch der Silberpreis stieg innerhalb einer Woche weiter an – um 3,6 Prozent bzw. 3,4 Prozent auf 42,27 US-Dollar bzw. 36,03 Euro pro Unze. Auch diese Preise stellen neue Rekordhochs auf Basis unserer wöchentlichen Preiserhebung dar. Diese führen wir seit 2010 durch. Dabei erreichte der Euro-Silberpreis ein neues Rekordhoch.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen?
Hier sind die Ergebnisse unserer aktuellen Freitagsanalyse. Wer am Mittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.215 Euro – und damit 77 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei sank das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware auf 3,30 Prozent (Vorwoche: 3,38 Prozent). Dagegen betrugen die Abschläge für ältere Jahrgänge in unserer Erhebung auf durchschnittlich 55 Euro.
Währenddessen sank das Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren von 1,90 Prozent auf 1,84 Prozent. Erstmals in unserer Erhebung lag der Durchschnittspreis für diese Barren über 10.000 Euro. Ein Exemplar kostete am Freitag durchschnittlich 10.192 Euro. Damit waren es 244 Euro mehr als vor einer Woche.
Silber kaufen: Preise und Aufgelder
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 47,93 Euro. Dabei sank das Aufgeld für Silber-Maples minimal auf 33 Prozent. Parallel zeigte sich bei 1-Kilogramm-Silberbarren ein marginaler Rückgang der Aufschläge auf durchschnittlich 27,52 Prozent. Währenddessen stieg der durchschnittliche Abschlag für angekaufte Silbermünzen auf 5,11 Euro pro Unze (Vorwoche: 4,90 Euro).
Preise, Aufgeld und Spreads für gängige Goldmünzen und Goldbarren im deutschen Edelmetall-Handel am 12. September 2025.
Silber und Gold kaufen
Beachten Sie: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.
Tipp zum Weiterlesen: Altersvorsorge mit Gold Wer sich intensiver mit der strategischen Rolle von Gold im Vermögensaufbau beschäftigen möchte, findet im Spezial-Report „Altersvorsorge mit Gold“ fundierte Antworten. Der Report zeigt, wie Gold als langfristiger Vermögensbaustein genutzt werden kann – inklusive steuerlicher Aspekte, Produktvergleichen und Fallbeispielen.Jetzt erhältlich im Goldreporter-Shop
Der Goldpreis hat erstmals das inflationsbereinigte Rekordhoch von 1980 übertroffen. Grundlage ist die US-CPI-Berechnung.
Der Goldpreis stieg zuletzt auf Kurse von mehr als 3.650 US-Dollar je Unze (Freitag, 11:30 Uhr: 3.645 USD / 3.109 EUR). Damit übertraf Gold laut Barron’s sein inflationsbereinigtes Rekordhoch von 1980. Damals lag das nominale Hoch bei rund 850 US-Dollar. Rechnet man diesen Wert mit dem US-Verbraucherpreisindex (CPI) auf heutige Kaufkraft um, so ergibt sich daraus ein Äquivalent von rund 3.499 US-Dollar. Die Marke wurde im September 2025 nun erstmals überschritten.
Goldreporter-Kommentar: Die Berechnung macht deutlich: Gold notiert nun nicht nur nominal, sondern auch real auf Rekordniveau. Das unterstreicht den Ernst der aktuellen Lage, in der die weltweite Schuldenexpansion an ihre Grenzen stößt.
Der Goldpreis startet am Donnerstag leichter bei 3.652 USD (3.114 EUR). Momentum stark, geopolitische Spannungen.
Der Goldpreis startet am Freitag fester in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.652 US-Dollar pro Unze (3.107 Euro). Damit lag der Kurs jeweils rund 0,5 % über Vortagsschluss. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 39 % in US-Dollar und 24 % in Euro.
Goldpreis behielt damit sein stark bullisches Momentum, auch wenn Gold vorübergehend leicht überkauft ist. Die geopolitischen Spannungen nehmen zu, nachdem russische Drohnen in den polnischen Luftraum eindrangen und Russland nun mit Belarus ein Manöver an der NATO-Grenze durchführt.
