Bei einem weiteren Kursrückgang könnte dem Goldpreis der Bruch des 2-Jahres-Trends drohen.
Am Montagvormittag wurde der Goldpreis in London bei 1.347,50 Dollar fixiert. Der Spotpreis notierte gegen Mittag etwas leichter, um 1.345 Dollar.
Auf dem Niveau von 1.325 Dollar verläuft beim Goldpreis die untere Begrenzung des Aufwärtstrends, dessen Ursprung auf Anfang November 2008 zurückgeht. Auf dieser Höhe droht gleichzeitig die Vollendung einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation.
Bricht der Goldpreis aus der steigenden Dreiecksformation nach unten aus, dann könnte aus charttechnischer Sicht eine Kurskorrektur folgen, die den Goldpreis bis zu 290 Dollar oder gut 28 Prozent einbrechen lassen könnte. Das implizierte Kursziel ausgehend vom letzten Rekordhoch bei 1.426 Dollar läge bei zirka 1.140 Dollar.
Korrekturen mit Kursrückgängen von 20 Prozent und mehr haben wir seit 2006 bereits zweimal erlebt. Der darauf folgende Anstieg war dafür umso stärker.
2006 fiel der Goldpreis von 720 Dollar auf 564 Dollar. Ein Rückgang um 21,6 Prozent. Danach kletterte der Goldpreis bis März 2008 um 79 Prozent auf ein neues Zwischenhoch bei 1009 Dollar.
Darauf folgte eine erneute Korrektur um 28 Prozent auf 721 Dollar und ein nachfolgender Wiederanstieg um 98 Prozent bis zu den letzten Rekordkursen um 1.426 Dollar (Deutsche-Bank-Indikation).
Obwohl ein solch drastischer Goldpreisrückgang im aktuellen finanz- und geldpolitischen Umfeld als höchst unwahrscheinlich anzusehen ist, weisen wir auf die brisante Chartsituation hin.
Das Negativ-Szenario kann sich noch ohne Weiteres umkehren. Hierzu wäre auf Tagesschlussbasis ein Wiederanstieg des Goldpreises auf mehr als 1.360 Dollar erforderlich. Damit könnte der kurzfristige Abwärtstrend aufgehoben werden und neuer Schwung für einen deutlicheren Rebound entstehen.
Goldanleger, die regelmäßig Gold kaufen, haben ohnehin wenig zu befürchten. Sie reduzieren bei fallendem Goldpreis die Durchschnittskosten ihres Investments und profitieren bei steigendem Goldpreis umso stärker. Denn an den fundamentalen und charttechnischen Gründen für einen langfristigen Goldpreis-Anstieg hat sich nichts geändert.
Goldreporter
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