StartGoldreserven weltweit

Goldreserven weltweit: Aktuelle Zahlen, Länder-Ranking und Entwicklungen

Weltweite Goldreserven

Goldreserven spielen für Staaten und Zentralbanken eine zentrale Rolle. Sie gelten als strategische Währungsreserve, stärken Vertrauen und dienen als Absicherung in Krisenzeiten. Weltweit halten Länder gemeinsam über 36.000 Tonnen Gold – Tendenz steigend. Vor allem Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei stocken seit Jahren auf, während klassische Halter wie die USA oder Deutschland unverändert hohe Bestände halten. Die folgende Übersicht zeigt die größten Besitzer, die historische Entwicklung und die neuesten Veränderungen – laufend aktualisiert und mit weiterführenden Analysen.

Goldreserven aktuell

Veränderungen Goldreserven und aktuelle Bestandsmeldungen weltweit

Fragen & Antworten

Wie werden Goldreserven gemessen?
Goldreserven werden in Tonnen Feingold angegeben. Nationale Meldungen erfolgen aber oft in Feinunzen. Die offiziellen Angaben stammen von Zentralbanken, dem Internationalen Währungsfonds und dem World Gold Council. Je nach Land unterscheiden sich jedoch die Melderhythmen, sodass manche Staaten regelmäßig und andere nur unregelmäßig berichten.

Ein Stapel Goldbarren als Symbolbild für nationale Goldreserven
Nicht alle Länder veröffentlichen Zahlen zu ihren nationalen Goldreserven. Es besteht keine Meldepflicht.

Wie oft werden die Daten aktualisiert?
In der Regel werden die Bestände monatlich oder vierteljährlich veröffentlicht. Der IMF und der World Gold Council konsolidieren diese Informationen, während einzelne Zentralbanken zusätzliche Zahlen nach Bedarf melden.

Warum steigen die Goldreserven mancher Länder stark an?
Die Gründe liegen in der Diversifizierung der Währungsreserven, im Wunsch nach geringerer Abhängigkeit vom US-Dollar, in geopolitischen Motiven und in der Absicherung gegen Finanz- und Wirtschaftskrisen.

Sind die Angaben aller Länder direkt vergleichbar?
Nicht vollständig. Bewertungsmethoden, Berichtsintervalle und Transparenz unterscheiden sich von Land zu Land. Dadurch kann es zu Abweichungen zwischen verschiedenen Quellen kommen.

Müssen Länder ihre Goldreserven veröffentlichen?
Nein. Es dient aber der Vertrauenbildung gegenüber der Politik und den Finanzmärkten. Einige Länder machen keine regelmäßigen Angaben zu ihrem nationalen Goldbesitz. Dazu zählen unter anderem Staaten wie Iran, Israel und Nordkorea. Deshalb kann es Unterschiede und Lücken in den internationalen Übersichten geben.

Hintergrundartikel & Analysen

Unsere Hintergrundartikel beleuchten die Geschichte, Lagerung und Bedeutung der Goldreserven. Hier finden Sie Analysen zu Zentralbanken, Heimholungstrends und den politischen Dimensionen rund um das Thema Gold.

Lagerung der Goldreserven

Viele Staaten lagern ihre Goldreserven nicht ausschließlich im Inland, sondern auch bei internationalen Partnern.

Deutschland, die Niederlande oder Österreich vertrauten lange auf die Tresore der Federal Reserve in New York, der Bank of England in London oder der Banque de France in Paris. Historisch spielte die internationale Handelbarkeit des Goldes eine Rolle – ebenso wie Kostenersparnisse für eigene Tresoranlagen.

Goldreserven in einem Zentralbank-Tresor
Goldreserven in einem Zentralbank-Tresor (Symbolbild)

Doch die Finanzkrise 2008/2009 führte zu einem Umdenken. Denn Gold erfüllt seine Funktion als Reserve nur dann, wenn Staaten im Ernstfall auch wirklich darauf zugreifen können. Diese Erkenntnis löste eine Welle von Heimholungen aus.

„Hold unser Gold heim“

Die Bundesbank startete 2013 ein umfangreiches Rückführungsprogramm. Bis 2017 wurden rund 300 Tonnen aus New York und 374 Tonnen aus Paris nach Frankfurt transportiert. Heute liegt die Hälfte der deutschen Goldreserven im Inland, während rund 37 Prozent weiterhin in den USA und etwa 12 Prozent in London verwahrt werden. Auch die Niederlande verlagerten 2014 über 120 Tonnen aus den USA zurück. Ungarn und Polen stockten ihre Bestände seit 2018 stark auf und brachten ebenfalls größere Mengen heim.

Auslandslagerung – Pro und Contra

Trotz dieser Entwicklung bleibt die Auslands­lagerung ein wichtiges Element. Denn Gold in London oder New York lässt sich im Bedarfsfall schneller für internationale Finanzgeschäfte nutzen. Zudem entfallen eigene Lagerkosten. Gleichwohl zeigt der Fall Venezuela, wie fragil das Vertrauen sein kann: 2018 verweigerte die Bank of England die Herausgabe von venezolanischem Gold – offiziell wegen rechtlicher Unsicherheiten. Damit wurde deutlich, dass rechtlicher Besitz nicht immer auch faktische Verfügung bedeutet.