Der Goldpreis schloss am Donnerstag unter Rekordhoch. Per Tagesschluss kostete die Feinunze Gold 3.632 USD (-0,2 %) oder 3.094 EUR (-0,5 %). Die EZB ließ die Leitzinsen unverändert und machte Anlegern keine Hoffnungen auf Zinssenkungen in diesem Jahr. Das stärkte den Euro gegenüber dem US-Dollar. Die US-Inflation im August erfüllte mit 2,9 % die Erwartungen. Ein 50-Basispunkte-Schritt in der kommenden Woche wurde zuletzt mit einer geringen Wahrscheinlichkeit von nur noch 7 % gehandelt (Vortag: 8 %).
Am heutigen Freitag erscheint das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.
Die EZB hält die Zinsen bei 2 %. Anleger rechnen nicht mehr mit weiteren Senkungen, was Euro und Renditen stützt.
Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen im September unverändert gelassen: 2,00 % für die Einlagefazilität, 2,15 % für Hauptrefinanzierungsgeschäfte und 2,40 % für die Spitzenrefinanzierungsfazilität. Präsidentin Christine Lagarde sprach von einem stabilen Inflationsumfeld, warnte aber vor Handelsrisiken. Anleger rechnen laut Analystenmeinung nicht mehr mit weiteren Zinssenkungen in diesem Jahr. Der Euro stieg auf 1,174 US-Dollar, die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,69 %.
Goldreporter-Kommentar: Die EZB-Entscheidung lässt den Euro weiter gegenüber dem US-Dollar aufwerten. Auch, nachdem eine US-Zinssenkung in der kommenden Woche und in den USA weitere Zinsschritte erwartet werden. Das übt Druck auf den Euro-Goldpreis aus, der am Nachmittag mit 3.094 Euro 0,5 Prozent unter Vortag notierte (3.632 USD / -0,2 %).
Die US-Inflation zog im August auf 2,9 Prozent an – im Rahmen der Erwartungen. Energie- und Lebensmittelpreise stiegen spürbar.
Die US-Inflationsrate stieg im August 2025 auf 2,9 Prozent, den höchsten Stand seit Januar. Damit lag der Wert im Rahmen der Prognosen. Besonders Energie (+0,7 Prozent) und Lebensmittel (+0,5 Prozent) verteuerten sich. Auch Gebrauchtwagen (+6 Prozent) zogen stark an. Auf Monatsbasis legten die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent zu, mehr als die erwarteten 0,3 Prozent. Die Kerninflation blieb unverändert bei 3,1 Prozent und entsprach damit den Schätzungen.
Goldreporter-Kommentar: Keine Störfeuer von Seiten der Inflationsrate. Dass die Inflation im Rahmen der Erwartungen blieb, dürfte den Druck auf die US-Notenbank begrenzen. Für Gold bleibt aber relevant, dass die Monatsrate über Prognose lag. Der Goldpreis notierte nach dem schwächeren Tagesstart am Nachmittag aber weiter im Minus.
Die Perth Mint verzeichnete im August stärkere Gold- aber schwächere Silberverkäufe. Die die neuen Lunar-Münzen sind gefragt.
Gold-Absatz der Perth Mint
Die Perth Mint meldet für den Monat August einen Anstieg beim Gold-Absatz. So lieferte die australische Prägeanstalt im vergangenen Monat 30.125 Unzen Gold in Form von Münzen und Barren. Damit stiegen die Verkäufe gegenüber dem Vormonat um 37 Prozent und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent. Währenddessen liegen die Achtmonatszahlen mit 241.063 Unzen 10 Prozent über dem Vorjahr.
Aber bewertet man den Goldabsatz mit dem Durchschnittspreis des August auf Basis des Londoner Referenzkurses (3.363 US-Dollar pro Unze), dann kommt man auf einen Erlös von 101 Millionen US-Dollar. Dieser Wert liegt 38 Prozent über dem des Vormonats und 58 Prozent über Vorjahr. Denn immerhin ist der Goldpreis innerhalb eines Jahres um 36 Prozent gestiegen.
Silber-Absatz
Dagegen war der Silberabsatz der australischen Prägeanstalt im August rückläufig. Denn die Perth Mint meldet den Verkauf von 424.949 Unzen Anlagesilber. Damit war das Silbergeschäft gegenüber Vormonat um 6 Prozent zurückläufig und sank gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 34 Prozent. Im Zeitraum von Januar bis August ergibt sich mit 4.172.358 Unzen ein Rückgang um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Gold- und Silber-Absatz der Perth Mint von August 2022 bis August 2025: Vor allem der Silberabsatz bleibt im Abwärtstrend.
