Fitch hat Frankreich erneut herabgestuft. Die Defizite steigen, während Italien mit Disziplin punktet. Anleger reagieren.
Frankreich ist nach zwei Herabstufungen binnen einer Woche zum Sorgenfall der Eurozone geworden. Fitch Ratings sieht die Bonität mit A+ nur noch drei Stufen über Italien (BBB+). Während Premier Meloni in Rom mit Stabilität und Defizitabbau punktet, kämpft Paris mit politischem Stillstand, steigenden Ausgaben und fehlenden Reformpfaden. Das Staatsdefizit bleibt hoch, die Schuldendynamik belastet. Anleger schichten zunehmend von französischen zu italienischen Anleihen um, wie Bloomberg berichtet.
Goldreporter-Kommentar: Das sind die Nachrichten, die Erinnerungen an die Eurokrise wachrufen und den Goldpreis zusätzlich befeuern. Die Entwicklungen am Anleihenmarkt spielen auch für den Gold eine bedeutende Rolle. Herabstufungen wie bei Frankreich können die Attraktivität von Gold als Krisenwährung erhöhen, da Investoren stärker alternative „sichere Häfen“ suchen.
Ex-Finanzwächter Gene Ludwig sieht im CPI eine unzureichende Messgröße. Sein „True Living Cost“ zeigt höhere Preissteigerungen.
Gene Ludwig, 1993 bis 1998 Leiter der US-Bankenaufsichtsbehörde OCC, kritisiert den offiziellen Verbraucherpreisindex (CPI). Er bilde laut Bloomberg die Lebensrealität vieler Amerikaner nicht ab, da Luxusgüter zu stark und Grundbedürfnisse zu schwach gewichtet seien. Ludwig entwickelte mit seinem Institut eine alternative Kennzahl, den „True Living Cost“ (TLC), der seit 2001 rund 1,3-mal stärker gestiegen sei als der CPI.
Beispiel: Laut Ludwig Institute (LISEP) betrug der „True Living Cost“ (TLC) für das Jahr 2023 eine Steigerung von etwa 9,4 % bei den Grundbedürfnissen – im Vergleich zum offiziellen CPI, der rund 4,1 % war.
Damit falle die reale Kaufkraft vieler Haushalte deutlich schwächer aus. Besonders Wohnen und Gesundheitskosten würden in der offiziellen Statistik unterschätzt, während der TLC die wachsende Belastung der Mittelschicht präziser abbilde. Laut Ludwig müsse die Politik ergänzende Indikatoren nutzen, um die wahren Lebenshaltungskosten zu erkennen und gezielter gegenzusteuern.
Goldreporter-Kommentar: Der tatsächliche Preisanstieg bei vielen Waren und Dienstleistungen ist höher als die offiziellen Inflationsraten ausweisen. Dies scheint jeder wahrzunehmen. Eine alternative Inflationsmessung wie der TLC könnte auch für die Goldpreis-Einordnung von Bedeutung sein. Gold zeigt seit Jahrzehnten die versteckten Kaufkraftverluste von US-Dollar und Euro an – mit einem durchschnittlichen jährlichen Goldpreis-Anstieg von rund 8 Prozent seit 1970.
Die türkische Zentralbank meldet aktuell 797 Tonnen an Goldreserven im Wert von 87 Milliarden US-Dollar – neuer Rekord!
Goldreserven der Türkei mit Rekordwert
Die türkische Zentralbank (TCMB) hat im Rahmen ihrer Goldreserven einen neuen Rekordwert gemeldet. Demnach beliefen sich die Goldbestände der Türkei per Ende August 2025 auf 25,628 Millionen Unzen, was 797,12 Tonnen entspricht. Zum Zeitpunkt der Meldung war dieses Gold 87,3 Milliarden US-Dollar wert – eine neue Bestmarke.
Innerhalb eines Monats nahmen die Goldreserven um 129.000 Unzen (+0,5 %) bzw. 4,01 Tonnen zu. Dabei handelt es sich um den dreizehnten monatlichen Anstieg in Folge.
Entwicklung Goldreserven Türkei seit 2010 in Tonnen (Quelle: TCMB; Grafik: Goldreporter).
Über eine Million Unzen seit Jahresbeginn
Seit Jahresbeginn sind die Bestände um 4,6 Prozent oder 1,13 Millionen Unzen (35,2 Tonnen) gestiegen und innerhalb von zwölf Monaten um 7,4 Prozent oder 55 Tonnen.
Die bislang größte Menge an Gold hatte die TCMB im Februar 2023 gehalten. Damals waren es umgerechnet 836,65 Tonnen – also rund 40 Tonnen mehr als zuletzt.
Entwicklung Wert der türkischen Goldreserven seit 2010 in Tonnen. Neues Rekordhoch bei 87 Milliarden US-Dollar erreicht (Quelle: TCMB; Grafik: Goldreporter).
Auch Währungsreserven gestiegen
Parallel stiegen die gesamten Währungsreserven des Landes innerhalb eines Monats um 5 Prozent auf 178,4 Milliarden US-Dollar. Dabei nahmen die Fremdwährungsreserven um 6 Milliarden US-Dollar zu auf 83,3 Milliarden US-Dollar.
Zuletzt belief sich der Goldanteil an den gesamten Währungsreserven der Türkei wie im Vormonat auf 49 Prozent.
