Friedensgespräche, neue Sanktionen und schwache US-Arbeitsmarktdaten sorgen für Unsicherheit. Der Goldpreis steigt als sicherer Hafen.
Donald Trump plant ein Treffen mit Putin und Selenskyj, um über eine Waffenruhe zu verhandeln. Doch gleichzeitig drohen neue US-Sanktionen gegen russisches Öl und Strafzölle auf Importe aus Indien. Beobachter warnen vor zu hohen Erwartungen. Der Goldpreis reagiert mit einem Anstieg auf 3.383 US-Dollar bzw. 2.905 Euro – jeweils plus 0,5 Prozent (Do. 16 Uhr). Auch schwache US-Konjunkturdaten stützen den Goldmarkt: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen auf 226.000, Folgeanträge auf fast zwei Millionen. Die Lohnstückkosten zogen weiter an. Deutschlands Handelsüberschuss schrumpfte im Juni auf 14,9 Mrd. Euro. China meldete ein Exportplus, aber ein geringeres Handelsüberschuss als erwartet.
Goldreporter-Kommentar: Trotz Gesprächsbereitschaft bleibt die geopolitische Unsicherheit hoch. Neue Sanktionen und Inflationsrisiken könnten den Goldpreis weiter treiben. Die Erwartungen an eine US-Zinssenkung im September festigen sich.
Innerhalb einer Woche stieg der Goldpreis um 2 Prozent. Dabei zogen Investoren Kapital aus dem größten Gold-ETF ab.
Silber- und Goldpreis
Eine weitere Woche bewegt sich der Goldpreis auf hohem Niveau seitwärts. Am Mittwoch schloss der Kurs im US-Futures-Handel (August-Kontrakt) mit 3.371 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.891 Euro. Damit verteuerte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 2,8 Prozent (USD) bzw. 0,8 Prozent (EUR).
Der Goldpreis legte zu – doch ETF-Investoren nehmen offenbar Gewinne mit. Die Goldbestände des SPDR Gold Shares gingen in unserer Analyse erstmals seit drei Wochen zurück.
Damit zeigt sich auch, dass der US-Dollar nach einer kurzfristigen Aufwertung wieder zwei Prozent gegenüber dem Euro verloren hat, mit zuletzt 1,166 Euro pro US-Dollar.
Währenddessen stieg der Silberpreis gegenüber der Vorwoche um 2 Prozent auf 37,89 US-Dollar pro Unze, blieb aber auf Euro-Basis unverändert bei 32,49 Euro.
Die Kursentwicklung bei den Edelmetallen bleibt volatil. Und kurzfristig orientierte Investoren nehmen offensichtlich immer wieder Gewinne mit, sobald sich der Goldpreis den Rekordständen nähert. Das legen auch aktuelle Zahlen aus dem ETF-Sektor nahe.
Größter Gold-ETF mit Bestandsrückgang
Denn der größte Gold-ETF verzeichnete innerhalb der vergangenen fünf Handelstage Mittelabflüsse. So meldet der Betreiber des SPDR Gold Shares (GLD) per 6. August 2025 Lagerbestände von 952,79 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 2,58 Tonnen. Dabei flossen aus diesem ETF netto 25 Millionen US-Dollar an Kapital ab.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, innerhalb derer physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.
Größter Silber-ETF mit Bestandsabgang
Gleichzeitig verzeichnete auch der iShares Silver Trust (SLV) Metallabgänge. Denn die Lagerbestände des weltweit größten Silber-ETFs werden aktuell mit 15.112,28 Tonnen beziffert. Damit waren es 37,62 Tonnen weniger als vor einer Woche. Dabei ergibt sich aus den Fondsberichten ein Netto-Kapitalabfluss von 148 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Seit Jahresbeginn sind die Bestände der beiden großen Edelmetall-ETFs deutlich angestiegen. Das Goldinventar des SPDR Gold Shares stieg um rund 83 Tonnen während die Silberlagermenge des iShares Silber Trust um rund 774 Tonnen zunahm.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen ein steigender Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar vorausgeht. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
Die US-Notenbank analysiert eine brisante Idee: Staaten könnten stille Goldreserven aktivieren – um neue Ausgaben zu finanzieren.
Können Goldreserven neue Haushaltsmittel freisetzen?
Die US-Notenbank hat in einem aktuellen Bericht („FEDS Notes“, 1. August 2025) untersucht, ob Staaten durch eine Neubewertung ihrer Goldreserven ihren fiskalischen Spielraum erweitern können. Denn angesichts hoher Schulden und steigender Ausgaben wird weltweit nach alternativen Finanzierungsquellen gesucht.
Die Neubewertung von Goldreserven könnte Staaten neuen Spielraum verschaffen – bleibt aber eine buchhalterische Maßnahme mit Risiken. Auch in Deutschland unternahm die Bundesregierung einmal den Versuch, mit Goldreserven den Staatshaushalt zu sanieren.
Dabei steht die Frage im Raum: Darf der Staat auf stille Bewertungsgewinne zugreifen, ohne Gold zu verkaufen oder neue Schulden zu machen? Im Fall der USA wären das rund 840 Milliarden US-Dollar – etwa drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts – wenn die offiziellen Goldreserven zum Marktpreis statt zum historischen Buchwert bilanziert würden.
Was zeigt die internationale Erfahrung?
Laut Fed-Analyse haben in den vergangenen 30 Jahren nur fünf Länder auf Bewertungsgewinne ihrer Goldreserven zurückgegriffen: Italien, Curaçao und Sint Maarten, Südafrika, Libanon und Deutschland. Dabei nutzten Zentralbanken die Gewinne zur Verlustabdeckung oder zur Stabilisierung ihrer Bilanzen. Andere Staaten setzten die Mittel zur Schuldentilgung ein.
Aber: Strukturelle Haushaltsprobleme lösten diese Schritte nie. In Libanon etwa stieg die Schuldenquote trotz zweifacher Goldverwertung weiter an.
Wie funktioniert die Neubewertung von Goldreserven?
Wenn Zentralbanken Gold zum historischen Anschaffungswert bilanzieren, können bei einer Neubewertung stille Reserven sichtbar gemacht und bilanziell aktiviert werden. Dabei bleibt das physische Gold unangetastet. Es entsteht ein reiner Buchgewinn. Deshalb erscheint die Methode politisch attraktiv – sie bringt Geld, ohne Schulden oder Steuererhöhungen.
Doch dieser Gewinn ist buchhalterisch. Ob er wirklich zur Haushaltsfinanzierung genutzt werden darf, ist in vielen Ländern umstritten – insbesondere mit Blick auf die Unabhängigkeit der Zentralbanken.
Fallbeispiele aus Europa und der Welt
Die Fed nennt in ihrem Papier eine Reihe von Beispielen der Vergangenheit, in denen dieser Buchungstrick versucht wurde.
In Italien deckte die Banca d’Italia 2002 Verluste aus einer Anleihenumstellung mithilfe von Bewertungsgewinnen.
Die Niederländischen Antillen aktivierten Goldreserven 2021/22 zur Stabilisierung rückläufiger Zinserträge.
Südafrika leitete 2024 rund 150 Milliarden Rand an die Regierung weiter – mit dem Ziel, Schuldenabbau und sinkende Zinslasten zu ermöglichen.
In Libanon flossen 2002 und 2007 große Teile der Goldgewinne direkt in die Tilgung von Staatsschulden – ohne nachhaltige Wirkung.
Deutschland plante 1997 eine Neubewertung der Bundesbank-Goldreserven, um das Haushaltsdefizit zu drücken und die Maastricht-Kriterien zu erfüllen. Der Plan scheiterte am Widerstand der Bundesbank.
Was sagt die US-Notenbank?
