Goldpreis steigt um 5 % – Bricht jetzt die nächste Rally los?

Der Goldpreis verzeichnete vergangene Woche einen Wiederanstieg um knapp 5 Prozent. Die neue Handelswoche verspricht einiges an Spannung.

Trump bewegt die Märkte

Einmal mehr sorgte US-Präsident Donald Trump für Unruhe an den Finanzmärkten. Am Freitag konfrontierte er die EU über sein eigenes Portal Truth Social mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent, mit deren Einführung er bereits ab dem 1. Juni drohte.

Unmittelbar nach der Veröffentlichung gab der DAX um 2,5 Prozent nach und der Goldpreis legte deutlich zu. Diese Kursbewegung bei Gold könnte die im April eingeleitete Konsolidierungsphase endgültig beenden. Auch deshalb, weil die US-Regierung in zunehmendem Maße an Vertrauen in der Welt verliert, Länder US-Dollar abstoßen und die Kosten der Staatsfinanzierung (Anleiherenditen) weiter steigen.

Gold, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis auf dem Weg zu neuen Rekorden? Weitere Impulse können in den kommenden Tagen von der Berichtsseite kommen. Es gibt unter anderem neue Inflationsdaten aus Deutschland und den USA.

Die US-Regierung verzeichnete bei einer Auktion von 20-jährigen Staatsanleihen im Umfang von 16 Milliarden US-Dollar eine verhaltene Nachfrage. Zugleich stiegen die Renditen für US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit November 2023.

CoT-Daten

Wir betrachten, was vergangene Woche am US-Terminmarkt geschah. Dazu analysieren wir zunächst den aktuellen COT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 20. Mai 2025.

Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 3,4 Prozent auf 197.648 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 1,7 Prozent zu auf 163.981 Kontrakte.

Gold, CoT-Daten, Commercials, SpekulantenGold, CoT-Daten, Commercials, Spekulanten, Gold-Futures, Open Interest, Gold-Optionen, COMEX

Open Interest 

Währenddessen stieg der Open Interest im Vorwochenvergleich um 1,6 Prozent auf 448.000 Kontrakte – also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es um weitere 2,2 Prozent nach oben auf 458.101 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich eine Zunahme um 3,5 Prozent.

Gold-Optionen

Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest um weitere 4 Prozent auf 1.211.936 Optionen. Dabei nahm die Put/Call-Ratio zu auf 0,764 (Vorwoche: 0,734). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 131 Call-Optionen entfielen, gegenüber 136 in der Vorwoche. Damit besteht zwar weiterhin ein deutlich überwiegender Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment, allerdings mit erneut abgeschwächter Ausprägung.

Goldpreis-Entwicklung

Nach einem verhaltenen Wochenauftakt, ging es ab Dienstag deutlich nach oben mit dem Goldpreis. Mit 3.358 US-Dollar bzw. 2.954 Euro pro Unze schloss Gold im US-Futures-Handel praktisch auf Wochenhoch. Damit waren die Notierungen noch 2,2 Prozent (in USD) bzw. 1,5 Prozent (in EUR) von den Bestmarken entfernt. Gegenüber der Vorwoche stieg der Goldpreis kräftig um 4,8 Prozent (in USD) bzw. 2,9 Prozent (in EUR).

Gold, Goldpreis
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Juni-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 19.05. bis 23.05.2025  (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX. Hier ist das Inventar in der siebten Woche in Folge gesunken. Denn die CME Group meldet per 22. Mai 2025 Gesamtbestände von 38,78 Millionen Unzen. Damit waren es 140.000 Unzen weniger als eine Woche zuvor (Vorwoche: -230.000 Unzen).

Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 840.000 Unzen auf 16,71 Millionen Unzen (Vorwoche: -70.000 Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Golddeckung des Futures-Handels

Bei einem Open Interest von 458.101 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 45.810.100 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt mit weiterhin hohen 85 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 88 Prozent in der Vorwoche sowie dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise unter 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen meist per Barausgleich. Den Anteil kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.

Lieferanträge

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Mai nun 25.291 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 78 Tonnen. Damit kamen innerhalb einer Woche 2.157 Anträge hinzu. Dagegen waren es im vergangenen April 64.806 Anträge (291 Tonnen). Und im bisherigen Rekordmonat Januar 2025 wurden 238 Tonnen Gold abgerufen (76.567 Anträge).

Goldpreis-Aufschläge in China

Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 776,85 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 108,23 US-Dollar je Gramm bzw. 3.366 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.326 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der dreiundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei stieg der Abstand laut unseren Berechnungen leicht auf 40 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 34 US-Dollar).

Goldpreis-Ausblick

In der kommenden Woche stehen bei Gold und Silber die Verfallstermine an der COMEX an. Am Dienstag laufen die Juni-Optionen aus und am Mittwoch ist letzter Handelstag der Gold- und Silber-Futures.