Gold der Türkei
In den oben genannten Zahlen ist auch Gold enthalten, das von Geschäftsbanken bei der TCMB (zum Beispiel als Sicherheiten für Zentralbankgeld) hinterlegt wurde. Die rein staatlichen türkischen Goldreserven bezifferte der World Gold Council zuletzt auf 637,1 Tonnen.
Die Türkei verzeichnet seit Jahren einen sinkenden Außenwert ihrer Landeswährung. Hohe Goldimporte trugen dazu bei, da dafür in der Regel US-Dollar erforderlich sind. Deshalb haben die türkischen Behörden laut Medienberichten bereits vor einem Jahr Beschränkungen für die Goldeinfuhr erlassen (Goldreporter berichtete). Die Gold-Einfuhrmengen der Türkei sanken in den vergangenen Monaten, auf 6,5 Tonnen im vergangenen August.
Der Goldpreis in China liegt erstmals seit 32 Wochen unter dem europäischen Spotpreis-Niveau. Berichte über eine schwächere Goldnachfrage.
Goldpreis China
Der Goldpreis in China notierte am 19. September 2025 erstmals seit 32 Wochen unter dem Niveau des Weltmarktes. An der Shanghai Gold Exchange (SGE) lag der Fixpreis laut den Berechnungen von Goldreporter 29 US-Dollar unter dem europäischen Spotkurs. Dagegen hatte der SGE-Aufschlag in der Vorwoche noch 0 US-Dollar betragen.
Messzeit: [Fr. 19.09.25, 14:30 h Shanghai] / [08:30 h MESZ Berlin]
Aufschlag China → Europa Spot: -29 USD/oz (Vorwoche: 0 USD); Δ: -29 USD
Am 19. September 2025 lag der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange unter dem Spotkurs in Europa. Währenddessen ging die chinesische Goldnachfrage im August zurück.
Preisaufschlag im China-Goldmarkt
Markt / Kennzahl
19.09.25
Vorwoche
Δ Woche
Gold China SGE Fix (CNY/Gramm)
825,63
830,98
-0,6 %
Gold China SGE (USD/Gramm)
116,48
117,32
-0,7 %
Goldpreis China SGE (USD/oz)
3.623
3.649
-26 USD
Goldpreis Europa (USD/oz)
3.652
3.649
+0,1 %
Aufschlag China → Europa (USD/oz)
-29
+0
-29
Goldpreis Shanghai Gold Exchange
Die Goldpreis-Aufschläge in China gingen in den vergangenen Wochen kontinuierlich zurück. Die Kursdifferenz gibt Hinweise auf die Inlandnachfrage und auf internationale Arbitragegeschäfte.
Wenn in China deutlich höhere Preise gezahlt werden als in westlichen Märkten, gelangt verstärkt physisches Gold nach China. Deshalb lassen Aufschläge oder Abschläge an der Shanghai Gold Exchange auch Rückschlüsse zu auf den aktuellen chinesischen Einfluss auf auf den internationalen Goldpreis.
Chinesische Goldnachfrage abgekühlt
Laut WGC kühlte in China die Großhandels- und Investmentnachfrage ab. Gold-ETFs verzeichneten im August Abflüsse von 6 Mrd. CNY, auch die Handelsvolumina an der Shanghai Futures Exchange sanken deutlich. Die chinesische Zentralbank stockte ihre Goldreserven zwar weiter auf, jedoch nur in geringem Maße.
Der stark gestiegene Goldpreis dürfte ein Grund sein. Denn asiatische Märkte gelten traditionell als preissensibel.
Dabei wurden für August noch hohe Goldimporte aus der Schweiz in Höhe von 35 Tonnen gemeldet – die größte Lieferung seit rund 1,5 Jahren. Allerdings meldete der WGC
Wir verfolgen den China-Aufschlag wöchentlich. In Hochphasen 2024 und im April 2025 lagen die Goldpreis-Spreads zeitweise bei bis zu 90 US-Dollar.
Methodik:SGE-Preis in CNY/Gramm zum Zeitpunkt 19.09.25; Umrechnung über 7,088 CNY/USD (Vorwoche: 7,083 CNY/USD). Vergleich mit zeitgleichem Spotpreis (FOREX). Angaben ohne Gewähr.
Goldpreis erreicht 3.700 USD (3.152 EUR). Zum Wochenstart bleiben Rekorde bestehen, Märkte blicken auf Fed-Reden und Terminmarkt.
Der Goldpreis startet am Montag erneut fester in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.700 US-Dollar pro Unze (3.152 Euro). Damit stieg der Kurs um 0,4 % (in USD) bzw. 0,5 % (in EUR) gegenüber Vortag. Dabei lagen beide Notierungen über ihren Rekordhochs.
Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 41 % in (USD) und 26 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Freitag mit einem deutlichen Tagesplus geschlossen. Am europäischen Spotmarkt war die Feinunze Gold mit 3.684 USD (+1,1 %) bzw. 3.137 EUR (+1,5 %) ins Wochenende gegangen. Dabei hatte der Euro-Goldpreis ein neues Rekordhoch erreicht. Die jüngsten CoT-Daten vom Terminmarkt zeigen anhaltende Marktstärke bei steigenden Short-Positionen im Bankensektor.
Am heutigen Montag melden sich mit Thomas I. Barkin, Elizabeth M. Hamma und Stephen I. Miran, Alberto G. Musalem und John C. Williams gleich fünf Fed-Mitglieder zu Wort.