Die Fed warnt: Eine Neubewertung der Goldreserven kann kurzfristig fiskalische Entlastung bringen. Doch sie ersetzt keine strukturellen Reformen. Außerdem besteht das Risiko, dass dadurch die Unabhängigkeit der Zentralbank untergraben wird – wie im Fall Deutschland, wo der politische Druck letztlich zu einem Kompromiss führte.
Deshalb sei ein solcher Schritt nur in Ausnahmesituationen sinnvoll. Denn die langfristigen Auswirkungen auf Vertrauen, Geldpolitik und Marktstabilität sind schwer kalkulierbar.
Fazit
Die Idee, Bewertungsgewinne auf Goldreserven zu bewerten und fiskalisch zu nutzen, klingt verlockend – vor allem für hochverschuldete Staaten. Aber wie der Fed-Bericht zeigt, ist sie kein Allheilmittel. Ohne nachhaltige Reformen bleibt es ein einmaliger buchhalterischer Effekt – mit fragwürdiger Wirkung.
Der World Gold Council meldet steigende Goldreserven weltweit. Zahlreiche Zentralbanken kauften im Juni 2025 Gold – mit Überraschungen.
Goldreserven weltweit
Der World Gold Council (WGC) hat neue Angaben zu den weltweiten Goldreserven veröffentlicht. Die Rangliste der größten nationalen Goldhalter zeigt in den überwiegenden Fällen die offiziellen Goldbestände der jeweiligen Länder per Ende Juni 2025. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass erneut zahlreiche Zentralbanken Gold zugekauft haben – dabei gibt es auch Überraschungen.
Zentralbank-Goldkäufe: Der World Gold Council meldet im Juni 2025 Zukäufe zahlreicher Zentralbanken – mit Aserbaidschan als Spitzenreiter.
Größte Gold-Nationen
Zunächst einmal gab es unter den Top 5 keine Veränderungen. Die USA rangieren weiterhin auf Platz eins der offiziellen Rangliste mit 8.133,5 Tonnen, dahinter Deutschland mit 3.350,3 Tonnen. Italien (2.451,8 t), Frankreich (2.437 t) und Russland (2.329,6 t) folgen auf den weiteren Plätzen.
China erscheint nun mit 2.298,5 Tonnen in der WGC-Tabelle. Im Juni stiegen die chinesischen Goldreserven um 2,2 Tonnen. Insgesamt war das chinesische Kaufverhalten in diesem Jahr zurückhaltend – mit insgesamt 610.000 Unzen (19 Tonnen) im ersten Halbjahr. Denn 2024 hatte China seine Reserven in sechs Monaten um 1,42 Millionen Unzen (44 Tonnen) aufgestockt.
Polen setzt aus, auch Aserbaidschan überrascht
Überraschend ist auch, dass Polen im Juni kein weiteres Gold zukaufte. Denn davor waren innerhalb von fünf Monaten 67 Tonnen hinzugekommen.
Größter Goldkäufer war zuletzt der Staatsfonds von Aserbaidschan. Laut den WGC-Zahlen wuchs der Goldvorrat des Landes im Juni um 15,8 Tonnen auf 181,1 Tonnen. Das entspricht immerhin einer Aufstockung um knapp 10 Prozent.
Weitere Zentralbank-Goldkäufe
Weitere bedeutende Zugänge werden für Usbekistan (9 Tonnen) und Kasachstan (+7,4 Tonnen) gemeldet. Die Goldbestände der beiden ehemaligen Sowjetrepubliken schwanken immer wieder deutlich. Beide Länder sind in der Goldförderung aktiv.
Steigende Goldreserven der Türkei
In ständiger Bewegung sind auch die Goldbestände der Türkei. Mit zuletzt 634,8 Tonnen kamen innerhalb eines Monats 2,4 Tonnen hinzu. Dabei handelt es sich um die rein staatlichen Goldreserven.
Als Gesamtreserven meldete die türkische Zentralbank (TCMB) für Juni 788,6 Tonnen. Darin enthalten ist auch Gold, das von Geschäftsbanken bei der TCMB hinterlegt wurde.
Rangliste der weltweiten Goldreserven per Ende August 2025 (Quelle: World Gold Council)
Singapur stößt mehr Gold ab
Und schon im Vormonat war Singapur als Goldverkäufer aufgetreten. Die asiatische Finanzmetropole hatte 5,4 Tonnen Gold angestoßen und verkaufte im Juni noch einmal 5,6 Tonnen – mit nun 204,1 Tonnen an gemeldeten Goldreserven.
Weitere Gold-Bestandsmeldungen
Darüber hinaus gab es eine Reihe zusätzlicher staatlicher Aktivitäten auf dem Goldmarkt. Hier weitere Veränderungen gegenüber der WGC-Liste des Vormonats:
Tschechien: +1,6 Tonnen
Kirgisien: +1,2 t
Katar: +0,9 t
Ghana: +0,8 t
Philippinen: +0,8 t
Serbien: +0,5 t
Ägypten: +0,1 t
Indien: +0,4 t
Mongolei: +0,4 t
Währenddessen werden die gesamten weltweiten Goldbestände vom World Gold Council nun mit 36.344,5 Tonnen angegeben. Das sind 161,3 Tonnen mehr als in der Meldung des Vormonats.
Zu beachten ist: Einige Länder machen keine regelmäßigen Angaben zu ihrem nationalen Goldbesitz. Dazu zählen unter anderem Staaten wie Iran, Israel und Nordkorea. Grundsätzlich generiert der WGC die Zahlen aus den offiziellen Meldungen der Zentralbanken sowie aus den Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Trump plant Treffen mit Putin und Selenskyj – Friedensgespräche könnten bevorstehen. Gleichzeitig drohen neue Russland-Sanktionen.
Donald Trump will laut Medienberichten bereits nächste Woche mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj über eine Waffenruhe verhandeln. Das Weiße Haus bestätigte die Pläne. Eine Einigung über Gebietsabtretungen sei Teil der Gespräche. Gleichzeitig kündigte Trump neue Sanktionen gegen russische Ölexporte an. Auch Indien trifft es: Für Importe aus dem Land soll ein Strafzoll von 50 Prozent gelten. Beobachter warnen vor zu hohen Erwartungen an den Gipfel. Mehr dazu: Trump erhöht Druck auf Moskau und Neu-Delhi – via Bloomberg
Goldreporter-Kommentar: Ein Treffen zwischen Trump, Putin und Selenskyj wäre geopolitisch ein Paukenschlag. Doch selbst bei Annäherung dürfte der Konflikt kaum sofort enden – Unsicherheit bleibt ein Preistreiber für Gold. Die Aussicht auf neue Sanktionen gegen Russland und steigende Energiepreise könnten zudem die Inflationssorgen befeuern – ein weiteres Argument für Gold-Investoren.
Der Goldpreis bewegt sich weiter auf hohem Niveau seitwärts. Wir analysieren die charttechnische Lage am 6. August 2025.
Goldpreis stabil seitwärts
Am Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.379 US-Dollar pro Unze (August-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.918 Euro. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 1,6 Prozent (in USD) bzw. 1,4 Prozent (in EUR).
Damit setzte sich die im April gestartete volatile Seitwärtsbewegung weiter fort. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 5. August 2025.
Charttechnik
Der Goldpreis bewegt sich seit zwei Monaten in einer Bandbreite von rund 160 US-Dollar seitwärts. Dreimal seit Anfang April berührte der Goldchart das Rekordniveau um 3.430 US-Dollar. Dagegen sprang der Goldpreis nach Rücksetzern bis in den Bereich von 3.265 US-Dollar zweimal in den vergangenen sechs Wochen wieder nach oben.
Aktuell ist der Kurs 1,6 Prozent von der Bestmarke vom 6. Mai 2025 entfernt. Der wichtigste kurzfristige Widerstand liegt bei 3.400 US-Dollar. Hier erreichte Gold Anfang Mai ein markantes Zwischenhoch.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 6. August 2025.