Am Montag wird in den USA wegen eines Feiertags nicht gehandelt (Memorial Day). Welche Reaktionen folgen auf die Trump-Drohung – etwa seitens der EU? Auch in Sachen Ukraine-Krieg ließ der US-Präsident Europa zuletzt im Regen stehen, indem er sich plötzlich von neuen Russland-Sanktionen distanzierte. 

Aus fundamentaler Sicht gibt es im Wochenverlauf noch einige interessante Berichtstermine. Denn am Dienstag erhalten wir aus den USA die Auftragseingänge für langlebige Gebrauchsgüter im April, das CB-Verbrauchervertrauen und der Dallas Fed Manufacturing Index. Am Mittwochabend veröffentlicht die Fed das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung. Spannend wird es auch am Donnerstag, denn dann erscheint die zweite Schätzung des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal. Schließlich steht der Freitag im Zeichen der Inflation. Denn unter anderem wir in Deutschland die Inflationsrate für den Monat Mai veröffentlicht und in den USA erscheint der PCE-Preisindex, an dem die Fed ihre Geldpolitik orientiert.

Goldreporter-Ratgeber

 Gold vergraben, aber richtig! Genial einfach, sicher und günstig!

Notfallplan für Goldanleger Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass?

Anzeige

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

6 Kommentare

  1. Man sieht, der DAX ind Gold laufen gegensinnig bedingt durch Trump.
    Warfen die beherzten Anleger ihre teuer gekauften Papiere am Freitag in hohem Bogen aus dem Depot
    ( mit kräftigen Verlusten) kaufen die selbigen heute exakt die gleichen Papiere mit hohen Aufschlägen zurück.
    Übermorgen darf man dann die Papiere wieder mit Verlust rauswerfen.
    Ich wundere mich, dass die Anleger überhaupt noch Geld übrig haben.
    Bei Gold das gleiche, jedoch umgekehrte Spiel.
    Freitag teuer gekauft, heute billig verschleudert.
    Ich danke Gott, dass dies mit physischem Gold nicht passieren kann.
    Meine letzten, vor einem Jahr gekauften 10 Krügerrand sind heute um 60% teurer, Freitag waren es 62%.
    Ind sie liegen immer noch da, denn eine Unze bleibt eine Unze, mit oder ohne Trump und Putin oder Merz und co
    welcher meinte, Deutsche arbeiten zu wenig und auf die Frage von der Moderatorin im TV „welche das seien“, sagte DIE
    RENTNER“ Jawoll, die Rentner bekommen zu viel und arbeiten zu wenig.
    Komisch, kein Aufschrei, nur nicken.

    • @maruti

      Es wird soviel Mist erzählt (von Politikern und Moderatoren)! Das kratzt doch niemanden mehr. Wer schaut sich den Blödsinn überhaupt nich ernsthaftlich an?

      Irgendwann wird das einfach langweilig.

      Merken die das eigentlich, wenn die Glotze nicht mehr eingeschaltet wird?

      • @ Stillhalter,
        Sie unterschätzen die Kraft der Wiederholung, der Routinen, Angewohnheiten, Prägungen, bzw. Konditionierungen.
        Die meisten Menschen funktionieren im „Autopilotmodus“. Ihre Aufmerksamkeit folgt einem inneren Programm, welches über Jahre entstanden ist. Bei Alten ist es leichter zu erkennen.
        Aber überprüfen Sie gerne Ihre eigenen Routinen…:-).

        Natürlich sind auch bei den Medien Profis unterwegs und nicht nur da.
        Der Hauptteil der „Manipulation“ geschieht unbewusst, sonst funktioniert das nicht.
        Bewusstheit beendet den Zauber.
        Ist die neue Generation bewusster, selbstbewusster und weniger anfällig für Täuschungen?
        Wir werden sehen, das Spiel des Lebens schließt nichts aus.
        Unser wahres Gold ist unsere Aufmerksamkeit, die wollen Sie haben, mehr als physisches Gold.:-)
        Experiment: Richten Sie mal Ihre Aufmerksamkeit nicht auf ein Objekt, auf gar nichts, reagieren Sie mental nicht, Vielleicht wird Ihnen Ihre Aufmerksamkeit direkt bewusst…. Dann ist Freiheit.

        • @Licht
          Zustimmung.
          Nur die Zukunft der nächsten Generation sehe ich sehr kritisch.
          Die werden von Kind an durchmanipuliert.
          Das Handy (heute gerne schon im Kinderwagen, damit der Schreihals endlich Ruhe gibt) ist die Perfektionierung von Orwells „Monitor“.

