Goldpreis am Donnerstag stabil bei 3.357 USD. US-Aktien auf Rekordhoch, Fed-Zinssenkung im September gilt als sicher.
Der Goldpreis startete am Donnerstagmorgen praktisch unverändert. Um 8:30 Uhr kostete die Feinunze am Spotmarkt 3.357 US-Dollar (2.869 Euro) – um 0,1 Prozent über Vortagniveau. Abstand zum Rekordhoch: 2,1 Prozent (USD) bzw. 4,7 Prozent (EUR).
Am Mittwoch stieg Gold in USD um 0,2 Prozent, blieb in Euro nahezu unverändert. Die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq erreichten neue Allzeithochs – Ausdruck anhaltender Risikofreude. Eine Fed-Zinssenkung im September gilt laut FedWatch-Tool nun als sicher. Die Chance auf einen 50-Basispunkte-Schritt liegt bei sechs Prozent. Fed-Mitglied Raphael Bostic erwartet nur einen Zinsschritt in diesem Jahr, während Trump-nahe Kreise bis zu drei fordern.
Am Nachmittag stehen die US-Erzeugerpreise für Juli an. Zudem richtet sich der Blick auf das für Freitag geplante Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin.
Der Goldumsatz Südafrikas hat sich im Juni halbiert. Dagegen lieferten Platin-Metalle hohe Zuwächse – dank des starken Platinpreis-Anstiegs.
Gold aus Südafrika: Absatzeinbruch im Juni
Südafrika verzeichnete im Juni einen deutlichen Rückgang der Goldverkäufe. Denn laut den Angaben des Instituts setzte das Land Juni Gold im Wert von 9,2 Milliarden Rand ab. Zu aktuellem Kurs entspricht dies einem Wert von 450 Millionen Euro.
Allerdings waren es im Mai noch 21,3 Milliarden Rand (1,04 Milliarden Euro) – ein neuer Absatzrekord. Somit sank der Umsatz im Vergleich zum Vormonat um 57 Prozent. Gegenüber Vorjahr sank das Ergebnis um 54 Prozent.
Gold- und Platinbarren: Der Goldumsatz brach im Juni ein, Platin legte deutlich zu. Der Platinpreis ist innerhalb eines Jahres um 36 Prozent gestiegen. Dagegen legte der Goldpreis zum 43 Prozent zu.
Auch Platin-Umsatz gestiegen
Im Gegensatz zu den rückläufigen Goldgeschäften stieg der Absatz von Metallen der Platin-Gruppe (PGM: vor allem Platin und Palladium) deutlich an. Denn hier wird ein Umsatz von 18,4 Milliarden Rand (901 Mio. Euro) gemeldet; der Sechsmonatsschnitt lag bei 13 Milliarden Rand (662 Mio. Euro). Gegenüber Vormonat stieg der PGM-Umsatz um 28 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 24 Prozent.
Zu berücksichtigen gilt: Der Platinpreis ist innerhalb eines Jahres stark angestiegen. Von Juni 2024 bis Juni 2025 stieg der Kurs um 36 Prozent.
Monatliche Rohstoff-Erlöse Südafrikas in Rand, unterteilt nach Mineralien (Wechselkurs: 1 Rand = 0,049 Euro) Quelle: Stats SA
Gold- und PGM-Produktion
Zum zweiten Mal in Folge stieg die südafrikanische Goldproduktion im Vorjahresvergleich. Denn Stats SA meldet ein Plus von 3,1 Prozent. Parallel stieg die Produktion von Platin-Metallen im Juni um 3 Prozent.
Südafrika ist der weltweit größte Platin-Produzent. Allerdings gibt Stats SA in den Monatsberichten keine absoluten Zahlen zur Mineralien-Produktion an, sondern bietet nur Prozentvergleiche.
Entwicklung der Rohstoff-Produktion Südafrikas in Prozent gegenüber Vorjahr, unterteilt nach Mineralien (Quelle: Stats SA)
Hintergrund
Bis zum Jahr 2006 war Südafrika größter Goldproduzent (Sorge in Südafrika: „Goldförderung am Ende“). Aber im Folgejahr übernahm China die Rolle des globalen Marktführers. Die rückläufige Mineralisierung im Gestein und das Ausbleiben neuer substanzieller Goldfunde ließen die Produktionszahlen des Landes sinken. Allerdings litt die südafrikanische Minenbranche in den vergangenen Jahren auch unter schwierigen Förderbedingungen wie Bergbau in extremer Tiefe, Streiks, Stromausfällen und Corona. Außerdem steigen die Kosten der Goldförderung weiter. Zuletzt profitierte die Minenbranche vom starken Goldpreis-Anstieg.
Die charttechnische Lage für den Goldpreis hat sich eingetrübt. Fehlende bullische Signale könnten den Bären neue Chancen eröffnen.
Goldpreis weiter seitwärts
Am Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.347 US-Dollar pro Unze (August-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.866 Euro. Damit verbilligte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 0,9 Prozent (in USD) bzw. 1,8 Prozent (in EUR).
Damit setzte sich die im April gestartete volatile Seitwärtsbewegung fort. Von den Bestmarken waren die Gold-Notierungen zuletzt 2,4 Prozent (in USD) bzw. 5 Prozent (in EUR) entfernt. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 12. August 2025.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 12. August 2025.
Gold Charttechnik
Der Goldpreis bewegt sich seit zwei Monaten in einer Bandbreite von rund 160 US-Dollar seitwärts. Dreimal seit Anfang April berührte der Goldchart das Rekordniveau um 3.430 US-Dollar. Aber zuletzt gelang nach Rücksetzern nur noch der Sprung an die Schwelle von 3.400 US-Dollar. Damit hat sich ein kurzfristiger Abwärtstrend etabliert.
Auf der Unterseite dienten 3.265 US-Dollar wiederholt als Unterstützung. Ein weiterer bedeutender Support befindet sich an der Marke von 3.300 US-Dollar.
Marktstimmung
Die aktuelle Kurslinie liegt genau auf dem 50-Tage-Schnitt. Aber mit einem RSI von 49 befindet sich der Goldpreis aus 14-Tage-Sicht weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist technisch weder „überkauft“ noch „überverkauft“. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen.
Goldpreis in Euro
Währenddessen verschlechterte sich die charttechnische Lage auch beim Euro-Goldpreis. Denn hier wurde der Ende Juni etablierte, kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen und der Kurs rutschte bereits unter den 50-Tage-Schnitt.
Bedeutende kurzfristige Unterstützungen gibt es bei 2.860 Euro und 2.845 Euro. Auch hier zeigt die Notierung mit einem RSI von 46 keine Extremwerte. Aus dieser Sicht gibt es weiteres Konsolidierungspotenzial.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 12. August 2025.
Als Widerstände fungieren nun die Marken von 2.900 Euro und vor allem 2.920 Euro, den an dieser Barriere scheiterte der Euro-Goldpreis in den vergangenen vier Wochen gleich dreimal.
Ausblick
Im Rahmen der ausgedehnten Seitwärtsbewegung überwiegen aktuell die Abwärtsrisiken. Eine Richtungsentscheidung dürfte früher oder später erfolgen. Das Ausbleiben eines klaren bullischen Signals könnte die Bullen ermüden und den Bären neue Chancen eröffnen.
