Freitag,19.April 2024
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Goldmarkt: Händler flüchten aus Gold-Futures

Gold, Goldpreis, Goldmarkt (Foto: Goldreporter)
Viele Gold-Futures-Verträge wurden bei steigendem Goldpreis glattgestellt. Vertrauen in steigende Kurse sieht anders aus (Foto: Goldreporter).

Die Anzahl der am US-Terminmarkt gehandelten Gold-Futures ist auf den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren gefallen. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen für den Goldpreis?

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis konnte in der vergangenen Woche leichte Gewinne verbuchen. Dennoch sind wir weiterhin weit entfernt von einer Euphorie auf dem Goldmarkt. Im Gegenteil, vergangene Woche sind Goldhändler förmlich aus Gold-Futures geflüchtet.

CoT-Daten

Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der US-Warenterminbörse COMEX per 22. Juni 2021.

Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche noch einmal um 12 Prozent auf 202.382 Kontrakte. Das ist der tiefste Stand seit dem 4. Mai 2021. Dabei reduzierten beide Untergruppen Swap Dealers (darunter Großbanken) und eigentliche Goldverwender („Prod/Merch/Proc/User“) ihre Nettoverkäufe jeweils um den gleichen Prozentsatz.

Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 13 Prozent ab auf 166.214 Kontrakte. Dabei gingen die Nettokäufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um 35 Prozent zurück auf 62.536 Kontrakte.

Gold, CoT, Futures

Gold, CoT-Daten, COMEX

Open Interest

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, fiel um weitere 5,4 Prozent auf 453.940 Kontrakte. Das ist im Rahmen der wöchentlichen CoT-Daten der niedrigste Wert seit dem 7. Mai 2019. Immerhin: Seinerzeit startete in den folgenden Wochen eine Gold-Rally, die den Goldpreis innerhalb von vier Monaten um 20 Prozent von 1.280 US-Dollar auf 1.540 US-Dollar nach oben katapultierte.

Zunächst einmal ging der Open Interest bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag aber um weitere 0,2 Prozent zurück auf 452.945 Kontrakte.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis auf Basis der US-Futures beendete die Handelswoche mit 1.781,80 US-Dollar pro Unze (August-Kontrakte). Damit schloss der Goldkurs 0,7 Prozent höher als vor einer Woche.

Wie interpretieren wir die vorliegenden Daten? Ein (stark) fallender Open Interest, begleitet von einem steigenden Goldpreis ist eigentlich ein Anzeichen für eine nachlassende Marktstärke (Top-Bildung). Denn Händler haben den kurzfristig erhöhten Goldpreis genutzt, um sich aus Gold-Futures zu verabschieden.

COMEX-Lager

Währenddessen summierten sich die Gold-Bestände in den COMEX-Vaults per 24. Juni 2021 auf 35,24 Millionen Unzen. Damit ergibt sich eine erneute Zunahme des Inventars um rund 170.000 Unzen gegenüber Vorwoche. Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände („eligible“) um rund 190.000 Unzen auf 16,65 Millionen Unzen.

Auslieferungsanträge

Am kommenden Montag ist an der COMEX Verfallstermin der Juni-Kontrakte. Für diesen Kontraktmonat lagen zuletzt 23.175 Anträge auf physische Auslieferung vor. Somit kamen in dieser Woche 427 hinzu (Vorwoche: +823). Zum Vergleich: Im April waren es insgesamt 9.711 Anträge. Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 nahm die COMEX 55.102 Auslieferungsanträge von Händlern entgegen – als Alternative zum reinen Barausgleich am Vertragsende.

Einordnung

Wie ist die Lage am US-Terminmarkt nun einzuordnen? Wenn ein Tiefpunkt erreicht ist, steigen die Chancen auf eine Trendumkehr. Etwa so, wie im Mai 2019. Allerdings sprechen die jüngsten Daten kurzfristig eher für eine Fortsetzung der relativen Marktschwäche.

Goldreporter

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20 Kommentare

  1. Die Händler mit den Papierwetten, gemeinhin genannt Futures, flüchteten wegen der gewaltigen Zinserhöhung der Notenbank auf sage und schreibe 0.05%. Jedenfalls überlegte selbige daran zu denken, im Jahre 2030, eventuell 2045.
    Da kann man nur sagen, danke Powell.
    Die Future Zocker bezahlen nun die Differenz zu den normalen Goldpreisen.Etwa 300 Dollar per Unze.
    Ich meine, die können auch locker noch mal 100 Dollar für mich drauflegen, die haben es ja und sind kapitalstark.
    Nur zu, haut rein.
    Maruti dürstet es nach eurem Gold.

