Donnerstag,28.März 2024
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Gold-Anteil der Währungsreserven seit Euro-Einführung drastisch gestiegen

Währungsdeckung mit Gold? Alles eine Frage des Goldpreises!

Der Goldanteil an den Währungsreserven der Euro-Länder ist seit 2000 enorm angestiegen. Die starke Goldpreis-Entwicklung hat wesentlich dazu beigetragen.

Ginge der Euro zugrunde und die Euro-Länder müssten zu ihren nationalen Währungen zurückkehren, es wäre in den meisten Staaten Edelmetall vorhanden, um eine Golddeckung sicherzustellen. Dies legen zumindest Daten nahe, die der World Gold Council veröffentlicht hat. Demnach haben die Euro-Länder den Gold-Anteil (Gold-Wert in US-Dollar) an ihren gesamten Währungsreserven seit 2000 von durchschnittlich 28 Prozent auf durchschnittlich 64 Prozent im ersten Quartal 2012 gesteigert. Zum Vergleich: Weltweit liegt der Durchschnitt bei nur 13,6 Prozent.

Ein Großteil dieses Anstiegs ist der positiven Goldpreisentwicklung zuzuschreiben. Oder besser gesagt, der Abwertung der anderen Reservewährungen gegenüber Gold. Der Kurs des Edelmetalls stieg von 276,75 Dollar im ersten Quartal 2000 auf 1.662,5 Dollar im ersten Quartal 2012. Eine Steigerung um 500 Prozent. Die weltweiten Goldreserven nahmen dagegen von 2000 bis 2012 sogar von 15.419,56 Tonnen auf 11.953,86 Tonnen ab (-22 Prozent). Im Euro-Raum sanken die institutionellen Goldreserven im gleichen Zeitraum um 14 Prozent auf 10.788,06 Tonnen.

Hinzu kommt, dass viele Euro-Randstaaten nach 2000 geringere Außenhandelsüberschüsse erzielten und damit weniger Devisen anhäuften.

In Deutschland wuchs der Gold-Anteil der Reserven zwischen 2000 und 2012 von 33,3 Prozent auf 72,8 Prozent. Die in Tonnen gemessenen Goldreserven gingen im beschriebenen Zeitraum leicht zurück, von 3.422,51 Tonnen auf 3.396,29 Tonnen.

Starke Zuwächse erzielte auch Portugal. Gold machte 2000 nur 38,7 Prozent der Reserven des Landes aus. Anfang dieses Jahres waren es laut WGC-Zahlen enorme 90,9 Prozent. Und das, obwohl die Goldreserven in absoluten Zahlen von 606,70 Tonnen auf 382,48 Tonnen zurückfielen.

Die Slowakei musste im Zuge des Euro-Beitritts Anfang 2009 Gold kaufen und steigerte so ihren Goldreserveanteil von 8,9 Prozent auf 67,5 Prozent.

Ähnliches gilt für Slowenien und Zypern. Slowenien trat 2007 dem Euro bei und erhöhte den Gold-Anteil der Reserven von 0 Prozent im Jahr 2000 auf zunächst 6 Prozent Anfang  2007. Heute sind es  offiziell  17,9 Prozent.

Zypern steigerte den Goldreserveanteil von ehemals 6,4 Prozent auf 61 Prozent. 2008 führte man dort den Euro ein.

Besonders krass in dieser Betrachtung stürzte die Schweiz als Nicht-Euro-Mitglied ab. Im Jahr 2000 bestanden die Schweizer Währungsreserven noch zu 43,4 Prozent aus Gold. Anfang 2012 betrug der Anteil nur noch 17 Prozent. Nach dem Beitritt zum Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 1992 waren die Eidgenossen gezwungen, schrittweise ihre Golddeckung zurückzufahren.

Übersicht: Die Goldreserven der 17 Euro-Länder in Prozentanteil an den gesamten Reserven (Vergleich 2000 und 2012):

LandGoldanteil der Währungsreserven 2000Goldanteil der Währungsreserven 2012
Belgien18,2 %39,8 %
Deutschland33,3 %72,8 %
Estland0,3 %4,7 %
Finnland5,1 %24,3 %
Frankreich41,2 %72,6 %
Griechenland 6,7 %82,2 %
Irland0,9 %18,7 %
Italien 46,1 %72,6 %
Luxemburg21,3 %11,4 %
Malta 0,1 %2,4 %
Niederlande45,1 %60,9 %
Österreich19,6 %56,6 %
Portugal 38,7 %90,9 %
Slowakei 8,9 %67,5 %
Slowenien0,0 %17,9 %
Spanien 12,3 %31,3 %
Zypern 6,4 %61,0 %
EZB13,8 %33,8 %
Durchschnitt28 %64 %
Quelle: World Gold Council
Im Gegensatz zum Euro-Raum blieb der Goldanteil an den Währungsreserven im weltweiten Durchschnitt (126 Länder und Institutionen) relativ konstant. Im Jahr 2000 waren es durchschnittlich 9,6 Prozent. Aktuell liegt der Wert laut den WGC-Zahlen bei 13,6 Prozent (vgl. Grafik oben).

Für die Staaten bleibt zu hoffen, dass von den gemeldeten Goldreserven auch noch möglichst viel tatsächlich vorhanden ist. Die Angaben beziehen sich jeweils auf die Position „Gold und Goldforderungen“ in den Zentralbankbilanzen. Wie viel von dem Gold verliehen, verswappt und verleast ist, kann niemand so genau sagen.

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