Hinweis Gold-Chartanalyse
Die obige Darstellung stellt eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold dar. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
*kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.
Goldpreis stabil bei 3.354 USD, Märkte auf Rekordkurs – Zinssenkungshoffnungen und Trumps Zollaufschub beflügeln die Anleger.
Der Goldpreis startete am Mittwoch leicht fester. Um 8:30 Uhr kostete die Feinunze am Spotmarkt 3.356 US-Dollar (2.871 Euro) – 0,2 % (+0,1 %) höher als am Vortag. Abstand zum Rekordhoch: 2,2 % (USD) bzw. 4,8 % (EUR).
Am Dienstag legte der Goldpreis in USD um 0,2 % zu, fiel in Euro jedoch um 0,3 %. Die stabile US-Inflation (2,7 % im Juli) trotz höherer Kernrate stützt die Risikofreude. Die Zinssenkungserwartung für September liegt bei 94 % (FedWatch).
Aktienmärkte haussieren: Der MSCI-Index markiert ein Allzeithoch, die Volatilität sinkt. Trump verlängerte das Zoll-Ultimatum gegenüber China um 90 Tage. Heute sprechen Fed-Mitglieder Barkin und Bostic.
US-Inflation im Juli stabil bei 2,7 Prozent – Kerninflation steigt auf Fünfmonatshoch.
US-Inflation stabil: Die jährliche Inflationsrate in den USA lag im Juli 2025 unverändert bei 2,7 Prozent und damit unter den Prognosen von 2,8 Prozent. Während die Preise für Gebrauchtwagen, Transportdienste und Neuwagen anzogen, blieb die Teuerung bei Lebensmitteln stabil. Die Energiepreise gingen weiter zurück, vor allem bei Benzin und Heizöl. Auf Monatsbasis stieg der Verbraucherpreisindex (CPI) um 0,2 Prozent. Aber die Kerninflation, ohne Lebensmittel und Energie, kletterte auf 3,1 Prozent – den höchsten Wert seit fünf Monaten. Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics/Trading Economics
Goldreporter-Kommentar: Die steigende Kerninflation könnte die Fed unter Druck setzen, Zinssenkungen zu verzögern – mit möglichen Folgen für den Goldpreis. Währenddessen dürfte die politische Spannung in Washington steigen, wenn Donald Trump den Druck auf die Fed aufrechterhält.
Trumps Zinspolitik-Druck auf die US-Notenbank könnte den Goldpreis auf neue Rekordhöhen treiben – Fed-Zinssenkung trotz Inflationsgefahr?
Goldpreis und Schulden: Die historische Verbindung
Trump drängt auf eine Fed-Zinssenkung – und der Goldpreis könnte davon massiv profitieren. Doch was passiert, wenn die Fed nachgibt? Der US-Präsident benötigt zwingend niedrige Zinsen, um seine ambitionierten Wirtschafts- und Steuersenkungspläne zu realisieren.
US-Präsident Trump vor der Federal Reserve – Zinspolitik und Goldpreis im politischen Spannungsfeld
Analysten errechneten, dass das im Juli beschlossene Steuer- und Ausgabengesetz der Trump-Regierung („Big Beautiful Bill“) innerhalb von zehn Jahren rund drei Billionen an neuen Schulden bedeutet. Historisch betrachtet ziehen höhere Schulden in der Regel einen steigenden Goldpreis nach sich. Genau genommen ist die weltweite Überschuldung ein wesentlicher Faktor für die Gold-Rally. Denn nicht der Goldpreis steigt, die Währungen (der US-Dollar) werten gegenüber dem Edelmetall kontinuierlich ab.
Fed-Zinssenkung im September im Fokus
Die Fed hielt im Juli 2025 die Leitzinsen im Bereich von 4,25–4,50 % – trotz Trumps unermüdlicher Forderungen – und gab keine klare Signalwirkung für eine Senkung im September ab. Allerdings rechnet der Markt dennoch mit der ersten Fed-Zinssenkung im September, am US-Terminmarkt wird die Wahrscheinlichkeit aktiell mit hohen 94 Prozent gehandelt. Einige Fed‑Gouverneure – insbesondere Trumps eigene Fürsprecher – argumentieren bereits für drei Zinssenkungen in diesem Jahr.
Trumps Personalpolitik in der Fed
Manipulationsvorwürfe gegen BLS: Im August reagierte Trump auf enttäuschende Beschäftigungszahlen, indem er den Chef des Bureau of Labor Statistics (BLS) entließ und Daten als „manipuliert“ bezeichnete.
Diese Entwicklung erhöht die Unsicherheit über die Datenbasis, auf die die Fed ihre Entscheidungen stützt – gleichzeitig bleiben wichtige Datenquellen diversifiziert.
Trump nominierte Stephen Miran, seinen Wirtschaftsberater, als zeitweiliges Fed-Board-Mitglied – ein Schritt, der trotz noch ausstehender Bestätigung ab Oktober potenziell einen Stimmenpol für Zinssenkungen im Fed-Gremium darstellt.
Inflationsgefahr und Stagflations-Risiko
Die US-Wirtschaft zeigt Anzeichen einer Stagflation – also Kombination aus schwächelndem Wachstum und zunehmender Inflation. Hohe Zollkosten treiben die Verbraucherpreise weiter – aktuelle Zahlen: Inflationsrate +2,7 Prozent, Kerninflation bei 3,1 Prozent im Juli 2025.
Damit steht die Fed unter Druck: einerseits schwache Konjunkturdaten, andererseits zu hohe Inflation – eine schwierige Balance für die Zinspolitik.
Die Fed verteidigt ihre Unabhängigkeit – Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass es keinen klaren Grund für sofortige Zinssenkungen gibt, und lehnte politische Einflussnahme ab. Die Märkte verschieben Erwartungen jedoch sachte auf spätere Zinssenkungen – besonders im Herbst.
JPMorgan: Goldpreis-Ziel über 4.000 USD
Was bedeutete der politische Druck und die Konsequenz eines Einknickens der Fed für den Goldpreis? JPMorgan-Stratege David Kelly warnt in einem aktuellen Kommentar vor politisch motivierten, vorzeitigen Fed-Zinssenkungen – und mit Senkungen um 50 Basispunkten in diesem und 75 Basispunkten in 2026.
Diese könnten Inflation anheizen, Vermögensblasen fördern und Vertrauen in den Dollar schwächen. Tariferhöhungen und fiskalische Impulse treiben laut Kelly die Teuerung bis Ende 2025 auf 3,5 Prozent. Trotz Wachstum und stabiler Arbeitslosigkeit setze die Fed auf kurzfristige Entlastung mit langfristigen Risiken. Gold sieht JPMorgan als zentralen Schutz. Deshalb heben die Analysten das 12-Monats-Ziel für dne Goldpreis auf über 4.000 US-Dollar an.
Die nächste Fed-Sitzung im September könnte zur entscheidenden Weichenstellung für den Goldpreis werden.
Trump versichert, dass Goldimporte zollfrei bleiben. Zuvor hatte ein US-Zollentscheid den globalen Goldmarkt verunsichert.