Goldpreis erreicht Euro-Rekordhoch. Neue CoT-Daten vom Terminmarkt zeigen steigende Short-Positionen im Bankensektor.
Goldpreis aktuell – Euro-Rekordhoch
Der Goldpreis beendete die Handelswoche mit einem weiteren Allzeithoch, zumindest auf Euro-Basis. Denn am Freitag ging die Feinunze Gold mit 3.682 US-Dollar pro Unze aus dem US-Futures-Handel (September-Kontrakt). Das entsprach 3.135 Euro. Die Bestmarke in US-Dollar stammt vom 16. September 2025 mit 3.691 US-Dollar Euro. Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt?
Goldpreis erreicht ein Rekordhoch in Euro. Die Analyse der CoT-Daten und der COMEX-Entwicklung zeigen nur leicht steigende Spekulation, aber eine zunehmende Konzentration der Swap Dealers auf der Short-Seite.
Gold CoT-Daten
Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX per 16. September 2025.
Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 10 Prozent auf 302.828 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit 11. Februar 2025. Vor allem die steigende Verkaufsposition der „Swap Dealers“ (darunter die Großbanken) trug dazu bei (+12 Prozent auf 236.987 Kontrakte).
Parallel nahm auf der Gegenseite die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 1,8 Prozent zu auf 266.410 Kontrakte.
Open Interest weiter gestiegen
Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100 Unzen) an der COMEX, gegenüber der Vorwoche um 1,3 Prozent auf 516.221 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit 18. März 2025.
Bis zum Handelsschluss am Freitag stieg der Open Interest um weitere 3,5 Prozent auf 534.274 Kontrakte. Somit ergibt sich im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ein Anstieg um 0,9 Prozent.
Gold-Optionshandel
Parallel stieg der Open Interest im Gold-Optionshandel. Denn hier ergibt sich gegenüber Vorwoche eine Zunahme um 7 Prozent auf 937.199 Optionen.
Dabei stieg das Put/Call-Verhältnis auf 0,714. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 140 Call-Optionen kamen – nach 146 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment ist gegenüber der Vorwoche noch einmal zurückgegangen.
Goldpreis-Entwicklung
Der Kursverlauf im Umfeld der US-Notenbank-Sitzung war volatil. Nach Bekanntgabe des Fed-Ergebnisses stieg der Goldpreis kurzzeitig auf 3.741 US-Dollar (Dezember-Kontrakt; meistgehandelt). In der Folge hieß es dann „Sell on (goods) news“. Am Donnerstag erreichte Gold dann sein Wochentief bei 3.663 US-Dollar.
Der Wochenschlusskurs lautete 3.719 US-Dollar. Damit stieg der Goldpreis gegenüber der Vorwoche um 1 Prozent. Damit lag der Abstand zum Spotpreis am Freitag bei 30 US-Dollar oder 0,8 Prozent (Vorwoche: 1 %).
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Dezember-Kontrakt, meistgehandelt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 8. bis 12. September 2025 (Quelle: CME Group).
COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 18. September 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber der Vorwoche um 550.000 Unzen zu auf 39,43 Millionen Unzen (Vorwoche: +40.000 Unzen).
Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 330.000 Unzen auf 17,95 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 534.274 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Woche insgesamt 53,42 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zu 74 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 73 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls den wöchentlichen Pflichtmitteilungen entnehmen.
Auslieferungsanträge im September
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den laufenden Kontraktmonat 6.128 Anträge auf physische Lieferung von Gold (entspricht rund 19 Tonnen Gold). Damit kamen innerhalb einer Woche 588 „Delivery Notices“ hinzu. Im August waren es insgesamt 34.565 Anträge (107 Tonnen). Dagegen liegt der bisherige Rekordmonat im Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Ausblick
Auf dem Goldmarkt gab es Ende vergangener Woche Gewinnmitnahmen. Kurzfristige Übertreibungen wurden leicht reduziert. Aber die Zahlen vom US-Terminmarkt weisen auf eine anhaltende Marktstärke hin. Am Freitag tendierte der Goldpreis bereits wieder nach oben. Das Momentum bleibt stark, während im Bankensektor (Swap Dealers) die Konzentration auf der Short-Seite stärker wächst.
An den fundamentalen Rahmenbedingungen für anhaltend hohe Goldkurse hat sich nichts geändert. Schon im Rahmen der nächsten Fed-Sitzung wird eine weitere Zinssenkung erwartet und eine weitere vor dem Jahreswechsel. Die US-Geldpolitik steht unter zunehmendem Druck durch die US-Regierung, sie fällt ihre Entscheidungen aber datenorientiert. Deshalb steht die Entwicklung US-Konjunktur und Inflation weiter im Fokus der Investoren.
Jetzt Gold kaufen? Unsere Freitagsanalyse zeigt aktuelle Preise und Aufgelder im Edelmetall-Handel am 19. September 2025.
Goldpreis unter Rekordhoch
Am Freitagmittag um 12:00 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.657 US-Dollar. Das entsprach 3.109 Euro. Damit stieg der Goldpreis gegenüber Vorwoche leicht um 0,2 Prozent (in USD) bzw. notierte 0,1 Prozent leichter (in EUR).
Währenddessen sank der Silberpreis innerhalb einer Woche um 0,1 Prozent bzw. 0,4 Prozent auf 42,22 US-Dollar bzw. 35,89 Euro pro Unze.