Mit dem jüngsten Kurssprung ist der Goldchart in den Mitte Mai etablierten inneren Aufwärtstrend zurückgekehrt. Damit bleibt es dabei. Es fehlt der letzte Impuls für einen Anstieg über das Rekordhoch. Dagegen fanden sich auf der Höhe der Unterstützung von 3.265 US-Dollar zuletzt schnell wieder Käufer.
Auch die Marktstimmung bleibt im neutralen Bereich. Denn mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 55 (Vorwoche: 47) ist Gold aus 14-Tage-Sicht technisch weder „überkauft“ noch „überverkauft“. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen.
Goldpreis in Euro
Währenddessen verzeichnete der Euro-Goldpreis zuletzt eine noch deutlich höhere Volatilität. Das Juni-Tief wurde bei 2.790 Euro erreicht. Der davon ausgehende vierwöchige Aufwärtstrends führte die Gold-Notierung zurück über die 50-Tage-Linie. Nun stößt der Euro-Goldchart bei 2.920 Euro auf einen bedeutenden kurzfristigen Widerstand. Denn an dieser Barriere scheiterte der Wert bereits einmal Mitte Juli. Gleichzeitig nähert sich von oben die Kante des dreimonatigen Abwärtstrends. Mit Schlusskursen oberhalb von 2.940 Euro könnte neue Aufwärtsdynamik entstehen. Kurzfristige Unterstützung gibt es bei 2.900 Euro und im Bereich von 2.880 Euro. Auch hier sehen wir das 14-Tage-Sentiment im neutralen Bereich.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 6. August 2025.
Ausblick
Die volatile Richtungssuche bei Gold hält an. In beiden Währungen orientiert sich der Goldpreis wieder an der Oberseite. Solange die kritischen Unterstützungen (3.200 USD; 2.790 EUR) nicht unterschritten werden, kann sich die Seitwärtsbewegung noch länger fortsetzen. Nach Norden lautet Devise: Warten auf den großen Impuls.
Hinweis Goldpreis-Chartanalyse
Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
*kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.
Deutsche Industrieaufträge sinken im Juni um 1 Prozent – erwarteter Anstieg verfehlt, Flugzeug- und Autoindustrie belasten.
Die deutschen Industrieaufträge fielen im Juni 2025 um 1,0 Prozent zum Vormonat, entgegen der Prognose eines Anstiegs. Es war der zweite Rückgang in Folge. Hauptgrund war ein Einbruch um 23,1 Prozent bei Flugzeugen, Schiffen, Zügen und Militärfahrzeugen. Auch die Autoindustrie (-7,6 Prozent) und Metallerzeugnisse (-12,9 Prozent) schwächelten. Dagegen legten Bestellungen für elektrische Ausrüstungen um 23,5 Prozent zu. Inlandsaufträge stiegen, Auslandsaufträge sanken deutlich. Mehr dazu: Aktuelle Wirtschaftsdaten aus Deutschland via Destatis.
Goldreporter-Kommentar: Schwache Industrieaufträge könnten die Konjunktursorgen in Deutschland verstärken. Sollten sich die Rezessionssignale mehren, könnte dies die Erwartungen an geldpolitische Lockerungen seitens der EZB stützen – und damit dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb geben.
Gesenkte Goldsteuer in Florida: Mehr US-Bundesstaaten begünstigen das Edelmetall. Bis zu diesen Grenzen kann man dort anonym Gold kaufen.
Goldsteuer in Florida
Seit dem 1. August 2025 gilt in Florida keine Mindestkaufsumme mehr für die Umsatzsteuerbefreiung von Gold-, Silber- und Platinbarren. Zuvor mussten Edelmetallkäufe mindestens 500 US-Dollar umfassen, um steuerfrei zu sein. Diese Grenze fiel nun durch House Bill 7031, unterzeichnet von Gouverneur Ron DeSantis. Ziel ist es, auch Kleinanlegern und Händlern faire Rahmenbedingungen zu bieten.
In Florida sind Goldkäufe seit August 2025 steuerfrei – und oft auch ohne Ausweis möglich.
Kleinanleger berücksichtigt
Die alte Regelung hatte zur Folge, dass Käufer kleiner Barren oder Münzen in Florida weiterhin Sales Tax zahlen mussten, während größere Käufe steuerfrei waren. Mit der Gesetzesänderung reiht sich Florida in eine wachsende Zahl von US-Bundesstaaten ein, die Edelmetalle steuerlich bevorzugen. In Texas, Utah, Arizona oder Wyoming gilt bereits vollständige Steuerfreiheit für Anlagegold und -silber, teils ergänzt durch die Streichung von Kapitalertragsteuern. Selbst Staaten ohne eigene Umsatzsteuer – wie Alaska – profitieren indirekt, da Edelmetallkäufe dort generell nicht besteuert werden.
Gold und Steuern in den USA
So ist die Regelung in anderen US-Bundesstaaten
Texas: Keine Sales Tax auf Anlagegold und -silber, staatliches Golddepot für Bürger und Institutionen.
Utah: Anerkennung von Gold und Silber als gesetzliches Zahlungsmittel, keine Umsatzsteuer auf Edelmetallkäufe.
Arizona: Aufhebung der Kapitalertragsteuer auf physische Edelmetalle, keine Sales Tax.
Wyoming: Vollständige Umsatzsteuerbefreiung auf Edelmetalle, keine Haltefristbesteuerung.
Louisiana: Sales-Tax-Befreiung, jedoch mit Einschränkungen bei Sammler- und historischen Münzen.
Alaska: Keine bundesstaatliche Sales Tax (gilt für alle Waren, also auch für Edelmetalle).
Anonym Gold kaufen: USA vs. Deutschland
Hierzulande ist Anlagegold von der Mehrwertsteuer befreit. Außerdem fällt nach einem jahr Haltedauer keine Abgeltungssteuer an. Mehr zum Thema gibt es hier: Langfristiges Gold-Investment: Darauf kommt es an
Neben der Steuerfrage ist für viele Anleger die Möglichkeit des anonymen Edelmetallkaufs entscheidend. In welchem Umfang kann man anonym Gold kaufen? In Deutschland gilt seit 2020 eine strikte Grenze: Wer mehr als 2.000 Euro in bar in Gold oder Silber investiert, muss seine Personalien angeben (Österreich: 10.000 Euro; Schweiz: 15.000 CHF).
Aber in den USA existiert keine vergleichbare landesweite Schwelle. Auf Bundesebene müssen Edelmetallhändler Bargeschäfte erst ab 10.000 US-Dollar (oder mehreren zusammenhängenden Transaktionen, die diesen Betrag erreichen) per Formular 8300 an die Steuerbehörde IRS melden. Unterhalb dieser Grenze sind Bartransaktionen in vielen Bundesstaaten ohne Ausweis möglich – es sei denn, lokale Vorschriften verlangen strengere Prüfungen.
US-Dienstleistungssektor stagniert: ISM-Index fällt im Juli auf 50,1 Punkte – Preisrisiken und Zolleffekte belasten.
Der ISM Services PMI sank im Juli 2025 überraschend auf 50,1 Punkte nach 50,8 im Juni und signalisiert eine fast stagnierende US-Dienstleistungswirtschaft. Geschäftstätigkeit, neue Aufträge und Lagerbestände gaben nach, während der Preisindex auf den höchsten Stand seit Oktober 2022 stieg. Die Beschäftigung fiel weiter und verharrte im Schrumpfungsbereich. Auch Exporte und Importe rutschten in die Kontraktion. Befragte nannten vor allem wetterbedingte Belastungen und Zölle auf Rohstoffe als Hauptursachen der Schwäche.
Goldreporter-Kommentar: Ein schwächerer ISM-Index kann Zinssenkungserwartungen verstärken, was den Goldpreis stützen könnte. Gleichzeitig steigende Preisindizes deuten auf anhaltende Inflation, was Gold als Inflationsschutz attraktiv hält.
US-Investoren fürchten um die Glaubwürdigkeit der Inflationsdaten. Der TIPS-Markt könnte unter politischem Druck massiv leiden. Profitiert Gold?