US-Präsident Donald Trump erklärte am Montag, dass Goldimporte nicht mit Zöllen belegt werden. Zuvor hatte eine Entscheidung der Zollbehörde CBP für Aufregung gesorgt, wonach Ein-Kilogramm- und 100-Unzen-Barren zollpflichtig seien. Die Ankündigung hatte zu einem Rekordanstieg der US-Gold-Futures geführt. Laut Weißem Haus soll eine Exekutivanordnung folgen, um „Falschinformationen“ über Gold-Zölle zu korrigieren. Die Märkte reagierten mit einer leichten Stabilisierung. Mehr dazu: Trump stoppt drohende Zölle auf Goldimporte – via Bloomberg
Goldreporter-Kommentar: Die schnelle „Kehrtwende“ dürfte die Handelsströme auf dem Goldmarkt normalisieren. Dennoch bleibt das Risiko weiterer politischer Eingriffe bestehen. Es sorgt dauerhaft für Unsicherheit über die US-Politik, wenn sich von heute auf morgen wichtige Regeln verändern, um kurz darauf revidiert zu werden. Umso wichtiger ist es, Gold als stabilen Anker zu halten.
Goldpreis bleibt knapp unter Rekordhoch. Anleger warten auf US-Inflationsdaten, mögliche Zinssignale der Fed und das Treffen zwischen Trump und Putin.
Goldpreis weiter seitwärts
Am Dienstagvormittag um 10:45 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.347 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.880 Euro. Damit legten die Kurse nach einem stabilen Tagesstart um 0,15 Prozent zu. Von seinen Rekordhochs Anfang Mai war Gold 2,3 Prozent (in USD) bzw. 4,3 Prozent (in EUR) entfernt. Damit sehen wir eine Fortsetzung der Goldpreis-Konsolidierung auf hohem Niveau.
Goldbarren vor der US-Flagge – der Goldpreis bleibt knapp unter dem Rekordhoch, während Anleger auf neue US-Inflationsdaten warten.
Inflationsdaten im Fokus
Im Verlauf der Berichtswoche erscheinen am heutigen Nachmittag zunächst neue US-Inflationsdaten. Analysten gehen von stabilen 2,7 Prozent Inflation aus. Sollte sich diese Prognose erfüllen oder die Teuerung geringer ausfallen, so würden die Erwartungen an eine US-Senkung am 17. September gestärkt. Diese wird am US-Terminmarkt aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 84,4 Prozent gehandelt (FedWatchTool).
Am Donnerstag werden außerdem die US-Erzeugerpreise veröffentlicht. Und der Blick der Investoren ist auf die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten gerichtet, die zuletzt schwache Konjunktursignale sendeten. Zum Wochenabschluss erscheinen dann noch die US-Einzelhandelsdaten für den Monat Juli. Außerdem findet am Freitag das Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska statt. Die Welt wartet auf konstruktive Schritte auf dem Weg zu einem Ende des Ukraine-Kriegs.
Markzinsen
Wie entwickeln sich in diesem Umfeld die Marktzinsen? Am Dienstagvormittag rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen mit 4,28 Prozent – nach 4,21 Prozent in der Vorwoche. Noch stärker stiegen die europäischen Renditen. So stiegen die deutschen Marktzinsen für Papiere entsprechender Laufzeit innerhalb einer Woche von 2,62 Prozent auf 2,70 Prozent.
Anleiherenditen und Gold
Steigende Anleiherenditen wirken oft negativ auf den Goldpreis. Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).
Goldpreis-Ausblick
Nach wie vor fehlen fundamentale Impulse für eine nachhaltige Richtungsentscheidung bei Gold. Immerhin zeigte der Goldpreis oberhalb von 3.300 US-Dollar immer wieder Stärke. Für den Sprung über die Rekordmarken von 3.430 US-Dollar bzw. 3.016 Euro (Spotpreis) sind klare bullische Signale erforderlich, um neue Goldkäufer anzuziehen.
Der Goldpreis notierte am Dienstmorgen unverändert gegenüber Vortag. Am Nachmittag erscheinen neue US-Inflationsdaten.
Der Goldpreis gab am Montag um 1,7 % auf 3.341 US-Dollar nach (2.877 Euro = -1,5 %). Eine steigende Risikofreude an den Märkten wirkte sich zuletzt zugunsten der Aktienmärkte aus und wirkt als Belastung für Gold. US-Präsident Donald Trump erklärte am Montag, dass Goldimporte zollfrei bleiben.
Am Dienstagmorgen um 9:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt mit 3.345 US-Dollar (2.879 Euro). Damit notierte der Goldpreis knapp über dem Vortagsniveau. Am Nachmittag um 14:30 Uhr wird in den USA die Inflationsrate für den Monat Juli bekanntgegeben. Alle Blicke richten sich nun darauf.
Die Perth Mint verzeichnet im Juli deutlich schwächere Gold- und Silberverkäufe. Hoher Goldpreis federt Erlösrückgang ab.
Gold-Absatz der Perth Mint
Die Perth Mint meldet für den Monat Juli einen erneuten Rückgang beim Gold-Absatz. So lieferte die australische Prägeanstalt im vergangenen Monat 21.891 Unzen Gold in Form von Münzen und Barren. Damit sanken die Verkäufe gegenüber dem Vormonat um ein Drittel und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent. Währenddessen liegen die Siebenmonatszahlen mit 210.938 Unzen immerhin noch 9 Prozent über dem Vorjahr.
Goldbarren der Perth Mint. Die australische Prägeanstalt verkaufte im Juli deutlich weniger Gold- und Silbermünzen als im Vormonat.
Bewertet man den Goldabsatz mit dem Durchschnittspreis des Juli auf Basis des Londoner Referenzkurses (3.338 US-Dollar pro Unze), dann kommt man auf einen Erlös von 73 Millionen US-Dollar. Dieser Wert liegt 33 Prozent über dem des Vormonats, aber 20 Prozent über Vorjahr. Denn immerhin ist der Goldpreis innerhalb eines Jahres um 39 Prozent gestiegen.
Silber-Absatz
Auch der Silberabsatz ist rückläufig. So meldet die Perth Mint für Juli den Verkauf von 452.132 Unzen Anlagesilber. Damit war das Silbergeschäft gegenüber Vormonat um 3 Prozent zurückläufig und sank gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 52 Prozent. Im Zeitraum von Januar bis Juli ergibt sich mit 3.747.409 Unzen ein Rückgang um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Monatlicher Gold- und Silber-Absatz der Perth Mint in Unzen seit Juli 2022: Es zeigt sich ein dramatischer Rückgang seit den Höchstwerten von 2022. Allerdings stieg der Goldpreis innerhalb eines Jahres um fast 40 Prozent und Silber verteuerte sich um 28 Prozent (Quelle: Perthmint).
Auch hier setzen wir den Absatz ins Verhältnis zur Kursentwicklung. So lag der Durchschnittspreis für eine Feinunze Silber im vergangenen Juli bei 37,67 US-Dollar pro Unze – ein Anstieg um 28 Prozent gegenüber Vorjahr. Daraus ergibt sich auf Basis des reinen Metallwerts ein Erlös von 17 Millionen US-Dollar. Damit liegt dieser Betrag 36 Prozent unter dem Vorjahr und 2 Prozent über dem Vormonat.
Edelmetall aus Australien
Neil Vance, General Manager Minted Products bei The Perth Mint, erklärt in einem Statement, dass der Rückgang der Nachfrage erwartet worden sei. „Die Goldverkäufe im Juli waren zwar im Vergleich zu den Vormonaten schwächer, dies entspricht jedoch den typischen saisonalen Mustern, insbesondere da die Handelsaktivitäten in der nördlichen Hemisphäre im Sommer zurückgehen“.
