Der Goldpreis in China weist nun zwei Wochen in Folge wieder einen Aufschlag auf den europäischen Spotpreis auf – zuletzt 28 USD.
Goldpreis China
Der Goldpreis in China notierte am 24. Oktober 2025 in der zweiten Woche in Folge wieder über dem europäischen Spotkurs. Am vergangenen Freitag lag der Aufschlag an der Shanghai Gold Exchange (SGE) laut unseren Berechnungen bei 28 US-Dollar. Dagegen hatte der Goldpreis in China vor zwei Wochen noch 32 US-Dollar unter dem Europakurs gelegen. Am 17. Oktober waren dort 24 US-Dollar mehr gezahlt worden.
Messzeit: [Fr. 24.10.25, 14:30 h Shanghai] / [08:30 h MESZ Berlin]
Aufschlag China → Europa Spot: +28 USD/oz (17.10.25: +24 USD); Δ: +4 USD
Der Goldpreis in China lag zuletzt 28 US-Dollar über dem Weltmarktpreis, während die chinesiche Goldnachfrage wieder steigt.
Preisaufschlag im China-Goldmarkt
Markt / Kennzahl
24.10.25
17.10.25
Δ
Gold China SGE Fix (CNY/Gramm)
936,94
998,80
-6,2 %
Gold China SGE (USD/Gramm)
132,20
140,78
-6,1 %
Goldpreis China SGE
(USD/oz)
4.112
4.379
-267
Goldpreis Europa
(USD/oz)
4.084
4.355
-6,2 %
Aufschlag China
→ Europa (USD/oz)
+28
+24
+4
Goldpreis Shanghai Gold Exchange
Die Goldpreis-Aufschläge in China waren in den Wochen zuvor kontinuierlich geschrumpft und sogar in einen Abschlag übergegangen. Die Kursdifferenz gibt Hinweise auf die Inlandnachfrage und auf internationale Arbitragegeschäfte.
Wenn in China deutlich höhere Preise gezahlt werden als in westlichen Märkten, gelangt verstärkt physisches Gold nach China. Deshalb geben Aufschläge oder Abschläge an der Shanghai Gold Exchange auch Hinweise über den aktuellen chinesischen Einfluss auf den internationalen Goldpreis.
Chinesische Goldnachfrage steigt wieder
Dass die chinesische Goldnachfrage in den vergangenen Wochen schwächer ausfiel dürfte auch am Goldpreis gelegen haben. Denn asiatische Märkte gelten traditionell als preissensibel.
Wir verfolgen den China-Aufschlag wöchentlich. In Hochphasen 2024 und im April 2025 lagen die Goldpreis-Spreads zeitweise bei bis zu 90 US-Dollar.
Steigende Aufschläge im China-Handel zeigen, dass die internationale Goldnachfrage stärker von Asien getrieben wird. Deshalb könnte der Einfluss Chinas auf den Goldpreis kurzfristig wieder steigen. Im September hat das Land bereits wieder deutlich mehr Gold aus der Schweiz importiert. Allerdings setzte sich die Goldpreis-Konsolidierung zu Wochenbeginn erst einmal fort.
Methodik:SGE-Preis in CNY/Gramm zum Zeitpunkt 24.10.25; Umrechnung über 7,0874 CNY/USD (Vorwoche: 7,0948 CNY/USD). Vergleich mit zeitgleichem Spotpreis (FOREX). Angaben ohne Gewähr.
Gold aktuell am 27. Oktober 2025: Rücksetzer auf 4.074 USD, später unter 4.000 USD. Impulse gibt es von den US-China-Gesprächen.
Der Goldpreis notierte am Freitag um 8:15 Uhr bei 4.074 US-Dollar / 3.504 Euro pro Unze. Damit startete Gold am europäischen Spotmarkt mit einem Abschlag von 0,9 Prozent in den Handel. Seit Jahresbeginn ergibt sich immer noch ein Plus von 55 Prozent (in USD) bzw. 40 Prozent (in EUR). Der Abstand zum Rekordhoch vom 20. Oktober 2025 beträgt 6,5 Prozent (in USD) bzw. 6,3 Prozent (in EUR).
Update 27.10.2025, 16:15 Uhr: Der Goldpreis weitete seine Verluste nach US-Börsenstart deutlich aus und rutschte unter die Marke von 4.000 US-Dollar. Am Nachmittag kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.978 USD bzw. 3.419 Euro. Das entsprach einem Kursrückgang von jeweils 3,2 Prozent
Goldpreis am Vortag: Gold hatte am Freitag erneut schwächer geschlossen. Mit 4.111 US-Dollar bzw. 3.536 Euro sank der Goldpreis gegenüber Vortag um jeweils rund 0,4 Prozent. Allerdings reduzierte das Edelmetall im Tagesverlauf seine Verluste, wechselte sogar kurzzeitig ins Plus. US-Daten fielen uneinheitlich aus.
Ausblick – Goldpreis am Montag:US-Großbanken sehen den Rücksetzer bei Gold nur als Pause auf dem Weg zu noch höheren Kursen. Das Treffen zwischen Delegationen der USA und China am Wochenende stützen Hoffnungen auf Fortschritte im Zollstreit. Eine tatsächliche Einigung könnte Aktien beflügeln und Gold eher belasten.
Auch JP Morgan bleibt beim Goldpreis bullisch. Die Bank sieht 5.000 USD bis 2026 und 6.000 USD bis 2028 – gestützt auf Nachfrage, Zentralbanken und Zinsen.
Mit JP Morgan (JPM) hat neben Goldman Sachs eine weitere US-Investmentbank ihre bullische Goldpreis-Prognose bestätigt. Laut dem Geldhaus könnte der Goldpreis bereits 2026 die Marke von 5.000 US-Dollar je Unze überschreiten und bis 2028 sogar 6.000 USD erreichen. Die Argumente sind nicht neu. Haupttreiber seien anhaltend starke Investorennachfrage, umfangreiche Zentralbankkäufe und eine bevorstehende Zinssenkungsphase der US-Notenbank. JPM-Strategin Natasha Kaneva bezeichnete Gold als „Top-Trade des Jahres“, da der Markt in einen Fed-Zyklus mit niedrigeren Zinsen eintrete. Kollege Gregory Shearer verweist auf eine wachsende Dollar-Diversifizierung, nicht Entdollarisierung. Anleger sollten die Konsolidierung als gesund betrachten und Gold langfristig im Portfolio halten.