Auch hier setzen wir den Absatz ins Verhältnis zur Kursentwicklung. So lag der Durchschnittspreis für eine Feinunze Silber im vergangenen Juli bei 37,94 US-Dollar pro Unze – ein Anstieg um 22 Prozent gegenüber Vorjahr. Daraus ergibt sich auf Basis des reinen Metallwerts ein Erlös von 16 Millionen US-Dollar. Damit liegt dieser Betrag 15 Prozent unter dem Vorjahr und 5 Prozent unter Vormonat.
Gold und Silber aus Australien
Die Absatzsteigerung bei Gold ist auch auf den Verkaufsstart der neuen Münzen der Lunar-Serie zurückzuführen. Denn laut Neil Vance, General Manager Minted Products bei der Perth Mint, gab es seitens des Großhandels umfangreiche Vorbestellungen. Gemäß des chinesischen Mondkalenders lautet das Motiv „Jahr des Pferdes“. Die Silber- und Goldmünzen sind auch hierzulande in diesen Tagen erhältlich.
Goldmünze „Jahr des Pferdes“, Lunar-Serie 2026 (Bild: Perth Mint)
Anlageprodukte 2026
Folgende Anlageprodukte der Perth Mint sind kürzlich erschienen oder stehen noch zur Veröffentlichung an.
Australian Lunar Series III 2026 – Jahr des Pferdes
Silber – 10 kg (Veröffentlichungsdatum: noch offen)
Australian Kangaroo 2026
Veröffentlichungsdatum: November 2025 (genaues Datum noch offen)
Die Perth Mint ist Hersteller zahlreicher bekannter und beliebter Anlageprodukte in Gold, Silber und Platin. Dazu gehören unter anderem Münzen wie Känguru, Koala und Kookaburra, zahlreiche weitere Anlageprodukte, meist mit Motiven aus dem australischen Tierreich sowie die Lunar-Serie mit jährlich wechselnden Motiven des chinesischen Mondkalenders.
Goldpreis auf Rekordhoch. Nach starken Kapitalzuflüssen vergangene Woche zogen Investoren Kapital aus dem größten Gold-ETF ab.
Goldpreis auf Rekordhoch
Der Goldpreis hat am gestrigen Mittwoch ein weiteres Rekordhoch markiert. Im US-Futures-Handel schloss Gold mit 3.640 US-Dollar pro Unze (September-Kontrakt). Das entsprach 3.110 Euro.
Damit stiegen die Gold-Notierungen innerhalb einer Woche um 2,2 Prozent (in USD) bzw. 1,9 Prozent (in EUR). Anders sieht es beim Silberpreis aus. Mit 41,14 US-Dollar bzw. 36,16 Euro pro Unze stieg Silber gegenüber der Woche lediglich um 4 Cent, während sich das Edelmetall auf Euro-Basis um 0,2 Prozent verbilligte.
Der Goldpreis stieg innerhalb einer Woche um 2 Prozent auf das Rekordhoch von 3.640 USD. Allerdings verzeichnete der GLD einen Netto-Kapitalabfluss von einer halbe Milliarden USD.
„Gewinnmitnahmen“ beim größten Gold-ETF
Nachdem der größte Gold-ETF, der SPDR Gold Shares (GLD), in der vergangenen Woche Kapitalzuflüsse von 3 Milliarden US-Dollar verzeichnete, zogen Investoren zuletzt Geld ab. Denn per 10. September 2025 meldet der Betreiber Goldbestände von 979,96 Tonnen. Damit waren es 4,3 Tonnen weniger als vor einer Woche. Dabei flossen seit vergangenem Donnerstag 526 Millionen US-Dollar aus dem Fonds ab.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach Vertragsabschluss geliefert werden.
Auch Silber-ETF mit Abgaben
Auch der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), verzeichnete Bestands- und Mittelabflüsse. Denn das gemeldete SLV-Inventar sank innerhalb einer Woche um 213,19 Tonnen auf 15.068,21 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 278 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Dennoch sind die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares stieg um rund 111 Tonnen. Dabei flossen netto 11 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um knapp 700 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa 940 Millionen US-Dollar.
Edelmetall-ETFs und Edelmetallpreise
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
Der Goldpreis startet am Donnerstag leichter bei 3.633 USD (3.107 EUR). Warten auf US-Inflation. Gold kurzfristig überkauft.
Der Goldpreis startet am Donnerstag leichter in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.633 US-Dollar pro Unze (3.107 Euro). Damit lag der Kurs jeweils rund 0,2 % über Vortagsschluss. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 38 % in US-Dollar und 24 % in Euro.
