Sonntag,08.Dezember 2024
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Deutscher Goldmarkt: So stark ist er eingebrochen!

Im vergangene Jahr wurde hierzulande Anlage-Gold im Wert von nur 2,7 Milliarden Euro nachfragt. Dagegen waren es im Rekordjahr 2022 mehr als 10 Milliarden Euro. Die Gründe.

Deutscher Goldmarkt

Der Goldmarkt in Deutschland gehört zu den größten der Welt. Allerdings ist die Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen hierzulande im vergangenen Jahr deutlich eingebrochen. Über diese Entwicklung haben wir viele Wochen lang schon berichtet, insbesondere im Rahmen unserer Freitags-Reports zur Lage im deutschen Edelmetall-Handel. Aktuelle Zahlen des World Gold Council zeigen nun, wie dramatisch die Nachfrage nach Anlagegold in Deutschland zuletzt eingebrochen ist.

Gold, Goldmarkt, Goldbarren, Goldnachfrage, Deutschland (Bild: Goldreporter)
Hohe Lagerbestände: In den Jahren 2021 und 2022 waren Goldmünzen und Goldbarren teilweise noch knapp. In den vergangenen Monaten kam sehr viel Gold zurück in den deutschen Edelmetall-Handel (Bild: Goldreporter).

So mau war 2023

Zunächst einmal wurden im vierten Quartal 2023 laut den Zahlen des World Gold Council in Deutschland 11,3 Tonnen Gold nachgefragt. Zum Vergleich: Der Quartalsmittelwert seit 2010 liegt bei 29,9 Tonnen. Allerdings ist bei der Goldmarkt-Entwicklung immer auch der jeweilige Goldpreis zu berücksichtigen. Dieser wird vom WGC für das 4. Quartal 2023 mit 1.834,60 Euro pro Unze angegeben. Demnach hatte die Goldnachfrage (363.303 Unzen) einen Wert von 666,51 Millionen Euro (+4,6 % gegenüber Vorquartal).

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Im Gesamtjahr 2023 summierte sich die Goldnachfrage in Deutschland laut WGC auf lediglich 46,8 Tonnen im Wert von 2,7 Milliarden Euro. Dabei bilden die jeweils durchschnittlichen Quartalspreise für Gold die Berechnungsbasis.

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Gold-Rekordjahr 2022

Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2022 wurden im deutschen Edelmetall-Handel 185,4 Tonnen Gold im Wert von 10,19 Milliarden Euro nachgefragt. Damit lag der Marktwert des abgesetzten Goldes im vergangenen Jahr 73,5 Prozent unter dem von 2022.

Leider macht der World Gold Council keine Angaben zum Recycling-Volumen in Deutschland. Denn klar ist, dass im vergangenen Jahr auch eine Rekordmenge an Edelmetall von Anlegern verkauft wurde. Das heißt, das Ankaufsvolumen war sehr hoch. Und das hatte natürlich Einfluss auf die Nachfrage nach prägefrischer Ware. 

Hintergrund / Einschätzung

Unsere Einschätzung zu dieser Entwicklung: Zunächst einmal haben sich viele Anleger bereits im Rekordjahr 2022 massiv mit Gold eingedeckt. Währenddessen ist das große Verkaufsinteresse einerseits auf mehrfach erreichte Allzeithochs beim Goldpreis zurückzuführen. Vielleicht benötigten auch einige Edelmetall-Besitzer Liquidität. Aber inzwischen machten viele langjährige Investoren die Erfahrung gemacht, dass Gold nach starken Kursanstiegen oft deutlich einbricht. Denn dies haben wir in den vergangene Jahren häufig erlebt. Im vergangenen Jahr wollte man in Anlegerkreisen offensichtlich schlauer sein. Die Idee der immer besser informierter Investoren: zu Höchstkursen verkaufen und nach dem Einbruch wieder günstig einkaufen. Ob dies Spekulation tatsächlich aufgeht, werden die kommenden Monate zeigen. 

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12 Kommentare

  1. @alle: Ich mach mal wegen der Stranglänge einfach hier weiter :

    @Ammit: Das freut mich, dass ich inspirieren konnte. Aber noch wichtiger wäre, wenn man sich den 8% Expo-Graphen für die nä. 20 Jahre verlängert aufzeichnet, um den aktuellen Stand des Unterganges zu verfolgen. Auch ne gute Nummer: „Welche Assets hast Du?“ – „Die mit 0-0-0“ – „Hääää?“ Waren Sie nicht auch mein sächsischer Landsmann?