Goldpreis am 19. September 2025 nahe Rekordhoch – Aufgeld im Edelmetall-Handel leicht gestiegen.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen?
Hier sind die Ergebnisse unserer aktuellen Freitagsanalyse. Wer am Mittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.214 Euro – und damit 1 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware auf 3,39 Prozent (Vorwoche: 3,30 Prozent). Dagegen betrugen die Abschläge für ältere Jahrgänge in unserer Erhebung durchschnittlich 65 Euro (Vorwoche: 50 Euro).
Währenddessen stieg das Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren von 1,84 Prozent auf 1,90 Prozent. Ein Exemplar kostete am Freitag durchschnittlich 10.187 Euro. Damit waren es 5 Euro weniger als vor einer Woche.
Silber kaufen: Preise und Aufgelder
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 48,51 Euro. Dabei stieg das Aufgeld für Silber-Maples auf 35,16 Prozent. Dagegen zeigte sich bei 1-Kilogramm-Silberbarren ein Rückgang der Aufschläge auf durchschnittlich 26,63 Prozent. Währenddessen blieb der durchschnittliche Abschlag für angekaufte Silbermünzen auf dem Niveau der Vorwoche mit 5,09 Euro pro Unze.
Preise, Aufgeld und Spreads für gängige Goldmünzen und Goldbarren im deutschen Edelmetall-Handel am 19. September 2025 (Durchschnittswerte gemäß Datenerhebung von Goldreporter).
Silber und Gold kaufen
Beachten Sie: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.
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Die Türkei importierte im August 6,5 Tonnen Gold und 62 Tonnen Silber. Wir ordnen die Edelmetall-Importe im Kontext von Lira und Inflation ein.
Gold-Importe der Türkei
Laut den Angaben der Borsa Istanbul hat die Türkei im vergangenen Monat 6,5 Tonnen Gold ins Land geholt. Damit stieg die Liefermenge zwar gegenüber dem schwachen Vormonat um 50 Prozent. Dagegen sanken die türkischen Goldimporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 15 Prozent.
Im August importierte die Türkei 6,5 Tonnen Gold und 62 Tonnen Silber.
Insgesamt reihen sich die Zahlen in eine Phase gedämpfter türkischer Goldimporte ein. Das zeigt auch der Blick auf die Einfuhr seit 2017 (unten). Der Mittelwert der vorangegangenen zwölf Monate lag bei 10,4 Tonnen. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2023 waren es noch durchschnittlich 27 Tonnen pro Monat.
Goldimporte weiter limitiert?
Schon im Jahr 2024 waren die türkischen Goldimporte auf durchschnittlich 10 Tonnen gesunken. Allerdings hat der Goldpreis innerhalb von drei Jahren auch mehr als vervierfacht. Im April vergangenen Jahres berichteten wir über eine staatliche Importquote für Gold. Der Zweck lag darin, die Handelsbilanz der Türkei zu stabilisieren und die Lira zu stützen. Denn um Gold und Silber an internationalen (westlichen) Märkten zu kaufen, benötigt man US-Dollar.
BNNBloomberg zitierte dazu im vergangenen Mai Burak Yakin, Vorsitzender des türkischen Verbandes der Schmuckexporteure. Er sagte: „Juweliere können nur auf einen Teil der monatlichen Goldimporte zugreifen, und die tatsächliche Nachfrage ist höher“.
Monatliche Gold-Importe der Türkei seit 2017 in Kilogramm (Quelle: Borsa Istanbul)
Silber-Importe mit Rebound
Währenddessen stiegen die Silber-Einfuhr der Türkei im August noch einmal stark an auf 62 Tonnen. Damit stieg die Liefermenge gegenüber dem Vormonat um 28 Prozent. Im Vorjahresvergleich ergibt sich ein Puus von 17 Prozent.
Hintergrund – Wirtschaft und Währung
Traditionell ist die Türkei ein Land mit hoher privater Gold- und Silbernachfrage – vor allem Schmuck. Diese ist aber auch preissensibel. Auch in Lira gerechnet, markierten Goldpreis und Silberpreis zuletzt mehrfach neue Rekordhochs.
Immerhin ist die türkische Inflationsrate seit dem Hoch im Oktober 2022 (85 Prozent) kontinuierlich zurückgegangen. Im August lag der jährliche Anstieg der türkischen Verbraucherpreise jedoch immer noch bei hohen 33 Prozent.
Schwache Währung, steigende Edelmetallpreise
Währenddessen wertete die Türkische Lira trotz der allgemeinen Dollar-Schwäche weiter kontinuierlich gegenüber dem US-Dollar ab. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate gab die Landeswährung um 17 Prozent gegenüber dem Greenback nach. Währenddessen stieg der Goldpreis in türkischer Lira innerhalb eines Jahres um 68 Prozent. Der Silberpreis legte im gleichen Zeitraum um 62 Prozent zu.
Gold aktuell: Am Freitag startete der Goldpreis bei 3.652 USD mit leichten Gewinnen in den Handel, nach einem schwächeren Vortag.
Der Goldpreis startet am Freitag etwas fester in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.652 US-Dollar pro Unze (3.101 Euro). Damit stieg der Kurs in USD um 0,2 % gegenüber Vortag, während der Euro-Goldpreis 0,3 % zulegte. Dabei lagen die Notierungen 37 USD bzw. 26 EUR unter Rekordhoch.
Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 39 % in US-Dollar und 24 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Donnerstag den zweiten Tag in Folge nachgegeben. Gold war kurzfristig überkauft. Es gab Gewinnmitnahmen, auch im ETF-Bereich. Am europäischen Spotmarkt schloss die Feinunze Gold gestern mit 3.643 USD (-0,4 %) bzw. 3.090 EUR (-0,2 %). Sowohl die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als auch der Philly-Fed-Index überraschten positiv.
Am heutigen Freitag werden die deutschen Erzeugerpreise im August veröffentlicht. Aus den USA stehen keine bedeutenden Wirtschaftsdaten an.
US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken deutlich. Dazu sprang der Philly-Fed-Index kräftig an. Der Goldpreis gab am Donnerstag nach.
Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen in der zweiten Septemberwoche um 33.000 auf 231.000. Analysten hatten 240.000 erwartet. Auch die laufenden Anträge sanken auf 1,92 Millionen. Zugleich legte der Philadelphia Fed-Index im September überraschend stark auf +23,2 zu – den höchsten Stand seit Januar. Neue Aufträge und Lieferungen stiegen deutlich, während die Preisindizes zurückgingen. Die Daten stützen den Arbeitsmarkt und signalisieren robuste Industrieaktivität.
Goldreporter-Kommentar: Der robuste Arbeitsmarkt und die besseren Index-Daten nehmen Druck von Rezessionsängsten, könnten aber die Fantasie schneller Zinssenkungen bremsen. Der Goldpreis neigte am Donnerstag zu weiterer Konsolidierung, nach dem Rekordhoch zu Wochenbeginn. Um 22 Uhr notierte Gold am Spotmarkt mit 3.644 USD (-0,4 %) bzw. 3.092 EUR (-0,2 %).
Die Schweizer Exportstatistik gibt Einblicke in die aktuelle Goldnachfrage weltweit. Große Mengen an Gold gingen zuletzt nach China und Indien.
Gold tonnenweise nach Fernost
Aktuelle Zahlen vom Goldmarkt: Im vergangenen Monat lieferte die Schweiz große Mengen an Gold nach Fernost. Das zeigen die aktuellen Exportdaten der Eidgenössischen Zollverwaltung.
Demnach wanderten im August 35 Tonnen Gold nach China und 15 Tonnen nach Indien. Bei der chinesischen Fracht handelte es sich um die größte monatliche Lieferung seit Mai 2024. Seit Jahresbeginn hat das Land 116 Tonnen Gold aus der Schweiz erhalten. Nach Indien gingen im gleichen Zeitraum 57 Tonnen.
Im August exportierte die Schweiz 104 Tonnen Gold, davon 35 Tonnen nach China und 15 Tonnen nach Indien.
Zu den größten Empfängern Schweizer Goldes gehörten im August auch Großbritannien (23 Tonnen), Frankreich (10 Tonnen) und die Türkei (4 Tonnen). Dagegen brachen die Goldlieferungen in die USA ab. Vor Januar bis Juli hatten die USA insgesamt 509 Tonnen erhalten – vor allem aus Sorge um die Einführung von Importzöllen für Edelmetall. Auch im Juli waren es noch hohe 51 Tonnen, nach dem das Thema der Goldzölle noch einmal kurzzeitig aufkam (siehe Tabelle unten).
Gold aus der Schweiz in die USA (Januar–August 2025)
Monat
Menge
Wert (CHF)
Januar 2025
192 t
15,3 Mrd.
Februar 2025
147 t
12,3 Mrd.
März 2025
103 t
8,8 Mrd.
April 2025
12,7 t
1,5 Mrd.
Mai 2025
1,8 t
151 Mio.
Juni 2025
282 kg
23 Mio.
Juli 2025
51 t
4,4 Mrd.
August 2025
0,3 t
26 Mio.
Zur Erinnerung: Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach Feingold. Das heißt, die Zahlen liefern zeitnahe Informationen über die internationale Goldnachfrage und bedeutende Goldtransfers.
Die gesamten Schweizer Goldexporte im August beliefen sich auf 104 Tonnen im Wert von knapp 9 Milliarden CHF (9,6 Mrd. Euro). Damit sank der Exportwert des Goldes gegenüber Vormonat um 19 Prozent, stieg aber im Vorjahresvergleich um 46 Prozent.
Schweizer Goldimporte
Auf der anderen Seite gelangten im vergangenen Monat 182 Tonnen im Wert von 11,9 Milliarden CHF in die Schweiz. Das entspricht einer Steigerung um 16 Prozent gegenüber dem Vormonat und einem Plus von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Größter Lieferant im August waren die Vereinigten Arabischen Emirate mit 46 Tonnen. Dagegen kamen aus den USA fast 23 Tonnen.
Außerdem lieferten Peru (13 t) und Argentinien (11 t) umfangreichere Goldmengen mit geringerem Feingehalt (Minengold).
Hinweis: Bei dem oben genannten Metall handelt es sich gemäß der Eidgenössischen Zollverwaltung um „Gold, einschl. platiertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“.
Nach der Fed-Zinsentscheidung flossen binnen eines Tages 500 Mio. USD aus dem größten Gold-ETF ab. Der Goldpreis gab vom Rekord nach.
Goldpreis auf Rekordhoch
Der Goldpreis ist nach Bekanntgabe der US-Zinsentscheidung von seinem Rekordhoch zurückgekommen. Im US-Futures-Handel schloss Gold mit 3.661 US-Dollar pro Unze (September-Kontrakt). Das entsprach 3.096 Euro. Die Bestmarken an der COMEX wurden zu Wochenbeginn mit 3.691 US-Dollar bzw. 3.127 Euro erreicht.