Der Goldpreis schloss am Mittwoch mit einem neuen Rekordhoch. Per Tagesschluss kostete die Feinunze Gold 3.639 USD (+0,4 %) oder 3.112 EUR (+0,5 %). Die US-Erzeugerpreise sanken im August überraschend und erstmals seit vier Monaten. Der Rückgang festigte die Erwartungen an mehrere US-Zinssenkungen in diesem Jahr. Ein 50-Basispunkte-Schritt in der kommenden Woche wird aber weiterhin mit einer geringen Wahrscheinlichkeit von rund 8 % gehandelt.
Am heutigen Donnerstag wird die US-Inflationsrate für den Monat August veröffentlicht. Kurz davor gibt die EZB ihre aktuelle Zinsentscheidung bekannt. Analysten erwarten keine Änderung des Zinsniveaus.
Die US-Erzeugerpreise sanken im August 2025 erstmals seit vier Monaten. Der Rückgang verstärkt Spekulationen über Zinssenkungen.
Die Erzeugerpreise in den USA gingen im August 2025 überraschend um 0,1 Prozent zurück, nach einem revidierten Plus von 0,7 Prozent im Juli. Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet. Hauptgrund war ein deutlicher Rückgang der Dienstleistungskosten, während Warenpreise leicht stiegen. Auf Jahressicht lag der Anstieg nur noch bei 2,6 Prozent. Auch die Kernrate fiel stärker als erwartet. Damit könnte der Druck auf die US-Notenbank zunehmen, rascher Zinssenkungen einzuleiten.
Goldreporter-Kommentar: Die gedämpften US-Erzeugerpreise stärken Erwartungen an mehrere US-Zinssenkungen in diesem Jahr. Der Goldpreis profitiert und baute am Mittwoch seine Gewinne aus. Ein 50-Basis-Punkte-Schritt in der kommenden Woche wird nun mit 12 Prozent Wahrscheinlichkeit gehandelt.
Der Goldpreis notiert auf Rekord. Doch ist Gold wirklich teuer? Historische Vergleiche mit Aktien, Öl, Immobilien oder Bier geben eine reale Einordnung.
Goldpreis auf Rekordhoch
Der Goldpreis wird in US-Dollar, Euro oder anderen Währungen notiert. Er erreichte zuletzt Rekordhochs. Aber diese Vergleichsbasis hat einen Haken: Alle Währungen verlieren langfristig an Kaufkraft. Deshalb ist ein nominaler Rekordkurs allein nur bedingt aussagekräftig. Denn unser Geld wertet aufgrund der exzessiven Verschuldung seit Jahrzehnten systematisch gegenüber Gold ab.
Interessanter ist die Frage, wie viel Gold im Verhältnis zu anderen Anlageklassen, Gütern oder Größenordnungen wert ist. Erst daraus ergibt sich ein Bild, ob Gold historisch teuer oder billig erscheint.
Ist Gold teuer oder billig? Wir setzen den Goldpreis ins Verhältnis zu Aktien, Öl, Immobilien oder Konsumgütern – mit Blick auf die historische Bewertung (Bild: Goldreporter).
Dow-Gold-Ratio: Aktien gegen Edelmetall
Ein klassischer Ansatz ist die Dow-Gold-Ratio. Sie misst, wie viele Unzen Gold nötig sind, um den US-Leitindex Dow Jones zu kaufen.
Mit einem Stand von 45.600 Punkten beim Dow Jones und einem Goldpreis von 3.650 USD ergibt sich eine Ratio von rund 12,5.
In Krisenzeiten (z. B. 1980) fiel der Wert auf fast 1, in Boomphasen (2000) lag er über 40.
Heute liegt er im mittleren Bereich. Das signalisiert: Gold ist gegenüber Aktien weder extrem billig noch extrem teuer.
Auch der S&P 500 liefert ein ähnliches Bild. Mit aktuell 6.340 Punkten entspricht das rund 1,74 Unzen Gold pro Punkt. Auch hier deutet das Verhältnis auf eine neutrale bis leicht günstige Bewertung von Gold gegenüber US-Aktien.
Öl und Immobilien im Vergleich zu Gold
Bei Rohstoffen wird oft die Gold-Öl-Ratio betrachtet. Sie zeigt, wie viele Barrel Öl man für eine Unze Gold erhält. Mit WTI bei 63 USD ergibt sich heute ein Wert von 58 Barrel pro Unze Gold. Der historische Mittelwert liegt bei 15 bis 20.
