Der Goldpreis markierte zuletzt weitere Rekordhochs. Aber nach dem seltsamen Kursrückgang am Freitag gibt es im US-Futures-Handel Anzeichen für eine kurzfristige Top-Bildung.
Goldpreis
Am vergangenen Donnerstag hatte der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 2.480,80 US-Dollar pro Unze ein weiteres Allzeithoch erreicht. Schon am Tag zuvor gab es einen neuen Rekordstand. Am Freitag hielt sich der Goldpreis dann kontinuierlich über 2.500 US-Dollar, auch noch zwei gute Stunden nach kurz nach Bekanntgabe der schwachen US-Arbeitsmarktdaten.
In dieser Zeit waren die Aktienindizes schon abgeschmiert. Auch deshalb, weil seit Tagen die Marktmeinung vorherrschte, dass die Fed viel zu spät dran ist mit Zinssenkungen. Deshalb drückten Konjunktursorgen die Kurse an den Börsen und der Goldpreis stieg. Mehr dazu auch hier: Goldpreis im Aufwind: Darum steigt jetzt der Kurs!
Gleichzeitig wertete der US-Dollar stark gegenüber Euro ab. Und auch der Dollar-Index (Dollar-Kurs gegenüber einem Fremdwährungskorb) gab im Handelsverlauf am Freitag stark nach. Um 16:30 Uhr fuhr dann ein Blitz hernieder und schmetterte auf den Goldpreis ein. Und diese Entwicklung kam überraschend. Auch deshalb, weil Dollar und Gold sich in der Regel entgegengesetzt entwickeln – genau wie die meiste Zeit am Freitag. Was ist da passiert?
CoT-Daten
Wir analysieren die Geschehnisse am US-Terminmarkt. Dazu beschäftigen uns zunächst mit den aktuellen CoT-Daten und den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 30. Juli 2024.
Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 9,7 Prozent auf 272.857 Kontrakte. Auf der Gegenseite kam die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um einen ähnlichen Prozentsatz zurück auf 246.601 Kontrakte. Dabei sanken die Nettokäufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um 6 Prozent auf 152.364 Kontrakte. Dagegen war deren Long-Positionierung auf Gold vor zwei Wochen so hoch wie zuletzt im März 2020, also auf dem Höhepunkt der Corona-Krise.
Open Interest
Währenddessen sank der Open Interest vergangenen Dienstag kräftig auf 510.914 Kontrakte. Das heißt, es ging im Vorwochenvergleich fast 11 Prozent nach unten. Bis zum Freitag gab die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX noch einmal um 0,5 Prozent nach auf 508.248 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) reduzierte sich der Open Interest um 2,4 Prozent.
Gold-Optionen
Dagegen stieg der Open Interest im Gold-Optionshandel um 7 Prozent gegenüber Vorwoche auf 1.044.495 Optionen. Dabei sank die Put/Call-Ratio leicht auf 0,525 (Vorwoche: 0,527). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 190 Call-Optionen. Damit blieb der übergeordnete Goldpreis-Optimismus im Optionshandel auf dem Vorwochenniveau.
Goldpreis-Entwicklung
Die Goldpreis-Entwicklung am Freitag wies unserer Einschätzung nach Anzeichen von Marktmanipulation auf. Wie eingangs bereits beschrieben kam es nach 16:30 Uhr (MESZ) zu einem starken und spontanen Kurseinbruch. Dabei wurden innerhalb von zwei Minuten mehr als 5.000 Kontrakte auf den Markt geworfen, umgerechnet 15 Tonnen Gold. Gegen übergeordnete Gewinnmitnahmen spricht eigentlich die Tatsache, dass der Goldpreis gerade wieder in den Aufwärtstrend übergegangen war und Anlauf nahm, das Tageshoch bei 2.520 US-Dollar anzugreifen. Zweiter Aspekt (wie eingangs bereits erwähnt): Der Dollar-Kurs gab auch in dieser Phase weiter nach. Also gab es keinen Währungseffekt, der den Goldpreis nach unten trieb.
Nachdem Rücklauf zum Tagestief bei 2.455 US-Dollar erholte sich der Goldpreis dann wieder leicht. Am Ende ging Gold im US-Futures-Handel (Dezember-Kontrakt) mit 2.469,80 US-Dollar (2.263,59 Euro) ins Wochenende. Somit verbuchte der Goldpreis dennoch einen kräftigen Wochengewinn von 3,7 Prozent. Auf Euro-Basis verteuerte sich Gold immerhin noch um 3,2 Prozent.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen nahmen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren nach fünf Wochen mit steigenden Zahlen nun innerhalb einer Woche um 100.000 Unzen ab auf 17,86 Millionen Unzen. Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 80.000 Unzen auf 9,65 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).
Bei einem Open Interest von 508.248 Kontrakten handelten Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 50.824.900 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu 34 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 34 %).
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den neuen Kontraktmonat August nach einer Woche bereits 17.056 Anträge auf physische Auslieferung von Gold.