Die Perth Mint ist Hersteller zahlreicher bekannter und beliebter Anlageprodukte in Gold, Silber und Platin. Dazu gehören unter anderem Münzen wie Känguru, Koala und Kookaburra, zahlreiche weitere Anlageprodukte, meist mit Motiven aus dem australischen Tierreich sowie die Lunar-Serie mit jährlich wechselnden Motiven des chinesischen Mondkalenders.
Die im US-Handel mit Gold-Futures tätigen Banken verkaufen derzeit Rekordpositionen an Gold auf Termin. Was bedeutet das für den Goldpreis?
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis verzeichnete im vergangenen Monat auf Basis des LBMA-Kurses mit 3.298,85 US-Dollar pro Unze einen Anstieg um 0,4 Prozent. Im Monatsdurchschnitt wurden 3.338 US-Dollar erreicht. Seit Jahresbeginn hat sich Gold Ende Juli um 26 Prozent verteuert. Die Londoner Bestmarke steht weiter bei 3.391,45 US-Dollar (2.988 Euro) vom 6. Mai 2025.
Banken verkaufen Gold am US-Terminmarkt mit Rekord-Positionen. Der Goldpreis droht, seit Wochen über das Rekordhoch auszubrechen – das ist nicht im Interesse dieser Finanzinstitute. Ist der Goldpreis in Gefahr? Oder die Banken?
Gold-Futures-Handel in den USA
Am vergangenen Freitag haben wir im Zuge des Zoll-Chaos aus den USA festgestellt, dass mit der Furcht vor hohen Beschaffungskosten eine große Anzahl an Short-Positionen glattgestellt wurde. Das befeuerte kurzzeitig der Goldpreis an der COMEX. Dazu dürften auch Banken auf dem Goldmarkt gehört haben, denn diese spielen derzeit auf der Short-Seite eine ausgesprochen dominante Rolle. Dazu werfen wir einen Blick auf den jüngsten Bank Particpiation Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC.
Er zeigt die Positionen der im US-Gold-Futures-Handel involvierten Banken – unterschieden in US-Banken und Nicht-US-Banken. Die aktuellen Zahlen zeigen die Lage vom 5. August 2025, also vom vergangenem Dienstag.
Und diese Daten zeigen, dass es im amerikanischen Gold-Futures-Handel eine beispiellose Konzentration der Banken auf der Short-Seite gibt. Wir analysieren die Daten im Einzelnen.
Die Netto-Short-Position der Banken im US-Gold-Futures-Handel befindet sich auf Rekordhoch – der Goldpreis steht kurz davor. Auch die Konzentration des Bankensektors auf der Verkaufsseite erreichte einen Extremwert.
Banken bei Gold massiv short-positioniert
Gegenüber dem Vormonat stieg die Netto-Short-Position der (fünf nicht namentlich genannten) US-Banken auf dem US-Goldmarkt um 5 Prozent auf 103.093 Kontrakte. Dies entspricht einer Verkaufsposition von umgerechnet 320 Tonnen Gold – dem höchsten Wert seit Februar.
Doch richtig explodiert sind die Netto-Verkäufe der Nicht-US-Banken. Denn diese nahmen gegenüber Vormonat um 28 Prozent zu auf 149.283 Kontrakte (464 Tonnen). Dabei handelt es sich um einen neuen Rekordwert – zumindest seit Goldreporter die Daten analysiert (seit 09/2008). Damit erreichte auch die Netto-Short-Position aller 33 Banken mit 247.569 Kontrakten (770 Tonnen) ein Rekordhoch.
Und die Extremwerte gehen noch weiter. Denn interessant ist auch, dass die gesamten Short-Positionen aller Banken Anfang August einen rechnerischen Anteil am gesamten Open Interest von 60,9 Prozent hatten. Der Rekord lag bislang bei 54,6 Prozent vom vergangenen Juni.
Extreme Marktkonzentration: Der Anteil der von Banken gehaltenen Short-Positionen am Open Interest im amerikanischen Gold-Futures-Handel ist Anfang August auf den Rekordwert von 60 Prozent gestiegen.
Banken, Goldmarkt und Goldpreis
Zwar lassen sich aus den Veränderungen der Bankenpositionen keine unmittelbaren Schlüsse auf Ursachen und Wirkungen für den Goldpreis ableiten. Banken agieren als Market Maker, handeln Gold aber auch auf eigene Rechnung.
In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten.
Mit dem Abbau ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis. Aktuell besteht im amerikanischen Bankensektor daher ein deutliches Interesse an einer Gold-Korrektur.
Nach dem Zoll-Schock vom Freitag setzt sich der Goldpreis-Rrückgang fort. Aber der Abstand zum Rekordhoch bleibt gering.
Der Goldpreis startet schwächer in die Woche. Um 9:00 Uhr lag der Spotpreis in Europa bei 3.368 USD (2.884 EUR) – ein Minus von 1 % in USD und 1,2 % in EUR. Der Abstand zum Rekordhoch vom 6. Mai 2025 beträgt 1,8 % (USD) bzw. 4,4 % (EUR). Der Zoll-Schock vom Freitag hatte die Kurse kurzfristig auseinandergetrieben. Nach einer Klarstellung der US-Regierung normalisierte sich der Markt, bleibt aber in einer Seitwärtsphase auf hohem Niveau. Die jüngsten Daten vom Gold-Futures-Handel deuten darauf hin, dass Händler am Freitag erhebliche Short-Positionen eindeckten.
Mögliche US-Gold-Zölle durchwirbelten am Freitag Goldmarkt und Goldpreis. Das Kommunikations-Chaos erschütterte auch den Handel mit Gold-Futures.
Chaos auf dem Goldmarkt
Ein unerwarteter Zollbeschluss in den USA hat den Goldmarkt zum Wochenausgang kräftig durchgerüttelt. Die US-Zollbehörde stufte 1-Kilo- und 100-Unzen-Goldbarren neu ein, was Importe potenziell zollpflichtig gemacht hätte. Die London Bullion Market Association (LBMA) sah darin einen klaren Widerspruch zu früheren Regierungsplänen und suchte sofort Klärung. Händler warnten vor Störungen im US-Terminhandel, und der Preisabstand zwischen London und New York sprang zeitweise auf über 100 US-Dollar. Doch am späten Freitagabend stellte die US-Regierung klar: Goldimporte sollen zollfrei bleiben – die Lage beruhigte sich etwas.
Am Freitag kam es am Goldmarkt zu heftigen Bewegungen. Händler stellen Short-Positionen glatt, der Goldpreis sprang an der COMEX deutlich an, fiel aber in Europa.
CoT-Daten
Die Auswirkungen dieses Verordnungschaos sind auch an den jüngsten Zahlen vom US-Terminmarkt abzulesen – insbesondere am Freitag. Zunächst einmal analysieren wir die aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“-Report) mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 5. August 2025.
Dabei stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber der Vorwoche um 4 Prozent auf 270.146 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 5 Prozent zu auf 237.050 Kontrakte.
Short-Seller stellen Gold-Positionen glatt
Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, war in der Vorwoche stark eingebrochen (Goldpreis kurz vor Rally – doch wer kauft eigentlich?).