  2. Wirft etwa BASEL III seine Schatten voraus, wonach ab Ende Juni
    von den Banken in Europa die Umsetzung neuer Eigenkapitalvorschriften
    gefordert wird? ໒( •́ ∧ •̀ )७
    Denn damit wird der mögliche, mehrfache Verkauf von „nicht
    zugewiesenen“
    (nicht ‚allokierte‘ Serien-Nummern von Gold-/Silberbarren
    an Kunden) erheblich erschwert und damit vor allem Institute, die die
    Sammelverwahrung von Gold und Silber praktizieren, stark belasten, wie
    Goldreporter schon berichtete,
    (hier mehr.)

    Soll heißen: bisher konnten Banken „nicht zugeordnete“ Gold-/Silberbestände
    mehrfach an Kunden „verkaufen“, sodaß der Betrug nur dann auffiel, wenn alle
    Kunden ihre Gold-Berechtigungs-Anteilscheine gleichzeitig einreichen
    und die physische Auslieferung verlangen.

    Ab Ende Juni müssen die Banken ihre Eigenkapitalquote für „nicht allokierte“
    Gold-/Silberbestände erhöhen, um im Falle eines gefürchteten „Gold Run‘s“
    die imaginären Gold-/Silberbestände am Markt nachkaufen zu können.

    Daß die LBMA in London und COMEX in New York sich mit Füßen und Händen gegen
    diese „Papiergold-Klatsche“ gewehrt haben, ist nachzuvollziehen;
    daß die BIZ in Basel diese neue Regel überhaupt auf den Weg bringen mußte,
    kann man sicher Rußland und China gutschreiben, die den offensichtlichen
    Preis-Manipulationen durch ungedeckte Gold-/Silberbestände an den beiden
    EM-Handelsplätzen ein Ende bereiten wollten.

    Ja,- und wie haben Rußland & China das geschafft?“

    entweder schafft die BIZ in Basel die Betrügereien im Goldmarkt ab, oder aber …
    Rußland und China kündigen die Gold-Deckung ihrer eigenen Währungen an …

    [ Märchenstunde: AUS ?!?]

    ᕙ(⇀‸↼‶)ᕗ

  3. Normalerweise ist es doch so, dass das Goldproduzierende Gewerbe Shortverträge abschließt, um sich gegen einen fallenden Goldpreis abzusichern. Also, eine Shortwette ist eine Versicherung gegen einen zu niedrigen Preis.
    Denn, man hat ja Unkosten und leben muss man auch noch von etwas.
    Bauen nun die Produzenten diese Versicherungen ab, erwarten selbige eben kein Risiko eines fallenden Preises mehr und sparen sich damit die Ausgaben für die teuren Absicherungs Verträge.
    Das wiederum bedeutet, das produzierende Gewerbe, gemeinhin Commercials gehen nicht mehr von fallenden Preisen aus.
    Doch, was ist heutzutage noch normal ?
    Wo jeder nur noch auf die schnelle Kohle aus ist und hinter ihm die Sintflut kommen kann.
    Verkaufen diese nun noch laufende Verträge, müssen jene diese nun billiger verkaufen.
    Meistens aber kauft diese Verträge keiner mehr und damit verfällt der Versicherungsvertrag. Ähnlich, wie bei einer abgeschlossenen Reise Rücktrittsversicherung.
    Das dafür bezahlte Geld ist man los aber die Versicherung verdient auch nichts mehr durch eine Anschluss-Versicherung.
    Der Open Interest an Reiseversicherungen fällt damit.
    Somit sage ich, dass ein fallender open Interest zusammen mit rückläufigen Shortverträgen zu steigenden Goldpreisen führen wird.
    Denn, die Commerzials wollen dazu ja auch noch verdienen und nicht wenig.
    Für jene, welche die Zusammenhänge nicht so genau kennen:
    Eine Shortwette, ein Future ist nichts weiter sls eine Versicherung.
    Eine solcher Futur kann auch zur Absicherung gegen steigende Preise gestaltet werden.
    Beispiel: Ich versichere mich gegen steigende Ölpreise zum Winter hin, bei der Allianz.
    Gegenteiliges macht der Händler, welcher sich gegen fallende Preise zum Winter hin versichert, für Öl, welches er jetzt schon bevorratet.
    Auch bei der Allianz.