Für viele Länder bleibt deshalb die Balance entscheidend: Einerseits die Sicherheit und Kontrolle im Inland, andererseits die Nähe zu Handelsplätzen im Ausland. Der Trend zur Heimholung zeigt aber klar, dass politische Souveränität und unmittelbarer Zugriff wieder stärker im Vordergrund stehen. Mehr dazu: Goldreserven: Warum Staaten ihr Gold heimholen

Aktuelle Goldreserven

Die aktuellen weltweiten Goldreserven belaufen sich auf 36.359,50 Tonnen (-0,2 t). Die Zahlen werden monatlich vom World Gold Council auf der Basis von Ländermeldungen und den Daten des Internationalen Währungsfonds aktualisiert. Stand: 3. Oktober 2025.

Goldreserven Top-20

LandTonnenΔ VM
1USA8.133,50+0 t
2Deutschland3.350,30+0 t
3Italien2.451,80+0 t
4Frankreich2.437,00+0 t
5Russland2.326,50-3,1 t
6China2.302,30+1,9 t
7Schweiz1.039,90+0 t
8Indien880,00+0 t
9Japan846,00+0 t
10Türkei639,00+1,9 t
11Niederlande612,50+0 t
12Polen515,30+0 t
13Taiwan423,90+0 t
14Portugal382,70+0 t
15Usbekistan365,80+1,9 t
16Saudi-Arabien323,10+0 t
17Kasachstan316,50+7,8 t
18Großbritannien310,30+0 t
19Libanon286,80+0 t
20Spanien281,60+0 t
Stand: 3. Oktober 2025; Quelle: WGC

Wissenswertes

Goldbarren im Regal eines Bundesbank-Tresors
Goldreserven in Frankfurt (Bild: Deutsche Bundesbank)
  • Die Deutsche Bundesbank verkauft jedes Jahr rund 2 t Gold an das Finanzministerium zur Prägung der jährlichen Euro-Goldmünzen.
  • Mit dem IWF-Beitritt 1992 hat die Schweiz große Teile ihrer Goldreserven verkauft.
  • Der IWF verkaufte 2009 bis 2010 mehr als 400 Tonnen Gold – offiziell, um mit den Erlösen Kredite an finanzbedürftige Länder auszugeben.
  • Indien (200 t), Sri-Lanka (10 t) und Mauritius (3 t) waren damals die größten bekannten Käufer des IWF-Goldes.
  • Der damalige UK-Premier Gordon Brown verantwortete zwischen 1999 und 2002 den Verkauf großer Teile der britischen Goldreserven. Da der Goldpreis damals ein 20-Jahres-Tief erreichte, spricht man auch vom „Brown Bottom“.
  • China ließ die Öffentlichkeit immer wieder im Umgewissen über den Umfang seiner staatlichen Goldreserven. Bis 2009 gab es keine monatliche Anpassungen der Bestände. Die Aufnahme des Renminbi in den SDR-Währungskorb des IWF (2015) war dann ein Schlüsselereignis.
  • Der Abzug der französischen Goldreserven aus den USA ab 1963 war ein Schlüsselereignis. Innerhalb von drei Jahren ließ Charles de Gaulle aus Misstrauen gegenüber der US-Politik rund 3.300 Tonnen Gold nach Paris verschiffen. Das läutete das Ende des Gold-Dollar-Standards ein.

    Goldstandard endet am 15. August 1971 mit der TV-Ansprache von Richard Nixon.
    Goldstandard endet am 15. August 1971 mit der TV-Ansprache von Richard Nixon.
    Am 15. August 1971 gab US-Präsident Nixon bekannt, dass man die Goldbindung des US-Dollars aussetze. Die bis heute anhaltende Ära des ungedeckten Papiergeldes begann. Der zuvor fixierte Goldpreis wurde freigegeben und Goldreserven verloren an unmittelbarer Bedeutung für das internationale Finanzwesen.
  • Fort Knox in Kentucky, offiziell „United States Bullion Depository“, gilt als einer der sichersten Goldtresore der Welt. Dort lagern offiziell rund 147 Mio. Feinunzen Gold (ca. 4.500 Tonnen) – knapp die Hälfte der US-Goldreserven. Weitere Bestände befinden sich in West Point (NY) und Denver. Eine vollständige unabhängige Prüfung erfolgte zuletzt 1953. Später gab es nur kurze Besichtigungen, etwa 1974 mit Politikern und Presse sowie 2017 durch den US-Finanzminister – ohne umfassende Kontrolle der Barren.

Video – Die deutschen Goldreserven

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen
Anzeige

Goldreporter-Newsletter

100 % kostenlos, jederzeit abbestellbar: Weitere Infos*