Anleger im 2-Billionen-Dollar-Markt für US-Treasury-Inflationsanleihen (TIPS) warnen vor einem massiven Vertrauensverlust, sollte das Bureau of Labor Statistics (BLS) politisch beeinflusst werden. Das berichtet Bloomberg. Hintergrund ist die Entlassung von BLS-Chefin Erika McEntarfer durch Präsident Donald Trump, der schwache Arbeitsmarktdaten als „manipuliert“ bezeichnete. TIPS basieren auf dem Verbraucherpreisindex (CPI), den das BLS berechnet. Änderungen an der Methodik könnten die Inflationsmessung spürbar verändern – und damit Renditen und Bewertungen beeinflussen. Experten betonen, dass die Integrität dieser Daten entscheidend für den Markt ist. Während Preiswachstum und Zölle den Druck auf die Fed erhöhen, erwarten viele Investoren eine baldige Zinssenkung. 2025 verzeichnen TIPS bislang starke Kursgewinne.
Goldreporter-Kommentar: Ein Vertrauensverlust in US-Inflationsdaten könnte Anleger vom TIPS-Markt weg und verstärkt in Gold treiben – als politisch unabhängige Absicherung gegen Kaufkraftverlust. Dabei würde Gold nicht nur als Inflationsschutz, sondern auch als sicherer Hafen in Zeiten möglicher Datenmanipulation an Bedeutung gewinnen.
Der Goldpreis notiert weniger als zwei Prozent unter Rekordhoch. Die Weichen für neue Zinssenkungen in den USA sind gestellt. Basis für den Kursausbruch?
Goldpreis nahe am Rekordhoch
Am Dienstagvormittag um 10 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.372 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.921 Euro. Damit blieben die Kurse gegenüber Vortag nahezu unverändert. Von seinen Rekordhochs Anfang Mai war Gold noch 1,7 Prozent (in USD) bzw. 3,1 Prozent entfernt. Damit sehen wir eine Fortsetzung der Goldpreis-Konsolidierung auf hohem Niveau.
Seit April läuft der Goldpreis auf hohem Niveau seitwärts. Die Wichen für einen Kursausbruch sind gestellt. Denn eine US-Zinssenkung steht bevor und die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten bleiben bestehen.
US-Zinssenkung erwartet
Nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag und dem Druck der Trump-Administration auf die US-Notenbank gilt eine Zinssenkung im September nun als sicher. Denn am US-Terminmarkt wird ein entsprechender Schritt nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent gehandelt.
Sinkende Marktzinsen
In diesem Umfeld sind auch die Markzinsen deutlicher zurückgekommen. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstagvormittag mit 4,39 Prozent – nach 4,41 Prozent in der Vorwoche. Und trotz des Zinsstopps der EZB sind auch die europäischen Renditen gesunken. Deutsche 10-jährige rentierten zuletzt mit 2,62 Prozent (Vorwoche: 2,71 Prozent).
Goldpreis-Ausblick
Was in dieser Woche noch auf dem Terminkalender steht, haben wir in unserer Wochenvorschau am Montag beleuchtet. Besonderes Augenmerk liegt auf dem ISM Services Index am Dienstag, den wöchentlichen Jobdaten am Donnerstagund den wöchentlichen Jobdaten am Donnerstag – beide aus den USA. Auf dem Goldmarkt warten die Investoren auf eindeutige Signale. Auch an den Aktienmärkten stieg zuletzt die Volatilität.
Nach wie vor sorgt Trumps Zollpolitik für Unsicherheit, auch in Europa. Außerdem wird das Säbelrasseln zwischen den USA und Russland lauter. In diesem Umfeld darf man den Goldpreis als gestützt ansehen. Es gibt gute Argumente für einen möglichen Kursausbruch im Herbst: Kommt jetzt die Herbst-Rally bei Gold?
Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann gelten sie bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren als attraktiver. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gefragt sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).
Trump verhängt 39 Prozent Strafzölle auf Schweizer Importe – doch der Goldhandel Schweiz-USA verzerrt die Handelsbilanz. Die Schweiz wehrt sich.
Streitpunkt Goldhandel Schweiz-USA
Die jüngsten Strafzölle der US-Regierung auf Schweizer Importe rücken den Goldhandel in den Fokus. Präsident Donald Trump begründet die Maßnahme mit der unausgeglichenen Handelsbilanz zwischen beiden Ländern. Doch ein Großteil dieses Überschusses resultiere aus dem Reexport von Gold, sagen Experten. Goldexporte aus der Schweiz prägen die Handelsbilanz mit den USA – Trump reagiert mit Zöllen
Goldexporte aus der Schweiz prägen die Handelsbilanz mit den USA – Trump reagiert mit Zöllen
Schweizer Gold-Lieferungen
Wie aus unseren monatlichen Berichten über die Schweizer Im- und Exporte hervorgeht, sind die Eidgenossen tatsächlich der weltweit größte Umschlagplatz von Gold. Denn hier ist der Sitz einer ganzen Reihe bedeutender Goldverarbeitungs-Unternehmen. Diese bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach aufbereitetem Gold. Das heißt, sie gießen Rohgold und bestehende Goldbarren für verschiedene Märkte um.
Laut Bloomberg machte Gold im ersten Quartal 2025 über zwei Drittel des Schweizer Handelsüberschusses mit den USA aus – mehr als 36 Milliarden US-Dollar. Die Schweizerische Nationalbank plädiert daher dafür, Gold aus der Handelsstatistik herauszurechnen. Auch weil es nicht „hergestellt“, sondern lediglich „verarbeitet“ werde. Allerdings entstehen mit der Goldverarbeitung auch konkrete Produkte und eine klare Wertschöpfung. Diese macht aber freilich nur einen Bruchteil des transferierten Goldwertes aus.
Goldhandel Schweiz-USA
Wie Goldreporter berichtete, wanderten im ersten Quartal 2025 440 Tonnen Gold aus der Schweiz in die USA. US-Händler befürchteten Importzölle auf Gold, außerdem boomte das Arbitragegeschäft (siehe: Goldpreis steigt: Gold-Engpässe in London gemeldet).
Goldexporte aus der Schweiz in die USA (Januar–Juni 2025)
Monat
Menge
Wert (CHF)
Januar 2025
192 t
15,3 Mrd.
Februar 2025
147 t
12,3 Mrd.
März 2025
103 t
8,8 Mrd.
April 2025
12,7 t
1,5 Mrd.
Mai 2025
1,8 t
151 Mio.
Juni 2025
282 kg
23 Mio.
Insgesamt exportierte die Schweiz im ersten Halbjahr 2025 rund 458 Tonnen Gold im Wert von 37,8 Milliarden Franken – umgerechnet 46,8 Milliarden US-Dollar (Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung/Goldreporter; 1 CHF aktuell: 1,24 US-Dollar).
Allerdings kehrten danach auch wieder größere Mengen auf der gleichen Lieferstrecke zurück – von April bis Juni waren es 136 Tonnen.
Goldhandel Schweiz-USA – Zölle nicht für Anlagegold
Trotz der neuen US-Strafzölle auf Schweizer Importe bleibt der milliardenschwere Goldhandel von den Abgaben ausgenommen. Denn in den begleitenden Dokumenten zur neuen Zollpolitik unter Präsident Trump wurde „Bullion“ – also Gold-, Silber-, Platin- und Palladiumbarren sowie bestimmte Münzen – klar von der 10 Prozent-Basiszollrate ausgenommen. Auch im Rahmen der sogenannten „reciprocal tariffs“, die abhängig vom Handelspartner zwischen 10 und 50 Prozent betragen, wurde Rohgold weiterhin nicht belegt.
