In den vergangenen sieben Tagen haben Investoren große Mengen Silber vom amerikanischen Silber-ETF iShares Silver Trust abgezogen. Rohstoff-Analyst Ted Butler glaubt, dass mit diesen physischen Beständen Nachfragelöcher an anderer Stelle gestopft wurden.
9.302 Tonnen Silber, diesen Lagerbestand meldete der weltweit größte Silber-ETF iShares Silver Trust (SLV) am Freitag. Innerhalb der vergangenen sieben Tage sind damit 174,33 Tonnen oder 5,6 Millionen Unzen Silber von Investoren abgezogen worden.
Als neutraler Beobachter würde man dies als deutlichen Rückgang der Investment-Nachfrage bei Silber interpretieren. Nicht so der bekannte amerikanische Rohstoff-Analyst Ted Butler.
„Hierbei handelt es sich nicht um eine typische Liquidierung. Keiner verkauft derzeit Silber in solchen Mengen. Dieses Silber ist abgeflossen, weil die Besitzer eine Umverteilung vornehmen“, so Butler in einem Interview mit KingWorldNews.
Zu diesen Parteien gehörten seiner Meinung nach unter anderem Händler an der Warenterminbörse COMEX, die das Silber benötigten, um Lieferverträge physisch zu bedienen. Weiteres Silber sei vermutlich an andere ETFs übertragen worden. Butler denkt an den Silber-Fonds der Schweizer Kantonalbank.
Goldreporter berichtet regelmäßig über das enorme Ausmaß von Vorwärtsverkäufen im Edelmetallmarkt durch große kommerzielle Händler. Solange Lieferverpflichtungen (Futures/Optionen) mit dem Abschluss neuer Verträge vermieden werden können, macht sich dieser Umstand kaum im Preis des Edelmetalls bemerkbar. Wenn die Käufer jedoch zunehmend auf physische Auslieferung bestehen, dann kann das Angebot sehr schnell zur Neige gehen.
Ted Butler wertet die Mittelabflüsse bei SLV deshalb als bullisches Zeichen für den Silbermarkt. Der Rohstoff-Experte weist seit geraumer Zeit auf eine erhebliche Knappheit bei physischem Silber hin und erwartet eine Preisexplosion, sobald der Run auf die letzten verfügbaren Gold- und Silber-Bestände einsetzt.