Am vergangenen Dienstag lag er wieder ein Prozent höher bei 449.647 Kontrakten. Doch bis zum Freitag ereignete sich hier ein starker Rückgang des Open Interest um 9 Prozent auf 408.142 Kontrakte. Das war laut unserer Recherche der niedrigste Wert seit dem 16. Februar 2024. Das heißt, es wurde am Freitag eine große Anzahl von Gold-Futures-Kontrakten eingedeckt. Angesichts der Goldpreis-Aussichten bei möglichen Zöllen auf europäisches Gold haben sich vor allem Short-Seller aus ihren künftigen Lieferverpflichtungen gelöst. Dieser kleine Short-Squeeze ließ den Goldpreis in New York deutlich ansteigen, während der Kurs in Europa sank. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) sank der Open Interest um 9 Prozent.
Gold-Optionshandel
Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest gegenüber der Vorwoche um 5,5 Prozent auf 768.785 Optionen. Dabei stieg das Put/Call-Verhältnis auf 0,603. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 166 Call-Optionen kamen – nach 173 in der Vorwoche. Das heißt, der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment ist gegenüber der Vorwoche gesunken.
Goldpreis-Entwicklung
Der Blick auf den Wochenchart im US-Gold-Futures-Handel veranschaulicht das Chaos kurz vor dem Wochenende. Während der Goldpreis im Wochenverlauf unter den bekannten Schwankungen nach oben tendierte, kam der Kurssprung am Freitag nach Bekanntwerden der Zollmeldung. Innerhalb kurzer Zeit ging es um knapp 60 US-Dollar nach oben auf 3.485 US-Dollar pro Unze (meistgehandelter Kontrakt = Oktober). Nach einem unruhigen Auf und Ab fiel der Goldpreis dann am Freitagabend wieder auf das Ausbruchsniveau zurück. Schlusskurs: 3.429 US-Dollar. Das entsprach zu diesem Zeitpunkt 2.947 Euro. Damit betrug der Abstand zu den Rekordkursen im April/Mai bei nur noch 0,2 Prozent (in USD) bzw. 1,7 Prozent (in EUR).
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Oktober-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 4. August bis 8. August 2025 (Quelle: CME Group).
COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 8. August 2025. Hier nahm das Inventar gegenüber Vorwoche um 130.000 Unzen ab auf 38,58 Millionen Unzen (Vorwoche: +950.000 Unzen).
Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 380.000 Unzen auf 17,17 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern – nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 408.142 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 40.814.200 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt wieder mit hohen 94 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 88 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.
Auslieferungsanträge
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den laufenden Kontraktmonat August nun 26.615 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 83 Tonnen. Innerhalb einer Woche kamen 6.489 „Delivery Notices“ hinzu. Im Juli waren es lediglich 12.010 Anträge (37 Tonnen). Der bisherige Rekordmonat war der Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen Gold an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Goldpreis-Ausblick
Sollte sich die angekündigten Gold-Zölle tatsächlich als böses Missverständnis herausstellen, dann wird dies für kurzfristige Entspannung auf dem Goldmarkt führen. Ob das höhere oder niedrigere Kurse bedeutet, kann man nur schwer vorhersehen. Letztlich wird das zu einer Normalisierung der Lage führen. Das könnte bedeuten, dass der Goldpreis erst einmal sinkt und sich die Seitwärtsbewegung bei Gold fortsetzt – solange bis ein echter Impuls einen klaren Trend für die nächsten Wochen und Monate setzt.
Der Goldpreis in China lag vergangene Woche 34 US-Dollar über dem europäischen Spotkurs. Was bedeutet das für den Goldmarkt?
Goldpreis in China
Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Wir betrachten die Goldpreis-Entwicklung an der Shanghai Gold Exchange (SGE) und vergleichen sie mit dem europäischen Spotmarkt.
Zuletzt notierte Gold laut unserer Analyse 34 US-Dollar über dem Marktpreis in Europa (Spotkurs). In der Vorwoche hatte der Aufschlag 31 US-Dollar pro Unze betragen.
Messzeit: Do. 14:30 h Shanghai / 08:30 h MEZ Aufschlag China → Europa (Spotkurs): 34 USD/Unze (Vorwoche: 31 USD; Δ: +3 USD)
Goldpreis in China am 07.08.2025: SGE mit Aufschlag von 34 US-Dollar je Unze gegenüber dem europäischen Spotkurs.Damit wird der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange in der sechsundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Kurs gehandelt.
Markt / Kennzahl
Aktuell
Vorwoche
Δ Woche
SGE Fix (CNY/Gramm)
781,41
766,68
+1,90 %
SGE (USD/Gramm)
109,76
107,17
+2,4 %
SGE (USD/oz)
3.414
3.333
+81 USD
Spot international (USD/oz)
3.380
3.302
+2,4 %
Aufschlag SGE → Spot (USD/oz)
+34
+31
+3
Einordnung
Kurz: Je höher der Aufschlag, desto stärker ist Chinas zeitnaher Einfluss auf den internationalen Goldpreis.
Der aktuelle Aufschlag beim Goldpreis in China deutet auf eine robuste Inlandnachfrage und/oder eingeschränkte Importe hin. Hinweis: Mit hohen Aufschlägen in China steigen die internationalen Arbitragegeschäfte. Das heißt, Gold wird im Westen gekauft, um das Edelmetall zu einem höheren Preis in China zu verkaufen. Das hat in der Regel positiven Einfluss auf den internationalen Goldpreis.
Aktuell bewegt sich der Aufschlag mit 34 US-Dollar im moderaten Bereich. Dagegen lagen die Spreads in den Hochphasen 2024 und im April 2025 zeitweise bei bis zu 90 US-Dollar.
Die Methodik: SGE-Preis in CNY/Gramm zum Zeitpunkt 07.08.25 Mittagspreis; Umrechnung über 7,119 CNY/USD. Vergleich mit zeitgleichem Spotpreis in Europa (FOREX). Alle Angaben ohne Gewähr.
Gold kann man nicht essen – aber es hilft durch jede Krise. Was das Edelmetall im Ernstfall wirklich leisten kann, zeigt dieser Artikel.
Gold in der Krise
Gold gilt als Wertspeicher für den Ernstfall. Doch Kritiker werfen ein: „Man kann Gold nicht essen.“ Der Satz ist weit verbreitet – und dennoch ein Trugschluss, wenn man sich reale Krisen der Geschichte ansieht. Denn von Bargeld, Aktien oder digitalen Werten wie Bitcoin wird man in extremen Situationen auch nicht satt. Wer dagegen Gold oder Silber besitzt, hat oft bessere Chancen, sich nach einem Zusammenbruch neu zu orientieren und sogar Wohlstand wieder aufzubauen.
Gold als Krisenwährung: Gold und Silber inmitten von Überlebensausrüstung – ein Sinnbild für Wertbeständigkeit in Zeiten wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Umbrüche.
Gold und Silber inmitten von Überlebensausrüstung – ein Sinnbild für Wertbeständigkeit in Zeiten wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Umbrüche.
Gold rettet Vermögen – auch durch den totalen Zusammenbruch
In zahlreichen historischen Krisen war Gold nicht nur eine Absicherung, sondern eine existenzielle Rettungsleine:
Nach dem Zweiten Weltkrieg sicherten Goldmünzen und Schmuck die Flucht, Versorgung oder den Wiederaufbau.
