Der Goldpreis setzt seine Rekord-Rally fort. Unsere Charttechnik-Analyse zeigt, wie hoch das aktuelle Korrektur-Risiko ist.
Goldpreis-Rally stark
Der Goldpreis erreichte an den vergangenen Handelstagen erneut neue Bestmarken. Am Dienstag schloss Gold im US-Futures-Handel (Oktober-Kontrakt) mit 3.859 US-Dollar pro Unze. Das entsprach einem Wert von 3.288 Euro.
Damit stieg der Goldpreis innerhalb einer Woche um weitere 2,5 Prozent (in USD) bzw. 3,2 Prozent (in EUR). Seit Jahresbeginn hat sich Gold in US-Futures-Handel um 46 Prozent (in USD) bzw. 30 Prozent verteuert. Wir analysieren die aktuelle charttechnische Lage per 30. September 2025.
Charttechnik Gold
Nach einem kurzen Rücksetzer bis auf 3.735 US-Dollar und einem Test des steilen, sechswöchigen Aufwärtstrend vollzog der Goldpreis den nächsten Anstieg. Damit liegen die wichtigsten kurzfristigen Unterstützungen bei der genannten Kursmarke sowie auf der Schwelle von 3.700 US-Dollar.
Der RSI (Relative-Stärke-Index) zeigt mit einem Wert von 80 (Wochwoche: 78) ein überkauftes Sentiment. Dies ist definitionsgemäß ab Werten von 70 der Fall. In solch ausgeprägten Bullenmärkten, können Werte in diesem Bereich auch längere Zeit bestehen. Doch spätestens bei Werten von 90 folgte in der Vergangenheit regelmäßig eine Kurskonsolidierung.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 30. September 2025.
Der Abstand zur 200-Tage-Linie ist auf hohe 22 Prozent angestiegen. Zudem liegt der Goldpreis 10 Prozent über dem 50-Tage-Schnitt, was das ausgeprägte bullische Momentum unterstreicht.
Charttechnik Euro-Goldpreis
Auf Euro-Basis verzeichnete der Goldpreis einen noch stärkeren Anstieg. Das führte zu einer noch stärkeren, kurzfristigen Kursüberhitzung. Denn der RSI hat mittlerweile den Wert von 84 angenommen. Die wichtigsten (nur mäßig starken) Unterstützungen liegen bei 3.215 Euro und 3.180 Euro. Sollte eine Konsolidierung einsetzen, dann könnte Gold schnell auf das Ausbruchsniveau von Mitte September in den Bereich von 3.100 Euro zurückkommen. Bei Tagesschlusskursen unter 3.225 Euro steigt diese Wahrscheinlichkeit.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 30. September 2025.
Ausblick – Korrektur-Szenario
Schon in der vergangenen Woche wiesen wir auf steigende Risiken einer kurzfristigen Konsolidierung hin. Mit kleinen Rücksetzern wurde die starke Überhitzung kurzfristig immer wieder abgemildert. Die große Gefahr besteht in einem Überschießen und einem folgenden Abverkauf. Das heißt, wenn ein dramatischer Kursanstieg zur Bildung einer Fahnenstange führt und dabei RSI-Werte über 90 ereicht werden.
Aber bleibt es bei kleinen Korrekturen, so kann sich die Rekord-Rally noch eine ganze Weile fortsetzen. Eine ähnliche Dynamik haben wir bereits 2024 und Anfang 2025 erlebt.
Hinweis Chartanalyse
Die obige Darstellung stellt eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold dar. Dabei gilt wie immer der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
*kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.
Der Goldpreis zeigt im US-Shutdown oft besondere Bewegungen. Ein historischer Vergleich 1995 bis 2025 offenbart ein Kursmuster.
US-Shutdown – Wiederkehrendes Krisenszenario
Zum 1. Oktober 2025 hat die US-Regierung erneut ihren Betrieb teilweise eingestellt. Rund 750.000 Staatsbedienstete sind beurlaubt, wichtige Behörden können ihre Arbeit nicht mehr vollumfänglich ausführen. Datenveröffentlichungen wie die US-Arbeitsmarktzahlen verzögern sich. Zwar bleibt die Grundversorgung erhalten, doch der politische Stillstand verunsichert Märkte und Öffentlichkeit.
Mehrfach in den vergangenen Jahrzehnten stand der Regierungsapparat in den USA aufgrund eines Shutdowns still. Der Goldpreis konnte stets profitieren, mit einem Anstieg von bis zu 9 Prozent im Jahr 2025.
Solche Situationen sind in den USA nicht neu. Seit den 1980er-Jahren kam es mehr als 20 Mal zu vorübergehenden Schließungen. In den meisten Fällen dauerte die Blockade nur wenige Tage, doch einige Episoden zogen sich über Wochen – mit spürbaren Folgen für Wirtschaft und Finanzmärkte.
Historische Beispiele – Goldpreis-Effekt
1995/1996 unter Bill Clinton: Damals dauerte der längste Shutdown bis dahin 21 Tage. Die Auseinandersetzung mit den Republikanern im Kongress belastete die Börsen kaum nachhaltig. Der S&P 500 legte im Folgejahr sogar deutlich zu. Der Goldpreis zeigte sich fest und notierte im Korridor um 390 US-Dollar je Unze.
Oktober 2013 unter Barack Obama: Der Streit um die Finanzierung von „Obamacare“ führte zu einem 16-tägigen Shutdown. Der S&P 500 gab zunächst rund 4 Prozent nach, erholte sich aber rasch. Gold stieg von 1.290 auf knapp 1.320 US-Dollar, bevor die Bewegung wieder abebbte.
Dezember 2018 bis Januar 2019 unter Donald Trump: Mit 35 Tagen war dies der bis dahin längste Shutdown der US-Geschichte. Während der Phase verlor der S&P 500 in der Spitze über 10 Prozent, getrieben auch durch Sorgen um die Geldpolitik der Fed. Der Goldpreis kletterte in dieser Zeit von 1.258 auf fast 1.300 US-Dollar und diente als sicherer Hafen.
Oktober bis November 2025 unter Donald Trump: Der US-Shutdown 2025 startete am 1. Oktober und endete am 13. November 2025 nach 43 Tagen Regierungsstillstand – neuer Rekord. Der Goldpreis notierte mit 4.215 US-Dollar. Im Verlauf des Shutdowns legte der Goldpreis um 9 Prozent zu. Am 20. Oktober hatte Gold ein Rekordhoch erzielt bei 4.355 US-Dollar.
Goldpreis im US-Shutdown – Übersicht
Zeitraum
Dauer
Goldpreis bei Start
Goldpreis bei Ende
Veränd.
16.12.1995-06.01.1996
21 Tage
386 USD
396 USD
+2,6 %
01.10.2013–17.10.2013
16 Tage
1.290 USD
1.319 USD
+2,3 %
22.12.2018–25.01.2019
35 Tage
1.258 USD
1.294 USD
+2,8 %
01.10.2025–13.11.2025
43
3.825 USD (30.09.)
4.215 USD
+9,2 %
Lehren für die Gegenwart
Diese Beispiele zeigen: Kurzfristig können Shutdowns zu Verwerfungen an den Aktienmärkten führen, doch längerfristig waren die Rückschläge meist begrenzt. Entscheidend ist die Dauer des Stillstands und die politische Eskalation. Besonders problematisch ist die Verzögerung von Konjunkturdaten, da die Fed in einem Umfeld ohne verlässliche Zahlen über Zinsschritte entscheiden muss.
Für den Goldmarkt haben Shutdowns dagegen häufig eine stützende Wirkung. Investoren suchen in Phasen politischer Unsicherheit den Schutz harter Vermögenswerte. Während sich Aktien teils rasch erholen, wirkt die Nachfrage nach Gold oft nachhaltiger. Das Beispiel 2018/19 illustriert diesen Effekt besonders deutlich: Parallel zu Kursverlusten an der Wall Street stieg Gold in kurzer Zeit um rund 6 Prozent. Allerdings bleiben die CFTC-Aufsichtsdaten (CoT-Daten) für einige Zeit im Dunkeln.
Situation 2025
Der 2025 eingetretene Shutdown fiel in eine Phase, in der die US-Wirtschaft bereits an Dynamik verlor. Prognosen gingen davon aus, dass ein Stillstand von drei Wochen die Arbeitslosenquote auf 4,6 bis 4,7 Prozent treiben könnte. Zusätzlich drohten Massenentlassungen im Bundesdienst, die über die befristeten Beurlaubungen hinausreichen würden.
An den Märkten zeigte sich bereits eine erste Reaktion: US-Futures gaben nach, asiatische Börsen starteten schwächer, der Dollar verlor leicht. Der Goldpreis hingegen markierte zu Beginn des Oktobers 2025 neue Rekordstände von knapp 3.900 US-Dollar und erreichte am 20. Oktober ein Rekordhoch mit 4.355 US-Dollar.
