Mittwoch,24.April 2024
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Goldpreis: Kommt jetzt der große Ausverkauf?

Nach der Januar-Rally bröckelten bei Gold einmal mehr die Kurse. Bereits im Vorjahr kam nach der Anfangs-Euphorie erst einmal die Ernüchterung. Wann kommt die Wende am Goldmarkt?

„Man kauft, wenn das Blut in den Straßen fließt“, sagte einst der ehemalige Börsenguru André Kostolany. Wenn man Gold als reines Investment sieht und nicht als Versicherung, dann ist der optimale Einstiegszeitpunkt bei Gold offensichtlich noch nicht erreicht.

Seit dem Goldpreis-Rekord im September 2011 hat der Kurs des Edelmetalls gut 40 Prozent korrigiert. Trotz nervenaufreibender Durststrecken für Goldinvestoren und einer zwischenzeitlich durchaus elenden Stimmung am Goldmarkt, gab es immer noch genügend Optimisten, die an einen Wiederanstieg glaubten.

Anfang des Jahres keimte wieder Hoffnung auf. Doch wie im vergangenen Jahr, scheint die Euphorie auf dem Goldmarkt mit dem nahenden Frühling erneut zu verpuffen. Und der totale Ausverkauf, bei dem auch die letzten Goldbullen die Hoffnung auf einen Trendwechsel über Bord werfen, blieb bislang aus.

Goldchart Euro 10.03.15
Goldpreis in EURO, 2 Jahre

So wurde nach wie vor die Negativprognose von Goldman Sachs nicht erreicht. Bereits für Ende vergangenen Jahres hatten die Analysten der US-Investmentbank einen Goldpreis von 1.050 Dollar als Kursziel gesetzt. Von diesem Niveau sind wir heute nur noch 10 Prozent entfernt.

Aus charttechnischer Sicht ist nun die Marke von 1.142 Dollar von Bedeutung. Hier ereignete sich am 6. November 2014 ein Vierjahrestief. Wird diese Schwelle unterschritten, dann dürfte das Goldman-Szenario nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Doch wen kümmert das? Eben jene, die Gold als reines Investment sehen und nicht als Versicherung. Gold ist und bleibt ein wichtiger Indikator für die Stärke oder Schwäche einer Währung. Wenn der Dollar steigt, ist Gold weniger stark gefragt.

Gleichzeitig zeigt sich der Zusammenhang aber im Euro-Gold-Verhältnis. Der Euro-Goldpreis liegt mit aktuell 1.082 Euro pro Feinunze „nur“ 22 Prozent unter dem Allzeithoch von Oktober 2012.

Und wann kommt die Wende? Vermutlich dann, wenn sich jene Indikatoren umkehren, die wesentlich zur Kurskorrektur beigetragen haben.

  • Die Inflationserwartungen sind im Zuge der schwächelnden Weltwirtschaft stark zurückgegangen.
  • In den USA wird seit Monaten eine Zinswende erwartet.
  • Der US-Dollar legt seit Mitte 2014 eine wahnsinnige Kursrally aufs Parkett. Gegenüber dem Euro ist er seither um fast 30 Prozent gestiegen.
  • Die großen Investmentbanken verdienen am fallenden Goldpreis. Ihr Einfluss auf den Edelmetallmarkt ist ungebrochen stark.

Sollten die hohen Erwartungen an die Entwicklung der US-Konjunktur herbe enttäuscht werden, dann wir auch das Vertrauen in den US-Dollar schwinden und die Karten auf dem Goldmarkt werden neu gemischt. Euro-Investoren konnten die Sache zuletzt ohnehin gelassener sehen, hier zahlt sich das Edelmetall als Versicherung gegen den Euro-Crash allemal aus.

Goldreporter

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31 Kommentare

  1. Old Schatterhand hatte letzte Woche schon geschrieben, das die Preise fallen werden und man mit dem Zukauf noch warten kann. Vieles deutet ja auch drauf hin, nicht nur die eine oder andere Chart. Denen, die noch richtig zukaufen wollen/müssen, ist der Goldpreis noch zu hoch und es wird weiter gedrückt. Ich selber warte noch, habe das ja täglich im Blick und lese und analysiere auch hier die Beiträge einiger Spezialisten. Gut so, ich freue mich immer das eine oder andere dazulernen zu dürfen. Gruß. Euer Pinocchio

  2. Es ist völlig klar, dass der Goldpreis weiter sinken wird.
    Denn das erklärte Ziel der EZB ist ein schwächerer Euro, um den Deflationsprozess begegnen zu können.
    Ein schwächerer Euro bedeutet aber einen stärkeren Dollar und damit einen niedrigeren Goldpreis.
    Es gab ein paar Schnelle, die haben das schon vor Jahren richtig vorausgesehen.