Währungsreformen, wie 1948 in Deutschland, entwerteten Bargeld – Gold blieb wertvoll.
In Ländern mit Hyperinflation, wie Simbabwe oder Venezuela, konnten Menschen mit Gold noch einkaufen, als Papiergeld bedeutungslos wurde.
Goldmünzen in Flieger-Notfallausrüstung
Besonders aufschlussreich ist ein oft übersehener Fakt:
US-Piloten führten im Zweiten Weltkrieg Goldmünzen in ihren Fluchtkits mit – zur Bestechung oder als Tauschmittel in Feindesland.
US-amerikanische Kampfpiloten führten im Zweiten Weltkrieg Goldmünzen mit sich, um sich bei einem Absturz hinter feindlichen Linien freikaufen oder Lebensmittel ertauschen zu können. Diese Diese Flucht- und Überlebensausrüstungen („Escape and Evasion Kits“) enthielten häufig britische Gold-Sovereigns oder französische Goldfrancs und waren fester Bestandteil der Notfallausstattung von Navy- und Air-Force-Einheiten.
Die Praxis zeigt: Gold ist mobil, unabhängig und weltweit anerkannt – auch ohne funktionierende Institutionen.
Gold in der Krise – Was wird wirklich zum Tauschmittel?
In der unmittelbaren Überlebensphase zählen vor allem praktische Güter:
Lebensmittel, Wasser, Medikamente
Benzin, Kleidung, Hygieneartikel
In Kriegen: Zigaretten, Alkohol
Doch diese Güter sind verderblich oder endlich. Wer die erste Phase überlebt, braucht etwas von dauerhaftem Wert, das später beim Wiederaufbau hilft – etwa Gold oder Silbermünzen, die weltweit bekannt, begrenzt und wertstabil sind.
Silber: Das kleine Tauschmetall mit großer Wirkung
Silber ist gerade in Krisenszenarien eine praktischere Einheit als Gold:
Geringerer Wert je Einheit – ideal für kleinere Alltagsgeschäfte
Ebenfalls bekannt, knapp und anerkannt
Auch für Einsteiger erschwinglich
Wer sich auf Krisen vorbereiten will, fährt oft gut mit einem Mischbestand aus Gold (für große Reserven) und Silber (für potenzielle Alltagsgeschäfte).
Der Satz „Gold kann man nicht essen“ – und warum er ins Leere läuft
Kritiker behaupten: Man könne sich im Ernstfall von Gold nichts kaufen. Aber: Auch Aktien, ETFs, Bargeld oder Bitcoin helfen im Ausnahmezustand nicht weiter. Wenn keine Supermärkte offen sind, kein Strom fließt und keine Märkte funktionieren, ist kein Geldsystem verlässlich.
Gold hat sich dagegen über Jahrhunderte hinweg als überstaatliches Tauschmittel bewährt – gerade dann, wenn staatliche Systeme versagen.
Gold-Kritik Immer wieder wird kritisch hinterfragt, ob Gold in einer echten Apokalypse tatsächlich nützlich wäre – wie etwa in diesem Beitrag von Marketplace, der typische Prepper-Argumente analysiert.
Die Diskussion ist wichtig – doch sie darf nicht losgelöst von realen Krisenerfahrungen geführt werden.
Gold übersteht jede Wende – und sichert den Neustart
Krisen enden. Was bleibt, ist die Frage: Wer hat überlebt – und wer hat noch Vermögen?
Gold erfüllt in dieser zweiten Phase eine entscheidende Rolle:
Es kann schnell mobilisiert oder getauscht werden.
Es ist in jeder neuen Währungseinheit konvertierbar.
Es schafft Zugang zu Chancen, Kapital, Besitz.
Wer seinen Goldschatz durch eine Krise bringen kann, hat nach dem Chaos ganz andere Möglichkeiten, sich selbst und seine Familie zu versorgen und neu aufzubauen.
Fazit: Gold ist kein Luxus – sondern Krisenschutz mit Geschichte
Gold ersetzt keine Vorräte. Es ist kein Allheilmittel. Aber es ist ein Elementarer Bestandteil jeder umfassenden Krisenvorsorge. Es hilft nicht beim Überleben der ersten Woche – aber vielleicht beim Überleben der nächsten Jahre.
Denn: Gold kann man nicht essen – aber vielleicht das Leben neu kaufen, wenn andere alles verloren haben.
Tipp zum Weiterlesen: Gold strategisch nutzen – auch in der Krise Wer sich intensiver mit dem gezielten Einsatz von Gold in unterschiedlichen Lebensphasen und Marktsituationen befassen möchte, findet im Spezial-Report „Strategien für Goldbesitzer“ fundierte Antworten. Der Report enthält ein eigenes Kapitel zu „Gold in der Krise“ sowie praxisnahe Hinweise zu Verkaufsstrategien, Vermögensübertragung und der Frage, wie sich Gold im Alter sinnvoll nutzen lässt. Jetzt erhältlich im Goldreporter-Shop
Der US-Zoll stuft Goldbarren neu ein. Die LBMA sieht die Gold-Zölle im Widerspruch zu den Regierungsplänen und sucht jetzt Klärung. Update: US-Regierung bestätigt: „Gold ist zollfrei“
US-Zölle auf Gold sorgen für Verwirrung am Goldmarkt
Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) hat am 31. Juli 2025 eine Einstufung veröffentlicht, wonach Gold-Kilobarren und 100-Unzen-Barren unter der Warennummer 7108.13.5500 des Harmonisierten Zolltarifs (HTSUS) fallen sollen. Diese Klassifizierung könnte Importe in die USA zollpflichtig machen (Goldreporter berichtete). Nun hat sich die London Bullion Market Association (LBMA) kritisch zu dieser Angelegenheit geäußert.
Die LBMA will die Auswirkungen der neuen US-Zolleinstufung für Goldbarren mit den Behörden klären. Offensichtlich hofft man in London noch auf ein böses Missverständnis.
Abweichung von Regierungsankündigung im April
Im April 2025 habe die US-Regierung noch erklärt, dass Anlagegold von reziproken Zöllen ausgenommen werde. Die damalige Bekanntmachung im „White House Fact Sheet“ zu Executive Order 14257 habe Goldbarren unter HTSUS 7108.12.10 ausdrücklich in Anhang II als von Zöllen befreit gelistet. Die neue Zollentscheidung stehe somit im Widerspruch zu den bisherigen öffentlichen Aussagen.
LBMA sucht Klärung mit Behörden
Die LBMA betont, man stehe in engem Austausch mit Mitgliedern, Marktplattformen sowie Behörden in Großbritannien, Europa und den USA. Ziel sei es, die genaue Anwendung der neuen Einstufung zu klären und deren Vereinbarkeit mit den früheren Regierungsplänen zu prüfen.
Unterstützung für betroffene Marktteilnehmer
Die LBMA ruft Händler und andere Marktteilnehmer dazu auf, bei erwarteten oder bereits eingetretenen Problemen Kontakt aufzunehmen. Man wolle die Anliegen bündeln und gemeinsam an die zuständigen Stellen herantragen.