    • @ Maruti Das war jetzt mal eine Erklärung , der auch ich folgen konnte. Aber eine Nachfrage zu Ihrem Beispiel. Steigt der der Ölpreis, zahlt die Versicherung an mich, fällt der Preis, zahlt die Versicherung an den Händler. In beiden Fällen kein Geschäft für die Bank,äh ich meine natürlich Versicherung. Im Gegenteil, es fällt immer ein Verlust für die Versicherung an. Es funktioniert nur, wenn der Preis zum Laufzeitende gleich geblieben ist, oder die Versicherung den Verlust an Dritte ( z.B. Schlafschafe. Steuermichel etc. ) weitergeben kann. Liege ich damit richtig oder wo ist mein Gedankenfehler?

      • @glaubnienix
        Das wäre richtig so.
        Doch meist sind die Versicherungen nicht ein und die selbe. Wie: ich kaufe ( versichere ) short und Sie kaufen ( versichern) long
        und zweitens kann die Versicherung, wenn es denn die selbe wäre schon das Risiko einschätzen. So wären die Shorts teurer als die long Verträge und umgekehrt.
        Fazit: Der Käufer dieser Futures wettet gegen die Bank oder Versicherung und die kann auch mal verlieren. Dafür gibt es dann die Rück- Versicherungen wie die Münchner Rück.
        Sie müssen verstehen, das meine Ausführen sehr simpliziert sind. In Wirklichkeit ist alles viel komplizierter, so in etwa, wie das deutsche Steuerrecht.
        Tradet man mit Futures, muss man höllisch aufpassen und Kenntnisse haben.
        Deshalb ist der Trade mit Futures für den Privatmann – Frau auch verboten.
        Ich meine der direkte Future Trade.
        Sie können aber Optionsscheine kaufen und wer glauben Sie, verkauft diese an Sie ?
        Raten Sie mal. Richtig, die Versicherung, in diesem Fall die Bank. Die Commerzbank oder die Deutsche Bank. Sonst keine.
        Jetzt werden Sie sagen, aber der Broker ?
        Ja, der handelt wieder im Auftrag der Bank, fürs Kleinvieh, also uns.
        Die Commerzbank gibt sich nur mit Grosskunden ab.
        Naja um fair zu sein, die haben ein Portal für Kleinvieh. Nennt sich Onvista oder so.
        Dem Kleinvieh, also uns, kann man nur raten, Finger weg von Optionen aller Art.Lieber Lotto spielen.
        Zusammengefasst:
        An Futures kommen Sie und ich nicht dran, an Leerverkäufe ohnehin nicht und von den Derivaten wie Optionen ( short oder long, womöglich mit Turbo oder knock out), einen weiten Bogen machen.
        Da ziehen wir den kürzeren.

        • Danke für die Ausführungen. Das wir Kleinanleger abgekocht werden, ist schon klar. Es geht ja schon damit los, das viele Kleinanleger den Bankverkäufer für einen Berater halten.

  4. Das „Wort zum Sonntag“ beschäftigt sich heute mit dem
    Begriff „vorübergehend“, denn – wie wir alle wissen,
    ist auch unser aller Leben „nur vorübergehend“ und…
    laut aktueller Sterbetafel des Statistischen Bundesamts haben
    Männer bei der Geburt eine Lebenserwartung von durchschnittlich
    78,6 Jahren, Frauen können durchschnittlich mit 83,4 Jahren
    rechnen.

    Wie lange wird also die „Powell-Inflation“ vorübergehend andauern?

    „INFLATION IM JAHR 2021:“

    Die jüngsten Inflationszahlen sind die höchsten seit 29 Jahren. Fed-Chef
    Powell nennt das „vorübergehend“.

    Er könnte recht haben, je nach Definition. Es stimmt, dass alle Phasen hoher
    Inflation irgendwann enden. Auf diese Weise sind sie alle „vorübergehend“.
    Das Leben ist auch nur „vorübergehend“.

    Was bewirkt, dass hohe Inflationsperioden enden? Nur eines beendet die
    Inflation: Geldknappheit, d.h. die Nichtverfügbarkeit von Krediten,
    und eine daraus resultierende tiefe Rezession/Depression.