Innerhalb einer Woche verzeichnete der Goldpreis in USD einen Anstieg von 0,6 Prozent, sank aber auf Euro-Basis um 0,5 Prozent. Parallel stieg der Silberpreis im Vorwochenvergleich um 1,3 Prozent auf 41,66 US-Dollar bzw. um 0,2 Prozent auf 36,23 Euro pro Unze.
Gewinnmitnahmen bei SPDR-Gold Shares: Die Bestände des größten Gold-ETFs sind zwei Wochen in Folge gefallen. Der Goldpreis kam vom Rekordhoch am Dienstag zurück.
Gewinnmitnahmen beim größten Gold-ETF
Vor allem am gestrigen Mittwoch gab es erhebliche Gewinnmitnahmen beim größten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares (GLD). Laut unseren Berechnungen zogen Investoren an nur einem Tag netto 508 Millionen US-Dollar aus dem Fonds ab. Damit verzeichnete der GLD innerhalb der vergangenen fünf Handelstage einen Netto-Kapitalabfluss von 502 Millionen US-Dollar, nachdem es zuvor noch zu Aufstockungen kam. Die folgende Grafik verdeutlicht das.
Per 17. September 2025 meldet der Betreiber Goldbestände von 975,66 Tonnen. Damit waren es 4,3 Tonnen weniger als vor einer Woche.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach Vertragsabschluss geliefert werden.
Größter Silber-ETF mit Zuflüssen
Dagegen meldete der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), Bestandszugänge. Denn das gemeldete SLV-Inventar stieg innerhalb einer Woche um 121,4 Tonnen auf 15.189,61 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 203 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Fonds-Entwicklung seit Jahresbeginn
Dennoch sind die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares stieg um rund 103 Tonnen. Dabei flossen netto 11 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um knapp 815 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa eine Milliarde US-Dollar.
Edelmetall-ETFs und Edelmetallpreise
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
Gold aktuell am Donnerstag: Der Preis sank auf 3.637 USD. Nach der Fed-Senkung folgen Gewinnmitnahmen, im Fokus steht der Philly-Fed-Index.
Der Goldpreis startet am Donnerstag erneut leichter in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.637 US-Dollar pro Unze (3.086 Euro). Damit sank der Kurs in USD um 0,6 % gegenüber Vortag, während der Euro-Goldpreis 0,4 % abgab. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 39 % in US-Dollar und 23 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Mittwochabend bereits schwächer geschlossen, mit 3.659 USD (-0,8 %) bzw. 3.097 EUR (-0,4 %). Die Fed-Sitzung brachte das erwartete Ergebnis, mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte und Aussichten auf zwei weitere Schritte in diesem Jahr. Auf dem Goldmarkt gibt es nun nach einem überkauften Sentiment Gewinnmitnahmen.
Am heutigen Donnerstag steht in den USA der Philly-Fed-Index an.
Die Fed senkte den Leitzins wie erwaretet um 25 Basispunkte. Der Dot-Plot signalisiert bis Jahresende zwei weitere Zinssenkungen von 25 Basispunkten.
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins um 0,25 Punkte auf 4,0 bis 4,25 Prozent gesenkt. Begründet wurde der Schritt mit schwächerer Konjunktur und gestiegenen Risiken am Arbeitsmarkt. Zugleich legte die Fed neue Projektionen bis 2028 vor: Erwartet werden moderates BIP-Wachstum, eine leicht höhere Arbeitslosenquote und eine langsam sinkende Inflation. Der Dot-Plot zeigt, dass die Mehrheit der Mitglieder bis Ende 2025 einen Zinssatz knapp unter 3,5 bis 3,75 Prozent erwartet. Von aktuell 4,125 Prozent bedeutet das rund zwei weitere Senkungen à 25 Basispunkte im laufenden Jahr. Für 2026 und 2027 sehen die Projektionen einen weiteren Rückgang Richtung 3,25 Prozent, langfristig verortet die Fed das neutrale Niveau bei 3 Prozent. US-Notenbank-Chef Jerome Powell betonte die Bereitschaft, flexibel zu reagieren. Ein Mitglied plädierte sogar für eine Senkung um 0,5 Punkte. Der Goldpreis schwankte direkt nach der Bekanntgabe um 2.700 US-Dollar pro Unze, gab in der Folge aber etwas stärker nach.
Gold-Spotkurs um 20:45 Uhr: 3.660 USD (-0,8 %) / 3.090 EUR (-0,7 %).
Goldreporter-Kommentar: Der Dot-Plot deutet klar auf einen Zinspfad nach unten, auch wenn die Inflation als hartnäckig angesehen wird. Diese Aussichten sollten den Goldpreis eigentlich stützen, obwohl die Spekulationen über die nächste Schritte der Fed anhalten werden. Gerade angesichts der zunehmenden Einflussnahme US-Regierung auf die US-Notenbank.
Deutsche Bank erwartet für 2026 einen Goldpreis von 4.000 USD je Unze – getrieben von Fed-Zinssenkungen, Dollar-Schwäche und Zentralbankkäufen.