Goldreporter-Kommentar: Allzu bullische Banken-Prognosen, gerade zu Beginn einer Konsolidierung, waren in der Vergangenheit auch schon Kontrakindikatoren. Allerdings ist aufgrund veränderter Machtverhältnisse auf dem Goldmarkt eine Wiederholung des 2013er-Korrekturszenarios nur schwer vorstellbar. Entscheidend bleibt, ob die erwarteten Fed-Zinssenkungen stattfinden und tatsächlich den nötigen Impuls liefern.
Neue Signale der Entspannung: Nach Gesprächen in Malaysia zeichnen sich im USA/China-Streit Fortschritte bei Zöllen und Exportauflagen ab.
Die USA und China haben sich bei neuen Gesprächen in Malaysia angenähert. Laut US-Finanzminister Bessent ist die Drohung von 100-Prozent-Zöllen vom Tisch. China soll Exportauflagen für Seltene Erden verschieben und den Import von US-Sojabohnen wieder aufnehmen. Auch über TikTok und Hafengebühren wurde beraten. Trump und Xi wollen die Einigung am Donnerstag offiziell bestätigen.
Goldreporter-Kommentar: Ein mögliches Ende der Zolleskalation könnte Gold kurzfristig belasten, da Risikoanlagen profitieren. Entscheidend bleibt, ob der angekündigte Zollfrieden Substanz hat.
Goldman Sachs sieht die jüngste Goldpreis-Konsolidierung als gesund und prognostiziert bis Ende 2026 Kurse von über 5.000 US-Dollar je Unze.
Gesunde Goldpreis-Konsolidierung
Goldman Sachs bleibt trotz der jüngsten Goldschwäche optimistisch. Nach Einschätzung der Investmentbank sei die aktuelle Konsolidierung eine notwendige Pause nach der Rekordrally. Die Analysten sehen strukturelle Faktoren, die den Goldpreis bis Ende 2026 auf über 5.000 US-Dollar treiben könnten.
Goldman Sachs bleibt bullisch: Die Analysten erwarten bis Ende 2026 einen Goldpreis über 5.000 US-Dollar und sehen Kaufgelegenheiten bei 4.000 US-Dollar.
Bullische Prognose für Gold
Laut Goldman Sachs soll Gold im ersten Quartal 2026 bei 4.440 US-Dollar notieren und bis Jahresende 5.055 US-Dollar erreichen. Dabei seien die massiven Zentralbankkäufe ein entscheidender Kursfaktor. Denn diese summierten sich auf rund 760 Tonnen jährlich. Außerdem stützten ETF-Zuflüsse in Höhe von etwa 360 Tonnen. Hinzu komme ein erwarteter Zinssenkungszyklus der US-Notenbank, der dem Edelmetall zusätzlich helfe.
Gelassen sieht man den jüngsten Rücksetzer bei Gold. „Nach einer Phase starker Zuflüsse und überdehnter Dynamik ist eine Konsolidierung gesund und ändert nichts an der langfristig positiven Perspektive“, heißt es im Bericht. Kurse im Bereich von rund 4.000 US-Dollar würden laut Goldman Sachs eher neue Kaufgelegenheiten eröffnen.
Ausblick auf 2026
Goldman Sachs erwartet, dass die Kombination aus anhaltender geopolitischer Unsicherheit, niedrigeren Realzinsen und stabiler physischer Nachfrage den Goldpreis weiter stützen wird. Gleichzeitig sollen steigende Kapitalzuflüsse in Schwellenländer-Aktien das globale Investmentklima beleben.
Anfang Oktober hatte Goldmas Sachs seine Goldpreis-Prognose auf 4.900 US-Dollar bis Ende 2026 angehoben. Das geschah nur Tage, nachdem man 4.000-Dollar prognostizierte und Gold diese Marke unmittelbar überschritt.
Der Goldpreis befindet sich auf Konsolidierungskurs. Auch wenn die wöchentlichen CoT-Daten weiterhin fehlen, es gibt in Sachen Gold interessante Daten vom US-Terminmarkt.
Goldpreis fällt
Die Goldpreis-Rally pausiert. Nach der monatelangen Rekordrally hat Gold erwartungsgemäß auf einen Konsolidierungskurs eingeschwenkt. Am Freitag schloss die Feinunze Gold im US-Futures-Handel (Oktober-Kontrakt) mit 4.110 US-Dollar bzw. 3.535 Euro. Damit notierte der Goldpreis 3,3 Prozent bzw. 3,1 Prozent unter Vorwoche. Vom Rekordhoch am 20. Oktober 2025 ist Gold nun um 5,7 Prozent (in USD) bzw. 5,5 Prozent (in EUR) zurückgekommen.
Goldanleger blicken nach dem Rekordhoch am vergangenen Montag und der folgenden Konsolidierung gespannt auf die weiteren Entwicklungen auf dem Goldmarkt. Was geschieht im Umfeld der COMEX-Verfallstermine?
Berichtsdaten vom Gold-Futures-Handel
Nach wie vor fehlen wegen des US-Shutdowns wichtige Berichtsdaten, dazu gehört auch der wöchentliche CoT-Bericht mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX.
Analysieren können wir jedoch die Handelsdaten, die direkt vom COMEX-Betreiber CME Group veröffentlicht werden: die Entwicklung des Open Interest (Gold-Futures, Gold-Optionen), die Lagerbestände der COMEX und die aktuellen Auslieferungsanträge im US-Gold-Futures-Handel.
Open Interest
Beim Open Interest handelt es sich um die Summe aller offenen Futures-Kontrakte. Der Wert gibt also an, wie viele Gold-Futures-Verträge (Standard-Kontrakt zu 100 Unzen) gerade an der COMEX gehandelt werden. Das ist im Kontext der Goldpreis-Entwicklung ein wichtiger Indikator für die Marktstimmung.