US-Regierung dementiert
Update, 08.08.2025, 22:30 h: Die Trump-Regierung will per Erlass klarstellen, dass Goldimporte nicht von Zöllen betroffen sind. Zuvor hatte ein Beschluss der US-Zollbehörde für 1-Kilo- und 100-Unzen-Barren heftige Marktreaktionen ausgelöst. Die Nachricht ließ den Preisabstand zwischen London und New York kurzzeitig auf über 100 US-Dollar pro Unze steigen, bevor er nach der Stellungnahme aus Washington unter 60 Dollar fiel. Händler warnten vor Störungen im US-Terminhandel. Auch Goldminenwerte wie Newmont, Agnico Eagle und der VanEck Gold Miners ETF gaben Gewinne ab. Offizielle betonten, dass Trumps zweite Amtszeit grundsätzlich ohne Zollausnahmen geplant sei.
Jetzt Gold kaufen? Der Goldpreis nähert sich dem Allzeithoch. Trotz Ferienzeit sprechen Edelmetall-Händler von einem regen Geschäft bei An- und Verkauf.
Goldpreis nahe Rekordhoch
Der Goldpreis steht weiter vor dem großen Sprung. Am Freitagmittag um 12 Uhr kostete die Goldunze am Spotmarkt 3.400 US-Dollar, was 2.920 Euro entsprach. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte unsere wöchentliche Preisanalyse im deutschen Edelmetall-Handel.
Damit stieg der Goldpreis gegenüber der Vorwoche um 3 Prozent (in USD) bzw. knapp 1 Prozent (in EUR). Währenddessen verteuerte sich Silber um rund 5 Prozent bzw. 3 Prozent auf 38,36 US-Dollar oder 32,95 Euro.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Der hohe Goldpreis lockt weiterhin Goldbesitzer in den Edelmetall-Handel um Goldmünzen zu verkaufen.
Gutes Goldgeschäft trotz Urlaubszeit
Trotz des Schwebezustands und der kurzfristig ungewissen Goldpreis-Richtung berichten Goldhändler von guten Geschäften – in Deutschland und Österreich gleichermaßen. So sprach Walter Hell-Höflinger, Inhaber von Gold & Co in Wien von einem regen Ver- und Ankaufsgeschäft – vor allem, weil sich saisonbedingt 40 Prozent der Kunden im Einzugsgebiet im Urlaub befänden. „Daheimgebliebene nutzten die Kursschwankungen, um ein Extra-Urlaubsgeld zu generieren oder ihre Reserven bei Rücksetzern nachzudecken“, so der Händler.
Ähnlich positiv äußerte sich Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24) am Freitag gegenüber Goldreporter. „Angesichts der steigenden Kurse ist von einem Sommerloch nichts zu spüren. Gekauft werden vor allem gebrauchte Goldunzen und Silberunzen mit Differenzbesteuerung. Auch kleinere Goldbarren werden gekauft. Was noch schleppend läuft, sind Goldbarren über 50 Gramm. Dafür werden die kleineren Einheiten deutlich stärker nachgefragt. Wo es fast keine Nachfrage im Moment gibt, sind kleinere Stückelungen wie 1/10 Unze, 1/4 Unze und 1/2 Unze. Das liegt sicher auch an dem geringen Angebot“, so Schwarz.
Umsatz 20 Prozent über Vorjahr
Auch die Ankaufsseite bewertet er sehr positiv. Viele Kunden nutzten die hohen Kurse, um ihre Bestände zu Geld zu machen. „Während wir im letzten Monat eine zunehmende Kaufzurückhaltung beobachten, hat sich diese nun fast vollständig abgebaut. Insgesamt gehen wir sehr positiv in den Herbst. Bisher verlief das Jahr mit rund 20 Prozent höheren Umsätzen über Vorjahr“, sagt Henry Schwarz.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen?
Wer am Freitagmittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.022 Euro – und damit 26 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei sank das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware auf 3,48 Prozent (Vorwoche: 3,56 Prozent). Dabei stiegen die Abschläge für ältere Jahrgänge auf durchschnittlich 75 Euro (Vorwoche: 70 Euro).
Währenddessen stieg das Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren in unserer Analyse geringfügig auf 1,97 Prozent. Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.576 Euro. Damit waren es 91 Euro mehr als vor einer Woche.
Silber kaufen
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 44,19 Euro. Dabei sank das Aufgeld für Silber-Maples leicht auf 34,10 Prozent. Dagegen zeigte sich bei 1-Kilogramm-Silberbarren ein weiterer Anstieg der Aufschläge auf durchschnittlich 29,07 Prozent – nach 27,55 Prozent am vergangenen Freitag. Zugleich stiegen auch die durchschnittlichen Abschläge für angekaufte Silbermünzen auf 4,20 Euro pro Unze (Vorwoche: 4,00 Euro).
Silber und Gold kaufen
Beachten Sie: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.
Tipp zum Weiterlesen: Altersvorsorge mit Gold Wer sich intensiver mit der strategischen Rolle von Gold im Vermögensaufbau beschäftigen möchte, findet im Spezial-Report „Altersvorsorge mit Gold“ fundierte Antworten. Der Report zeigt, wie Gold als langfristiger Vermögensbaustein genutzt werden kann – inklusive steuerlicher Aspekte, Produktvergleichen und Fallbeispielen.Jetzt erhältlich im Goldreporter-Shop
Die USA haben überaschend US-Zölle auf Goldbarren angekündigt. Die Goldpreis-Kluft zwischen New York und Europa steigt – Händler warnen vor Marktverwerfungen.
Gold-Zölle – überraschender Schritt aus Washington
Die US-Regierung hat überraschend Ein-Kilo- und 100-Unzen-Goldbarren mit Importzöllen belegt. Laut Bloomberg betrifft die Entscheidung vor allem Lieferungen aus der Schweiz, einem der wichtigsten Umschlagplätze für physisches Gold. Die Zollbehörde (CBP) stufte diese Formate als „halbverarbeitete“ Ware ein. Damit gelten sie nicht mehr als zollfreie Rohware – anders als bisher angenommen.
Die USA belegen Goldimporte mit Zöllen – Der New Yorker Goldpreis steigt, internationale Märkte reagieren nervös.
Goldpreis-Differenz zwischen New York und London
Die Ankündigung sorgte sofort für Turbulenzen. Gold-Futures an der COMEX in New York sprangen auf ein Rekordhoch. Am Freitagmittag wurde Gold zur Lieferung Ende August im elektronischen Handel mit 3.424 US-Dollar pro Unze gehandelt. Währenddessen kostete die Goldunze am europäischen Spotmarkt 3.387 US-Dollar.
Händler sehen die Gefahr, dass die Zölle den weltweiten Handelsfluss ins Stocken bringen.
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Gold-Zölle: Schweiz im Fokus
Die Schweiz spielt im globalen Goldhandel eine Schlüsselrolle. Dortige Raffinerien können 400-Unzen-Barren aus London zu kleineren Formaten umgießen, um sie für den US-Futuresmarkt handelbar zu machen. An der COMEX werden aber vor allem 100-Unzen-Barren (Standard-Kontrakt) sowie 1-Kilo-Goldbarren gehandelt. Doch mit den neuen Zöllen wird dieser Lieferweg teurer und weniger attraktiv.
