Goldpreis-Rally: SPDR Gold Shares mit 2 Mrd. USD an Zuflüssen. Silber-ETF ebenfalls stark. Institutionelle Anleger treiben weiter die Nachfrage.
Goldpreis auf Rekord-Rally
Der Goldpreis hat zuletzt fünf Tage in Folge ein neues Rekordhoch erreicht. Im US-Futures-Handel (Oktober-Kontrakt) schloss Gold am Mittwoch mit 3.863 US-Dollar, was 3.293 Euro entsprach.
Innerhalb einer Woche stieg der Goldpreis um 3,3 Prozent (in USD) bzw. 3,5 Prozent (in EUR). Parallel stieg der Silberpreis im Vorwochenvergleich um 7,7 Prozent auf 47,29 US-Dollar bzw. um 7,9 Prozent auf 40,31 Euro pro Unze – bei neuem Rekordhoch in Euro.

Milliarden-Zuflüsse beim größten Gold-ETF
Die jüngste Gold-Rally war erneut begleitet von massiven Kapitalzuflüssen in den größten Gold-ETF. Denn der SPDR Gold Shares (GLD) verzeichnete unseren Berechnungen zufolge innerhalb einer Woche Netto-Investitionen in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar (Vorwoche: 2,96 Mrd. USD). Alleine am gestrigen Mittwoch investierten Anleger 2 Milliarden US-Dollar in den Fonds. Die folgende Grafik zeigt die Netto-Flüsse der vergangenen fünf Handelstage.

Die Mittelzuflüsse führten innerhalb einer Woche zu einem Anstieg des gemeldeten Goldinventars um 22,04 Tonnen auf Gesamtbestände von 1.018,89 Tonnen (Stand: 1. Oktober 2025). Das entspricht einem neuen Jahreshoch. Außerdem überschritten die GLD-Goldbestände erstmal seit August 2022 wieder die 1.000-Tonnen-Grenze.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach Vertragsabschluss geliefert werden.
Zuflüsse auch beim Silber
Auch der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), verzeichnete Bestandszugänge. Denn das gemeldete SLV-Inventar stieg innerhalb einer Woche um 173,63 Tonnen auf 15.642,75 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 325 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Fonds-Entwicklung seit Jahresbeginn
Die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs sind auch seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares stieg um rund 145 Tonnen. Dabei flossen netto 15 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um 1.266 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa 1,8 Milliarden US-Dollar.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
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