Per Handelsschluss am vergangenen Freitag lag dieser bei 475.113 Kontrakten. Damit sank der Open Interest innerhalb einer Woche um 2,5 Prozent. Interpretation: Wenn Goldpreis und Open Interest gemeinsam sinken, ist die häufig ein Signal für eine vorübergehende Bodenbildung bzw. eine rückläufige Marktschwäche.
Währenddessen stieg der Open Interest im Gold-Optionshandel um weitere 4,7 Prozent auf 1.220.408 Optionen. Auffällig ist hier, dass wieder mehr Wetten auf einen steigenden Goldpreis abgeschlossen wurden.
Gold-Optionen: Open Interest gestiegen, Put-/Call-Ratio gefallen => Wieder mehr Wetten auf steigenden Goldpreis.
Denn das Put/Call-Verhältnis sank gegenüber Vorwoche auf 0,894. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 112 Call-Optionen kamen – nach 109 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Optimismus im Goldpreis-Optionshandel ist gegenüber der Vorwoche wieder leicht angestiegen.
COMEX-Goldlager schrumpft
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 24. Oktober 2025. Alle Zahlen sind gerundet. Hier nahm das Inventar gegenüber der Vorwoche erneut ab – um 230.000 Unzen auf 38,87 Millionen Unzen (Vorwoche: -830.000 Unzen).
Dabei stiegen aber die zur sofortigen Auslieferung verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 790.000 Unzen auf 18,92 Millionen Unzen. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 475.113 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Woche insgesamt 47,51 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zu 82 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 80 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls den wöchentlichen Pflichtmitteilungen entnehmen.
Auslieferungsanträge im Oktober
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den laufenden Kontraktmonat mittlerweile 58.436 Anträge auf physische Lieferung von Gold (entspricht rund 181 Tonnen Gold). Damit kamen innerhalb einer Woche 4.892 Anträge hinzu. Im August waren es insgesamt 34.565 Anträge (107 Tonnen). Dagegen liegt der bisherige Rekordmonat im Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis in US-Futures-Handel (meistgehandelter = Dezember-Kontrakt) erreichte in der vergangenen Woche vier Tage in Folge neue Rekordstände — zuletzt bei 4.328 US-Dollar (3.699 Euro) pro Unze. Am Freitag kam dann der Rücksetzer von knapp 2 Prozent.
Goldpreis-Chart 20.10. bis 24.10.2025, US-Futures (meistgehandelter Kontrakt -> Dezember): Am Montag hatte Gold das letzte Rekordhoch erreicht, an den folgenden Handelstagen ging es insgesamt um mehr als 5 Prozent oder rund 275 US-Dollar nach unten.
Ausblick / Vorschau
Vergangene Woche haben sich weitere Futures-Händler vom Goldmarkt verabschiedet. Die Konsolidierung könnte aber noch weitergehen. In der kommenden Woche stehen die Verfallstermine an der COMEX an. Am Dienstag laufen die November-Futures aus und am Mittwoch werden die Oktober-Kontrakte bei den Gold-Futures letztmalig gehandelt. Womöglich sehen wir danach eine kurzfristige Neubewertung von Gold an den Terminmärkten.
Nach mehreren Abstufungen durch S&P und Fitch hat nun auch Moody’s Frankreichs Kredit-Ausblick auf negativ gesetzt – wegen hoher Schulden und politischer Instabilität.
Frankreich gerät zunehmend in den Fokus der Ratingagenturen: Nach den jüngsten Abstufungen durch S&P, Fitch und DBRS hat nun auch Moody’s den Kredit-Ausblick von stabil auf negativ gesenkt. Die Agentur begründete den Schritt laut Bloomberg mit politischer Zersplitterung, blockierten Reformen und einem wachsenden Haushaltsdefizit. Premier Sébastien Lecornu kämpft mit einem zerstrittenen Parlament und musste die Rentenreform aussetzen. Moody’s warnt vor steigender Verschuldung und schwächerem Wachstum.
Goldreporter-Kommentar: Die anhaltende Schwächung der Bonität Frankreichs kann die Risikoaufschläge im Euroraum erhöhen und den Euro unter Druck setzen. Ein steigender Goldpreis ist letztlich Ausdruck einer steigenden Schuldenproblematik und einer sytematischen Geldentwertung.
Inflation und Wachstum in den USA entwickeln sich uneinheitlich: Preise steigen langsamer als erwartet, Industrie und Dienstleistungen überraschen positiv. Der Goldpreis konsolidiert.
Die jüngsten US-Daten zeichnen ein gemischtes Konjunkturbild. Die Inflationsrate stieg im September leicht auf 3 Prozent und blieb damit unter den Prognosen von 3,1 Prozent. Energie verteuerte sich merklich, während die Kerninflation sogar auf 3 Prozent fiel – ebenfalls schwächer als erwartet. Der monatliche Anstieg des Verbraucherpreisindex lag mit 0,3 Prozent unter der Prognose von 0,4 Prozent. Damit verliert der Preisauftrieb an Tempo. Überraschend stark zeigten sich dagegen die Einkaufsmanagerindizes, was für eine robuste US-Wirtschaft spricht: Der Dienstleistungs-PMI kletterte im Oktober auf 55,2 Punkte (erwartet: 53,5), der Industrie-PMI auf 52,2 (Prognose: 52,0). Das deutet auf robuste Nachfrage und steigende Beschäftigung hin. Doch die Konsumenten bleiben zurückhaltend: Das Michigan-Stimmungsbarometer fiel auf 53,6 Punkte – den tiefsten Wert seit fünf Monaten. Die einjährige Inflationserwartung sank leicht auf 4,6 Prozent, während die Fünfjahreserwartung auf 3,9 Prozent stieg.