    @ MeisterEder: Genau an solch eine Aquakultur dachte ich, aber eher an Piranhas und hohle Kunststeine.Aber Goldfischteich passt natürlich namentlich besser. Kann man immer wahrheitsgemäß antworten: „Haben Sie Gold?“- „Ja, Fische- Goldfische.“

    • @Commander
      Ich wollte mir es in matlab aufzeichnen aber garnicht so leicht. Wie haben sie koeffizienten bestimmt? Also bei Ihrer expo wäre das doch in etwa so: a * 1.08^t + b, wobei t die zeit als unix timestamp. Wie bekomme ich jetzt a und b? Least squares mit dem alten Kursverlauf?

      • Wie wärs mit der Zinseszins Formel? x = s * (1,08 ^ t)
        Soll heißen. Zufünftiger Preis ISTGLEICH Jetziger Preis MAL 8 Prozent HOCH Anzahl Jahre

    • @Commander
      Es besteht sogar eine Wahrscheinlichkeit, dass wir aus der selben Ecke kommen.
      Sie schrieben mal, dass Sie aus einer sächsischen Bergbauregion kommen.
      Auch ich erblickte das Licht der Welt im Schacht, da wo früher so viel Silber abgebaut wurde.

      • @Ammit: Ich soll Grüße von Georgius Agricola in den freien Berg übermitteln. ;-)
        Glück auf, oder Auuuf, wie wir es abkürzen, dem Ort mit dem schlimmsten Dialekt.

        • Ich bin da Gott sei dank nur geboren, aufgewachsen aber ganz in der Nähe von Agricolas Sterbeort. Gegen seine Geburtsstadt habe ich als Kind/Jugendlicher Fußball gespielt. :)
          So klein kann das www sein.

  2. Den Artikel selbst finde ich sehr gut, Die Einschätzung sehe ich anders.
    Was für den Investoren gilt, sieht der Käufer beim Goldhändler vielleicht nicht so gewinnorientiert. Verkauf sollte nicht Option Nr. 1 sein,. Da ist doch der Aktienmarkt die viel bessere Spielwiese. Wenn Quartalszahlen über 4 folgende Quartale um 2/3 fallen ist das für mich Zeichen, das entweder das Geld fehlt, das Geld für aufgezwungene Maßnahmen zurückgehalten wird oder das Vertrauen in den harten Euro ungebrochen ist. Außerdem ist Gold in diesem mehr als einem Jahr doch um einiges teurer geworden,

  3. Geehrter @Eduard: Ich habe es einfach, für jeden reproduzierbar, analog erstellt. Mir den 20 Jahres -€-Goldchart auf ein DIN A4-Blatt groß ausgedruckt und dann y -und x -Achse, unter ankleben weiterer DIN A 4-Blätter, um 30 Jahre verlängert. Darauf habe ich jährliche Punkte mit je + 8% (Jahr für Jahr) , beginnend vom damals aktuellem Goldkurs, gesetzt und diese dann verbunden. Das gleiche zurück in die Vergangenheit bis 1971. Wichtig ist, die gesamte Expofunktion mal bildlich und sehr groß vor sich zu haben, um auf das Blattwerk später auch weitere Gedanken/Infos zu platzieren,auch um Jahr für Jahr die nächsten ATHs einzuzeichnen, damit die Kurve praktisch bewiesen oder revidiert werden wird. Am PC bin ich da mit Matheprogrammen auch nicht so versiert, und viele Leser sicher auch nicht, aber mit Papier, Taschenrechner, Winkelmesser und Stift kann jeder umgehen und es nachmachen. Ich möchte ja auch ein Peer-Review, also die kritische Infragestellung meiner Thesen. Vielleicht entdecken andere Leser weitere Dinge oder bestätigen es.

  4. Kunststück wenn die Leute das Geld zu nahezu 100% für den Lebensunterhalt brauchen fallen erst mal viele Kleinanleger weg,Die Leute die Geld haben,deckten sich schon früher zu günstigeren Preisen ein.War letztes Wochenende auf der Münzenmesse in Berlin ,es fiel auf das viel mehr Händler Goldankaufschilder hatten.Ich habe aber nicht einen gesehen der welches verkauft hat.Trotz tatsächlicher Höchstpreise von 1890 Euro pro Oz,wer das schwindsüchtige Geld nicht dringend braucht ,behält also lieber das Gold.Das die Nachfrage bei diesen Preisen nicht steigt ist nicht verwunderlich,wer will sich schon den Durchschnittskaufpreis zu sehr vermasseln-

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