Allerdings ist die Zollbefreiung nicht für alle Edelmetallprodukte gültig: Während reines Roh- und Anlagegold zollfrei bleibt, unterliegen veredelte Produkte wie Schmuck oder kunsthandwerklich bearbeitete Goldwaren regulären oder teils deutlich erhöhten Zollsätzen – mit Abgaben zwischen 15 und bis zu 34 Prozent, je nach Ursprung und Produktkategorie.
International betrachtet sind solche Zölle rechtlich zulässig, sofern sie im Rahmen der WTO-Verpflichtungen liegen. Das GATT erlaubt Importzölle, solange sie vertraglich gebundene Grenzen nicht überschreiten; mengenmäßige Einfuhrbeschränkungen sind dagegen weitgehend untersagt.
Fazit: Ob die USA bei der Bewertung ihrer Handelsbilanz künftig differenzierter vorgehen, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Goldhandel Schweiz-USA bleibt ein Sonderfall – wirtschaftlich wie politisch.
Trump will in Kürze einen neuen Fed-Gouverneur und BLS-Datenchef benennen – erneut steht die politische Unabhängigkeit auf dem Prüfstand.
Donald Trump will bald einen neuen Gouverneur der US-Notenbank sowie einen neuen Chef des Statistikamts BLS ernennen. Vorausgegangen war die Entlassung von BLS-Leiterin Erika McEntarfer nach enttäuschenden Jobdaten. Der Schritt sorgt für Kritik: Experten sehen die Unabhängigkeit wichtiger Institutionen gefährdet. Auch bei der Fed spitzt sich der Druck auf Zinssenkungen weiter zu. Mehr dazu: Trump to Name New Fed Governor, Jobs Data Head in Coming Days – via Bloomberg
Goldreporter-Kommentar: Ein personeller Umbau an den Schaltstellen der US-Geld- und Wirtschaftspolitik könnte die Zinssenkungserwartungen weiter anheizen – mit möglichem Rückenwind für den Goldpreis.
Gold bleibt zum Wochenbeginn stabil. Diese Goldpreis-Wochenvorschau zeigt, warum US-Konjunkturdaten diese Woche entscheidend sein könnten.
Goldpreis-Wochenvorschau: US-Konjunkturdaten im Blick
Am Montagmittag notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.358 US-Dollar je Feinunze beziehungsweise 2.904 Euro. Damit bewegte sich der Kurs gegenüber dem Vortag kaum – ein Zeichen für die fortgesetzte Konsolidierung auf hohem Niveau. Nach dem Aufschwung am vergangenen Freitag, ausgelöst durch enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten und neue Zolldrohungen aus Washington, treten die Märkte zunächst in eine abwartende Haltung.
Wochenstart für Goldanleger: Was bringt die neue Handelswoche? Goldpreis ruhig am Montag – Impulse erwartet von US-Diensten, deutschen Exporten und Chinas Außenhandel im Wochenverlauf.
Rückblick: Gold profitiert von Unsicherheit
In der Vorwoche geriet die Zuversicht an den Börsen ins Wanken. Die US-Jobdaten für Juli fielen mit lediglich 73.000 neuen Stellen weit unter den Erwartungen aus. Noch schwerer wog jedoch die drastische Korrektur der Vormonate. Begleitet wurde dies von einer neuen Zolloffensive der US-Regierung, die protektionistische Töne anschlug und wichtige Handelspartner ins Visier nahm.
Diese Kombination aus wirtschaftlicher Abschwächung und geopolitischer Unsicherheit sorgte für eine kurzfristige Umschichtung in Richtung sicherer Häfen – Gold konnte davon profitieren und notierte am Freitag zeitweise nur knapp unter dem Rekordhoch.
Ausblick: Datenlage entscheidet
Ob sich daraus eine neue Aufwärtsbewegung entwickeln kann, hängt nun stark von den anstehenden Konjunkturzahlen ab. Im Fokus stehen vor allem die Dienstleistungsdaten aus den USA, neue Inflations- und Arbeitsmarktzahlen sowie Produktions- und Außenhandelsdaten aus Europa und China. Die Zahlen könnten Hinweise darauf liefern, wie schnell eine geldpolitische Wende – etwa durch Zinssenkungen – realistischer wird.
Besonderes Augenmerk liegt daher auf dem ISM Services Index am Dienstag, den wöchentlichen Jobdaten am Donnerstag und den deutschen Außenhandelszahlen am Donnerstagmorgen.
️Wichtige Termine der Woche
Auswahl – Zeiten in MESZ; alle Angaben ohne Gewähr
Tag
Uhrzeit
Land
Ereignis
Dienstag
14:30
USA
Handelsbilanz (Juni)
16:00
USA
ISM Services PMI (Juli)
16:00
USA
ISM-Komponenten: Aufträge, Preise, Jobs
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Inflationserwartungen der Verbraucher
Gold im Spannungsfeld: Zinsspekulation vs. Konsolidierung
Die kommenden Tage dürften zeigen, ob sich der Goldpreis oberhalb der Marke von 3.350 USD stabilisieren kann – oder ob der jüngste Anstieg nur eine technische Reaktion auf die Freitagsdaten war. Der Markt preist weiterhin eine hohe Wahrscheinlichkeit für Zinssenkungen durch die US-Notenbank im Herbst ein. Doch selbst kleinste Abweichungen in den Wirtschaftsdaten könnten diese Erwartungen verschieben.
Der schwächere US-Dollar der Vorwoche bleibt ein stützender Faktor für Gold, ebenso wie die weiterhin bestehenden geopolitischen Risiken. Auf der anderen Seite stehen Gewinnmitnahmen, wenn neue Impulse ausbleiben.
Fazit: Anleger sollten wachsam bleiben
Für Goldanleger bleibt das Umfeld grundsätzlich unterstützend – allerdings mit hoher Sensitivität gegenüber makroökonomischen Daten. Die bevorstehende Woche bringt zahlreiche solcher Impulse. Wer langfristig physisch investiert ist, kann entspannt bleiben. Wer auf kurzfristige Bewegungen spekuliert, sollte die Datenlage genau beobachten – insbesondere am Dienstag und Donnerstag.
Gold steht nahe dem Rekord. Kommt jetzt die Herbst-Rally? Was August und September historisch für den Goldmarkt bedeuten.
Saisonaler Rückenwind für Gold
Der Goldpreis steht nahe dem Rekordhoch – doch kommt jetzt die Herbst-Rally bei Gold? Die saisonal starke Phase beginnt traditionell im August. In vielen Jahren war der Spätsommer der Startpunkt für kräftige Kursanstiege beim Edelmetall.
Die Monate August und September zählen traditionell zu den stärkeren Goldmonaten. Häufig beginnt in dieser Zeit eine neue Aufwärtsbewegung. 2024 zog der Goldpreis im August um rund vier Prozent an, 2023 waren es sogar über fünf Prozent. Auch 2019 und 2020 markierten den Spätsommer als Startpunkt für neue Höchststände.
Goldpreis stagniert auf hohem Niveau – doch historisch beginnt oft im Herbst ein neuer Aufwärtstrend
Diese saisonale Tendenz ist kein Zufall: In Asien beginnt im Spätsommer die Hochzeitssaison, die Schmucknachfrage steigt. Gleichzeitig positionieren sich institutionelle Investoren für das Jahresende – insbesondere in volatilen Börsenphasen. Der Herbst war in der Vergangenheit oft geprägt von Marktkorrekturen, auf die Gold als Absicherungsinstrument profitierte.
Goldpreis hält sich auf hohem Niveau
Trotz leichter Rücksetzer lag der Goldpreis zuletzt nur knapp unter dem Allzeithoch. In US-Dollar notiert das Edelmetall am Freitag bei rund 3.360 Dollar pro Unze, in Euro bei knapp 2.900. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von mehr als 15 Prozent. Der Markt hat sich im Juli konsolidiert – und genau das könnte die Basis für eine neue Aufwärtswelle bilden.