Goldreporter-Kommentar: Die US-Notenbank steckt weiter in der Zwickmühle. Die Inflation bleibt auf hohem Niveau, gleichzeitig gibt es Signale für eine stabilere US-Wirtschaft. Noch gehen die Märkte von zwei Zinssenkungen in diesem Jahr aus. Der Goldpreis hat vieles davon in den vergangenen Wochen vorweggenommen und konsolidiert nun – am Freitag mit einem erneuten Kursrückgang um 0,4 Prozent auf 4.111 USD bzw. 3.536 EUR.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Nach dem Goldpreis-Rückgang steigen die Aufgelder im Edelmetall-Handel deutlich. Händler melden weiter hohe Nachfrage.
Goldpreis stark gefallen
Der Goldpreis befindet sich auf Konsolidierungskurs. Am Freitagmittag um 12 Uhr kostete die Feinunze Gold auf dem europäischen Spotmarkt 4.060 US-Dollar pro Unze, was 3.496 Euro entsprach. Das war der Zeitpunkt unserer wöchentlichen Preisanalyse mit Daten aus dem Edelmetall-Handel. Damit sank der Goldpreis gegenüber der Vorwoche um 6,4 Prozent (in USD) bzw. 5,7 Prozent (in EUR). Währenddessen verbilligte sich Silber im gleichen Zeitraum um 11,2 Prozent (in USD) bzw. 10,5 Prozent (in EUR) auf 48,05 US-Dollar bzw. 41,37 Euro pro Unze.
Jetzt Gold kaufen? Händler berichten trotz des Kursrückgangs über eine weiterhin hohe Edelmetall-Nachfrage. Die Preise im Handel vollzogen den starken Kursrückgang bei Gold und Silber aber nicht vollständig mit.
Lage im Edelmetall-Handel
Wie haben sich die Geschäfte im Edelmetall-Handel nach dem Kursrückgang entwickelt? „Die Nachfrage ist durch den Kurssturz etwas zurückgegangen aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Gekauft wird weiterhin alles was wir anbieten, auch die nicht so populären Münzen und auch Sammlermünzen“, sagte Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24) am Freitagvormittag gegenüber Goldreporter. Für sein Unternehmen sei der Oktober der bei weitem erfolgreichste Monat des Jahres gewesen und man habe jetzt schon das Vorjahresergebnis übertroffen.
Befragt haben wir auch Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service. Er sagt: „Der Kursrücksetzer hat auf Verkaufseite das hohe Niveau kaum beeinflusst. Es wird weiterhin viel gekauft. Im Rückkauf ist es wie immer bei Kursrücksetzern. Die, die unbedingt den Höchstpreis abwarten wollen, bekommen Panik und möchten dann schnell ihren Verkauf tätigen, bevor es eventuell doch noch weiter runter geht.“
Markteinschätzung
Er ordnet die jüngste Entwicklung ins Gesamtbild ein. „Das Gerede von einer Kursexplosion ist erst einmal vom Tisch und der erwartete langsame und gesunde Anstieg des Weltwährungsbarometers Gold kann sich in Ruhe fortsetzen. Investoren sollten bei physischen Goldkäufen immer den langfristig geglätteten Kurs betrachten und sich von kurzen Ausschlägen nach oben oder unten weder in Panik noch in Champagnerlaune versetzen lassen“, empfiehlt Lochmann.
Verfügbarkeit teilweise kritisch
Wie ist die Lage auf der Angebotsseite? Die Verfügbarkeit ist laut Henry Schwarz schwieriger geworden. „Über den Zweitmarkt kommt kaum etwas zurück, weshalb wir auch sehr gut Neuware verkaufen. Die Lager der Prägestätten sind mittlerweile leer und es ist mit Wartezeit zu rechnen, da die Münzen des neuen Jahrgangs 2026 vielfach erst im November oder noch später herausgegeben werden. Auch haben fast alle Prägestätten die Premiums speziell für Silber erhöht, weshalb von höheren Preisen ausgegangen werden muss.“ Er rechnet mit einer weiterhin stabilen Nachfrage und steigenden Kursen in den nächsten beiden Monaten.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen?
Wie haben sich unter diesen Umständen die Preise und Aufgelder im Handel entwickelt? Dazu betrachten wir die aktuellen Ergebnisse unserer Preiserhebung bei fünf deutschen Anbietern.
Wer am Vormittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.638 Euro – und damit 204 Euro weniger als vor einer Woche.
Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware kräftig an auf 4,07 Prozent (Vorwoche: 3,57 %). Das bedeutet, dass die Händler den starken Kursrückgang mit ihren Preise nicht vollständig mitgegangen sind.
Unterdessen blieben die Abschläge für ältere Jahrgänge mit rund 50 Euro auf Vorwochenniveau.
Auch das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren ist deutlich gestiegen auf 2,75 Prozent (Vorwoche: 2,49 %). Ein Exemplar kostete am Freitag im Schnitt 11.552 Euro, also 673 Euro weniger als vor einer Woche.
Preise gefallen und Aufgelder gestiegen
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 56,23 Euro (Vorwoche: 61,49 Euro mit Rekord). Dabei stieg auch hier das Aufgeld deutlich auf 35,91 Prozent (Vorwoche: 33 %). Dagegen blieb es für 1-Kilogramm-Silberbarren stabil bei durchschnittlich 28 Prozent. Auch die Spreads bei Gold und Silber (Verhältnis Verkaufs-/Ankaufspreis) veränderten sich gegenüber der Vorwoche nur minimal.
Preise, Aufgeld und Spreads für gängige Goldmünzen und Goldbarren im deutschen Edelmetall-Handel am 24. Oktober 2025 (Durchschnittswerte gemäß Datenerhebung von Goldreporter).
Hinweis: Aufgelder spiegeln Marktknappheit, Transportkosten und Händlerliquidität wider. Dabei müssen einzelne Preisausschläge nicht immer repräsentativ sein.
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Die Türkei importierte im September 116 Tonnen Silber – höchster Wert seit März 2023. Der hohe Goldpreis lenkt die Nachfrage auf Silber.
