Im ersten Quartal 2010 wurden im deutschen Einzelhandel 17,6 Tonnen Gold in Form von Barren und Münzen abgesetzt. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal bedeutet dies einen deutlichen Nachfrage-Rückgang. Die Zahlen für die nachfolgende Periode dürften allerdings gewaltig darüber liegen.
13 Tonnen Gold im Wert von 628 Millionen US-Dollar (ca. 511 Mio. Euro) wurden im ersten Quartal 2010 im deutschen Einzelhandel zu Investmentzwecken (Barren, Münzen) abgesetzt. Diese Zahlen hat der World Gold Council (WGC) im Rahmen seines aktuellen Marktberichts bekannt gegeben.
Im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2009 sind die Goldverkäufe damit um 64 Prozent (wertmäßig) beziehungsweise 70 Prozent (gewichtsmäßig) stark zurückgegangen. Mit einem Investment-Retail-Absatz von 59 Tonnen war das erste Quartal 2009, in den turbulenten Monaten nach Beginn der Finanzkrise in Europa, allerdings ein außerordentlich umsatzstarker Zeitraum.
Gegenüber dem Vorquartal (Q4 2009) lag der Retail-Umsatz in Deutschland per Ende März 2010 um 7,4 Tonnen oder 29,6 Prozent niedriger.
Interessant dürften die deutschen Absatzzahlen ab April dieses Jahres sein. Nach der Zuspitzung der Euro-Krise meldete der Edelmetallhandel Goldumsätze, wie nach der Lehman-Pleite im Herbst 2008. Es ist anzunehmen, dass der Quartalsumsatz sich entsprechend den damaligen Werten annähert. Im vierten Quartal 2008 setzte der deutsche Einzelhandel laut WGC die Rekordmenge von 71 Tonnen Gold ab, so viel wie in keinem anderen Land der Erde.
Eine Übersicht über die physische Gold-Investmentnachfrage in ausgewählten Ländern (Q1 2010) und die Veränderung zum Vorquartal erhalten Sie in der folgenden Tabelle.