Diskussionen über die mögliche Verwendung europäischer Goldreserven zur Hinterlegung eines Europäischen Währungsfonds machen die Runde. Doch die Bundesbank winkt bezüglich einer Freigabe deutschen Goldes schon einmal ab.
Das Nachrichtenmagazin Focus berichtete am vergangenen Samstag, das Finanzministerium (BMF) habe den Vorschlag gemacht, alle Euro-Länder sollten ihre Goldreserven „buchhalterisch“ in einen Stabilitätsfonds einbringen. Das BMF wollte die Sache allerdings weder bestätigen noch dementieren.
Aber die Deutsche Bundesbank meldete sich daraufhin zu Wort.
„Sollten sich die Pläne bestätigen, würden sie auf den entschiedenen Widerstand der Bundesbank stoßen“, sagte eine Bundesbank-Sprecherin am Wochenende gegenüber der Presse.
Fakt ist, über die Verwendung der deutschen Goldreserven hat der Vorstand der Deutschen Bundesbank alleinige Entscheidungsgewalt. Weder die Bundesregierung noch die EZB hat darauf Zugriff. Die Goldreserven gelten als Volkseigentum, da sie aus Exportüberschüssen finanziert wurden, die deutsche Unternehmen erwirtschaftet haben.
Es ist wie im privaten Bereich: Gold ist Geld, wenn keine andere Währung mehr im Handel angenommen wird, Gold ist auch auf Notenbankebene ein immer akzeptiertes Tauschmittel.
Interessant in diesem Zusammenhang: Die Bedeutung des Goldes als wichtige Währungsreserve wurden in den vergangenen Jahren immer heruntergespielt.
Mit der Aufhebung des Gold-Devisen-Standard, Anfang der 70er-Jahre, zielte man auf eine komplette Demonetarisierung des Goldes ab.
Die bedeutenden Zentralbank-Käufe des vergangenen Jahres (u.a. Indien, China, Russland) haben bereits deutlich gemacht, dass Gold alles andere als ein „barbarisches Relikt“ darstellt, wie es der Ökonom John Maynard Keynes einmal bezeichnete.
In Krisen wie der jetztigen, muss auch der letzte Währungshüter eingestehen: Banken, Währungen, selbst Staaten können pleite gehen. Gold dagegen, ist immer etwas wert.