Hohe Silber-Importe der Türkei
Laut den Angaben der Borsa Istanbul hat die Türkei im vergangenen Monat 116 Tonnen Silber ins Land geholt. Damit stieg die Liefermenge gegenüber dem Vormonat um 88 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich sogar eine Steigerung der türkischen Silberimporte um 164 Prozent. Gleichzeitig war es die höchste eingeführte Silbermenge seit März 2023.
Ein Grund für die große Silberimportmenge dürfte der hohe Goldpreis sein, wodurch der Schmuckmarkt mehr „günstigeres“ Silber einsetzte. Außerdem ist die Türkei ein wichtiges Drehkreuz für Edelmetalle, die nach Asien geliefert werden. Hier gehörte Indien zuletzt zu einem starken Nachfragegaranten.
Die Türkei führte im September 116 Tonnen Silber ein – der höchste Wert seit März 2023.
Gold-Importe der Türkei
Währenddessen blieben die türkischen Goldimporte auf relativ geringem Niveau. Zwar steigerte man die Goldeinfuhr zwei Monate in Folge, dennoch liegen die gemeldeten 9,5 Tonnen im September unter dem 12-Monatsschnitt von 10,4 Tonnen.
Gegenüber dem (schwachen) Vormonat hat die Türkei aber 45 Prozent mehr Gold ins Land geholt. Im Vorjahresvergleich ergibt sich eine Steigerung um 15 Prozent.
Monatliche Gold-Importe der Türkei seit 2017 in Kilogramm (Quelle: Borsa Istanbul)
Hintergrund – Wirtschaft und Währung
Traditionell ist die Türkei ein Land mit hoher privater Gold- und Silbernachfrage – vor allem Schmuck. Diese ist aber auch preissensibel. Auch in Lira gerechnet, markierten Goldpreis und Silberpreis zuletzt mehrfach neue Rekordhochs.
Immerhin ist die türkische Inflationsrate seit dem Hoch im Oktober 2022 (85 Prozent) kontinuierlich zurückgegangen. Im August lag der jährliche Anstieg der türkischen Verbraucherpreise jedoch immer noch bei hohen 33 Prozent.
Schwache Währung, steigende Edelmetallpreise
Währenddessen wertete die Türkische Lira trotz der allgemeinen Dollar-Schwäche weiter kontinuierlich gegenüber dem US-Dollar ab. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate gab die Landeswährung um 18 Prozent gegenüber dem Greenback nach. Währenddessen stieg der Goldpreis in türkischer Lira innerhalb eines Jahres um 82 Prozent. Der Silberpreis legte im gleichen Zeitraum um 75 Prozent zu.
Gold aktuell am 24. Oktober 2025: Der Goldpreis steht bei 4.092 USD. Nach Volatilität rücken Trump-Reise und US-Inflationsdaten in den Fokus.
Der Goldpreis notierte am Freitag um 9:00 Uhr bei 4.092 US-Dollar / 3.523 Euro pro Unze. Damit startete Gold am europäischen Spotmarkt mit einem Abschlag von 0,8 Prozent in den Handel. Seit Jahresbeginn ergibt sich immer noch ein Plus von 56 Prozent (in USD) bzw. 41 Prozent (in EUR). Der Abstand zum Rekordhoch vom 20. Oktober 2025 beträgt 6 Prozent (in USD) bzw. 5,8 Prozent (in EUR).
Goldpreis am Vortag: Gold verbuchte nach zwei Verlusttagen wieder einen Kursgewinn. Mit 4.125 US-Dollar bzw. 3.547 Euro pro Unze schloss der Goldpreis am Spotmarkt 0,7 Prozent über Vortag. Die Kurse gaben damit rund 1 Prozentpunkt vom Tageshoch ab. Nach heftigen Goldpreis-Schwankungen in dieser Woche zeigten sich auch beim größten Gold-ETF GLD extreme Kapitalbewegungen. Milliarden flossen ein – und wieder ab.
Ausblick – Goldpreis am Freitag: US-Präsident Donald Trump wird laut Weißem Haus nächste Woche im Rahmen einer Asienreise in Südkorea Chinas Präsident Xi Jinping treffen. Trotz des Government Shutdown soll in den USA verspätet die Inflationsrate für den Monat September erscheinen. Erwartet wird ein Anstieg auf 3,1 Prozent, was die Fed kritisch sehen dürfte. Außerdem wird das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan erwartet.
Nach heftigen Goldpreis-Schwankungen zeigen sich auch beim größten Gold-ETF GLD extreme Kapitalbewegungen. Milliarden flossen ein – und wieder ab.
Goldpreis auf Rekord-Rally
Nach der Rekord-Rally in der vergangenen Woche und dem historischen Goldpreis-Absturz am Dienstag kam es auch zu turbulenten Bewegungen beim größten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares (US-Börsenkürzel GLD).
Zunächst einmal schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel am Mittwoch mit 4.107 US-Dollar bzw. 3.538 Euro pro Unze (Oktober-Kontrakt). Damit kam der Kurs gegenüber der Vorwoche um 2,5 Prozent (in USD) bzw. 2,1 Prozent (in EUR) nach. Währenddessen sank der Silberpreis innerhalb der vergangenen fünf Handelstage um 8,5 Prozent bzw. 8,1 Prozent auf 48,57 US-Dollar oder 41,84 Euro pro Unze.
Rekord-Kapitalbewegungen beim größten Gold-ETF
Wir blicken auf die Kapitalbewegungen im GLD während der vergangenen fünf Handelstage. Vor dem Kurseinbruch gab es noch einmal große Zuflüsse in den Fonds, so dass innerhalb einer Woche netto 3,09 Milliarden US-Dollar in den SPDR Gold Shares investiert wurden. Allerdings war die Volatilität groß. Denn während am 21.10. noch Rekordzuflüsse von 4,8 Milliarden US-Dollar gemeldet wurden, lassen sich für den 22.10. Entnahmen von 4 Milliarden US-Dollar feststellen. Die folgende Grafik veranschaulicht die Netto-Kapitalflüsse.