Das heißt: Öl ist im Verhältnis zu Gold historisch günstig, oder anders gesagt: Gold ist gegenüber Öl sehr teuer bewertet.
Immobilien vs. Goldpreis
Bei Immobilien zeigt sich ein anderes Bild. Denn ein durchschnittliches US-Einfamilienhaus kostet derzeit rund 512.000 USD (Q2 2025). Umgerechnet waren das rund 155 Unzen Gold (Goldpreis: 3.290 USD). Historisch schwankte dieser Wert zwischen etwa 1000 (1971) und über 116 (1980). Damit bewegt sich das Verhältnis laut LongTermTrends heute am unteren Ende – Gold erscheint gegenüber US-Immobilien also eher teuer.
Geldmengen und Zentralbank-Bilanzen
Gold lässt sich auch mit der Geldmenge vergleichen. Unter dem Goldstandard deckte das Metall einen erheblichen Teil der umlaufenden Währungen ab. Heute ist dieser Bezug verschwunden. Bei einer Volldeckung der US-Geldmenge M2 mit Gold müsste der Preis weit über dem aktuellen Niveau liegen.
Für eine „Volldeckung“ der US-Geldmenge M2 mit den offiziellen US-Goldreserven ergäbe sich unseren Berechnungen zufolge ein impliziter Goldpreis im Bereich von 90.000 USD je Unze.
Würde man alles existierende Gold der Welt zur Deckung des globalen M2 heranziehen, ergäbe sich rein rechnerisch ein implikativer Goldpreis von rund 17.000 USD.
Allerdings war die Geldmenge auch im Goldstandard nie vollständig durch Gold gedeckt.
Gleiches gilt im Vergleich zu den gewachsenen Bilanzen der Notenbanken. Gemessen an der Geldflut wirkt Gold also trotz seines hohen Preises günstig.
Alltagsmaßstäbe: Bier, Burger und Arbeit
Zur Veranschaulichung werden oft Konsumgüter herangezogen. Ein Beispiel ist der Big-Mac-Index, wie er beispielsweise von The Economist veröffentlicht wird. Mit einer Unze Gold lassen sich mehrere Hundert Hamburger kaufen – ein Wert, der über Jahrzehnte erstaunlich stabil bleibt.
Ein deutsches Pendant ist das Oktoberfestbier-Gold-Verhältnis. So stellte der Vermögensverwalter Incrementum 2024 fest, dass 148 Maß Bier für eine Unze Gold erhältlich waren – deutlich mehr als in früheren Jahren. Der historische Schnitt liegt bei 89 Maß, die Extreme bei 48 (1971) und 227 (1980).
Auch Arbeitszeit ist ein anschaulicher Maßstab: Laut BullionVault benötigte ein US-Arbeiter 1970 nur 12 Stunden für eine Unze Gold. Heute liegt der Wert bei etwa 105 Stunden – so hoch wie nie zuvor.
Silber und andere Metalle
Die Gold-Silber-Ratio liefert ein weiteres Signal. Historisch lag sie über Jahrhunderte zwischen 15 und 20. Heute bewegt sie sich bei einem Silberpreis von 41 US-Dollar pro Unze bei fast 90. Das bedeutet: Gold ist gegenüber Silber teuer.
Auch Kupfer, Weizen oder andere Rohstoffe lassen sich zum Vergleich heranziehen und zeigen, wie Gold im Verhältnis zur Realwirtschaft bewertet ist.
Langfristige Kaufkraftkonstanz von Gold
Trotz aller statistischen Ansätze bleibt eine Beobachtung bemerkenswert: Die Kaufkraft von Gold zeigt über Jahrhunderte eine erstaunliche Stabilität. Im alten Rom kostete eine feine Toga etwa eine Unze Gold. Im Mittelalter erhielt man dafür ein edles Gewand. Dagegen ist es heute der hochwertige Maßanzug. Details dazu finden Sie auch in unserem Ratgeber „Altersvorsorge mit Gold“. Darin haben wir eigene statistische Daten über die Kosten eines Herrenanzug seit den 1930er-Jahren ausgewertet.
Generell: Diese Konstanz zeigt, dass Gold in seiner Grundfunktion als Wertspeicher nicht „teuer“ oder „billig“ ist – sondern Kaufkraft konserviert.
Einordnung: Wo stehen wir heute?