Fazit – US-Shutdown und Goldpreis
Shutdowns sind kein neues Phänomen, doch die Folgen variieren je nach Dauer und politischem Umfeld. Während Aktienmärkte in der Regel nur temporär unter Druck geraten, erweist sich Gold immer wieder als stabilisierender Faktor. Anleger sollten daher die historische Erfahrung im Blick behalten: Politische Blockaden mögen vorübergehen, doch sie hinterlassen Spuren – und sie erhöhen die Nachfrage nach dem „sicheren Hafen“ Gold.
Goldpreis aktuell: Am Mittwoch startet Gold fest bei 3.860 USD, nach einem volatilen Vortag. US-Shutdown in den USA.
Der Goldpreis startet am Mittwoch auf Vortagesniveau in den Handel. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.860 US-Dollar pro Unze (unverändert), was 3.282 Euro (-0,2 %) entsprach. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 47 % in US-Dollar und 31 % in Euro.
Der US-Government Shutdown ist nun eingetreten, der viele Behörden lahmlegt und wichtige Konjunkturdaten verzögert.
Am Dienstag zeigte der Goldpreis einen stark volatilen Tagesverlauf. Nach positivem Start und einem deutlichen Rutsch ins Minus, schloss der Kurs am Ende mit positiven Vorzeichen. Mit 3.858 US-Dollar (+0,7 %) bzw. 3.288 Euro (+0,6 %) sprang in beiden Fällen sogar ein neues Rekordhoch heraus. Die Diskussionen um den drohenden US-Shutdown und schwache US-Wirtschaftsdaten dominierten die Marktstimmung. Während Bostons Fed-Präsidentin Collins weitere Zinssenkungen für möglich hielt, mahnte Lorie Logan (Dallas Fed) zur Vorsicht.
Turbulenter Handel: Goldpreis im Tagesverlauf am 30. September 2025.
Gold beendete den September mit einem Kursgewinn von 12 % (in USD) bzw. 11,5 % (in EUR).
Heute erscheint die aktuelle Inflationsrate für den Euroraum, nach heißerer deutscher Inflation. Aus den USA kommen Zahlen des ISM-Einkaufsmanager-Index. Und mit einiger Spannung warten Anleger nun auf die Auswirkungen des Government Shutdowns.
US-Daten zeigen Schwäche: Chicago Barometer fällt, Vertrauen sinkt. Goldpreis dreht nach volatilem Verlauf ins Plus.
US-Wirtschaftsdaten am Dienstag schwach: Das Chicago Business Barometer fiel im September auf 40,6 Punkte und blieb damit klar unter den Erwartungen (43). Es war der 22. Wert in Folge unter 50, was eine anhaltende Kontraktion signalisiert. Besonders schwach entwickelten sich neue Aufträge und Beschäftigung, Letztere fiel auf den niedrigsten Stand seit 2009. Leichte Entspannung zeigte die Produktion. Das US-Verbrauchervertrauen sank auf 94,2 Punkte (Vormonat: 97,8), Prognose: 96. Die Job Openings legten im August um 19.000 auf 7,23 Mio. zu und entsprachen damit den Erwartungen.
Goldreporter-Kommentar: Die verhaltenen US-Daten stärkten am Nachmittag die Zinssenkungserwartungen in den USA. Nach volatilem Verlauf drehte der Goldpreis wieder ins Plus. Am Abend notierte der Spotkurs bei 3.846 USD (+0,4 %) bzw. 3.272 EUR (+0,1 %).
Deutschlands Inflation stieg im September auf 2,4 Prozent. Besonders Dienstleistungen verteuerten sich, Energiepreise fielen nur noch leicht.
Die jährliche Inflation in Deutschland zog im September 2025 auf 2,4 Prozent an, nach 2,2 Prozent im August. Das war der höchste Wert des Jahres und leicht über den Prognosen. Laut Destatis verteuerten sich vor allem Dienstleistungen mit 3,4 Prozent. Waren legten um 1,4 Prozent zu. Energiepreise fielen nur noch um 0,7 Prozent, während Lebensmittel mit 2,1 Prozent langsamer stiegen. Die Kerninflation erhöhte sich leicht auf 2,8 Prozent. Ökonomen rechnen damit, dass die Teuerung im Herbst hoch bleiben könnte und den EZB-Kurs beeinflusst.
Goldreporter-Kommentar: Die EZB steckt weiter in der Zwickmühle. In diesem Jahr steht ohnehin keine Zinssenkung mehr auf dem Programm. Mögliche Zinssenkungspläne könnten sich mit steigender Inflation weiter verzögern. Da die Fed die Zinsen weiter senken wird, bleibt der Euro im Aufwertungsdruck. Das hemmt die Goldpreis-Entwicklung auf Euro-Basis.
Goldpreis nach Rekordrally unter Druck. Uneinheitliche Marktzinsen und der drohende US-Shutdown belasten die Märkte.
Goldpreis mit neuem Rekord
Der Goldpreis setzte am Montag ein weiteres Rekordhoch. Am europäischen Spotmarkt sind nun die Marken von 3.832 US-Dollar bzw. 3.268 Euro pro Unze die neuen Bestwerte. Am Dienstagmorgen stieg Gold zunächst weiter an. Die Kurse kamen dann aber bis zum Nachmittag deutlicher unter Druck.
Um 13:30 Uhr kostete die Feinunze zur sofortigen Lieferung 3.809 US-Dollar bzw. 3.245 Euro. Damit stand der Kurs in beiden Währungen rund 0,7 Prozent unter Vortag. Dagegen legte der Goldpreis gegenüber der Vorwoche um 0,9 Prozent (in USD) bzw. 1,7 Prozent (in EUR).
Der Goldpreis ist auf über 3.800 US-Dollar angestiegen. Die steile Rally muss auch technisch verarbeitet werden. Der bevorstehende US-Shutdown sorgt für Unruhe an den Märkten – auch wenn es bislang keine großen Zinsausschläge gab.
Government Shutdown droht
Die jüngste Kursentwicklung war begleitet vom politischen Zwist in den Vereinigten Staaten. Die USA stehen kurz vor einem Government Shutdown. Demokraten und Republikaner konnten sich bis zur Mitternachtsfrist nicht auf ein Budget einigen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig.
Ein Shutdown würde zahlreiche Regierungsdienste lahmlegen und Gehälter von Beamten stoppen. Trump droht mit Entlassungen, während Demokraten auf Gesundheitsleistungen pochen. Ein Kompromiss ist nicht in Sicht, die politische Lage bleibt angespannt (Mehr dazu: Shutdown-Gefahr in den USA: Folgen für Märkte und Goldpreis).
Marktzinsen
Der US-Dollar zeigt gegenüber dem Euro anhaltende Schwäche (EUR/USD: 1,174 USD) . Die Shutdown-Aussichten erhöhten den Druck auf den Greenback. Dagegen bewegten sich Anleiherenditen kaum. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag mit 4,14 Prozent – also auf dem Niveau der Vorwoche.
Währenddessen sanken Marktzinsen in der Eurozone, was auf eine stärkere Nachfrage schließen lässt. Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen sank im Vorwochenvergleich auf 2,70 Prozent, jene Frankreichs auf 3,53 Prozent.
Eine weitere US-Zinssenkung Ende Oktober wird laut FedWatch-Tool derzeit mit 90 Prozent gehandelt.
Zusammenhang Gold und Zinsen
Welchen Einfluss haben Marktzinsen auf Gold? Steigende Anleiherenditen wirken oft negativ auf den Goldpreis. Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.
Aber in Krisenzeiten ist diese Systematik oft ausgesetzt. Dann nämlich, wenn Staaten den Investoren Risikoaufschläge für die Schuldenaufnahme zahlen müssen.
Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken – also die Anleihekurse steigen.
Ein US-Government Shutdown verzögert wichtige Daten und sorgt für Unsicherheit. Der Goldpreis steigt, aber die Markttransparenz ist gefährdet.
Government Shutdown: Politisches Patt als Dauerproblem
Immer wieder stehen die USA vor einem Government Shutdown. Sollten sich die politischen Parteien nicht bis heute Abend einigen, dann ist es wieder soweit.
Grund ist, dass Kongress und Präsident den Haushalt nicht rechtzeitig verabschieden. Zum Beginn des Fiskaljahres am 1. Oktober fehlen dann die nötigen Mittel, viele Behörden müssen schließen. Seit 1981 kam es bereits zu 14 solcher Stillstände – vom eintägigen Shutdown bis zum Rekord von 35 Tagen 2018/2019. Das Muster wiederholt sich: Parteien blockieren sich, Kompromisse scheitern.
Der mögliche US-Government Shutdown verunsichert die Märkte und treibt im Zweifel den Goldpreis.
Folgen für Märkte: Shutdown lähmt Staatsfunktionen
Ein Government Shutdown bedeutet, dass Millionen Beschäftigte in den Zwangsurlaub geschickt oder unbezahlt weiterarbeiten. Besonders sichtbar sind geschlossene Nationalparks oder Verzögerungen bei Pass- und Visaverfahren. Auch Steuererstattungen und Serviceleistungen werden gestoppt. Schwerer wiegt für Investoren, dass wichtige Wirtschaftsberichte – etwa zu Jobs, Inflation oder Konsum – nicht erscheinen. Märkten fehlt so die Orientierung.
Goldpreis im Fokus: Datenstopp am US-Terminmarkt
Besonders heikel für den Edelmetallhandel: Auch die Aufsichtsbehörde CFTC stellt ihre Veröffentlichungen ein. Damit entfallen wöchentliche CoT-Daten (Commitments of Traders) sowie der Bank Participation Report (am Monatsanfang). Beide Berichte geben Aufschluss über die Positionierungen großer Marktteilnehmer am US-Terminmarkt. Sie gelten als zentrale Grundlage für Analysen – auch bei Goldreporter. Fallen diese Daten aus, handeln Investoren im Dunkeln. Das kann Unsicherheit und Preisschwankungen am Goldmarkt verstärken und den Goldpreis bewegen.
Government Shutdown – Die Marktrisiken
Ein Government Shutdown kann zu Unsicherheit an den Märkten und zum Vertrauensverlust gegenüber dem Staat führen:
Staatsfunktionen lahmgelegt: Behörden stellen Arbeit ein, Datenveröffentlichungen (z. B. Jobs, Inflation, Börsenaufsichtsdaten) verzögern sich – Investoren fehlt Orientierung.
Wachstumsrisiko: Ein längerer Shutdown schwächt Konsum und Investitionen, weil Millionen Beschäftigte unbezahlt bleiben.
Politisches Signal: Er zeigt, dass sich Kongress und Regierung nicht einigen können – ein Risiko für künftige Haushalts- und Schuldendebatten.
Kombinationsgefahr: Fällt er mit einer Debatte über die Schuldenobergrenze zusammen, wächst die Angst vor einem Zahlungsausfall der USA.
Shutdown und Konjunktur: Risiken für Wachstum und Schuldenpolitik
Ein längerer Shutdown schwächt die Wirtschaft. Millionen Bundesangestellte bleiben ohne Gehalt, der Konsum leidet, Firmen mit Regierungsaufträgen verlieren Einnahmen. Politisch sendet der Stillstand ein schlechtes Signal: Er zeigt die Unfähigkeit zum Kompromiss. Besonders kritisch wird es, wenn ein Government Shutdown mit einer Debatte über die Schuldenobergrenze zusammenfällt. Dann wächst die Angst vor einem möglichen Zahlungsausfall der USA.
Goldpreis als sicherer Hafen in der Shutdown-Krise?
Die Börsen reagieren in der Regel mit Kursverlusten, während Anleger sichere Häfen suchen. Neben US-Staatsanleihen rückt vor allem Gold in den Mittelpunkt. Schon in früheren Shutdown-Phasen verzeichnete der Goldpreis Zuflüsse. Anleger sehen darin einen stabilen Wertspeicher, der nicht von kurzfristigen politischen Blockaden abhängt.
Fazit: Government Shutdown und Gold
Ein Government Shutdown ist in den USA kein Ausnahmeereignis, sondern ein wiederkehrendes Risiko. Für Investoren bedeutet er: weniger Daten, weniger Transparenz und mehr Unsicherheit. Doch gerade in solchen Phasen kann der Goldpreis profitieren. Denn je größer der Vertrauensverlust in die Handlungsfähigkeit des Staates, desto stärker suchen Anleger Sicherheit im Edelmetall. Dennoch kann die Volatilität steigen.
Am Montag erreichte der Goldpreis neue Rekordstände. Am frühen Dienstavormittag kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 2.866 US-Dollar bzw. 3.294 Euro. Um 10:30 Uhr kam der Goldpreis dann aber zurück und rutschte bei 3.829 US-Dollar bzw. 3.259 Euro in Minus.
Goldpreis aktuell: Am Dienstagmorgen zog der Spotpreis weiter an. Der nahende US-Shutdown schwächt den US-Dollar.
Der Goldpreis startet am Dienstag mit weiteren Kursgewinnen. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.866 US-Dollar pro Unze, was 3.294 Euro entsprach. Damit lagen die Kurse jeweils rund 1 Prozent über Vortag.
Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 47 % in US-Dollar und 32 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Montag bei 3.832 US-Dollar (+2,0 %) bzw. 3.268 Euro (+1,8 %) geschlossen. Damit wurden in beiden Fällen neue Bestmarken erreicht. Vizepräsident JD Vance erklärte am Abend, die USA steuerten auf einen Government Shutdown zu. Er machte die Demokraten für die Blockade verantwortlich.
Heute erscheint die deutsche Inflationsrate für September (Prognose: 2,3 %) und EZB-Präsidentin Christine Lagarde meldet sich zu Wort. Aus den USA kommen die JOLTs Job Openings (offene Stellen im August), das CB-Verbrauchervertrauen und der Chicago-Einkaufsmanager-Index.
Update 30.09.25, 10:45 Uhr: Der Goldpreis kam im Laufe des Vormittags unter Druck und rutschte ins Minus. Um 10:45 Uhr kostete die Feinunze Gold 3.815 USD (-0,5 %) bzw. 3,245 EUR (-0,7 %).
Gold aus New York abgezogen: Die Fed meldet im August 2025 den Abgang von knapp 15 Tonnen aus den Tresoren in Manhattan.
Weniger Gold bei der Fed in Manhattan
Die US-Notenbank hat Abgänge von Teilen der in Manhattan gelagerten Goldbestände gemeldet. Dort lagern Goldbarren von Eigentümern aus aller Welt. Zumeist sind es Teile nationaler Goldreserven. Zuvor hatten die Daten der New Yorker Fed fünf Monate lang keine Änderungen anzeigt.
Nun beliefen sich die im Auftrag Dritter verwahrten Bestände Ende August auf einen Buchwert von 8.034 Millionen US-Dollar (Vormonat: 8.054 Millionen US-Dollar).
Goldlager in der Federal Reserve Bank of New York schrumpfte im August um 15 Tonnen. Wer das Gold abgezogen hat, ist nicht bekannt (Symbolbild).
Rund 15 Tonnen Gold abgezogen
Dieses Gold wird traditionell mit 42,22 US-Dollar pro Unze bewertet – dem Preis pro Feinunze am Ende des Goldstandards Anfang der 1970er-Jahre. Damit ergibt sich aus dem aktuellen Bilanzeintrag eine Goldmenge von 190.288.962,58 Unzen beziehungsweise 5.918,65 Tonnen.
Das heißt, das gemeldete Inventar sank gegenüber dem Vormonat um 473.709,14 Unzen Unzen oder 14,73 Tonnen.
Verschiebung von Goldreserven
Diese Entwicklung ist bemerkenswert, weil das Goldlager in Manhattan seit März 2023 wieder deutlich angestiegen war. Dagegen hatte es in den Jahren davor es einen Trend zum Abzug von staatlichem Gold aus den Vereinigten Staaten gegeben.
Lesetipp: Goldreporter hatte 2014 Gelegenheit den unterirdischen Tresor persönlich zu besuchen. Daraus wurde eine spannende Reportage, die im Goldreporter-Shop für 9,95 Euro erhältlich ist: Der Fed-Report. Darin erfahren Sie auch, wie man als Privatperson Teile der Lagerstätte besuchen kann.
Geheime Goldbestände
Hintergrund zu den Daten: Einmal im Monat legt die Fed ihren Rechnungsbericht vor. Darin enthalten sind auch Angaben zum in der Federal Reserve Bank of New York gelagerten Gold. Aber in den Tresorräumen unter den Straßen von Manhattan befinden sich nicht etwa die US-Goldreserven, sondern das im Auftrag anderer Staaten und Zentralbanken verwahrte Währungsgold („Earmarked Gold“). Adresse: Liberty Street 33.
Die Frage bleibt offen, welcher Nation oder Entität die zuletzt ausgebuchten Goldbarren gehören. Darüber schweigen sich die New Yorker aus. Letztlich erhält man Auskunft nur von den Auftraggebern – in der Regel den Eigentümern der nationalen Goldbestände.
Der Goldpreis in China lag vergange Woche erneut unter dem europäischen Spotpreis-Niveau. Der Abstand sank aber auf 17 USD.
Goldpreis China
Der Goldpreis in China notierte am 26. September 2025 erneut unter dem Niveau des Weltmarktes. Vergangene Woche war der Aufschlag nach 32 Wochen in einen Abschlag gekippt.
An der Shanghai Gold Exchange (SGE) lag der Fixpreis laut unseren Berechnungen 17 US-Dollar unter dem europäischen Spotkurs. Dagegen hatte der SGE-Aufschlag in der Vorwoche sogar 29 US-Dollar betragen.
Messzeit: [Fr. 26.09.25, 14:30 h Shanghai] / [08:30 h MESZ Berlin]
Aufschlag China → Europa Spot: -17 USD/oz (Vorwoche: 0 USD); Δ: +12 USD
Am 26. September 2025 lag der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange 17 USD unter dem Spotkurs in Europa. Der Abschlag ist gegenüber vergangener Woche zurückgekommen.
Preisabschlag im China-Goldmarkt
Markt / Kennzahl
26.09.25
Vorwoche
Δ Woche
Gold China SGE Fix (CNY/Gramm)
852,40
825,63
+3,2 %
Gold China SGE (USD/Gramm)
119,84
116,48
+2,9 %
Goldpreis China SGE (USD/oz)
3.728
3.623
+105
Goldpreis Europa (USD/oz)
3.745
3.652
+2,6 %
Aufschlag China → Europa (USD/oz)
-17
-29
+12
Goldpreis Shanghai Gold Exchange
Die Goldpreis-Aufschläge in China war in den Wochen zuvor kontinuierlich zurückgegangen. Die Kursdifferenz gibt Hinweise auf die Inlandnachfrage und auf internationale Arbitragegeschäfte.
Wenn in China deutlich höhere Preise gezahlt werden als in westlichen Märkten, gelangt verstärkt physisches Gold nach China. Deshalb lassen Aufschläge oder Abschläge an der Shanghai Gold Exchange auch Rückschlüsse zu auf den aktuellen chinesischen Einfluss auf auf den internationalen Goldpreis.
Chinesische Goldnachfrage abgekühlt
Dass die chinesische Goldnachfrage zuletzt schwächer ausfiel dürfte auch am Goldpreis liegen. Denn asiatische Märkte gelten traditionell als preissensibel.
Wir verfolgen den China-Aufschlag wöchentlich. In Hochphasen 2024 und im April 2025 lagen die Goldpreis-Spreads zeitweise bei bis zu 90 US-Dollar.
Sinkende Aufschläge im China-Handel zeigen, dass die internationale Goldnachfrage stärker von westlichen Märkten getrieben wird. Der Einfluss Chinas auf den Goldpreis bleibt vorübergehend schwach.
Methodik:SGE-Preis in CNY/Gramm zum Zeitpunkt 26.09.25; Umrechnung über 7,1126 CNY/USD (Vorwoche: 7,088 CNY/USD). Vergleich mit zeitgleichem Spotpreis (FOREX). Angaben ohne Gewähr.
Goldpreis aktuell: Am Montagmorgen sprang der Spotpreis über 3.800 USD. Fed-Reden und US-Shutdown-Risiken prägen den Handel.
Der Goldpreis startet am Montag mit einem Sprung über die Marke von 3.800 USD in den Handel. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.815 US-Dollar pro Unze, was 3.252 Euro entsprach. Damit lagen die Kurse 1,4 Prozent bzw. 1,2 Prozent über Vortag.
Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 45 % in US-Dollar und 30 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Freitag bei 3.758 US-Dollar (+0,3 %) bzw. 3.212 Euro (-0,1 %) geschlossen. Damit waren die Kurse deutlich vom Tageshoch zurückgekommen. Der amerikanische PCE-Preisindex stieg im August auf 2,7 Prozent. Dagegen fiel das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan schwächer aus als erwartet. Außerdem hatte die CME Group eine Anhebung der Gold- und Silber-Margins für den heutigen Montag angekündigt. Zudem gibt es Streit um den drohenden Government Shutdown in den USA.
Im US-Gold-Futures-Handel gab es im Umfeld von Verfallsterminen und Margin-Erhöhungen Zeichen anhaltender Marktstärke.
Heute melden sich die Fed-Mitglieder Hammack, Wanner, Musalem und Williams zu Wort und es erscheint der Dallas Fed Einkaufsmanager-Index. Für die Eurozone werden das Verbrauchervertrauen und die Inflationserwartungen veröffentlicht.
Am 1. Oktober droht ein US-Shutdown. Trump setzt den Kongress unter Druck und droht mit Massenentlassungen im Staatsdienst.
US-Shutdown in Kürze? In Washington spitzt sich der Haushaltsstreit zu. Präsident Donald Trump will einen möglichen US-Shutdown nutzen, um Bundesprogramme zu kürzen und massenhaft Beschäftigte zu entlassen. Ein Memo des Weißen Hauses stellt laut Bloomberg klar, dass zahlreiche Regierungsstellen stillgelegt würden, sofern kein Kompromiss gelingt. Demokraten fordern Zugeständnisse bei der Gesundheitsversorgung und lehnen Trumps Kürzungen bei Medicaid strikt ab. Republikaner kritisieren wiederum, dass Bundesmittel in der Gesundheitsfrage zu großzügig verteilt würden. Während sich beide Seiten verhärten, warnen Ökonomen vor steigender Arbeitslosigkeit und Verzögerungen bei wichtigen Konjunkturdaten. Investoren beobachten die Lage aufmerksam, da ein längerer Stillstand Unsicherheit in die Märkte tragen könnte. Bereits 2018/19 hatte ein Shutdown unter Trump mehr als einen Monat gedauert. Nun droht ab 1. Oktober erneut eine Blockade, deren politische und wirtschaftliche Folgen kaum absehbar sind.
Goldreporter-Kommentar: Politische Blockaden wie ein US-Shutdown erhöhen die Unsicherheit am Markt und stärken in der Regel die Position von Gold als Krisenschutz. Allerdings wird der Goldpreis derzeit vor allem vom Momentum und von den Zinssenkungs-Erwartungen getrieben.
Goldpreis erzielte ein Wochenplus von 2 Prozent. CoT-Daten und steigender Open Interest stützen Marktstärke. COMEX-Lager wächst. (Stand: 26. September 2025)
Goldpreis aktuell
Der Goldpreis ging aus einer volatilen Handelswoche mit einem deutlichen Plus hervor, verfehlte zum Wochenschluss aber ein neues Rekordhoch. Denn am Freitag kostete die Feinunze Gold auf Basis der US-Futures (Oktober-Kontrakt) 3.756 US-Dollar. Das entsprach 3.208 Euro. Damit ergibt sich gegenüber der Vorwoche ein Kursanstieg von 2 Prozent (in USD) bzw. 2,3 Prozent (in EUR). Die Bestmarken lauten 3.764 US-Dollar (23.09.25) bzw. 3.215 Euro (25.09.25).
Goldbullenmarkt: Der Goldpreis erreichte vergangene Woche neue Rekordhochs. Die Analyse der CoT-Daten und der COMEX-Entwicklung lassen auf anhaltende Marktstärke schließen.
Gold CoT-Daten
Was geschah im Zuge der Verfallstermine vergangene Woche am US-Terminmarkt?
Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX per 23. September 2025.
Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche leicht um 1,3 Prozent auf 298.403 Kontrakte. Vergangene Woche war ein 7-Monats-Hoch erreicht worden. Auf Gegenseite stieg die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ minimal um 0,1 Prozent zu auf 266.749 Kontrakte.
Open Interest weiter gestiegen
Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100 Unzen) an der COMEX, gegenüber der Vorwoche um weitere 2,4 Prozent auf 528.789 Kontrakte. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit 4. Februar 2025.
Bis zum Handelsschluss am Freitag stieg der Open Interest noch einmal leicht auf 529.692 Kontrakte. Aber im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich ein Rückgang um 0,2 Prozent.
Gold-Optionshandel
Währenddessen sank der Open Interest im Gold-Optionshandel – wie üblich nach einem Verfallstermin. Hier ergibt sich gegenüber der Vorwoche ein Rückgang um 13 Prozent auf 814.654 Optionen.
Dabei sank das Put/Call-Verhältnis auf 0,694. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 144 Call-Optionen kamen – nach 140 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Optimismus im Goldpreis-Optionshandel hat gegenüber der Vorwoche leicht zugenommen.
Goldpreis-Entwicklung
Der Kursverlauf im Umfeld der Verfallstermine am Dienstag und Mittwoch war volatil – in einer Bandbreite von 100 US-Dollar. Doch der Goldpreis (Dezember-Kontrakt; meistgehandelt) hielt sich die gesamte Woche lang über der Marke von 3.720 US-Dollar. Dabei wurden am Dienstag teilweise 3.824 US-Dollar erreicht. Die Goldbullen behielten die Oberhand. Zum Wochenschluss lag der Abstand zum Spotpreis mit 3.789 US-Dollar bei 30 US-Dollar oder 0,8 Prozent (Vorwoche: 1 %).
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Dezember-Kontrakt, meistgehandelt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 22. bis 26. September 2025 (Quelle: CME Group).
COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 25. September 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber der Vorwoche um 510.000 Unzen zu auf 39,94 Millionen Unzen (Vorwoche: +550.000 Unzen).
Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 180.000 Unzen auf 18,13 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullion-Banken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 529.692 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Woche insgesamt 52,96 Millionen Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zu 75 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 74 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls den wöchentlichen Pflichtmitteilungen entnehmen.
Auslieferungsanträge im September
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den abgelaufenen Kontraktmonat September 8.320 Anträge auf physische Lieferung von Gold (entspricht rund 26 Tonnen Gold). Damit kamen innerhalb einer Woche noch 2.192 „Delivery Notices“ hinzu. Im August waren es insgesamt 34.565 Anträge (107 Tonnen). Dagegen liegt der bisherige Rekordmonat im Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Ausblick
Die Gold-Bullen sind weiter stark. Der erneut gestiegen Open Interest bei höherem Goldpreis signalisiert anhaltende Marktstärke. Der Goldpreis-Anstieg lockte weitere Futures-Händler an. Dabei haben die Netto-Positionen der größten Händlergruppen noch keine Extremwerte erreicht.
An den fundamentalen Rahmenbedingungen für anhaltend hohe Goldkurse hat sich nichts geändert. Kurzfristig dürften die Zinserwartungen weiter die Richtung vorgeben. Aber US-Wirtschaftsdaten fielen zuletzt besser aus als erwartet. Zugleich blieben die jüngsten Inflationsdaten hartnäckig hoch.
In der kommenden Woche erscheinen unter anderem der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für September und der ISM Einkaufsmanager-Index.
Der US-PCE-Preisindex stieg im August 2025 um 2,7 Prozent. Kerninflation lag bei 2,9 Prozent. Beide Werte entsprachen den Erwartungen.
Hartnäckige US-Inflation: In den USA stiegen die PCE-Preise im August 2025 um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der höchste Wert seit sechs Monaten. Damit bestätigte sich der leichte Aufwärtstrend der vergangenen Monate, nachdem die Rate im Juni und Juli noch bei 2,6 Prozent gelegen hatte. Die Kerninflation, ohne Energie- und Lebensmittelpreise, legte um 0,2 Prozent zum Vormonat und 2,9 Prozent zum Vorjahr zu. Beide Werte entsprachen den Prognosen. Am PCE-Preisindex orientiert die Fed ihre Geldpolitik.
Goldreporter-Kommentar: Steigende US-Inflation ist ein Dämpfer für die Zinssenkungs-Fantasien der Investoren. Allerdings lag das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen. Die Wahrscheinlichkeit für den nächsten Zinsschritt im Oktober bleibt relativ hoch. Im FedWatch-Tool lag sie zuletzt bei 85,5 Prozent. Der Goldpreis tendierte am Nachmittag höher – bei 3.762 USD / 3.219 EUR auf Rekordniveau.
Jetzt Gold kaufen? Unsere Freitagsanalyse zeigt aktuelle Preise und Aufgelder im Edelmetall-Handel am 26. September 2025.
Goldpreis und Silberpreis stark gestiegen
Gold ist weiter stark, aber auch der Silberpreis hat zuletzt enorm zugelegt. Am Freitagmittag um 12:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.749 US-Dollar. Das entsprach 3.211 Euro. Damit stieg der Goldpreis innerhalb einer Woche um 2,5 Prozent (in USD) bzw. 3,3 Prozent (in EUR). Währenddessen verteuerte sich Silber gegenüber der Vorwoche um 6,7 Prozent bzw. 7,5 Prozent auf 45,06 US-Dollar bzw. 38,58 Euro pro Unze.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Die Preise für Goldanlageprodukte erreichten in unserer Freitagsanalyse neue Rekordstände. Das gilt auch für Silbermünzen.
Lage im Edelmetall-Handel
Edelmetall-Händler melden in diesem Umfeld gute Geschäfte. „Mit den täglichen Kursgewinnen hat einen regelrechter Run auf die Edelmetalle eingesetzt“, erklärte Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24), am Freitag gegenüber Goldreporter.
Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service, sagt: „Der hohe Kurs von Gold hat sowohl die Ankaufs- als auch die Verkaufsseite belebt. Die positive ausgerichtete Pressemeinung für die Zukunft des Goldpreises hat viele Investoren zu Käufen animiert.“
Angekaufte Barren und Münzen stark gefragt
Was wird gekauft? „Eigentlich alles“, sagt Henry Schwarz. „Im Fokus stehen vor allen Dingen gebrauchte 1oz-Krügerrand- und Maple-Leaf-Münzen mit geringem Aufgeld auf dem Goldpreis – aber auch Goldbarren von 1 Gramm bis 100 Gramm. Im Silberbereich laufen vor allem differenzbesteuerte Silberunzen sehr gut. Hier können wir gar nicht so viel Gebrauchtware ankaufen, wie wir eigentlich verkaufen könnten. Aber auch die neue Mintware läuft sehr gut. Wobei immer noch die größeren Preisunterschiede zur Gebrauchtware für die Kunden eine Rolle spielt.“
Laut Dominik Lochmann greifen die ESG-Kunden meist zu klassischen Investmentbarren oder Anlagemünzen. Die alten Umlaufmünzen oder Sammlermünzen seien weniger stark gefragt. „Das lässt darauf schließen, dass bei diesen Käufern der reine Investmentzweck im Vordergrund steht.“ Im Ankauf sei das Angebot vielfältig. Und er stellt fest: „Im Recyclingsektor werden nun auch immer mehr Produkte mit sehr niedrigem Goldgehalt rentabel zur Rückgewinnung, da die Rückgewinnungskosten gegenüber des in den Materialien enthaltenen Metallwertes eine geringere Rolle spielen.“
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen?
Wie haben sich die Preise im Edelmetall-Handel entwickelt? Hier sind die Ergebnisse unserer aktuellen Freitagsanalyse. Wer am Mittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.321 Euro – und damit 107 Euro mehr als vor einer Woche und ein neuer Rekord.
Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware leicht auf 3,42 Prozent. Die Abschläge für ältere Jahrgänge in unserer Erhebung stark angestiegen auf durchschnittlich 74 Euro (Vorwoche: 65 Euro).
Dagegen sank das Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren auf 1,87 Prozent. Ein Exemplar kostete am Freitag durchschnittlich 10.519 Euro. Damit waren es 332 Euro mehr als vor einer Woche.
Silber kaufen: Preise und Aufgelder
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag erstmals in unserer Erhebung mehr als 50 Euro – durchschnittlich waren es 51,73 Euro. Dabei sank das Aufgeld für neue Silber-Maples auf 34 Prozent (Vorwoche: 35,16 Prozent). Dagegen zeigte sich bei 1-Kilogramm-Silberbarren eine Zunahme der Aufschläge auf durchschnittlich 27,31 Prozent. Währenddessen stieg auch der durchschnittliche Abschlag für angekaufte Silbermünzen an – auf 5,35 Euro, nach 5,09 Euro in der Vorwoche.
Preise, Aufgeld und Spreads für gängige Goldmünzen und Goldbarren im deutschen Edelmetall-Handel am 26. September 2025 (Durchschnittswerte gemäß Datenerhebung von Goldreporter).
Silber und Gold kaufen
Beachten Sie: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.
Tipp zum Weiterlesen: Altersvorsorge mit Gold Wer sich intensiver mit der strategischen Rolle von Gold im Vermögensaufbau beschäftigen möchte, findet im Spezial-Report „Altersvorsorge mit Gold“ fundierte Antworten. Der Report zeigt, wie Gold als langfristiger Vermögensbaustein genutzt werden kann – inklusive steuerlicher Aspekte, Produktvergleichen und Fallbeispielen.Jetzt erhältlich im Goldreporter-Shop
Reisebank-Sprecher Rüdiger Schmitt erklärt im Goldreporter-Interview, wie sich das Traditionshaus vom Bahnhofswechsler zu einem führenden Edelmetall-Händler entwickelt hat – und warum man in den Filialen bis 15.000 Euro anonym Gold kaufen kann.
Die Reisebank hat eine lange Geschichte, die bis 1926 reicht. Heute steht sie für Edelmetall-Handel, Sortengeschäft und Banking an rund 80 Standorten in Deutschland. Im Gespräch erklärt Kommunikations-Chef Rüdiger Schmitt, wie die Bank das Goldgeschäft ausgebaut hat, welche Rolle Sicherheit spielt und warum Nachhaltigkeit auch bei Edelmetallen zunehmend wichtig wird.
Reisebank-Filiale in Berlin: Das Unternehmen an rund 80 Standorten in Deutschland Edelmetalle und Sorten an.
Vom Bahnhofswechsel zum Goldgeschäft
Herr Schmitt, der Name ihres Unternehmens lautet Reisebank, wie viel Reise steckt noch in Ihrem Geschäft?
Hervorgegangen ist die Reisebank aus der Deutschen Verkehrs-Kredit Bank (DVKB), die 1926 gegründet wurde und zunächst von der Deutschen Reichsbahn mit der Bewirtschaftung der Wechselstuben auf den Bahnhöfen beauftragt wurde. Danach lag jahrzehntelang der Fokus auf dem Sortengeschäft. 1996 kam dann die große Zäsur. Die DVKB wurde unter dem Namen Reisebank ausgegründet. Da fünf Jahre später die Euro-Einführung geplant war, machte man sich Gedanken über die Nachhaltigkeit des Sortengeschäfts. Denn seit dem 1. Januar 2002 hatten wir erst einmal Geschäftsrückgang um 30 Prozent.
„Hier verstehen wir uns als Kompetenz-Center und versorgen rund 600 Partnerbanken“
Rüdiger Schmitt, Leiter Kommunikation Reisebank AG
Aber in der Folge sind wir in diesem Bereich exorbitant gewachsen, weil wir das Grundprinzip der Substitution angewendet haben. Wir haben das Sortengeschäft für alle Banken übernommen, die es nicht mehr haben wollten.
Das ist ein wichtiger Aspekt, weil wir in diesem Bereich zu einem Spezialisten für die Versorgung mit haptischen Werten wurden. Mit dieser Expertise wurde die Grundlage für ein zweites, wesentliches Produktfeld geschaffen.
Edelmetall-Händler für 600 Volks- und Raiffeisenbanken
Das Edelmetall-Geschäft. Wann kam es hinzu?
2004 wurden wir einhundertprozentige Tochter des DZ Bank. In diesem Zuge wurde uns das Goldgeschäft anvertraut. Damit haben wir vor zwanzig Jahren das Edelmetall-Geschäft für die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken übernommen.
Das Geschäft wurde zusätzlich forciert, nachdem 2016 die WGZ-Bank mit der DZ Bank fusionierte. Damit haben wir auch den dortigen Handel übernommen und die Versorgung der Primärbanken. Heute gibt es rund 600 Primärbanken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Mit all denen stehen wir in einer Kundenbeziehung und versorgen sie mit Sorten und Edelmetallen, mit und ohne Goldsparplan. Das ist der Bereich des institutionellen Handels, in dem wir unsere Expertise aufgebaut haben.
Hier verstehen wir uns als Kompetenz-Center, denn wir müssen den Primarys und Vermögensberatern Wissen an die Hand geben. Seit 2016 arbeiten wir mit CFin Research der Steinbeis Hochschule zusammen. Die unterstützen uns im wissenschaftlichen Segment. CFin Research führt in unserem Auftrag auch die repräsentative Goldstudie durch, die bereits viermal erschienen ist.
Wie groß ist das Edelmetall-Geschäft innerhalb der Reisebank?
Neben dem institutionellen Handel haben wir zwei weitere Vertriebskanäle. Wir versorgen die Partnerbanken über drei Stränge. Sie können mit uns selbst Handel treiben, kaufen also über uns Edelmetalle und handeln sie selbst weiter. Das machen heute noch die wenigsten. Die Masse macht das so genannte MailOrder-Geschäft. Hier ist man in das Bankensystem eingebunden und die Berater bestellen für ihre Kunden direkt im System. Das geht auch ohne Berater, direkt im E-Banking bei Volks- und Raiffeisenbanken.
„Wir können Tafelgeschäfte bis 15.000 Euro durchführen, ohne dass sich Kunden identifizieren müssen“
Außerdem bedienen wir natürlich die eigenen Vertriebsstrecken. Hier sprechen wir Kunden an, die nicht Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken sind. Die können uns in einer unserer bundesweit rund 80 verkehrsnahen Filialen– in Innenstädten, Bahnhöfen, Flughäfen – oder in unserem Webshop auf Reisebank.de besuchen. Online kann man bei uns Edelmetalle im Wert von bis zu 250.000 Euro nach Hause bestellen.
Anonym Gold kaufen und Herkunftsnachweise
Haben Sie in der Zentrale in Frankfurt Zugriff auf alle Geschäfte vor Ort? Bestellen die Filialen die Ware selbst oder gibt es einen Verteilschlüssel?
Die Filialen bestellen selbst und verfügen über einen eigenen Vorort-Bestand für das Tafelgeschäft.
Wir haben eine Teilbanklizenz. Deshalb gelten für uns nicht die Geldwäscheregeln von Güterhändlern. Das heißt, wir können Tafelgeschäfte bis 15.000 Euro durchführen, ohne dass sich Kunden identifizieren müssen. Aber wir fragen ab 2.500 Euro nach der Herkunft des Geldes.
Reisebank-Schalter: Kunden können hier bis 15.000 Euro anonym Gold kaufen. Ab 2.500 Euro wird jedoch ein Herkunftsnachweis für das Bargeld verlangt.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Wenn der Kunde nicht belegen kann, dass er das Geld beispielsweise am Morgen von seinem Bankkonto abgehoben hat, dann weisen wir das Geschäft sofort ab. Aber wenn jemand zum Bespiel mit 2.400 Euro kommt und einen 20-Gramm-Goldbarren kaufen möchte, dann machen wir das ohne Identitätsnachweis und weitere Fragen. Wir weisen in den Filialen auch schriftlich daraufhin, damit Kunden am Schalter nicht überrascht sind, dass er nach der Herkunft seines Geldes befragt wird.
Viele ihrer Filialen sind an Bahnhöfen und Flughäfen, wo sehr viel Betrieb herrscht. Gibt es ein spezielles Sicherheitskonzept für die Reisebank-Schalter?
Ja, an allen großen Standorten, die auch ein starkes Edelmetall-Geschäft haben, gibt es einen sogenannten Diskretionsraum. Etwa am Südausgang des Frankfurter Hauptbahnhofs, am Bahnhof Hannover, Berlin Steglitz oder in München am Stachus. Kunden können Kauf- oder Verkaufsgeschäfte auf Wunsch dort durchführen. Man sagt am Schalter Bescheid, es wird ein Knopf gedrückt und dann öffnet sich eine unscheinbare weiße Tür. Dort können Sie das Geschäft in aller Ruhe abwickeln. Man kann auch vorher anrufen.
Generell kann man aber sagen, dass es sich bei Flughäfen und Bahnhöfen um recht sichere Standorte handelt. Denn es gibt eine hohe Präsenz von Sicherheitspersonal.
„Flughäfen und Bahnhöfen sind recht sichere Standorte, denn es gibt eine hohe Präsenz von Sicherheitspersonal.“
Beratungsraum: In vielen Reisebank-Filialen gibt es Diskretionsräume in denen Kunden Edelmetall kaufen und verkaufen können und auch Beratung erhalten.
Warenkorb Edelmetalle: durchschnittlich 3.000 Euro
Wie gut kennen Sie Ihre Kunden? Und wissen Sie, was an durchschnittlichen Umsätzen läuft? Und wenn ja, wie hoch sind die?
Ja, die kennen wir. Sie sind in jedem Vertriebskanal natürlich unterschiedlich. Eine MailOrder-Bestellung bei einer Partnerbank ist um den Faktor drei höher als der Kauf in einer Filiale oder im Onlineshop.
Das heißt, wenn Banken für ihre Kunden kaufen, bestellen sie bei Ihnen?
Ja, dann handelt es sich um klassisches Investmentgold, das zusammengestellt wird. Da kauft jemand Edelmetalle für einen größeren Betrag. In der Filiale gibt es das typische Tagesgeschäft, wo Kunden für 2.500 Euro Gold kaufen oder man ein Geschenk mitnimmt für ein paar hundert Euro. Ganz große Geschäfte kommen meist im Ankaufsbereich vor. Große Käufe, etwa im sechsstelligen Bereich, kommen in den Filialen selten vor – anders als bei den Partnerbanken und im Onlineshop. Hier gibt es häufiger Bestellungen in dieser Höhe und sehr viele kleine Order. Der Median ist ganz anders als in den Filialen.
Wie hoch sind die durchschnittlichen Beträge im Online-Warenkorb?
Das liegt bei knapp 3.000 Euro. Im E-Banking ist es geringer. Denn größere, vielleicht fünfstellige Beträge investieren Bankkunden meist im Gespräch mit Vermögensberatern, wenn es um Portfoliobeimischung geht. Das E-Banking wird eher genutzt, um vielleicht einmal im Jahr für kleinere Beträge nachzukaufen.
Vintage- und Recycling-Gold als Wachstumstreiber
Wer legt das Produktangebot in den Filialen aus und wie hat es sich in den vergangenen Jahren verändert?
Wir führen klassisches Anlagegold. Alle Barren sind grundsätzlich LBMA-zertifiziert beim An- und Verkauf. Die Anlagemünzen stammen von den großen Raffinerien. Darüber hinaus führen wir Umlauf- und Kurrantgold. Dafür haben wir im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte eine eigene Kategorie geschaffen. Wir nennen es Vintage-Gold. Dabei handelt es sich um Anlagegold, das nicht eingeschmolzen, recycelt oder neu gefördert werden muss. Auch da gilt: es muss Anlagegold sein, also mindestens 900/1.000 Feinheit.
Vergangenes Jahr kamen Goldbarren der Firma Hafner hinzu, die wir in der Kategorie Recycling-Gold im Sortiment haben. Gerade das Recycling-Gold erfährt bei uns eine starke Nachfrage.
Beziehen Sie das Gold direkt von den Herstellern oder arbeiten Sie auch mit Großhändlern zusammen?
Beides. Wir sind bei Raffinieren Direktbezieher, arbeiten aber auch mit anderen Anbietern und bedienen uns aus dem Zweitmarkt.
„Wenn Kunden ein schnelles Schnäppchengeschäft machen wollen, müssen sie woanders hingehen.“
Gold-Ankauf und Falschgold-Prüfung
Wie stark ist das Ankaufgeschäft?
Das hat sich sehr stark entwickelt. Es liegt auch am angeschlossenen Bankengeschäft und an den Filialen. Es findet aber nicht online statt.
Wie prüfen Sie das angekaufte Gold? Erfolgt die Prüfung in den Filialen?
Nein, auf keinen Fall. Das läuft bei uns alles zentral. Wir haben 2025 ein eigenes Sorten- und Edelmetall-Abwicklungscenter etabliert. An einem zentralen Ort sitzen Spezialisten, die zunächst Sichtprüfungen durchführen. Wenn nach dem Vieraugenprinzip Störungen auftauchen, dann geht es in die technische Prüfung, in der wir komplett ausgestattet sind. Es darf nichts, was in der Filiale reinkommt, direkt wieder rausverkauft werden. Es wird alles zentral eingeschickt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Ankauf auch dem Inkassoprinzip unterliegt. Die Gutschrift erfolgt nach der Prüfung.
Können Sie etwas zum Falschgoldaufkommen sagen? Wenn das Falschgold nicht offensichtlich ist, nehmen es die Filialen ja erst einmal an.
Richtig, die Expertise sitzt nicht vor Ort. Das Gold wird eingetütet und per MailOrder-Ankaufprozess kommt es mit dem Werttransport zu uns. Da gibt es ein zweiteiliges Verfahren. Wir sind eine Bank. Das heißt, wir sind gemäß Paragraph 36 Bundesbankgesetz verpflichtet Fälschungen an die Bundesbank zu schicken, wenn es sich um ein gesetzliches Zahlungsmittel handelt. Dies geschieht im Falle einer Münze, wie etwa einem Vreneli, das mitunter auch als Fälschungen kursiert. Bei gefälschten Barren erklären wir, dass wir der Auffassung sind, dass er nicht echt ist und schicken ihn zurück.
Die Rolle der Bundesbank
Müssten Sie nicht auch Strafanzeige stellen, wenn Ihnen ein Kunde eine Fälschung angeboten hat?
Das machen wir nicht. Die Bundesbank übergibt das der Staatsanwaltschaft. Diese entscheidet anhand des Vorganges, ob sie Strafanzeige stellt.
Wenn es einmal bei der Bundesbank und bei der Staatsanwaltschaft liegt, dann kann es lange dauern. Aber es kommt sicher keiner zu uns, der das gewerbsmäßig macht. In der Regel handelt es sich dann um Menschen, die selbst betrogen wurden oder die aus einer Erbschaft stammen. Die fragen sich dann natürlich, warum das nicht echt sein soll.
Das heißt also, dass man nie sofort Geld bekommt, wann man mit Edelmetall zu Ihnen kommt.
Richtig. Unsere Devise heißt: Gold kaufen mit der Sicherheit einer Bank. Das heißt im Umkehrschluss: auch verkaufen mit der Sicherheit einer Bank. Wenn Kunden ein schnelles Schnäppchengeschäft machen wollen, müssen sie woanders hingehen.
Können Sie generell etwas über das Falschgold-Aufkommen in den vergangenen Jahren sagen?
Es ist sehr gering. Wir haben großes Vertrauen in unsere Prüfprozesse. Das ist etwas, was wir sehr genau nehmen. Wir haben auch die höchste Entdeckungsquote bei gefälschtem Bargeld oder Sorten. Die müssen wir auch bei der Bundesbank einreichen.
Das müssen Sie aber direkt vor Ort machen.
Ja, das macht jede Geschäftsstelle vor Ort. Das können sie auch. Bei Edelmetallen ist das schwieriger.
Goldprodukte wie Barren und Goldmünzen gehören zum Kernangebot der Reisebank. Neben klassischem Anlagegold steigt die Nachfrage nach Vintage- und Recycling-Gold.
Online-Handel und Unterschiede zum Wettbewerb
Worauf legen Sie im Online-Geschäft wert, worin unterscheiden Sie sich?
Wie Sie wissen, herrscht auf dem Markt große Transparenz. Unsere Produkte unterscheiden sich in Qualität und Ausführung nicht von denen anderer Anbieter. Uns ist aber folgendes wichtig: Bei uns kaufen die Kunden bei einer Bank. Und sie können es ohne Kontobindung tun. Wir gewähren damit hohe Sicherheit und Bequemlichkeit, bieten aber gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise. Gleichzeitig haben wir ein hohes Ankaufsgeschäft, das uns erlaubt das Preisgefüge günstig anzupassen.
Die Kunden haben im Shop auch die Möglichkeit, gezielt nach Vintage-Produkten zu selektieren. Hierbei bekommen sie immer ein gutes Preisleistungsverhältnis. Und das Gold wird mit der Sicherheit einer Bank nach Hause geliefert.
„Ich bin kein großer Silberfreund. Denn ich habe Zweifel, ob wir unsere Kunden damit gut beraten.“
Silber bleibt Nischenprodukt
Wie hat sich der Silber-Bereich bei Ihnen entwickelt? Was bieten Sie in den Filialen an?
Wir bieten Silber an. Aber ich bin kein großer Silberfreund. Denn ich habe Zweifel, ob wir unsere Kunden damit gut beraten. Es fallen 19 Prozent Mehrwertsteuer an, wir haben hohe Spreads. Deshalb halten wir Mitarbeitende an, zu Gold-Alternativen zu informieren Das ist fair und ehrlich. Wir empfehlen dann eher Tafelgoldbarren mit 20 Gramm, die man bei Bedarf in 1-Gramm-Einheiten teilen kann. Aber der Markt verlangt es. Deshalb bieten wir die gängigen Barren und Münzen von den großen Refinerys an – sowohl über die Partnerbanken als auch über das Filialgeschäft und online.
Lernen aus Krisen
Was haben Sie aus den Krisenphasen der vergangenen Jahre für Ihr Geschäft gelernt – etwa in der Corona-Krise?
Natürlich haben wir während der Corona-Krise und bei Ausbruch des Ukraine-Krieges die erheblichen Herausforderungen wahrgenommen. Wir waren immer der Meinung, stets lieferfähig zu sein. Allerdings brachen während der Corona-Krise die Lieferketten ab. Aufgrund unserer Größe haben wir bei den Lieferanten natürlich entsprechende Positionen im Konsignationsdepot [Anm. d Red.: Kommissionslager bei den Herstellern, die auf Wunsch abgerufen werden können].
In solchen Phasen erklären wir Kunden, dass sie zwar Gold bekommen, aber die Produktauswahl stark eingeschränkt oder diese gar nicht möglich ist. Wir haben gelernt, dass es immer wieder zu solchen Situationen kommen kann. Wir können jetzt sehr schnell unsere Spielräume bei den Lieferanten vergrößern, um auf der Gegenseite disponieren zu können. Außerdem können wir unsere Bezugsquellen erweitern, damit wir flexibler sind. Das haben wir bewusst vorgenommen, um vorzusorgen.
Reisebank-Bilanz für 2025
Wie ist das Geschäft in 2025 bislang gelaufen?