Technisch bleibt das Bild stabil: Die Unterstützungszonen bei 3.280 und 3.220 US-Dollar haben bislang gehalten. Ein Anstieg über 3.370 Dollar könnte als neues Kaufsignal gewertet werden. Auch aus charttechnischer Sicht ist der Weg nach oben nicht versperrt.
Rückenwind von Zentralbanken und ETFs
Ein weiterer Faktor, der für steigende Goldpreise spricht, ist die anhaltende Nachfrage institutioneller Käufer. Die jüngsten Daten des World Gold Council zeigen: Zentralbanken kaufen weiter auf hohem Niveau. Länder wie China, Indien oder Polen stocken ihre Goldreserven auf – und setzen damit ein geopolitisches Signal.
Auch die ETF-Bestände steigen wieder. Der SPDR Gold Shares (GLD), der weltweit größte Gold-ETF, verzeichnete zuletzt Zuflüsse von mehreren Tonnen. Selbst der iShares Silber Trust meldete neue Kapitalbewegungen – ein Zeichen dafür, dass Anleger wieder auf Edelmetalle setzen.
Zinswende im Blick
Ein Schlüsselfaktor bleibt die Zinsentwicklung. Die US-Notenbank hat auf ihrer letzten Sitzung die Leitzinsen unverändert gelassen. Gleichzeitig mehren sich Anzeichen, dass die Inflation vorläufig moderat bleibt und sich die US-Konjunkturdaten eintrüben. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnten Zinssenkungserwartungen wieder in den Fokus rücken – was Gold tendenziell stützt.
Auch geopolitisch bleibt die Lage angespannt: Handelskonflikte, die US-Wahl und neue Zölle sorgen für Unsicherheit. Auch die Kriegsrhetorik zwischen den USA und Russland erhielt zuletzt eine neue Qualität. In solchen Phasen neigen Anleger dazu, sichere Häfen zu suchen.
Fazit: Die Basis für eine Gold-Rally ist gelegt
Zwar ist der Ausbruch noch nicht erfolgt, doch die Basis für eine Herbst-Rally bei Gold ist gelegt. Saisonalität, technische Stabilität und Nachfrageimpulse aus dem institutionellen Bereich sprechen für weiter steigende Kurse. Ob der Goldpreis in den kommenden Wochen tatsächlich neue Höchststände erreicht, bleibt offen – aber das Momentum ist da.
Anleger sollten die Lage genau beobachten. Der August könnte zum Wendepunkt werden – und der Startschuss für die nächste Goldpreis-Rally sein. Was jetzt die Profis tun, zeigen die aktuellen CoT-Daten vom US-Terminmarkt.
Ein langfristiges Gold-Investment schützt Vermögen auch in unsicheren Zeiten. Wie viel sinnvoll ist und welche Strategie sich bewährt, zeigen wir im Überblick.
Warum Gold langfristig relevant ist
Gold ist kein Schuldversprechen, sondern ein realer Sachwert – unabhängig von Banken, Staaten oder Emittenten. Es lässt sich nicht beliebig vermehren, ist weltweit anerkannt und in Krisenzeiten besonders gefragt. Über Jahrhunderte hinweg hat Gold seine Kaufkraft bewahrt – selbst in Kriegen, Hyperinflationen oder Währungsumstellungen.
Wer Gold langfristig hält, setzt auf Kaufkrafterhalt und Krisenresistenz
Auch ohne apokalyptisches Szenario bleibt Gold ein verlässlicher Wertspeicher. In einem System aus Schulden, Papiergeld und expansiver Geldpolitik dient es als Versicherung gegen die schleichende Entwertung von Kaufkraft. Wer langfristig denkt, investiert nicht wegen kurzfristiger Kursziele – sondern aus Überzeugung in Stabilität und Substanz.
Gold versus andere Anlageklassen
Aktien bieten Rendite. Immobilien bringen Miete. Anleihen zahlen Zinsen. Gold zahlt nichts – und liefert trotzdem seinen Beitrag im Portfolio. Denn es korreliert kaum mit anderen Anlageklassen. Besonders in Phasen von Stress, Inflation oder geopolitischer Unsicherheit steigt sein Wert oft dann, wenn andere Werte fallen.
Langfristige Vergleichsstudien zeigen: Über Jahrzehnte hat Gold mit inflationsbereinigten Realrenditen von rund 5 Prozent pro Jahr überzeugt. Das ist beachtenswert, und stabil. Gerade in Kombination mit Aktien oder Immobilien erhöht Gold die Risikostreuung – ohne großen Renditeverzicht.
Strategien für das Gold-Investment
Wer langfristig investieren will, sollte auch langfristig denken. Der richtige Einstiegszeitpunkt ist zweitrangig – entscheidend ist, dass überhaupt eine Position aufgebaut wird. Ideal sind 5 bis 10 Prozent des Gesamtvermögens als Gold-Anteil im Portfolio.
Physisches Gold – in Form von Barren oder Münzen – bleibt dabei die erste Wahl. Es ist unabhängig von Banken, besitzt kein Emittentenrisiko und lässt sich direkt besitzen. Wer flexibel bleiben will, kann auf physisch hinterlegte ETFs oder Goldsparpläne zurückgreifen. Wichtig: Papiergold und Derivate eignen sich nicht für die langfristige Absicherung.
Steuerliche Vorteile in Deutschland
Ein großer Vorteil physischer Goldanlagen: Wer mindestens ein Jahr hält, kann steuerfrei verkaufen. Anders als bei Aktien oder Fonds fällt keine Abgeltungsteuer an – auch nicht auf Kursgewinne.
Diese Steuerfreiheit macht Gold besonders attraktiv für langfristige Investoren. Gerade im Vergleich zu zinstragenden Anlagen mit versteckter Steuerbelastung ist Gold hier im Vorteil. Das Gleiche gilt für die Mehrwertsteuer: Anlagegold ist in der EU von der Umsatzsteuer befreit.
Risiken und Irrtümer
Natürlich ist Gold kein Allheilmittel. Wer kurzfristige Gewinne erwartet, kann enttäuscht werden – der Preis schwankt mitunter stark. Und wer alles in Gold steckt, verpasst die Chancen anderer Anlageklassen.
Gold zahlt keine Zinsen oder Dividenden, muss es auch nicht. Schließlich sind Zinsen nichts anderes als eine Entschädigung für einen Verzicht auf Liquidität und eine Risikoprämie. Die Liquidität ist bei dem Edelmetall mit seiner leichten Umtauschbarkeit jederzeit vorhanden. Außerdem ist das langfristige Risiko aufgrund seiner Wertbeständigkeit sehr überschaubar.
Auch deshalb halten Zentralbanken in großem Stil Gold als Reserve. In Zeiten hoher Realzinsen kann kann der Goldpreis aber unter dem Zinsnachteil leiden.
Natürlich ist der Handel mit physischem Gold weniger flexibel als etwa mit Aktien, die man auf quasi auf Knopfdruck kauft und verkauft. Dennoch: Ein Totalverlust ist bei physischem Gold praktisch ausgeschlossen.
Fazit: Wer langfristig denkt, investiert in Gold
Ein langfristiges Gold-Investment ist keine Spekulation, sondern ein stabiler Vermögensanker. Es sichert Kaufkraft, schützt vor Systemrisiken und bietet steuerliche Vorteile. Wer es langfristig in sein Portfolio integriert, profitiert nicht von kurzfristigen Trends – sondern von der Konstanz eines echten Wertes.
Deshalb gehört Gold in jedes langfristig aufgestellte Vermögen – nicht als Renditetreiber, sondern als Sicherheitsnetz.
Wer über ein langfristiges Gold-Investment nachdenkt, findet im Spezial-Report „Altersvorsorge mit Gold“ viele weitere wertvolle Tipps der Goldreporter-Redaktion.
