AngloGold Ashanti führt eine Kapitalerhöhung durch, um in Erwartung steigender Goldpreise alle Hedging-Positionen zu schließen.
Der größte afrikanische Goldproduzent AngloGold Ashanti will sich rund 1,3 Milliarden Dollar am Kapitalmarkt beschaffen. Mit einem Teil des Geldes sollen alle Gold-Vorwärtsverkäufe glattgestellt werden. Dazu muss das Unternehmen Gold am Markt kaufen.
Der Grund: AngloGold rechnet mit einem weiter steigenden Goldpreis und will nun voll von dieser Marktentwicklung profitieren. Laut Unternehmensangaben basieren die eigenen Verkaufsverträge im Rahmen des Hedging im Durchschnitt weniger als 450 Dollar pro Unze. Künftig soll jede geförderte Goldunze den aktuellen Marktpreis erzielen.
Das so genannte Hedging – also Vorwärtsverkäufe, um sich gegen einen fallenden Goldpreis abzusichern – gehörte seit den Achtzigerjahre zur üblichen Praxis in der Bergbauindustrie. Barrick Gold, der weltweit größte Goldproduzent, investierte im vergangenen Jahr 5 Milliarden Dollar, um sich von Hedging-Positionen zu trennen (Fachbegriff: De-Hedging).
Gold zur sofortigen Lieferung notierte am vergangenen Dienstag im Tagesverlauf auf dem Allzeithoch von 1.274,95 Dollar. Der Goldpreis hat seit Jahresanfang 15 Prozent zugelegt.