    Zu sagen, dass die Inflation jetzt und in der nahen Zukunft „kurzfristig“ ist,
    ist ein Witz, oder eine absichtliche Täuschung. Alle Faktoren für die Inflation
    sind in Gang wie nie zuvor zu diesem Zeitpunkt in einem Konjunkturzyklus,
    einschließlich:

    1. Noch nie dagewesene staatliche Ausgabenprogramme, die die Märkte überfluten
    2. Noch nie dagewesene Unterstützungsprogramme der Bundesreserve
    3. Versorgungsengpässe
    4. Arbeitskräfteknappheit
    5. Noch nie dagewesene Ersparnisse der Haushalte aufgrund von
    Regierungsprogrammen, die alle das auslösen, was wir als…
    6. „Supermarkt-Inflation“ bezeichnen, die sich schließlich in…
    7. Höheren Preisen für alles, einschließlich „Dienstleistungen“ auswirkt

    Die Quintessenz ist, dass es geliehenes Geld jetzt „gratis“ gibt, d.h. die
    Marktzinsen minus der tatsächlichen Inflation, liegen unter Null.“

    Quelle, auszugsweise:
    Dohmen Capital Research , via Zerohedge
    (>‿◠)✌

    • Formidable @Klapperschlange,

      schau mal, unser Verbindungsmann bei ‚Bloomberg‘ hat einen interessanten Artikel gekabelt, der die erratischen Statements von Powell zumindest ein wenig in einem anderen Licht erscheinen lässt, als wir es bislang wahrgenommen haben.

      For sure bzw. claro, so Fed-Chefchen Powell vor dem House Select Subcommittee zur Coronavirus-Krise, der „Gebrauchtwagen“-Index CPI sei um malade 5 Prozent gestiegen, und er werde „transitory“ bleiben, ganz bestimmt – dennoch, so fügte er unheilschwanger hinzu: „Ich werde sagen, dass diese Effekte größer waren, als wir erwartet hatten, und sie könnten sich als persistenter erweisen, als wir erwartet hatten.“

      Attentismus ante portas: Man werde jetzt die Zinsen nicht präventiv anheben, nur weil man den möglichen Beginn einer Inflation befürchtet. Die FED werde auf tatsächliche Anzeichen von Inflation oder auf andere Ungleichgewichte warten. Aber – und auch hier legt er sich nicht fest -, wenn notwendig, werde man die Politik straffen, um die Inflation unter Kontrolle zu halten, schob er rein vorsorglich nach.

      https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-06-22/powell-says-inflation-from-reopening-larger-than-expected

      Nichtsdestotrotz, es bleibt dabei: Die Notenbanken bagatellisieren zur Zeit in einer konzertierten Aktion die inkriminierte Inflation. Einige EU-Länder wie Ungarn und Polen können schon mit offiziell hohen Inflationsraten aufwarten: mit 5,3 Prozent, respektive 4,6 Prozent. Das tangiert die EZB aber nur peripher – die Geldpolitik bleibt schön da, wo sie ist.

      Angesichts steigender Inflationssorgen in Großbritannien wollte der Chefvolkswirt der Bank of England [BoE] bereits vor einem Monat aus den Anleihekäufen – monatlich 50 Milliarden Pfund – aussteigen. Andy Haldane konnte sich aber mit seinen Vorstellungen nicht durchsetzen. Er fürchtet die Gefahr einer Lohn- Preis-Spirale, weshalb er warnte, dass sich die Geldpolitik „am gefährlichsten Punkt“ seit drei Jahrzehnten befinde.

      • Extraordinärer @Thanatos

        Wenn also die einzige Lösung für Jay Powell darin besteht, für
        „Geldknappheit“ in den Finanzmärkten zu sorgen, um die Inflation
        „einzufangen“ – in welche Himmelsrichtung belieben dann DOW,
        S&P500, Nasdaq, DAX et al zu „driften“ ?

        Ich fürchte, die 240.000 „Bankster-Survival Kits“ kommen
        bald zum Einsatz, wenn die Geldverleiher in die nahegelegenen
        Wälder flüchten müssen, weil die Masse der „Kleinanleger“ nach
        den Schuldigen des Dilemmas sucht.

        • @Klapperschlange

          Exactement, aber die überschießende Liquidität wird zunächst von hinten durch die kalte Küche eingesammelt – und immer nachts, wenn rechtschaffende Bürgersleut zu schlafen pflegen.

          Das böse Erwachen wird aber unweigerlich folgen. Nicht nur für die Rechtschaffenden, sondern hoffentlich auch für die Bankster. Ach, was wird das für ein Halali!

    • Klapperschlange:
      Sie liegen vollkommen richtig. Wer – hier, in den USA oder sonstwo – von einer vorübergehenden Inflation spricht, der will die Massen beruhigen. Und viele Menschen nehmen diese Botschaft wohl gerne auf. Denn der Gedanke, dass sich der Wert des Geldes mehr und mehr verflüchtigt, ist unbequem.