Tipp zum Weiterlesen: Altersvorsorge mit Gold Wer sich intensiver mit der strategischen Rolle von Gold im Vermögensaufbau beschäftigen möchte, findet im Spezial-Report „Altersvorsorge mit Gold“ fundierte Antworten. Der Report zeigt, wie Gold als langfristiger Vermögensbaustein genutzt werden kann – inklusive steuerlicher Aspekte, Produktvergleichen und Fallbeispielen.Jetzt erhältlich im Goldreporter-Shop
Schwache US-Daten und neue Zölle schocken die Märkte – Gold kurz vor dem Ausbruch? CoT-Daten zeigen überraschende Wende.
Turbulente Kursentwicklung – Gold, Aktien
Nach einer erneut volatilen Woche stieg der Goldpreis am Freitag deutlich. Der DAX sackte um über zwei Prozent ab, während Gold am Spotmarkt um 2 Prozent auf 3.362 US-Dollar (2.902 Euro) zulegte.
Schwache Jobzahlen in den USA und drastische Korrekturen der Vormonate verstärkten Zinssenkungserwartungen. Gleichzeitig schockte Trump mit neuen Importzöllen auf Produkte aus rund 40 Ländern. Die Märkte reagierten mit Risikoaversion – und Gold profitierte als sicherer Hafen. Einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse der vergangenen Woche erhalten Sie in diesem Artikel: Goldpreis am Freitag: US-Daten schocken Märkte – Gold +1,8 %
Mit 3.388 US-Dollar pro Unze notierte der Goldpreis im US-Futures-Handel am Freitag nur noch 1,3 Prozent unter dem Rekordhoch vom April.
Was sagt der Terminmarkt über Gold?
An dieser Stelle betrachten wir die jüngsten Entwicklungen im Goldhandel am US-Terminmarkt – mit den aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 29. Juli 2025. Das war der Verfallstag der Juli-Kontrakte.
Dabei sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber der Vorwoche um hohe 8 Prozent auf 259.079 Kontrakte. Vergangene Woche war hier der höchste Wert seit dem 18. März 2025 erreicht worden. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ sogar um 11 Prozent ab auf 223.596 Kontrakte.
Futures-Handel bricht ein – warum?
Auch der Open Interest ging bis zum Dienstag stark zurück. Denn gegenüber der Vorwoche verringerte sich die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX um 9 Prozent auf 445.259 Kontrakte. Hier kam es also im Umfeld der Verfallstermine zu einer vermehrten Auflösung von Futures-Kontrakten.
Daran änderte auf Goldpreis-Anstieg am Freitag nicht viel, denn bis zum Wochenschluss fiel der Open Interest zusätzlich um 0,9 Prozent auf 441.731 Kontrakte.
Damit ergab sich im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ein Rückgang um 5 Prozent.
Trader setzen auf steigende Kurse
Im Handel mit Gold-Optionen brach der Open Interest gegenüber der Vorwoche deutlich ein um 19 Prozent auf 728.602 Optionen. Der starke Rückgang ist typisch ist nach einem Optionsverfall.
Dabei sank das Put/Call-Verhältnis deutlich 0,579. Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 173 Call-Optionen kamen – nach 149 in der Vorwoche. Damit nahm der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment gegenüber der Vorwoche stark zu.
Goldpreis-Entwicklung
Der unten gezeigte Wochenchart verdeutlicht die erneut hohe Volatilität beim Goldpreis. Während das Edelmetall praktisch auf Wochenhoch ins Wochenende ging (3.388,80 US-Dollar; Oktober-Kontrakt), ereignete sich am Mittwoch das Wochentief bei 3.294 US-Dollar. Das heißt, die Handelspanne betrug fast 100 US-Dollar.
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Oktober-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 28. Juli bis 1. August 2025 (Quelle: CME Group).
Gegenüber der Vorwoche verteuerte sich Gold um 1,5 Prozent – auf Eurobasis um sogar um 2,9 Prozent auf 2.923 Euro.
COMEX-Goldlager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 31. Juli 2025. Hier stieg das Inventar gegenüber Vorwoche um weitere 950.000 Unzen an auf 38,71 Millionen Unzen (Vorwoche: +570.000 Unzen).
Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 350.000 Unzen zu auf 17,55 Millionen Unzen. Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern – nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Physische Deckung des COMEX-Goldhandels
Bei einem Open Interest von 441.731 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 44.173.100 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt wieder mit hohen 88 Prozent durch Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 81 Prozent). Der Rekordstand betrug am 10. April 2025 ganze 98 Prozent. Damals hatten Händler Zölle auf Goldimporte befürchtet und tonnenweise Gold in die USA eingeführt.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Diesen Anteil kann man ebenfalls einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.
Auslieferungsanträge
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den ausgelaufenen Kontraktmonat Juli nun 12.010 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 37 Tonnen.
Für den neuen Kontraktmonat August liegen nun bereits 20.126 „Delivery Notices (62 Tonnen). Der bisherige Rekordmonat war der Januar 2025 mit insgesamt 238 Tonnen Gold an abgerufenem Gold (76.567 Anträge).
Höhere Goldpreis-Aufschläge in China
Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 766,68 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 107,17 US-Dollar je Gramm bzw. 3.333 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.302 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der sechsundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei stieg der Abstand laut unseren Berechnungen wieder auf 31 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 7 US-Dollar).
Gold vor dem Ausbruch? Das spricht dafür
Was verraten die jüngsten Terminmarktdaten über die kurzfristigen Goldpreis-Aussichten? Auch der starke Goldpreis-Anstieg am Freitag war von Gewinnmitnahmen geprägt. Denn es wurden selbst im Kursaufschwung weiter Futures-Positionen abgebaut. Marktstärke sieht anders aus. Vor diesem Hintergund wäre eine Gegenbewegung bei Gold am Montag plausibel.
Allerdings könnten die anhaltenden wirtschafts- und geopolitischen Spannungen den Konsolidierungsdruck an den Aktienmärkten verstärken und die Nachfrage nach risikoärmeren Vermögenswerten fördern. Davon könnte Gold kurzfristig profitieren und vielleicht auch technisch den entscheidenden Schritt vollziehen, um aus der langen Seitwärtsbewegung nach oben auszubrechen.
Die Aktienmärkte rutschen ab, der Goldpreis zieht an: Schwache US-Jobdaten und Trumps neue Zölle sorgen für Unruhe. Was das für Anleger bedeutet.
Aktien unter Druck, Gold gefragt
Am heutigen Freitag rutschte der DAX-Future um mehr als zwei Prozent ab. Gleichzeitig kletterte der Goldpreis deutlich. Um 18 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.349 US-Dollar (+1,8 %) bzw. 2.897 Euro (+0,5 %).
Die Bewegungen an den Märkten wurden maßgeblich durch zwei Entwicklungen begleitet: schwache US-Arbeitsmarktdaten und eine überraschende Zoll-Eskalation durch Donald Trump. Die Flucht in sichere Häfen wie Gold setzte ein – und markierte möglicherweise den Beginn einer neuen Goldpreis-Rally.
Freitagsbericht von Goldreporter: Was den Goldpreis diese Woche bewegt hat
Dramatisch schlechte US-Arbeitsmarktdaten
Die Entwicklungen im Detail: Die am Freitag veröffentlichten US-Jobdaten offenbarten eine drastische Eintrübung des Beschäftigungsmarktes. Im Juli wurden lediglich 73.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, während Experten mit 110.000 gerechnet hatten.
Noch gravierender fiel die Korrektur der Vormonate aus: Die Juni-Zahl wurde von 147.000 auf nur 14.000 nach unten revidiert. Auch der Mai wurde um 125.000 Stellen nach unten angepasst. Zusammengenommen ist das Beschäftigungsplus der beiden Vormonate um 258.000 Jobs geringer als bisher gedacht – ein herber Rückschlag für Konjunktur-Optimisten.