Zum Vergleich: Im Vormonat waren es insgesamt nur 3.759 „delivery notices“. Dagegen bestanden im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Gold in China
Betrachten wir die Preisentwicklung in China. Am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 568,49 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 79,76 US-Dollar oder 2.480 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.451 US-Dollar. Das heißt, Gold wurde in China nur noch mit Aufschlägen von rund 29 Dollar auf den internationalen Kurs gehandelt (Vorwoche: 53 Dollar). Und hier haben wir in den vergangenen Monaten schon deutlich höhere Aufschläge von teilweise über 90 Dollar gesehen.
Goldpreis-Ausblick
Trotz des Kursknicks am Freitag ist der Goldpreis weiter vorangekommen und notierte am Freitag nach Börsenschluss nur geringfügig unter dem Allzeithoch. Gleichzeitig ist aber zu erkennen, dass Gold mit den geringeren Preisaufschlägen in China (geringere Goldnachfrage) wieder anfälliger wird für Einflüsse kapitalstarker westlicher Goldhändler.
Zwar eröffneten solche „unerklärlichen“ Kurseinbrüche zuletzt immer wieder Einstiegschancen. Das zeigen die neuerlichen Rekordstände in der vergangenen Woche. Allerdings gibt es jetzt eher negative Signale vom Gold-Futures-Handel in den USA. Denn ein steigender Goldpreis bei gleichzeitig rückläufigem Open Interest ist eigentlich ein Zeichen für nachlassende Marktstärke beziehungsweise eine Top-Bildung. Gibt es kommende Woche weitere „Gewinnmitnahmen“?
„Innerhalb 2 Minuten 15 Tonnen Gold verkauft.“
Das war eine Hamburger Hausfrau, Bürgegeldbezieherin,
welche auch mal shoppen gehen wollte und deshalb ihren Hochzeitsschmuck bei Degussa veräusserte.
Das zeigt, dass das Bürgeld gerade für Hamburger Hausfrauen deutlich erhöht werden muss, da die Stadt viel zu teuer ist.
Jetzt hat die arme Frau keinen Hochzeitsschmuck mehr.
Vielleicht heiratet sie bald wieder.
Maruti drückt die Daumen.
In einem Jahr 26% wo man normalerweise mit 6-8% vollkommen zufrieden sein kann. Keine Ahnung von was Sie hier sprechen.
@Armin D
naja, gemeint ist die Volatilität. Und in so einem Umfeld kann man, so man gut zockt, auch mehr als 26% Rendite machen. Nur, seröses Investment ist das nicht, sonst würde auch ein Lotto Gewinner von 100.000% Rendite sprechen können.
Wie gesagt, bei Gold eben zum niedrigst Kurs kaufen und zum Höchstkurs verkaufen ist so solide, wie an der Rennbahn wetten. Das allerdings macht mehr Spass, nicht nur wegen der Frauen dort.
Buffet hat es deutlich gesagt, er sucht niedrig bewertete Papiere, kauft diese, possunt das hinaus und treibt den Kurs hoch, dann verkauft er heimlich und posaunt das Monate später wieder hinaus und rühmt sich von wegen 20% Rendite.
Wahrscheinlich lässt man den gar nicht auf die Pferderennbahn.
Er spricht von den manipulativen Eingriffen durch Finanzprodukte welche den Goldpreis beeinflussen und den offiziellen Erklärungen für das abstrakte und untypische Absacken des Goldpreises und nicht über Renditeergebnisse.Dollarkurs,Arbeitsmarktdaten,Inflationsdaten ect. Und wie erwähnt von Goldzügen,riesigen Explorationen,Privatverkäufen,Schätzen und und und
@HB
Richtig, diese Manipulationen spielen sich auf dem Papier ab und betreffen nur die Comex und dessen Vasall, die Londoner Banken. Andere Handelsysteme haben eigene Preise, so die in China.
Jedoch, ohne den Verkauf von physischem Gold klappt das Tieferlegen alleine durch Papier nicht. Physisches muss vom Balkon. Man benötigt etwa 50 Tonnen für 100 Dollar tieferen Spot Preis, welche nach Asien geliefert werden müssen.
Es ist meist das Gold der anderen Länder, geswapptes, verwahrtes oder ausgeliehenes Gold.
„Innerhalb 2 Minuten 15 Tonnen Gold verkauft.“
Irgendwann ist das kürzlich verschwundene argentinische Staatsgold alle.
Heute schon wieder Zahltag im Casino.Die roten Balken werden länger,grüne Balken gibt es lange schon nicht mehr.Durch Verkauf am Freitag früh immerhin 300 Euro Verlust erspart,dafür krieg ich schon 2 kleine ,feine Stihl Elektrokettensägen…
@Materialist
…. und mit den Stihl sind Sie gerade sehr „erfolgreich“ an den Börsen aktiv ?
Es riecht nach 2008.
Oder sogar nach 1929 ?
Nikkei minus 12,4 % an einem Tag, fast 20 % in einer Woche.
„Börsenrekorde in Asien“ wird die ARD heute in der Tagesschau melden.