Die Antworten hängen vom Maßstab ab:
Gegenüber Fiat-Geld und Geldmengen: Gold wirkt eher billig.
Gegenüber Aktien: neutral bis leicht günstig.
Gegenüber Öl: sehr teuer.
Gegenüber Immobilien: teuer.
Gegenüber Silber: teuer.
Gegenüber Konsumgütern und Arbeit: stabil bis teuer.
Die Schlussfolgerung: Gold ist in einigen Relationen (Öl, Silber, Arbeit, US-Immobilien) teuer, in anderen (Aktien, Geldmenge) günstig. Dagegen täuschen nominale Rekordpreise, solange das Geldsystem selbst expandiert. Aber im großen historischen Bild scheint Gold nicht am Ende seiner Bewertungsskala angekommen zu sein.
Der Goldpreis zeigte bis zuletzt ein stark bullisches Momentum. Charttechnisch ist Gold kurzfristig überkauft. Kommt ein Rücksetzer?
Goldpreis-Rally intakt
Der Goldpreis zeigte in den vergangenen Handelstagen kaum Schwäche und setzte seine Anfang September begonnene Rekordrally fort. Am Dienstag schloss Gold im US-Futures-Handel (September-Kontrakt) mit 3.626 US-Dollar pro Unze. Das entsprach einem Wert von 3.098 Euro. Damit stieg der Goldpreis innerhalb einer Woche um 2,6 Prozent (in USD) bzw. 2,0 Prozent (in EUR). Wir analysieren die aktuelle charttechnische Lage per 9. September 2025.
Charttechnik Gold
Der Goldpreis markierte zuletzt sechs neue Rekordhochs innerhalb von sieben Handelstagen. Dabei steht die aktuelle Bestmarke bei 3.635 US-Dollar vom 8. September 2025. Allerdings macht sich der starke Kursanstieg nun in einem erhöhten RSI (Relative-Stärke-Index) bemerkbar. Mit einem Wert von 74 zeigt er ein „überkauftes“ Sentiment an, das definitionsgemäß ab Werten von 70 beginnt.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 9. September 2025.
Kurzfristige Unterstützung für Gold gibt es auf der Höhe von 3.550 US-Dollar und etwas tiefer bei 3.434 US-Dollar, dem Ausbruchsniveau von Ende August.
Der Abstand zur 200-Tage-Linie ist auf hohe 17 Prozent angestiegen und die Distanz zum 50-Tage-Schnitt auf 7 Prozent.
Charttechnik Euro-Goldpreis
Auf Euro-Basis erkennt man die starke Aufwärtsdynamik beim Goldpreis. Hier ist der RSI bereits auf 80 angestiegen. Dabei entspricht das aktuelle Kursniveau von 3.098 Euro auch dem Rekordhoch. Die Unterstützungszonen liegen im Bereich von 3.040 Euro und 3.000 Euro.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 9. September 2025.
Ausblick
Das bullische Goldpreis-Momentum war bis zuletzt stark. Dabei ist Gold nun kurzfristig überkauft. Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt zwar, dass erhöhte RSI-Werte in einer Hausse auch längere Zeit bestehen können. Dennoch muss man früher oder später mit Gewinnmitnahmen oder zeitweiligen Rücksetzern rechnen. Die kurzfristigen Unterstützungen liegen aber deutlich über den Ausbruchsniveaus von Ende August.
Hinweis Chartanalyse
Die obige Darstellung stellt eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold dar. Dabei gilt wie immer der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
*kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.
Polen meldet erstmals den Abschuss russischer Drohnen über eigenem Gebiet und spricht von einem „Akt der Aggression“. Bedeutung für Gold?
Polen hat erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges russische Drohnen abgeschossen, die den eigenen Luftraum verletzten. Das Militär sprach laut Bloomberg von einem „Akt der Aggression“ und warnte vor einer realen Gefahr für die Bevölkerung. Premier Donald Tusk informierte NATO-Generalsekretär Mark Rutte, eine Krisensitzung wurde in Warschau einberufen. Zwischenzeitlich war der Flugverkehr in Warschau eingeschränkt, inzwischen laufen die Operationen wieder.
Goldreporter-Kommentar: Geopolitik wirkt auf den Goldpreis meist nur kurzfristig. Zumindest ist der Vorfall aktuell nicht der entscheidende Faktor für die Gold-Rally. Dennoch schafft das Geschehen an der NATO-Ostflanke zusätzliche Unsicherheit. So war Gold am Mittwoch erneut auf Rekordkus.