Dienstag,19.März 2024
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Die 15 wichtigsten Dinge, die jetzt den Goldpreis bewegen

 

American Gold Eagle: Die Amerikaner haben großen Einfluss auf den Goldpreis, doch die Macht der Asiaten wächst ständig. (Foto: Goldreporter)

Goldreporter hat die 15 wichtigsten Einflussfaktoren auf den Goldpreis untersucht und nennt Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten der Ereignisse.

Welche Meldungen und Ereignisse werden in den kommenden Wochen und Monaten Einfluss auf den Goldpreis haben? Goldreporter hat die wichtigsten Goldpreis-Determinanten untersucht und nennt die von der Redaktion subjektiv empfundenen Wahrscheinlichkeiten.

1. Asien
Asiatische Großinvestoren, inklusive Notenbanken, kaufen derzeit permanent Gold und Silber. Als Indiz darf die Kursentwicklung während der asiatischen Handelszeiten gelten, nach Börsenschluss in den USA und Europa. In diesem Zeitraum steigt der Gold- und Silberpreis regelmäßig an. Vor allem der Goldhunger der Chinesen ist weiter groß. Der Goldmarkt wurde hierfür gegenüber dem Ausland geöffnet.

Tendenz: Goldpreis steigt
Wahrscheinlichkeit: hoch

2. China
Erhöht China den Leitzins? Bislang hat sie nur die Mindestreserve-Anforderungen der Banken erhöht. Die mögliche Meldung über höhere Zinsen in China könnte von den westlichen Währungshütern als Vorwand genutzt werden, um den Goldpreis zu drücken.

Tendenz: Goldpreis fällt
Wahrscheinlichkeit: mittel

3. Euro-Krise
Die EU-Länder haben sich grundsätzlich auf einen permanenten Rettungsmechanismus geeinigt. Die Europäische Zentralbank muss ihr Kapital aufstocken, um die eigene Bilanz zu stärken. Das reduziert die Gewinne der nationalen Institute, die traditionell an das Finanzministerium der Länder über wiesen werden. Folge: geringere Staatseinnahmen, höhere Schuldenlast. Außerdem: Weitere Länder stehen vor einer (weiteren) Rückstufung ihrer Bonitätsnoten. Ergebnis: Die Gesamtverschuldung steigt immer weiter an.

Tendenz: Goldpreis in Euro steigt
Wahrscheinlichkeit: hoch

4. Fed
Die amerikanische Notenbank (das Federal Reserve System) wird weiterhin alles tun, um Deflation zu verhindern und Inflation zu erzeugen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Zentralbanken mit ihren Maßnahmen immer überschießen. Zinsen werden zu lange zu niedrig gehalten. Der Aufkauf von Staatsanleihen war als kurzfristige Liquiditätsmaßnahme geplant und artet jetzt zum Dauerengagement aus. Höchste Inflationsgefahr.

Tendenz: Goldpreis steigt
Wahrscheinlichkeit: hoch

5. Griechenland
Ein Generalstreik folgt auf den nächsten. Die griechische Bevölkerung wehrt sich gegen die verordneten Sparmaßnahmen zu Ungunsten der Menschen im Land. Ein Wirtschaftsaufschwung findet nicht statt. Die griechischen Schulden steigen weiter an. Die Belastung für die EU-Bürgen und den Euro bleibt. Griechenland – als erster offizieller EU-Pleite-Staat – steht repräsentativ für weitere EU-Länder, denen das gleiche Schicksal droht.

Tendenz: Goldpreis in Euro steigt
Wahrscheinlichkeit: hoch

6. Inflation
In China ist sie bereits wieder über 4 Prozent geklettert. Auch in Euroland war die offizielle Inflationsrate  zuletzt leicht erhöht 1,5 Prozent. Früher oder später wird die Teuerungswelle kommen. Die Frage ist nur, wodurch sie ausgelöst wird: Crack-Up-Boom („Geld raus, bevor der Euro crasht“) oder Güterknappheits-Liquiditätsschwemmen-Inflation. Nur ein Teil der Inflationserwartung ist im aktuellen Goldpreis enthalten.

Tendenz: Goldpreis steigt
Wahrscheinlichkeit: hoch

7. Konjunktureinbruch
Kommt der gefürchtete Double-Dip? Ein erneutes Einbrechen der Weltkonjunktur würde so gut wie alle Asset-Preise belasten und die Staatshaushalte erneut auf eine harte Probe stellen. Anders als beim letzten Einbruch Ende 2008 stünde damit nicht nur das Banken- und Finanzsystem vor dem Zusammenbruch.

Tendenz: Preise der Industriemetalle fallen, Goldpreis steigt
Wahrscheinlichkeit: mittel/hoch

8. Lieferausfall / Akute Metallknappheit
Kommt es zum Run auf physisches Gold, bei dem bestehende Gold-Forderungen nicht oder nur zu exorbitanten Preisen bedient werden können? Dies beträfe alles im Umlauf befindliche „Papiergold“, inklusive der Gold-ETFs (Exchange Traded Fonds) und den am Terminmarkt gehandelten Kontrakten.