Oder: erfolgreiche Gewinnmitnahmen , nur eine kleine temporäre Delle, eine Kaufgelegenheit insb. bei Tech.
Jetzt wird es für die Dorfschatzmeister interessant:
Nerven behalten und warten.
Der Sell Off fängt gerade an.
Wie lange warten ?
Wann kommt die Müllabfuhr für die Papiertonne ?
Spannend wie lange nicht (ich hätte mir das Rentnerleben deutlich langweiliger gewünscht).
Gold beruhigt besser als eine Badewanne Baldrian.
@ Meister Eder Nein ich bin so gut wie komplett aus dem Casino ausgestiegen abgesehen von 2 südafrikanichen und peruanischen Au Minen.Ich meinte von dem durch Ausstieg aus einer Position
vermiedenen Verlust könte man seine Werkzeugausstattung verbessern, was nie schaden kann.Die deutsche Börse word mich erst wieder interessieren wenn die Ampel 2 Jahre weg und der DAX um die 10000 steht in Verbindung mit überschaubarer realer Inflation.Mein ruhiger Nachtschlaf und die ungestörte Freizeitgestaltung ist mir wichtiger als irgendwo ein paar Inflationseuro für die man eh kaum noch etwas sinvolles bekommt,abgesehen von Pilsner Urquell.
@Materialist
Sorry, das war ein kleines Missverständnis: bei Stihl und der Börsenentwicklung heute ist mir als kleinem Zyniker was im Sinne von Kettensägenmassaker eingefallen.
Zur Sache: wenn die Ampel weg ist, kommt Schwarz/Grün oder Schwarz/Rot.
Die Blockparteien werden ALLES unternehmen, um die Pfründe weiter unter sich aufzuteilen. Das Land war und ist schon immer egal gewesen.
Dummland ist abgebrannt.
16 Jahre IM Erika/Angela und 4 Jahre Ampel, das ist unumkehrbar.
Das wird nichts mehr.
Da investiere ich noch maximal eine Beileidskarte zur endgültigen wirtschaftlichen Beerdigung.
Schade.
Aber die Leute wollten es so, insgesamt 5 x so gewählt.
Liebe Dorfgemeinde !
Guckt mal über den Gartenzaun unseres kleinen rebellischen gallischen Dorfes:
Den Finanz-Römern da draußen fällt gerade ordentlich der Himmel auf den Kopf.
Nvidia allein in der letzten halben Stunde minus 10 %( in kurzer Zeit von 122 auf 88 runter , BTC minus 10 %, Intel minus 60 % seit Januar (minus 33% die letzte Woche), Tesla – 22 % letzten Monat.
Sieht nach der beginnenden Schlittenfahrt aus.
Schotten dicht und tiefer Schwerpunkt !
Der Goldkurs rauscht auch gerade abwärts. Nachdem das argentinische Gold verpufft ist, wird wohl gerade das deutsche Gold billig auf den Markt geworfen, um den Preis zu drücken.
Gold steht dabei noch gut da, man schaue auf Silber, Crypto, Aktien.
Erinnert an den Corona-Dip. Und daran, dass z.B. beim Silber vor ein paar Tagen schon mal
bei einigen Anbietern falsche Kurse geliefert wurden, auch so nach unten, wurde hier in einem
Kommentar thematisiert.
Amos ich bitte dich, laut maruti wurde das deutsche Gold schon vor Jahren verkauft.
Naja, etwas Gold braucht man in Fort Knox immer zum Vorzeigen, wenn mal wieder so ein Gauweiler übers große Wasser kommt. Zitat aus seinem Cicero-Interview: „Seit 30 Jahren aber (hat) das (deutsche) Gold niemand gesehen, geschweige denn nachgezählt oder gewogen.“
Nun geht es den Gold und Siloerpreisen wie auch Palladium und Platin an den Kragen. Der Sommerschlussverkauf startet etwas früher.
Alle Papierwerte, darunter der in allen Portfolios liegende Techbereich wie Tesla, Nvidia aber auch Bitcoin im freien Fall.
Nun ?
Natürlich hat jedermann das kommen sehen und letzte Woche Montag verkauft. Alle haben zu Höchstkursen verkauft, selbstverständlich. Glückwunsch an alle.
Wer verkauft heute ?
Niemand, wer kauft heute ? alle.
Besonders, wenn es morgen wieder rauf geht,
Gibt es jemanden, der heute nicht all in in Nvidia geht ?
Keinen, meint maruti.
@ Meister Eder ist schon klar schwarz grün wird noch schlimmer als Ampel und schwarz mit rotennSchuldenbarone ist nur tausendstel besser.Im Grunde ist in diesem nicht mehr viel zu retten ja und es ist so 5x und nicht nur einmal falsch gewählt.Lernresistenz wird im Leben immer hart bestrsft ausser vor deutschen Gerichten.Die Titanic grüsst mit ihrer Bordkapelle die schönen Eisberge rechts und links.Mein vor 15 Jshren rechtzeitig undc glücklich nach Neufundland aus gewanderte Freund schickt mir immer Eisbergfotos,sehen schon toll aus.