Nettokapitalflüsse SPDR Gold Shares (GLD) vom 16. bis 22. Oktober 2025
Unter dem Strich führten die Kapitalbewegungen innerhalb einer Woche zu einem Anstieg des gemeldeten Goldinventars um 30,13 Tonnen auf Gesamtbestände von 1.052,73 Tonnen (Stand: 22. Oktober 2025). Das entspricht im Rahmen unserer wöchentlichen Analyse einem neuen Jahreshoch.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach Vertragsabschluss geliefert werden müssen.
Größter Silber-ETF
Auch der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), verzeichnete Bestandszugänge. Denn das gemeldete SLV-Inventar stieg innerhalb einer Woche um 175 Tonnen auf 15.597,61 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalzufluss von 446 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Fonds-Entwicklung seit Jahresbeginn
Die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs sind auch seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares nahm um 180 Tonnen zu. Dabei flossen netto 21 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um 1.221 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa 1,9 Milliarden US-Dollar.
Gold- und Silberbestände GLD und SLV per 22. Oktober 2025 und Veränderung gegenüber Vorwoche.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
Gold aktuell am 23. Oktober 2025: Nach dem Kurseinbruch zeigt sich der Goldpreis am Donnerstag leicht erholt bei 4.118 USD. Geopolitik und Handelsgespräche im Fokus.
Der Goldpreis notierte am Donnerstag um 9:00 Uhr bei 4.118 US-Dollar / 3.551 Euro pro Unze. Damit startete Gold am europäischen Spotmarkt nach den Verlusten der beiden Vortag leicht erholt in den Handel (+0,5 %). Seit Jahresbeginn ergibt sich immer noch ein Plus von 57 Prozent (in USD) bzw. 42 Prozent (in EUR). Der Silberpreis notierte jeweils rund 1,6 % höher bei 49,22 US-Dollar bzw. 42,44 Euro pro Unze.
Goldpreis am Vortag: Gold verbuchte nach dem historischen Rücksetzer am Dienstag weitere Verluste von bis zu 1,5 Prozent. Bis zum Handelsschluss reduzierte der Goldpreis seine Verluste aber und beendete den Tag mit 4.098 USD bzw. 3.529 EUR lediglich rund 0,6 Prozent unter Vortag. Geopolitik: Russland hat nach Angaben des Kreml eine großangelegte Atomübung durchgeführt. Parallel kündigte US-Finanzminister Scott Bessent neue Sanktionen gegen Moskau an, während die EU ein weiteres Sanktionspaket inklusive LNG-Verbot beschloss.
Ausblick – Goldpreis am Donnerstag: Amtliche Konjunkturzahlen aus den USA fehlen weiterhin wegen des Shutdowns. Womöglich können aber der Chicago Fed National Activity Index, der Kansas-City-Fed-Index und Zahlen zu den Verkäufen bestehender Häuser (September) Hinweise auf die aktuelle US-Wirtschaftslage geben. China bestätigt für Freitag Handels-Gespräche mit den USA in Malaysia.
Die Schweiz lieferte im September rund 60 Tonnen Gold nach China und Indien. Auch Importe stiegen stark – Analyse des globalen Goldhandels.
Gold tonnenweise nach Fernost
Aktuelle Zahlen vom Goldmarkt: Im vergangenen Monat lieferte die Schweiz große Mengen an Gold nach Fernost. Das zeigen die aktuellen Exportdaten der Eidgenössischen Zollverwaltung.
Demnach wanderten im September jeweils rund 30 Tonnen nach Indien und China. Aber auch nach Großbritannien (knapp 29 Tonnen) und Frankreich (26,5 Tonnen) gingen zuletzt große Mengen des Edelmetalls.
Schweizer Goldexporte steigen stark – 30 Tonnen nach China, 30 Tonnen nach Indien.
Wichtig zu wissen: Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach Feingold. Das heißt, die Zahlen liefern zeitnahe Informationen über die internationale Goldnachfrage und bedeutende Goldtransfers.
Die gesamten Schweizer Goldexporte im August beliefen sich auf 143 Tonnen im Wert von 13 Milliarden CHF (14 Mrd. Euro).
Damit stieg der Exportwert des Goldes gegenüber Vormonat um 46 Prozent und im Vorjahresvergleich sogar um 126 Prozent.
Schweizer Goldimporte verdoppelt
Auf der anderen Seite gelangten im vergangenen Monat 220 Tonnen im Wert von 14,8 Milliarden CHF in die Schweiz. Damit haben sich die Goldlieferungen in die Schweiz gegenüber dem Vorjahresmonat verdoppelt. Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich eine Steigerung um 24 Prozent.
Größter Lieferant waren die USA mit 48 Tonnen. Mit großer Wahrscheinlichkeit kamen zuletzt große Mengen an COMEX-Gold in die Schweiz. Dabei dürfte es sich zumeist um 100-Unzen-Barren handeln. In London, wo die Goldlager in den vergangenen Monaten wegen der US-Zollsorgen abschmolzen, werden dagegen 400-Unzen-Barren benötigt. So lässt sich aus den Transferdaten der mutmaßliche Umschmelzprozess ableiten.
Außerdem kamen 38 Tonnen über die Vereinigten Arabischen Emirate in die Schweiz. Dieses Gold kommt typischerweise als 1-Kilo-Barren über den Goldhub Dubai aus Asien.
Zudem erreichten größere Lieferungen an Gold mit geringerem Feingehalt aus Peru (18 Tonnen) und Chile (21 Tonnen). Dabei handelt es sich in der Regel um Rohgold aus der Minenproduktion.
Hinweis: Bei dem oben genannten Metall handelt es sich gemäß der Eidgenössischen Zollverwaltung um „Gold, einschl. platiertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“.
Nach dem größten Tagesverlust seit 2013 startete der Goldpreis am Mittwoch stabil bei 4.128 US-Dollar je Unze in den Handel.
Update 22. Oktober 2025, 19:45 Uhr: Im heutigen Tagesverlauf sank der Goldpreis noch einmal um rund 1,5 Prozent. Um 19:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 4.050 US-Dollar bzw. 3.486 Euro. Damit kam der Kurs innerhalb von zwei Tagen um 300 US-Dollar bzw. 250 Euro zurück.