Die Deutsche Bank hat ihre Goldpreis-Prognose für 2026 auf durchschnittlich 4.000 US-Dollar je Unze angehoben. Zuvor lag der Ausblick bei 3.700 USD. Die Analysten begründen ihre Anpassung laut Reuters mit anhaltend hoher Nachfrage der Zentralbanken, einer möglichen Schwäche des US-Dollars und einem wieder aufgenommenen Zinssenkungs-Zyklus der Federal Reserve. Risiken sieht die Bank unter anderem in starken Aktienmärkten und saisonaler Schwäche im vierten Quartal. Auch die Silberprognose für 2026 wurde von 40 auf 45 USD erhöht. Goldpreis aktuell: 3.671 USD / 3.101 EUR (Mittwoch, 14:30 Uhr).
Goldreporter-Kommentar: Mit der Anhebung ihrer Goldpreis-Prognose folgt die Deutsche Bank dem Trend anderer Institute, den jüngsten Gold-Trend fortzuschreiben. Die vorgetragenen Argumente sind bekannt. Entscheidend bleibt, ob die Fed tatsächlich einen lockeren Kurs einschlägt, inklusiver dreier Zinssenkung in diesem Jahr.
Der Goldpreis erreichte am Dienstag ein weiteres Rekordhoch. Kurzfristig gilt Gold als überkauft. Wir analysieren die charttechnische Lage.
Goldpreis-Rally intakt
Der Goldpreis zeigte in den vergangenen Handelstagen weiter Stärke und erreichte am Dienstag ein weiteres Allzeithoch. Im US-Futures-Handel (September-Kontrakt) schloss Gold mit 3.691 US-Dollar pro Unze. Das entsprach einem Wert von 3.109 Euro. Damit stieg der Goldpreis innerhalb einer Woche um 1,8 Prozent (in USD) bzw. 0,4 Prozent (in EUR). Wir analysieren die aktuelle charttechnische Lage per 16. September 2025.
Charttechnik Gold
Seit dem Ausbruch aus dem viermonatigen Seitwärtstrend, über die Marke von 3.425 US-Dollar, verzeichnete der Goldpreis innerhalb von drei Wochen einen Kursanstieg von knapp 8 Prozent. Damit entfernete sich der Goldchart nun üppige 18 Prozent vom 200-Tage-Schnitt. Gleichzeitig zeigt der RSI (Relative-Stärke-Index) mit 80 nun aus 14-Tage-Sicht ein klar überkauftes Sentiment. Dies ist definitionsgemäß ab Werten von 70 der Fall. In ausgeprägten Bullenmärkten, können Werte in diesem Bereich auch längere Zeit bestehen. Dennoch muss man die vorübergehende Kursüberhitzung zur Kenntnis nehmen.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 16. September 2025.
Kurzfristige Unterstützung für Gold gibt es vor allem auf der Höhe von 3.625 US-Dollar. Denn auf dieser Höhe tangiert auch die Kante des vierwöchigen Aufwärtstrend den Goldchart. Weitere Supports gibt es bei 3.550 US-Dollar und auf dem Niveau des Ausbruchsniveaus von Ende August (3.425 US-Dollar).
Charttechnik Euro-Goldpreis
Auf Euro-Basis hat der Goldpreis kurzfristig ein Top bei 3.127 Euro erreicht (Rekordhoch vom 15. September 2025). Auch hier zeigt der RSI mit 73 eine kurzfristig „überkaufte“ Marktstimmung. Zeitnah wird der Euro-Goldchart bei 3.094 Euro sowie bei 3.040 Euro unterstützt. Aber der steile, vierwöchige Aufwärtstrend wäre bereits bei Kursen unter 3.080 Euro gefährdet.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 16. September 2025.
Ausblick
Das bullische Goldpreis-Momentum war bis zuletzt stark ausgeprägt. Dabei bleibt Gold kurzfristig überkauft. Ein Rücksetzer und/oder eine Seitwärtsbewegung unterhalb des jüngsten Rekordniveaus wären keine Überraschung. Früher oder später muss man mit Gewinnmitnahmen rechnen. Dabei gilt es, die kurzfristigen Unterstützungen zu beobachten. Eine schärfere Konsolidierung wäre auch für ein Szenario denkbar, in dem Gold kurzfristig noch einmal stark nach oben springt, bevor es stark abverkauft wird (Fahnenstange).
Hinweis Chartanalyse
Die obige Darstellung stellt eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold dar. Dabei gilt wie immer der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
*kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.
Gold aktuell am Mittwoch, 17. September 2025: Der Kurs liegt bei 3.676 USD (3.101 EUR). Anleger blicken gespannt auf den Fed-Zinsentscheid.
Der Goldpreis startet am Mittwoch leichter in den Handelstag. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.676 US-Dollar pro Unze (3.101 Euro). Damit sank der Kurs in USD um 0,3 % gegenüber Vortag, während der Euro-Goldpreis 0,2 % abgab. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 40 % in US-Dollar und 24 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Dienstag erneut auf Rekordhoch geschlossen, mit 3.689 US-Dollar. Allerdings kam Gold in der Gemeinschaftswährung auf 3.109 Euro zurück (-0,6 %). US-Konjunkturdaten für August fielen besser aus als erwartet.
Der heutige Mittwoch steht ganz im Zeichen der Fed-Sitzung. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte am Abend (20 Uhr) ist gesetzt. Alles andere wäre eine kräftige Überraschung. Darüber hinaus sind die Zinsprojektionen der Fed (Dot-Plot) von höchstem Interesse.