Wie zuletzt berichtet, vergrößerten die steigenden Schweizer Goldexporte in die USA zuletzt das bilaterale Handelsdefizit. Präsidentin Karin Keller-Sutter reiste eilig nach Washington, um Druck auf das Weiße Haus auszuüben. Ein Treffen mit Donald Trump kam jedoch nicht zustande.
Ausblick: Unsicherheit bleibt hoch
Marktteilnehmer erwarten, dass die Entscheidung juristisch angefochten oder durch Lobbyarbeit revidiert wird. UBS-Strategin Joni Teves rechnet laut Bloomberg bis zu einer Klärung mit anhaltender Nervosität am Edelmetallmarkt. Unklar bleibt zudem, ob auch 400-Unzen-Barren betroffen sein könnten.
Sollten die Gold-Zölle bestehen bleiben oder gar ausgeweitet werrden, könnte sich die Preisdifferenz zwischen US- und Weltmarkt dauerhaft verfestigen und zu einem Bruch mit jahrzehntelangen Marktmechanismen führen.
Hintergrund
Schon zu Jahresbeginn hatten Händler in großem Stil Goldbarren aus Europa in die USA geholt – eben wegen der Befürchtung, die USA könnten Gold-Zölle erheben. Aus diesem Grund haben die dortigen Goldlagerbestände in den vergangenen Monaten drastisch zugenommen. Am 10. April 2025 war die Golddeckung des US-Futures-Handel auf den bisherigen Rekordwert von 98 Prozent gestiegen. Vergangene Woche war der COMEX-Goldhandel immer noch zu 88 Prozent physisch gedeckt (Goldreporter berichtete). Denn laut den Angaben der CME Group lagerten in den COMEX-Tresoren zuletzt 38,7 Millionen Unzen, was rund 1.200 Tonnen entspricht. Nun darf man gespannt sein, wie der Goldpreis in den kommenden Wochen auf die neuen Entwicklungen reagiert.
Gold profitiert am Freitagmorgen von Zinssenkungsfantasie nach schwachen US-Daten – Abstand zu den Rekorden bleibt gering.
Der Goldpreis startet mit Gewinnen in den Freitag. Um 10 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.401 US-Dollar, was 2.916 Euro entsprach. Damit lagen die Notierungen noch 0,8 Prozent (in USD) bzw. 3,3 Prozent (in EUR) unter den Rekordhochs vom 6. Mai 2025. Schwache US-Konjunkturdaten und Aussagen von US-Notenbankern stützten zuletzt die Erwartungen an eine Zinssenkung im September und damit auch den Goldpreis. Zusätzlich berichteten Insider, das Weiße Haus bereite sich darauf vor, dass Präsident Donald Trump die Vorsitzende des Council of Economic Advisers (CEA), Miran, für einen Sitz im Fed-Direktorium nominiere. Die Ernennung wäre demnach nur für eine kurze Amtszeit vorgesehen.
China hat seine Goldreserven im Juli weiter aufgestockt. Wie viel Gold hält die Zentralbank jetzt? Die aktuellen Zahlen im Überblick.
China kauft erneut Gold
Die chinesische Zentralbank hat den neunten Monat in Folge wieder Gold gekauft. Allerdings fielen die Zugänge auch im Juli relativ gering aus. Denn die offiziellen Goldreserven des Landes stiegen im vergangenen Monat lediglich um 60.000 Unzen auf 73,96 Millionen Unzen. Das geht aus dem aktuellen Bericht der State Administration of Foreign Exchange (SAFE) hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Die chinesischen Goldreserven erreichen im Juli 2025 ein neues Rekordniveau von über 2.300 Tonnen. Dagegen sind die Dollar-Reserven des Landes weiter gesunken.
Das heißt, die gesamten Bestände der People’s Bank of China (PBOC) belaufen sich nun auf umgerechnet 2.300,41 Tonnen – also 1,9 Tonnen mehr als Ende Juni.
Chinesische Goldreserven
Dabei gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Phasen, in denen die chinesische Zentralbank über Monate und Jahre hinweg keine Bestandsmeldungen ihrer Gold-Bestände bekannt gab. Aber darauf folgten oft Zeiträume, in denen regelmäßig monatliche Aufstockungen gemeldet wurden.
Denn die PBOC hatte zwischen November 2022 und April 2024 rund 316 Tonnen Gold zugekauft. Dagegen erfolgten im Zeitraum bis Oktober 2024 sechs Monate lang keine Anpassungen der Bestände. Gold der PBOC
Hier eine Übersicht über die Entwicklung der chinesischen Goldreserven innerhalb der vergangenen zwei Jahre (Quelle: SAFE):
Chinesische Goldreserven
Die Tabelle zeigt monatliche Goldzukäufe der chinesischen Zentralbank seit 2022. Datenquelle: SAFE / PBOC.
Monat
Zugang in t
Zugang in Uz
November 2022
32,03
1.030.000
Dezember 2022
30,17
970.000
Gesamt 2022
62,20
2.000.000
Januar 2023
14,93
480.000
Februar 2023
24,88
800.000
März 2023
18,04
580.000
April 2023
8,08
260.000
Mai 2023
16,86
510.000
Juni 2023
21,15
680.000
Juli 2023
23,02
740.000
August 2023
28,93
930.000
September 2023
26,13
840.000
Oktober 2023
23,02
740.000
November 2023
11,82
380.000
Dezember 2023
9,02
290.000
Gesamt 2023
225,98
7.230.000
Januar 2024
9,95
320.000
Februar 2024
12,13
390.000
März 2024
4,97
160.000
April 2024
1,87
60.000
November 2024
4,97
160.000
Dezember 2024
10,26
330.000
Gesamt 2024
44,15
1.420.000
Januar 2025
4,97
160.000
Februar 2025
4,97
160.000
März 2025
2,80
90.000
April 2025
2,17
70.000
Mai 2025
1,90
60.000
Juni 2025
2,15
70.000
Juli 2025
1,90
60.000
August 2025
1,90
60.000
September 2025
1,24
40.000
Oktober 2025
0,90
30.000
Gesamt 2025
24,88
800.000
Gesamt seit 2022
356,13
11.450.000
Währungsreserven und Gold-Anteil
Währenddessen sank der Wert der gesamten chinesischen Währungsreserven gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent oder 25 Milliarden US-Dollar auf 3.602,08 Milliarden US-Dollar.
Dabei wird der Wert der Goldreserven per Ende Juni mit 243,98 US-Dollar angegeben. Das sind 1,05 Milliarden US-Dollar mehr als im Juni und ein neuer Rekord.
Der Goldanteil an den Gesamtreserven beträgt jetzt 6,8 Prozent. Dagegen waren es vor einem Jahr noch 5 Prozent.
Dollar-Reserven gefallen
Unterdessen ist der Wert der von China gehaltenen US-Staatspapiere im vergangenen Mai um 900 Millionen US-Dollar auf 756,3 Milliarden US-Dollar gefallen. Dies geht aus dem jüngsten Report des US-Finanzministeriums hervor.
Ein Jahr zuvor waren es 12,3 Milliarden US-Dollar mehr – während China vor fünf Jahren noch US-Staatspapiere im Wert von rund 1,1 Billionen US-Dollar hielt.
Das heißt, China trennte sich in den vergangenen Jahren sukzessive von Dollar-Reserven. Die Abnahme oder Zunahme der Dollar-Reserven steht auch im Zusammenhang mit Kapitalflüssen nach oder aus China.