Der Goldpreis notierte am Mittwoch um 8:00 Uhr bei 4.128 US-Dollar / 3.556 Euro pro Unze. Damit startete Gold am europäischen Spotmarkt nach den schweren Verlusten des Vortages nur leicht erholt in den Handel (+0,2 %). Seit Jahresbeginn ergibt sich immer noch ein Plus von 57 Prozent (in USD) bzw. 42 Prozent (in EUR). Der Silberpreis notierte jeweils rund 0,8 % höher bei 49,05 US-Dollar bzw. 42,24 Euro pro Unze.
Goldpreis am Vortag: Gold hatte am Dienstag den prozentual größten Tagesverlust seit April 2013 erlitten. Der Schlusskurs lag mit 4.114 US-Dollar (3.540 Euro) 5 Prozent unter Vortag. Silber gab sogar 7 Prozent nach. Nach der spektakulären Rally der vergangenen Monate zeichnet sich nun die lange erwartete Konsolidierung ab.
Ausblick – Goldpreis am Mittwoch: Kommt es bei Gold zu einer technischen Gegenbewegung oder gibt es Impulse für eine weitere Abverkaufswelle bei den Edelmetallen? Bedeutende Wirtschaftstermine stehen nicht an.
Der Goldpreis erlitt am 21. Oktober 2025 den stärksten Rückgang seit 2013. Unsere Chartanalyse zeigt, welche Kursmarken jetzt entscheidend sind.
Goldpreis-Sturz am Dienstag
Nach der spektakulären Rally hat der Goldpreis am Dienstag den ersten kräftigen Dämpfer kassiert. Mit einem Tagesverlust von mehr als 5 Prozent oder 234 US-Dollar auf 4.123 US-Dollar pro Unze war dies im Handel mit Gold-Futures der prozentual größte Rücksetzer seit dem 20. Juni 2013 (-5,4 %; -73 USD). Nur der Kursrutsch vom 11. April 2013 (-8,5 %, -82 USD) fiel stärker aus. In absoluten Zahlen ist der Absturz von Dienstag historisch – kein anderer Tagesverlust fiel seit Aufzeichnung höher aus.
Am Vortag war mit einem Kursplus von 2,5 Prozent noch ein weiteres Rekordhoch erreicht worden. Und seit Jahresbeginn stand Gold zuletzt immer noch 57 Prozent im Plus bzw. mit 41 Prozent bei 3.554 Euro. Allerdings verlor der Goldpreis gegenüber der Vorwoche jeweils 0,5 Prozent. Wir analysieren die aktuelle charttechnische Lage per 21. Oktober 2025.
Charttechnik Gold: Rally am Ende?
Der kurzfristige Aufwärtstrend bei Gold ist gebrochen. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen bei 4.050 US-Dollar und vor allem im Bereich von 4.000 US-Dollar. Denn dort verläuft die Kante des achtwöchigen Aufwärtstrends.
Mit dem Rücksetzer hat sich die zuvor stark „überkaufte Lage“ entspannt. Denn der RSI (Relative-Stärke-Index) liegt nun bei 59 (Vorwoche: 82). Ab Werten von 70 gilt ein Vermögenswert als technisch „überkauft“, unter 30 als „überverkauft“.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 21. Oktober 2025.
Der Abstand zur 200-Tage-Linie liegt trotz des Kursrutschs weiterhin bei hohen 26 Prozent.. Zudem liegt der Goldpreis noch ordentliche 11 Prozent über dem 50-Tage-Schnitt, was das weiterhin bestehende bullische Momentum unterstreicht.
Charttechnik Euro-Goldpreis
Auf Euro-Basis zeigt der Goldpreis eine ähnliche Entwicklung. Nach einem geradezu exponentiellen Kursverlauf und einem RSI von zeitweise 90 (jetzt 62), kam der kräftige Rücksetzer. Die wichtigsten kurzfristigen Unterstützungen lauten hier 3.480, 3.440 und 3.400 Euro. Sollten diese Supports nicht halten, droht der Rutsch auf 3.300 Euro, was einem Kursrückgang von 7 Prozent ausgehend vom aktuellen Niveau entspräche.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 21. Oktober 2025.
Ausblick – Korrektur-Szenario
In der vergangenen Woche schilderten wir das nun eingetroffene Szenario. Nach einem Überschießen (+2,5 % am Vortag und neues Rekordhoch) folgte der Abverkauf. Nun werden spekulative Übertreibungen korrigiert. Und einmal mehr bewahrheitete sich die Devise: „Diesmal ist alles anders“ ist einer der teuersten Sprüche an der Börse.
Nun gilt es abzuwarten, ob es schnell eine technische Gegenbewegung gibt, wie stark die Bullen auf dem Goldmarkt noch sind – und ob zusätzliche negative Impulse weitere Anschlussverkäufe auslösen. Mittelfristig bleibt der Aufwärtstrend intakt, solange die Zone um 4.000 USD nicht klar unterschritten wird.
Hinweis zur Chartanalyse
Die obige Darstellung stellt eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold dar. Wie immer gilt: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
*kontinuierliche Kursreihe: Die Darstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist eine synthetisch zusammengesetzte Kursreihe, die laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.
BlackRock und State Street passen Fondsregeln an, um trotz Herabstufung weiter in französische Staatsanleihen investieren zu können.
Große Vermögensverwalter wie BlackRock und State Street haben laut Bloomberg die Regeln ihrer Fonds geändert, um französische Staatsanleihen trotz Herabstufung im Portfolio zu halten. Hintergrund ist die jüngste Senkung der Kreditwürdigkeit durch S&P, die Frankreich unter die Schwelle von Doppel-A drückte. Andere Fonds mit strikteren Vorgaben müssen Papiere nun abstoßen. Moody’s und Fitch könnten weitere Abwertungen folgen lassen.
Goldreporter-Kommentar: Die Sorge um Frankreich, eine neue Eurokrise und drohende Verluste an den Anleihemärkten spiegeln sich in dieser Initiative deutlich wider. Die neuen Regeln könnten auch die Gefahr von Short-Angriffen auf französische Staatsanleihen mindern. Denn dass könnte die Probleme bei der französischen Staatsfinanzierung verstärken und eine Krise verschärfen.