Tendenz: Goldpreis explodiert
Wahrscheinlichkeit: kurzfristig mittel / langfristig groß

9. Minenproduktion
Die wichtigste Komponente des Goldangebots hat starken Einfluss auf den Goldpreis. Hochgradige Goldlagerstätten werden kaum mehr gefunden. Die Bergbauunternehmen können ihren Output nur noch mit erheblichem Mehraufwand steigern, dazu benötigen sie einen hohen Goldpreis. Ein fallender Goldpreis senkt dagegen unmittelbar das Goldangebot. Und das stagniert so oder so seit Jahren.

Tendenz: Goldpreis steigt langfristig
Wahrscheinlichkeit: hoch

10. Nahost- und Fernost-Konflikt
Das Atomprogramm des Iran. Der Dauerkonflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Der neue potenzielle Kriegsschauplatz in und um Korea. Die Spannungen in diesen Krisengebieten können sich jederzeit verschärfen. In einem früheren Artikel wiesen wir jedoch darauf hin, dass solche Konflikte in der Regel nur kurzfristig Einfluss auf den Goldpreis haben und die Effekt-Richtung oft nicht eindeutig ist.

Tendenz: unklar
Wahrscheinlichkeit: mittel/hoch

11. Politik
Mehrwertsteuer auf Goldmünzen und Goldbarren? Neuer Goldstandard? Komplettes Goldverbot? Die Regierungen könnten allerhand unternehmen, um gezielt Einfluss auf die (lokalen) Goldmärkte zu nehmen und die Währung zu stützen. Der Politik ist vieles zuzutrauen. Aber bevor Maßnahmen wie diese überhaupt in Erwägung gezogen werden,  muss sich die Krise erst noch erheblich verschärfen. Die tatsächliche Durchsetzbarkeit ist dann noch ganz andere Sache. Wohin flüchten eigentlich Politiker mit ihrem Vermögen, wenn der Anleihenmarkt kollabiert?

Tendenz: unklar
Wahrscheinlichkeit: niedrig

12. Spekulation
Immer mehr große Money Manager müssen ins Gold. Nicht nur weil man dadurch Positionen gegen Wertverlust absichert, sondern auch aufgrund der erwarteten Wertentwicklung des Edelmetalls. Dauerhafte Preise oberhalb von 1.400 Dollar pro Feinunze dürften diese Entwicklung fördern. Die Goldblase kommt, aber derzeit sind wir noch weit davon entfernt.

Tendenz: Goldpreis steigt
Wahrscheinlichkeit: hoch

13. Terminmarkt
Erhöhen die US-Banken erneut ihre Short-Positionen am Warenterminmarkt und üben so wieder größeren Druck auf den Goldpreis aus? Werden erneut die Regeln geändert und der Terminmarkt für zahlreiche Händler erschwert, bei der Anhebung der Margins (Sicherheitsleistungen)?

Tendenz: Goldpreis fällt immer wieder kurzfristig
Wahrscheinlichkeit: hoch

14. US-Ökonomie
Wenn in den USA wirtschaftlich nichts voran geht, wird die Fed weiter Geld aus dem Nichts drucken (Quantitative Easing/Aufkauf von Staatsanleihen). Sollte die Wirtschaft dann tatsächlich anspringen, drohen verheerende Inflationsraten und die Zinsen müssen steigen. Der für die Goldpreis-Entwicklung entscheidende Realzins (Leitzins minus Inflationsrate) wird niedrig oder negativ bleiben. Lesen Sie hierzu unseren Artikel Darum kann der Goldpreis auch in einer Deflation steigen!

Tendenz: Goldpreis steigt
Wahrscheinlichkeit: hoch

15. Zentralbanken
Erstmals seit zwei Jahrzehnten traten die Zentralbanken in diesem Jahr als Nettokäufern auf dem Goldmarkt auf. Zentralbankverkäufe waren seit dem Jahr 2000 immer eine bedeutende Komponente des weltweiten Goldangebots. Während des letzten Gold-Booms bis Anfang der 80er-Jahre befeuerten die Notenbanken mit eigenen Käufen den Goldpreis. Das dürfte auch in der kommenden Zeit der Fall sein. Auf der anderen Seite wird von ihnen immer wieder  kurzfristig mit Goldmarkt-Interventionen Druck auf den Goldpreis ausgeübt.

Tendenz: Goldpreis steigt mittel- und langfristig / Kurzfristiger Druck auf den Goldpreis
Wahrscheinlichkeit: hoch

Fazit: Die Aussichten auf einen steigenden Goldpreis in den kommenden Monaten überwiegen in der Anzahl der aufgeführten Argumente deutlich. Jedes Ereignis, dass einen steigenden Goldpreis impliziert, kann dazu beitragen, dass der Run auf Goldbarren und Goldmünzen (wieder) losgeht. Auch wenn der Markt immer für Überraschungen gut ist. Goldanleger dürften nun wissen, worauf sie sich einlassen. Alles Geldvermögen ist in Gefahr. Echtes Gold und Silber (Münzen und Barren) in tatsächlichem Besitz, sind nach wie vor der beste Vermögensschutz.

Goldreporter

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1 Kommentar

  1. 11 Faktoren aus 15 sprechen für Goldpreis Anstieg. Ich glaube aber, es wird kaum die Anleger stoppen, in physisches Gold einzulegen. Niemand weiß genau, wann sich die wirtschaftliche Lage der von der Krise betroffenen Länder wieder stabilisiert.

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