US-Daten August 2025 übertreffen Prognosen: Einzelhandel, Export- und Importpreise steigen – Goldpreis kurzfristig volatil.
US-Wirtschaftsdaten besser als erwartet
Die US-Wirtschaftsdaten für August 2025 fielen stärker aus als erwartet. Nach Angaben des US-Statistikamtes stiegen die Einzelhandelsumsätze um 0,6 Prozent zum Vormonat. Damit übertraf der Wert die Prognose von 0,2 Prozent. Vor allem der Onlinehandel, Bekleidungsgeschäfte und Gastronomie verzeichneten Zuwächse. Bereinigt um schwankungsanfällige Komponenten legten die für das BIP relevanten Umsätze um 0,7 Prozent zu.
Export- und Importpreise gestiegen
Auch die Außenhandelsdaten überraschten auf der Oberseite. Laut Bureau of Labor Statistics erhöhten sich die Exportpreise um 0,3 Prozent und damit bereits den zweiten Monat in Folge. Besonders Nicht-Agrarprodukte trieben den Index nach oben. Im Jahresvergleich ergab sich ein Plus von 3,4 Prozent – der stärkste Anstieg seit Ende 2022. Parallel dazu kletterten die Importpreise um 0,3 Prozent, entgegen Erwartungen eines Rückgangs. Während Nicht-Energie-Importe kräftig zulegten, sanken die Preise für Energieimporte leicht.
Industrie wächst leicht
Die US-Wirtschaftsdaten fielen auch im verarbeitenden Gewerbe freundlicher aus. Denn am Dienstag wurde ein leichter Anstieg der Industrieproduktion um 0,1 Prozent gemeldet. Die Fertigung legte um 0,2 Prozent zu, während die Stromerzeugung deutlich zurückging. Die Kapazitätsauslastung blieb mit 77,4 Prozent unter dem langfristigen Schnitt.
Goldpreis kommt im Tagesverlauf zurück
Der Goldpreis hatte am Mittag knapp 3.700 US-Dollar erreicht. Um 17 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.686 US-Dollar (+0,2 %) bzw. 3.112 Euro (-0,5 %). Der schwächere US-Dollar setzt den Euro-Goldpreis erneut unter Druck.
Der Goldpreis nähert sich 3.700 USD. Neue Rekorde in Euro. Euro-Zinsen steigen vor dem Fed-Entscheid und Frankreichs Rating rückt in den Fokus.
Goldpreis mit neuem Rekord
Der Goldpreis näherte sich am Dienstag der Marke von 3.700 US-Dollar. Am Mittag reichte der Preis für die Feinunze am europäischen Spotmarkt bis auf wenige Cent an diese Schwelle heran.
Um 15:15 Uhr notierte der Goldpreis etwas tiefer bei 3.687 US-Dollar, was einem Wert von 3.122 Euro entsprach. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 0,8 Prozent. Auf Euro-Basis betrug der Kursanstieg 0,7 Prozent. Am Montag waren in beiden Währungen neue Rekordhochs zu verzeichnen.
Goldpreis am Dienstag fast bei 3.700 USD, die Euro-Zinsen steigen vor dem US-Fed-Entscheid am Mittwochabend.
So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstagnachmittag mit 4,05 Prozent – nach 4,06 Prozent in der Vorwoche. Eine US-Zinssenkung um 25 Basispunkte in eingepreist, 50 Basispunkte wären eine Überraschung.
Währenddessen stieg die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen auf 2,71 Prozent, jene Frankreichs auf 3,49 Prozent. Der Kampf um die Finanzierung der Staatshaushalte in der Eurozone wird ind en kommenden Monaten ein großes Thema an den Finanzmärkten bleiben. Auch Goldreporter hat diesen Aspekt perspektivisch in einem Beitrag beleuchtet: Neue Schuldenkrise in Europa? Gold mehr denn je als Schutz
Zusammenhang Gold und Zinsen
Welchen Einfluss haben Marktzinsen auf Gold? Steigende Anleiherenditen wirken oft negativ auf den Goldpreis. Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. In Krisenzeiten ist diese Systematik oft ausgesetzt. Dann nämlich, wenn Staaten den Investoren Risikoaufschläge für die Schuldenaufnahme zahlen müssen.
Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken – also die Anleihekurse steigen.
Der Empire State Index fiel im September deutlich ins Minus. Die schwache US-Industrie könnte den Goldpreis weiter stützen.
Der New Yorker Empire State Manufacturing Index sank im September 2025 auf minus 8,7 Punkte, den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Im Vormonat lag der Wert noch bei 11,9 Punkten, die Prognose hatte bei 5 gelegen. Vor allem neue Aufträge und Lieferungen gingen stark zurück. Auch die Arbeitswoche schrumpfte, während Beschäftigung weitgehend stabil blieb. Preissteigerungen bei den Vorleistungen blieben hoch, während die Verkaufspreise moderat zulegten. Laut der New York Fed bleibe der Ausblick gedämpft, die Beschäftigung dürfte in den kommenden sechs Monaten stagnieren.
Goldreporter-Kommentar: Eine schwache US-Industrie stärkt die Erwartungen auf mehrere Zinssenkungen in diesem Jahr. Deshalb werden der Zinsprojektionen der Fed am Mittwoch entscheidend sein. Der Goldpreis hat damit weiter Rückenwind und erzielte gerade erst ein neues Rekordhoch.