      • @Racew

        Wenn sogar die „Bank of America “ in einem Artikel
        der Fed „offen „widerspricht und für die kommenden 4
        Jahre mit einer „Hyperinflation“ rechnet, (hier mehr:), dann werden sicherlich viele
        Amerikaner ihre Gold-/Silbermünzen verkaufen und sich mit
        Whisky, Zigaretten, Lebensmittel, Tierfutter und Netflix-Jahres-
        Abo eindecken.
        So, und ich suche jetzt die Abkühlung im See…

        (♥Ĺ̯♥)

        • Klapperschlange:
          Laut ZEIT war im 4.Quartal 2019 – also kurz vor Corona – jeder US-Privathaushalt mit durchschnittlich 115.000 Dollar verschuldet. Dort steht auch, dass 40 % der US-Bürger in einem Notfall nicht einmal 400,00 Dollar Bargeld auftreiben könnten. Die Amis finanzieren ihren Alltag mit Schulden und nicht wenige leben von der Hand in den Mund. Meister Eder hatte zu diesem Thema schon oft Beiträge verfasst. Da werden wohl nicht sehr viele Amis Goldreserven auf
          den Kopf hauen können.

        • @Klapperschlange
          Wie Du wohl weisst, gab es in den 80ern in den USA eine Inflation von offiziell in zweistelliger Höhe und der Finanzminister Paul Volker musste über Nacht die Zinsen auf über 20 ! % anheben.
          Kurz danach crashte Gold von 800 Dollar auf unter 400.
          Also, lieber nicht. Lieber Inflation.

      • @Racew

        Das mag korrekt sein.

        Wer aber darüber hinaus den „Massen“ suggeriert, im aussichtslosen Dilemma zwischen geldpolitischer Expansion und Austeritätspolitik [vulgo Zinserhöhungen] gäbe es eine einfache Exit-Strategie, der verhohnepiepelt selbige erst recht.

        Weil selbst jede homöopathische Zinserhöhung derer zu Globuli zu erheblichen ökonomischen Verwerfungen führen würde. Eine [weitere] kleine Zinserhöhung um 0,25 Punkte im September 2018 und die in Aussicht gestellte Fortführung in 2019 führte zu einem veritablen Börsen-Crash, der es mit der Großen Depression in den 30ern aufnehmen konnte. Der Kurs der DB brach um knapp 60 Prozent ein. Die Zinserhöhungen 2019 wurden daraufhin stante pede eingestampft.

        Das Herumgeeiere, das Lavieren um Worte und Signale durch die Fed ist doch exakt ein Ausdruck dieses Dilemmas. Ich denke, der eigentliche Skandal besteht darin, dass man dieses quasi schicksalhafte Dilemma nicht der Öffentlichkeit kommuniziert.

        Aber dann müsste man ja zugeben, dass man die Kontrolle verloren hat.

  5. @ Klapperschlange
    Sehr interessant und nachvollziehbar. Was mich aber irretierte, war die Aussage „Noch nie dagewesene“…,
    Hatten wir das nicht alles schon mal ? Geschichte wiederholt sich.

    • @Barmbekbasch

      Der Autor („Dohmen Capital Research“ ) bezieht sich natürlich erstrangig auf die
      US-Geschichte und nicht Europa; was den Umfang und Geschwindigkeit der Kapital-
      marktflutung/Unterstützungsprogramme anbetrifft, trifft die Aussage „…noch nie
      dagewesene…“
      wohl tatsächlich zu, denn mittlerweile hantieren wir bei den
      $Summen mit „Trlillionen“ und nicht nur „Billionen“ (Milliarden).

      Der Original-Artikel verbirgt sich in meinem ersten Kommentar hinter dem fettgedruckten
      Inflation im Jahr 2021“

  6. Ach herrjeh, das hätte ich ja fast vergessen. Zur inneren Einkehr und wohlfeilen Kontemplation die traditionelle Sonntagsumfrage des Postillon!

    https://www.der-postillon.com/2021/06/sonntagsfrage-was-sagt-loew-zu-mueller.html

    Fratelli Tutti!*

    *Die Enzyklika „Fratelli Tutti“ von Papst Franziskus.
    https://de.rt.com/international/107452-ein-mann-sieht-rot-papst-franziskus-fordert-reform-des-kapitalismus/
    Die Red. warnt vor respektlosen und ideologiegetriebenen Reaktionen: Es entbehrt schließlich nicht einer gewissen Ironie, dass Enzykliken in der römisch-katholischen Kirche für alle Gläubigen verbindliche Lehrschreiben darstellen.

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