Goldpreis nach Rekordhoch unter Druck. Sinkende Marktzinsen, US-Shutdown und geopolitische Risiken prägen die wöchentliche Analyse.
Goldpreis über 4.100 US-Dollar
Am gestrigen Montag erreichten Silber- und Goldpreis neue Rekordhochs. Allerdings steigt die Volatilität und die Edelmetalle kamen im Verlauf des Dienstags stärker unter Druck. Am Mittag notierte Gold am Spotmarkt bei 4.264 US-Dollar, was 3.670 Euro entsprach. Das bedeutete ein Minus von 2 Prozent (in USD) bzw. 1,8 Prozent gegenüber dem Vortag. Dagegen verzeichnete der Goldpreis im Vergleich zur Vorwoche einen Kursanstieg von 3 Prozent (in USD) bzw. 2,5 Prozent (in EUR).
Der Goldpreis notierte am Dienstagmittag 2 Prozent tiefer, nachdem am Vortag ein neues Allzeithoch erzielt wurde. Auch die Marktzinsen sinken.
Marktzinsen sinken
Währenddessen sind die Märkte auf fallende Zinsen vorbereitet. Laut FedWatch-Tool gelten in den USA jeweils 25-Punkte-Senkungen Ende Oktober und Dezember derzeit als sicher. Auch in der Eurozone steigen hierfür die Chancen. Und das spiegeln auch die rückläufigen Marktzinsen wider. So rentierten 10-jährige US-Papiere am Dienstag mit 3,98 Prozent, nach 4,02 Prozent in der Vorwoche. Auch die französischen Zinsen sind nach dem Anstieg der Vorwochen zurückgegangen auf 3,36 Prozent. Die Zinsen in Frankreich befinden sich aber weiterhin auf dem Niveau von Italien und Griechenland, nachdem das Kreditrating des Landes mehrfach heruntergestuft wurde.
Anleiherenditen in den USA und Europa in der Übersicht am 21. Oktober 2025
Derweil gibt es Hoffnungen auf ein baldiges Ende des US-Shutdowns und neue Initiativen zur Beendigung des Ukraine-Krieges. Offenbar wird ein zweites Treffen zwischen Trump und Putin vorbereitet. Im Handelsstreit zwischen den USA und China gibt es noch keine Fortschritte. Beide Länder werfen einander vor, die Lage neuerlich zu eskalieren.
Zusammenhang Gold und Zinsen
Welchen Einfluss haben Marktzinsen auf Gold? Steigende Anleiherenditen wirken oft negativ auf den Goldpreis. Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.
Aber in Krisenzeiten ist diese Systematik oft ausgesetzt. Dann nämlich, wenn Staaten den Investoren Risikoaufschläge für die Schuldenaufnahme zahlen müssen.
Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken – also die Anleihekurse steigen.
Gold aktuell am 21. Oktober 2025: Der Goldpreis startete schwächer bei 4.330 USD. China-Aufschlag und US-Shutdown prägen den Markt.
Update 21.10.25, 17 Uhr: Mit Eröffnung der US-Börsen kamen die Edelmetallkurse stark unter Druck. Im Handelsverlauf gab der Goldpreis bis zu 6 Prozent oder 250 US-Dollar nach auf 4.115 USD pro Unze. Silber brach um 8 Prozent ein auf 48,20 USD.
Der Goldpreis notierte am Dienstag um 9:15 Uhr bei 4.330 US-Dollar / 3.726 Euro pro Unze. Damit startete Gold am europäischen Spotmarkt rund 0,5 % unter Vortag in den Handel. Seit Jahresbeginn ergibt sich immer noch ein Plus von 65 Prozent (in USD) bzw. 49 Prozent (in EUR). Der Silberpreis notierte jeweils rund 0,6 % tiefer um 0,5 Prozent bei 51,56 US-Dollar bzw. 44,32 Euro pro Unze.
Goldpreis am Vortag: Gold war am Montag zunächst mit Verlusten in den Handel gestartet, drehte am Nachmittag aber deutlich ins Plus und stieg bis zum Abend um 2,5 % auf 4.355 US-Dollar bzw. 3.740 Euro. Damit erreichte das Edelmetall in beiden Währungen neue Rekordhochs. Der Einfluss Chinas auf den Goldmarkt scheint wieder zuzunehmen. Nachdem der Goldpreis in Shanghai vier Wochen lang unter dem europäischen Spotkurs gehandelt wurde, gibt es nun erneut einen deutlichen Aufschlag.
Ausblick – Goldpreis am Dienstag: Es gibt Hoffnungen auf ein baldiges Ende des US-Shutdowns. Bis dahin fehlen weiterhin amtliche Konjunkturzahlen. Am Abend meldet sich Fed-Mitglied Waller zu Wort.
Im US-Shutdown erwarten Republikaner schnelle Fortschritte, während Demokraten auf Gesundheitsausgaben pochen und Trump unter Druck steht.
Der US-Shutdown könnte laut Kevin Hassett, Direktor des National Economic Council, bald enden. Er erklärte auf CNBC, moderate Demokraten könnten schon diese Woche für eine Öffnung stimmen. Kernpunkt der Blockade bleibt die Verlängerung der Obamacare-Steuergutschriften. Während Republikaner die Verantwortung den Demokraten zuschreiben, machen Umfragen Trump und seine Partei für die Krise verantwortlich. Die Demokraten setzen auf den öffentlichen Druck nach den landesweiten Protesten gegen Trump.
Goldreporter-Kommentar: Ein möglicher Durchbruch im US-Shutdown könnte kurzfristig die Märkte beruhigen und Unsicherheiten aus dem Markt nehmen. Der Goldpreis macht allerdings keine Anstalten, zu korrigieren. Am Montag ist Gold nach einem schwachen Start deutlich ins Plus gewechselt. Am Abend notierte das Edelmetall mehr als 2 Prozent über Vortag.