Freitag,19.April 2024
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Gebt uns die €-Mark!

Nach zehn Jahren Euro-Existenz bestätigen sich die Befürchtungen der Kritiker: Eine Gemeinschaft stark unterschiedlich leistungsfähiger Volkswirtschaften lässt sich in Krisenzeiten nicht unter einen Währungshut bringen. Es gibt bereits Vorschläge für eine Aufteilung der Gemeinschafts-währung zwischen den starken und schwachen Vertretern der Europäischen Union. Doch mit einer einfachen Namensänderung ist es bei weitem nicht getan!

„Es sitzen alle in der Falle“, sagt Dieter Ruloff, Professor für internationale Beziehungen an der Universität Zürich. Griechenland habe in unverantwortlicher Weise eine Ausgabenpolitik betrieben und die nun von der Gemeinschaft fälligen Zahlungen würden lediglich als Kredite getarnt, um Unruhe zu vermeiden. Sein Schweizer Kollege, der Ökonom Rolf Weder, konkretisiert: „Beim Beitritt sind die Währungen der schwachen Staaten wie Griechenland zu hoch bewertet worden“.

Zweiklassen-Union
Diese Tatsache spielt auch in der aktuellen Diskussion um die deutschen Exporterfolge eine Rolle. Einige Kritiker behaupten, Deutschland habe sich gegenüber anderen EU-Staaten durch eine jahrelange Niedriglohnpolitik Wettbewerbsvorteile erschlichen. Alles Polemik!

Worum es im Wesentlichen geht: Mit einer Abwertung der eigenen Währung hatten schwächere Staaten in der aktuellen Situation die Möglichkeit, ihre Außenwirtschaft zu stützen. Der Euro hält sie dagegen in einem festen Korsett.

Was soll man tun? Ein Euro-Austritt Griechenlands? Keine gute Idee!

„Nur schon die Aussicht auf einen Euro-Ausstieg hätte Griechenland einen Run auf die Banken und eine Kapitalflucht ins Ausland zur Folge“, meint Ruloff.

Das leuchtet ein. Presseberichten zufolge haben die griechischen Sparer ja zur Sicherheit ohnehin schon gut acht Milliarden Euro aus dem Land geschafft.

„€“, wie „ehrlich“?
Einige Wirtschaftswissenschaftler schlagen deshalb einen geteilten Euro vor. Einen für die starken Länder, wie Deutschland, Frankreich und Norwegen. Ein anderer für die PIIGS-Staaten, in denen – wie das Schweizer Nachrichtenportal 20 Minuten schreibt – man weniger arbeitet, früher in Rente geht und sich mit von Deutschland geliehenen Euros deutsche Autos kauft.

Wie wäre es also mit einem Ausstieg Deutschlands und Frankreichs? Wie wäre es mit einer Euro-Mark? Kurz, €-Mark!
„E“, wie „ehrlich“.

Mit einer Teilung des Euro und einem schlichten Namenswechsel wäre es allerdings bei weitem nicht getan. Denn unsere Währung krankt in ihrem Innersten und stinkt vom Kopf her.

Wessen Währung?
Die Kunstwährung Euro ist nichts anderes, als ein Zweckbündnis zwischen Politik und Hochfinanz. Die Regierungen können sich zügellos verschulden und damit ihre Wahlversprechen finanzieren. Und die Banken verdienen prächtig daran. Das trifft heute auf alle deckungslosen Währungen zu.

Aus der aktuellen Krise wächst zunehmend die Erkenntnis, dass auf Staatsseite gespart werden muss. Griechenland soll seinen Haushalt mit drastischen Maßnahmen konsolidieren und auch in Deutschland wird seit der „Schuldenbremse“ wieder über eine Verringerung der Netto-Schuldenaufnahme diskutiert.

Dies alles wäre nicht von Nöten, wenn man mit dem Euro nicht auch jegliche Haushaltsdisziplin einvernehmlich über Bord geworfen hätte. Die Stabilitätskriterien von Maastricht sind nichts als ein Lippenbekenntnis. Das stellt sich nun immer stärker heraus. Sie waren für Krisenzeiten gedacht und ausgerechnet jetzt, wo wir uns in solchen Zeiten befinden, hält sich kein Land mehr daran.

Es geht auch anders
Die Kernkompetenz der Deutschen Mark war ihre zumindest teilweise Deckung mit realen Gütern. Auch wenn Gold dabei zuletzt kaum mehr eine Rolle spielte. Die Geschäftsbanken mussten vielfach noch sogenannte bundesbankfähige Handelswechsel vorlegen, um sich Geld von der Bundesbank zu leihen.

Ein Wechsel ist so etwas, wie ein Gutschein auf eine Warenlieferung, ein Lieferantenkredit. Ist zur Geldvermehrung nicht nur die Hinterlegung beliebiger Wertpapiere sondern auch die Diskontierung solcher Wechsel nötig, dann stellt die Geldpolitik damit einen direkten Bezug zur Realwirtschaft her. Den jetzigen Währungen ist das vollkommen fremd.

Heute wird von den Notenbanken neues Geld gegen bestehende Geldwerte (Anleihen nahe der Junk-Kategorie) herausgegeben. Ein Prozess ungebremster Papiergeldvermehrung, ohne jeden natürlichen Begrenzungseffekt. Die Verschuldungsorgie unserer Staaten ist somit nichts anderes, als das Ergebnis von schlechtem Geld.

Fazit
Die Einführung einer mit realen Gütern gedeckten Währung ist die Grundlage für dauerhafte Währungsstabilität, gesunde Staatsfinanzen und zufriedene Bürger. Egal wie unsere nächste Währung heißen mag, wenn wir nicht zurückkehren zu einer wirklich unabhängigen, disziplinierenden und realwirtschaftlich orientierten Geldpolitik, dann werden wir in den kommenden Jahren eine Krise nach der anderen erleben. Und noch so manches „Griechenland“.

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