Diese Zahlen dürften die Debatte über eine mögliche Zinssenkung in den USA neu entfachen. Denn ein schwächelnder Arbeitsmarkt erhöht den Druck auf die US-Notenbank, geldpolitisch gegenzusteuern. Zugleich stellt sich die Frage, ob die Fed angesichts weiterhin erhöhter Inflation und robuster Konsumnachfrage überhaupt über genügend Spielraum verfügt.
Neue Trump-Zölle schockieren die Märkte
Für zusätzliche Unsicherheit sorgte die Ankündigung einer neuen Zolloffensive durch Donald Trump. Der US-Präsident belegte Produkte aus rund 40 Ländern mit zusätzlichen Einfuhrabgaben: Zölle auf Rekordhoch: Trump schockt Handelspartner weltweit
Die durchschnittliche US-Zollrate steigt damit auf 15,2 Prozent – das höchste Niveau seit dem Zweiten Weltkrieg. Diese Maßnahme droht den Welthandel erneut zu belasten. Unternehmen weltweit müssen sich auf steigende Preise, unterbrochene Lieferketten und eine Verschärfung geopolitischer Spannungen einstellen.
Impulse für den Goldpreis
Die Kombination aus konjunktureller Abschwächung und handelspolitischer Eskalation verleiht dem Goldmarkt spürbare Impulse. Anleger schichten um – weg von Aktien, hin zu stabilen Sachwerten. In diesem Umfeld zeigte sich Gold einmal mehr als Stabilitätsanker.
Der Preis für eine Feinunze kletterte am Freitag wieder über 3.300 US-Dollar und näherte sich der Marke von 2.900 Euro. Rückblickend war der Juli trotz gefühlter Sommerpause ein positiver Monat für Goldanleger – vor allem in Europa, mit einem Kursplus von 3 Prozent.
Diese Entwicklung ist vor allem auf die jüngste Schwäche des US-Dollars zurückzuführen, der nach seinem starken Lauf im ersten Halbjahr wieder deutlich nachgab. Dagegen wertete der US-Dollar nach den Ereignissen am Freitag kurzfristig wieder um 1 Prozent ab. Zuletzt lag der Wechselkurs bei 1,156 US-Dollar pro Euro.
Geldpolitik in der Eurozone
Neben den internationalen Entwicklungen bleibt auch die Lage in der Eurozone relevant für den Goldmarkt. In Deutschland stagnierte die Inflationsrate im Juli bei 2,0 Prozent – exakt im Zielkorridor der EZB.
Allerdings bleibt die Kerninflation, bereinigt um Energie und Nahrungsmittel, mit 2,7 Prozent deutlich erhöht. Besonders Dienstleistungen trieben die Teuerung an. Energiepreise hingegen sanken erneut um 3,4 Prozent.
Diese gemischten Signale machen es der Europäischen Zentralbank nicht leicht, über eine Lockerung der Geldpolitik zu entscheiden. Solange die Kerninflation hartnäckig bleibt, dürfte ein Kurswechsel unwahrscheinlich sein – mit direkten Auswirkungen auf den Euro und indirekten auf den Euro-Goldpreis.
Auch in den USA bleibt die Zinspolitik ein Balanceakt. Neue Wirtschaftsdaten vom Donnerstag zeichnen ein gemischtes Bild. Die Kerninflation (Core PCE) stieg im Juni um 0,3 Prozent zum Vormonat und um 2,8 Prozent zum Vorjahr – etwas über den Erwartungen.
Markterwartungen – Goldpreis-Ausblick
Zinssenkungen erscheinen aus konjunktureller Sicht zunehmend geboten, doch die Inflationsrisiken bleiben virulent. Genau in diesem Spannungsfeld gewinnt Gold zunehmend an Bedeutung: als Absicherung gegen Währungsschwäche, politische Risiken und geldpolitisches Zögern.
Insgesamt zeigt sich: Gold behauptet sich in einem zunehmend unsicheren Umfeld als verlässlicher Stabilitätsanker. Wer das Edelmetall hält, dürfte in den kommenden Wochen von anhaltender Unsicherheit, geopolitischen Spannungen und geldpolitischen Umschwüngen profitieren.
Jetzt Gold kaufen? Der Euro-Goldpreis hat sich von der Dollar-Notierung abgekoppelt. Wir analysieren die aktuellen Preise im Edelmetall-Handel.
Silber- und Goldpreis
Der Goldpreis verfolgt weiterhin eine volatile Seitwärtsbewegung, die das Edelmetall Anfang April eingeschlagen hat. Aber kurzfristig kamen Impulse von der US-Wirtschaft. Denn die jüngsten Arbeitsmarktdaten fielen schwach aus: US-Arbeitsmarkt enttäuscht: Massive Korrekturen und schwaches Stellenplus
Und dieser Umstand stützt Erwartungen an eine baldige Zinssenkung, etwa im Zuge der nächsten Fed-Sitzung im September.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Mit der kurzfristigen Aufwertung des US-Dollars sind die Kosten für Goldmünzen und Goldbarren gegenüber der Vorwoche gestiegen, während der Goldpreis in US-Dollar schwächer notierte.
Am Freitag um 14:00 Uhr notierte der Goldpreis auf dem europäischen Spotmarkt mit 3.298 US-Dollar pro Unze, was 2.893 Euro entsprach. Damit verbilligte sich Gold in US-Dollar zwar gegenüber der Vorwoche um 1,3 Prozent. Allerdings sorgte ein kurzfristig erstarkter US-Dollar für einen Euro-Goldpreis-Anstieg um 1,5 Prozent.
Währenddessen gab der Silberpreis im Vorwochenvergleich um 6 Prozent bzw. 3,3 Prozent nach auf 36,43 US-Dollar bzw. 31,92 Euro pro Unze. Das war der Zeitpunkt unserer wöchentlichen Preisanalyse aus dem deutschen Edelmetall-Handel. Wir analysieren im Folgenden wie gewohnt die Daten sechs deutscher Edelmetall-Anbieter.
Gold kaufen oder verkaufen?
Wer am Freitagmittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 2.996 Euro – und damit 44 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei blieb das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware konstant bei 3,56 Prozent. Dagegen stiegen die Abschläge für ältere Jahrgänge auf durchschnittlich 70 Euro (Vorwoche: 65 Euro).
Währenddessen stieg das Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren in unserer Analyse geringfügig auf 1,96 Prozent. Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.485 Euro. Damit waren es 140 Euro mehr als vor einer Woche.
Silber kaufen
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 42,96 Euro. Dabei stieg das Aufgeld für Silber-Maples leicht auf 34,57 Prozent. Dagegen zeigte sich bei 1-Kilogramm-Silberbarren ein deutlicher Anstieg der Aufschläge auf durchschnittlich 27,55 Prozent – nach 25,30 Prozent am vergangenen Freitag. Zugleich sanken auch die durchschnittlichen Abschläge für angekaufte Silbermünzen auf rund 4 Euro pro Unze (Vorwoche: 4,50 Euro).
Silber und Gold kaufen
Beachten Sie: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.
US-Jobwachstum bricht ein: Neue Zahlen zeigen starke Revisionen der Vormonate und deutlich enttäuschende Juli-Daten.
Die US-Wirtschaft hat im Juli 2025 nur 73.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen – deutlich weniger als erwartet (Prognose: 110.000). Zugleich wurden die Zahlen für Juni massiv von 147.000 auf nur 14.000 korrigiert. Auch der Mai wurde um 125.000 nach unten revidiert. Damit liegt das Beschäftigungsplus der beiden Vormonate zusammen 258.000 Jobs unter der bisherigen Schätzung. Beschäftigungszuwächse gab es nur im Gesundheitswesen und in der sozialen Betreuung. Mehr dazu: US-Stellenwachstum deutlich schwächer als gedacht – via Bureau of Labor Statistics
Goldreporter-Kommentar: Die schwachen Arbeitsmarktdaten könnten den Druck auf die US-Notenbank erhöhen, früher als erwartet über Zinssenkungen nachzudenken. Das wiederum könnte dem Goldpreis neue Impulse geben.