          Das psychologische Modell ist ganz einfach:
          1. Schritt: Vereinzelung des Menschen.
          Ich muß das Zielobjekt von allen „störenden“ Einflüssen (anderen Menschen mit richtigen/divergierenden Meinungen) abschotten.
          So vermeide ich meiner Absicht widersprechende Informationen und erlange die alleinige Aufmerksamkeit und damit alleinige und volle Beeinflussungsmöglichkeit.
          „Stammtisch“ oder „Frauen-Kaffeekränzchen“ ist unbedingt auszuschalten.
          Da reden die Menschen ja „echt“. Das geht ja gar nicht.
          Chatgruppen (natürlich voll beeinflusst und mit eigenen Bots durchsetzt und gesteuert) sind das Ziel.
          ES GILT NUR EINE MEINEUNG: MEINE.
          Und das wird dem Objekt permanent eingetrichtert, alle anderen (die alle schon umgedreht oder schlicht gefaked sind) denken ja auch so: eine konstruierte Meinungsblase.

          2.) „Komfortzone“:
          Liebes Objekt, Du mußt gar nicht mehr selber denken, das Handy liegt ja da.
          Frag uns einfach was. Du bekommst die Topantwort, ohne selbst denken zu müssen.

          Im simpelsten Fall wird dem Objekt eben ein zu teurer Handyvertrag, ein zu teurer Urlaub etc angedreht. Die angeblichen Vergleichsportale ranken schlicht die Anbieter als TOP, die die meiste Provision bezahlen. Und das sind i.d.R. die, die schlecht und teuer sind.
          Aber das Objekt ist so erzogen, daß es nicht selbst denkt, sondern so doof und faul ist, daß es blind dem „Internet, oder neu „der KI“ alles glaubt.
          Früher hat man 2 Freunde angerufen und herumgefragt, wo es z.B. preiswert das Produkt X oder den Handwerker Y gibt.
          Die neue Generation wird komplett verarsch…… und merkt es nicht mal.
          Generell: die ersten 2 Trefferseiten bei Google sind zu 80 % bezahlte Treffer. Da bezahlt irgendein Anbieter Unsummen, um da zu landen.

          In der nächsten Stufe wird das Denken manipuliert, wie bei Orwell.
          Musterbeispiel Wikipedia. Eine riesen Lügenmaschine.
          Aber gut gemacht. Was man selber leicht überprüfen kann, stimmt.

          3.) Der KI-Hype: der Schritt zur völligen Abhängigkeit.
          Hier geht es aus der „ist ja so einfach“-Komfortzone in die Abhängigkeit.
          Wenn die Leute (endlich, nach einem komplett kaputten Bildungssystem) so doof und faul sind , daß sie gar nicht mehr selber können.
          Da haben wir dann ferngesteuerte Zombies.
          Bei 30 % der GenZ haben wir das mindestens schon geschafft.

          Gute Nacht !

          Die gute Nachricht: wenn man das Spiel kennt, kann man die Zombies auch nutzen.

          Echt passiert:
          Es gab eine Wohngegend, die durch Ausweich-Schleichverkehr zu gewissen Tageszeiten komplett im Verkehr untergegangen ist.
          Bis ein Cleverle folgende Idee hatte: einen Haufen billige gebrauchte Handies kaufen, die 10 Euro-Sim von Aldi rein und die Handies in einen alten Kinderwagen.
          Wer mit dem Hund gassi raus ist oder zum Bäcker etc. hat den Kinderwagen vor sich hergeschoben, Hauptsache das Ding (und die 30 Handies drin) bewegt sich sehr langsam.
          Ergebnis: die ganzen modernen Navis haben einen Mörderstau angezeigt und die Autofahrer ganz woanders hingeschickt.
          Geht doch !

          • @BlackWood,
            Ja, Sie beschreiben es ganz gut was der Neuro-Wissenschaftler und Arzt, Dr. Nehls, den Zombiemodus nennt.
            Ich appelliere an Ihr Mitgefühl.
            Niemand sucht sich aus so zu sein…
            Es ist auch nur ein vorübergehender Zustand.
            Das Gold, das physische und das uns innenwohnende, ist von den Umständen immer umberührt.

  2. @BlackWood
    Ich bekomme langsam Angst:) von Ihnen, Sie sind einfach zu intelligent für diese kranke Welt. Es ist wie Sie es beschreiben, die Menschen werden von klein auf so erzogen das die von den System abhängig werden und wenn die ohne sich zu wehren in dieser Abhängigkeit wieder finden umso besser.
    Was ist Google 》Alphabet. Was meinen Sie warum mittlerweile Alphabet meine größte Position ist?
    Es ja nicht nur Google search, Alphabet ist ein Schwergewicht und KI spielt aktuell eine größere Rolle in deren Segmenten.
    Zurück zum Finanzsektor, die umso beliebte Frau Lagarde hat in Interview erklärt das in kurze die CBDC fertig implementiert werden und eine 2 jährige testphase laufen soll. Die EU Bürger sollen überzeugt werden wie gut die CBDC’S sind und deren leben vereinfacht wird, alles in allem eine win-win Situation, oder doch nicht?
    Sollten nicht Millionen von EU Bürgern auf die Barrikaden gehen gibt’s kein Zurück mehr, genau deswegen stocke ich demnächst kleinere Einheiten in Gold. Über 1/10 oz. bis Vrenelis, Sovereigns, besser haben als brauchen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie Ihren Namen ein

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige