Dienstag,08.Oktober 2024
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Euro-Goldmünzen: Finanzministerium rechtfertigt neuen Ausgabeaufschlag

Erstmals vom höheren Ausgabeaufschlag betroffen: 20-Euro-Goldmünze "Buche" (Foto: BMF /VfS)

Die deutschen Euro-Goldmünzen werden künftig mit einem deutlich höheren Ausgabeaufschlag ausgegeben. Das Finanzministerium hat nun eine zusätzliche Erklärung zu der kürzlich bekanntgegebenen Maßnahme veröffentlicht.

In der aktuellen Ausgabe des eigenen Münzsammler-Journals prägefrisch.de hat das Bundesministerium der Finanzen (BMF) eine ausführlichere Begründung veröffentlicht, warum man den Ausgabeaufschlag für Euro-Goldmünzen in diesem Jahr von 25 auf 50 Euro anhebt. Betroffen sind die künftigen Ausgaben der 20-Euro-Goldmünze „Deutscher Wald“ sowie die deutschen 100-Euro-Goldmünzen. Anbei der Text in vollem Wortlaut:

„In der letzten Ausgabe von prägefrisch.de haben wir an dieser Stelle über eine Anhebung des Zuschlags für die deutschen Goldmünzen von 25 auf 50 Euro informiert. Auf vielfachen Wunsch geben wir hierzu nähere Erläuterungen, um die verkürzte Begründung in der Ausgabe 1/2011 zu ergänzen.

Die Produktion einer Goldmünze nimmt ungefähr ein halbes Jahr in Anspruch, das heißt, das Gold muss mehrere Monate vor der Ausgabe der Münze beschafft werden. Das BMF erwirbt das Gold zu Marktpreisen von der Deutschen Bundesbank, die dieses nicht unter Marktpreis veräußern darf, da sie ansonsten die Währungsreserven schmälern würde. Der Goldpreis kann sich zwischen dem Tag des Ankaufs und der Ausgabe der Münze mitunter deutlich ändern – und zwar grundsätzlich fallen oder steigen.

Inzwischen ist der Goldpreis auf einem derart hohen Niveau, dass nicht mehr eine ständige Steigerung – wie in der Vergangenheit – unterstellt werden kann, sondern auch die Möglichkeit eines Preisverfalls einzukalkulieren ist. Dieses Risiko muss das BMF durch das Eingehen von Sicherungsgeschäften gegen eine entsprechende Vergütung des Sicherungsgebers absichern. Natürlich bestand das Risiko des Preisverfalls bereits in der Vergangenheit, aber aufgrund des niedrigeren Goldpreises war die Verlustgefahr für den Bundeshaushalt deutlich geringer. Unter Abwägung der Sicherungskosten wurde das bislang eher unwahrscheinliche Risiko in Kauf genommen. Dieses Vorgehen konnte aufgrund der geschilderten Sachlage für 2011 nicht mehr fortgesetzt werden.

Zudem hat der Ausgabeaufschlag sämtliche Kosten des Herstellungsprozesses der Münze zu decken – dazu gehören auch die Sach- und Personalkosten der beteiligten Behörden, die seit 2002 gestiegen sind. Jeder Münzsammler wird bei sich selbst feststellen können, wie sich seine Einkünfte und seine Energiekosten in den letzten Jahren verändert haben.

Der Ausgabeaufschlag wurde für beide Goldmünzen um 25 Euro angehoben, da der Bund durch die limitierte Auflage der Kleinen Goldmünze von 200.000 Stück zugunsten des erheblichen Wertsteigerungspotenzials der Münze auf entsprechende Einnahmen aus einer höheren Auflage verzichtet hat.“

Erstmals betroffen von dem erhöhten Ausgabeaufschlag sind:

20-Euro-Goldmünze „Buche“ aus der Serie „Deutscher Wald“ (erscheint am 23. Juni)

100-Euro-Goldmünze „Wartburg“ (erscheint am 4. Oktober)

Für Anleger sind diese Münzen aufgrund des höheren Ausgabepreises nicht mehr interessant, da man klassische Anlage-Goldmünzen (Krügerrand, Maple Leaf) jetzt näher am reinen Goldwert kaufen kann, als die Euro-Goldmünzen.

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2 Kommentare

  1. Alles nur Ausreden des BFM, das einzige was für mich in Ordnung ist, das die Bundesbank das Gold zu Marktpreisen an das BFM weiterreicht. Naja, egal ich nehme von jeden 20 & 100er denen noch eine ab, mehr aber auch nicht.
    Gold & Silber Ahoi

  2. @JayJay: Die Gewinne der Bundesbank sind grundsätzlich okay, allerdings scheint derzeit unser gesamtes Volksvermögen Richtung Griechenland zu wandern ,-)
    @alle: Die Begründung zur Erhöhung des Ausgabeaufschlages lt. „Prägefrisch 2/2011“ sind äußerst fraglich; wenn die Kosten für kurzfrisige Derivate und Personalkostensteigerungen tatsächlich eine 100 %ige Erhöhung verursachen sollten, dann müssten dort m.E. absolute Dilettanten am Werk sein! Eine Bitte an alle Münzsammler: Protestiert gegen diese Vorgehensweise, zumal offenbar bisher satte Gewinne aus Goldpreissteigerungen zwischen Erwerb und Ausgabe generiert wurden und weiteres Ertragspotential aus der Verwertung der Altbestände von „echten“ Silbergedenkmünzen generiert werden (bekanntlich werden diese nicht mehr an Sammler veräußert).

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