2024 war das Geschäft sehr vom Ankauf dominiert. Dagegen erleben wir in diesem Jahr ein ausgewogenes Geschäft. Seit dem Frühjahr nutzten Kunden Rücksetzer beim Goldpreis immer wieder, um sich günstiger einzudecken. Insgesamt liegen wir deutlich über dem Vorjahr. Anfang des Jahres war der steigende Umsatz auch dem Wertzuwachs bei Gold geschuldet. Aber auch die Transaktionszahlen sind im Vorjahresvergleich gestiegen.
Ab Montag gelten höhere Margins auf der COMEX: 17.000 USD für Gold, 16.000 USD für Silber pro Kontrakt. Das kann Gewinnmitnahmen begünstigen.
Goldpreis und Margins
Der Betreiber der US-Warenterminbörse COMEX, die CME Group, erhöht die Margins für Gold- und Silber-Futures per Handelsschluss am heutigen Freitag (26. September 2025). Das heißt: Ab Montag müssen Händler höhere Sicherheitsleistungen nachweisen. Heute laufen die September-Kontrakte an der COMEX aus.
Die CME Group erhöht Margins für Gold- und Silber-Futures – das könnte die Preise belasten.
Wer einen Standard-Gold-Futures-Vertrag à 100 Unzen abschließt, muss künftig 17.000 US-Dollar pro Kontrakt hinterlegen (Initial Margin). Werden die Kontrakte länger als einen Tag gehalten (Maintenance Margin), sind ebenfalls 17.000 US-Dollar pro Kontrakt auf dem Margin-Konto nachzuweisen. Zuvor lagen die Sicherheiten bei 16.000 US-Dollar. Damit steigen die Margins um rund 6 Prozent.
Auch bei Silber werden die Margins angehoben: Für einen Standard-Kontrakt à 5.000 Unzen sind ab Montag 16.000 US-Dollar (Initial und Maintenance) zu hinterlegen – statt bisher 15.000 US-Dollar.
Mögliche Auswirkungen auf den Goldpreis
Alle Händler, die derzeit eine Position halten, müssen Kapital nachschießen. Dies könnte im aktuellen Marktumfeld Gewinnmitnahmen begünstigen und den Goldpreis unter Druck bringen. Das Gleiche gilt für Silber, wo die Erhöhung ebenfalls zusätzliche Liquidität erfordert.
Hintergrund
Margins werden typischerweise angehoben, wenn die Volatilität zunimmt oder ein Basiswert stark gestiegen ist. Die Börse will dadurch das Risiko im Futures-Handel abfedern. Investoren müssen daher mehr Liquidität vorhalten, was mitunter zur Auflösung von Verträgen führt, wenn Händler nicht bereit oder nicht in der Lage sind, zusätzliche Mittel einzuschießen.
Dies könnte gerade im aktuellen Umfeld Gewinnmitnahmen forcieren, nachdem die Edelmetallpreise im Jahresverlauf kräftig gestiegen sind. Am Freitagvormittag notierte Gold am europäischen Spotmarkt bei 3.751 US-Dollar pro Unze beziehungsweise 3.212 Euro. Seit Jahresbeginn ergibt sich damit ein Plus von 43 Prozent in US-Dollar und 28 Prozent in Euro.
Gold aktuell am 26. September 2025: Stabil bei 3.751 USD. Auf Euro-Basis Rekordhoch bei 3.212 Euro. Daten zu PCE-Index und Verbrauchervertrauen erwartet.
Der Goldpreis startet am Freitag auf Vortagsniveau. Um 8:15 Uhr notierte der Spotpreis bei 3.751 US-Dollar pro Unze oder 3.212 Euro. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Plus von 43 % in US-Dollar und 28 % in Euro.
Der Goldpreis hatte am Donnerstag nach volatilem Handel 0,3 Prozent höher geschlossen bei 3.748 US-Dollar. Das entsprach 3.214 Euro (+1,0 %), was ein neues Rekordhoch bedeutete. Zunächst waren US-Wirtschaftsdaten besser ausgefallen als erwartet. Gold rutschte auf Dollar-Basis ins Minus. Gleichzeitig war Verfallstermin für die Gold-Optionen an der COMEX. Es folgte eine späte Kurserholung.
Am heutigen Freitag steht bei Gold der Verfallstermin für die September-Kontrakte im US-Futures-Handel an. Die CME Group kündigte für Montag eine Erhöhung der Gold- und Silber-Margins an. Aus den USA kommen die privaten Einkünfte und Ausgaben im August sowie der PCE-Preis-Index, an dem die Fed ihre Geldpolitik orientiert. Außerdem erscheint das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.
Das US-BIP legte im Q2 2025 um 3,8 Prozent zu. Stärkeres Wachstum dämpft Zinshoffnungen – der Goldpreis gab Gewinne ab.
Konjunktur stärker, Goldpreis sinkt: Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2025 annualisiert um 3,8 Prozent gewachsen. Das ist mehr als die zuvor geschätzten 3,3 Prozent und der kräftigste Zuwachs seit dem dritten Quartal 2023. Haupttreiber war ein deutlich stärkerer Konsum, vor allem bei Dienstleistungen. Auch Investitionen in Ausrüstung und geistiges Eigentum wurden nach oben revidiert. Dämpfend wirkten Exporte, Lagerbestände und Wohnungsbau.
Zudem sanken die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 14.000 auf 218.000 und erreichten damit den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Und die Verkäufe bestehender Häuser gingen im August leicht um 0,2 Prozent auf eine annualisierte Rate von 4,00 Millionen zurück, was aber über den Markterwartungen lag.
Laut FedWatch ist die Wahrscheinlichkeit für eine Oktober-Zinssenkung der Fed auf 83 Prozent zurückgegangen. Der Goldpreis gab seine Tagesgewinn ab – um 16.45 Uhr: 3.728 USD (-0,2 %) bzw. 3.191 EUR (+0,3 %). Der Euro wertete gegenüber dem US-Dollar ab.
Goldreporter-Kommentar: Einmal mehr wirken sich US-Konjunkturdaten auf die Zinserwartungen und damit auch auf den Goldpreis aus. Diensmal negativ. Robustes US-Wachstum könnte die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen dämpfen. Gold ist kurzfristig reif für einen Rücksetzer. Wie stark sind die Goldbullen.
Goldpreis-Rally: SPDR Gold Shares mit 3 Mrd. USD Zuflüssen. Silber-ETF ebenfalls im Plus. Institutionelle Anleger treiben Nachfrage.
Goldpreis auf Rekord-Rally
Der Goldpreis hat in dieser Woche weitere Bestmarken erreicht. Im US-Futures-Handel (September-Kontrakt) schloss Gold am Mittwoch mit 3.739 US-Dollar (3.183 Euro) pro Unze 0,7 Prozent unter der Bestmarke vom Dienstag (3.764 USD). Innerhalb einer Woche stieg der Goldpreis um 2,1 Prozent. Auf Euro-Basis ging es im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozent rauf. Parallel stieg der Silberpreis im Vorwochenvergleich um 5,3 Prozent auf 43,89 US-Dollar bzw. um 6 Prozent auf 37,38 Euro pro Unze.
Goldpreis-Rally: SPDR Gold Shares wächst um 3 Milliarden USD, dabei stiegen die Fondsbestände um 21 Tonnen auf ein neues Jahreshoch.
Riesenzufüsse beim größten Gold-ETF
Die jüngste Gold-Rally war begleitet von massiven Kapitalzuflüssen in den größten Gold-ETF. Denn der SPDR Gold Shares (GLD) verzeichnete unseren Berechnungen zufolge innerhalb einer Woche Netto-Investitionen in Höhe von 2,96 Milliarden US-Dollar. Die folgende Grafik zeigt die Netto-Flüsse der vergangenen fünf Handelstage.
Der Mittelzufluss führte zu einem Anstieg des gemeldeten Goldinventars um 21,19 Tonnen auf Gesamtbestände von 996,85 Tonnen (Stand: 24. September 2025). Das entspricht einem neuen Jahreshoch.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach Vertragsabschluss geliefert werden.
Zuflüsse auch beim Silber
Auch der größte Silber-ETF, der iShares Silber Trust (SLV), verzeichnete Bestandszugänge. Denn das gemeldete SLV-Inventar stieg innerhalb einer Woche um 279,51 Tonnen auf 15.469,12 Tonnen. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 383 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Fonds-Entwicklung seit Jahresbeginn
Die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs sind auch seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares stieg um rund 124 Tonnen. Dabei flossen netto 13,6 Milliarden US-Dollar an Kapital in den Fonds. Währenddessen stieg die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um 1.093 Tonnen bei Nettozuflüssen in Höhe von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen steigende Edelmetallpreise mit wachsendem Inventar vorausgehen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.