  3. Wenn die Unterschützung bei 1142$ fallen sollte (was sehr wahrscheinlich ist), dann wird sich Goldman Sucks ins Fäustchen lachen. Dann bin ich mir sicher, dass wir die 1050$ noch vor Mai sehen werden.

    Man wird aber nicht ewig dieses Spielchen spielen können, denn die ganze Drückerei kostet auch einen Haufen Geld, auch wenn die Bankditen genügend davon haben. Die starken Hände werden immer mehr.

    Und sobald jemand an der COMEX sein gehandeltes Gold in den Händen halten will, dann wird es heiß für die Jungs.

    Den CoT-Daten nach werden wir diese Woche einen leichten Anstieg beim Goldpreis sehen, da sich die Commercials kräftig auf der Käuferseite positioniert haben.

  4. @Goldreporter
    Respekt !!!
    Ein sehr guter realistischer Beitrag. Genau das was ich ständig „predige“ !

  5. Zwischen dem ‚Schwarzen Haus‘ in Washington und der US-Fed bricht ein offener Konflikt aus: während Grandma Janet Yellen aus ihren Schulbüchern zitiert: “ ein starker US-Dollar ist always gut für den US-Arbeitsmarkt“ (?hat sie den Export-Markt per Demenz ‚vergessen‘?), überrascht das ‚Black House‘ heute offiziell mit einem überraschenden Statement, daß der immer weiter ansteigende Dollarkurs ‚heftiger Gegenwind‘ für die US-Wirtschaft bedeutet.

    Offensichtlich hat jemand im Weißen? Haus die Umsätze im US-Großhandel beobachtet und festgestellt: minus 3,1% und damit so tief wie kurz nach der Lehmann-Pleite.

    Ich befürchte, die jetzige Fed-Chefin wird nicht die volle Amtsperiode absitzen, sondern wegen Unfähigkeit im AIPAC-Amt gehen müssen.

    • @Watchdog
      Ich kann Deine Beiträge sehr schätzen.
      Wenn Du und @Goldminer sich von hier verabschieden würden , wäre das Forum für mich uninteressant.

      Mir fällt auf , daß der Goldpreis in den letzten Jahren fast nur dann fällt , wenn der Euro zum Dollar abrutscht.
      Hinter dieser Goldpreismanipulation stehen sicher viele Experten.
      Der Durchschnittsamerikaner würde nie in eine Bank gehen und Gold bestellen.
      Der Durchschnittseuropäer schon viel eher.
      Speziell Deutsche und Österreicher.
      So bleibt der Goldpreis für uns immer relativ gleich “hoch“..

  6. Wenn der Goldpreis auf 1050$ fällt haben wir Eurodioten gar nichts davon, dann sind wir gerade mal bei Preisen vom vergangenen November als die Unze Gold für 980 Euro zu haben war. Na Hauptsache dem Exportgewerbe gehts gut, sch… auf den Rest.

  7. Hallo Goldreporter

    Könnt ihr sagen ob was an der Story dran ist ?

    Celente – Why The Closing Of London Gold Vaults Will Shake The World!

    http://kingworldnews.com/celente-closing-london-gold-vaults-will-shake-world/

    Another Shocker – HSBC Is The Custodian For GLD

    Gerald Celente: “It should be a shock and it’s big news as is the rest of Andrew Maguire’s insights (in his KWN interview). What’s so important about HSBC closing down all 7 of their London gold vaults is that the Spyder Gold Trust, ticker symbol GLD, the custodian of that GLD gold is none other than HSBC….

    • @Bauernbua
      Wenn allein durch die Apple-Watch in 18-Karat-Goldausführung den Jahresbedarf von 750 Tonnen Gold-Nachfrage bedeutet, dann wäre der Zwangsverkauf von Venezuelas 350 Tonnen Gold eine reine Verzweiflungstat der US-Fed.
      Das traditionelle Hochzeitsfest in Indien startet bald und der Goldhunger Chinas ist ungebrochen.
      Der (gewollt) schwache €-Kurs und der (künstlich ‚gepushte‘) hohe Dollar-Kurs werden die US-Exportwirtschaft bald in die Knie zwingen.
      Statt Zinserhöhungen sehe ich eher ein neues QE-4-Programm in den USA auf uns zukommen.

      • Post Scriptum:
        der Euro hat seit einem Jahr um 25% abgewertet; demnach sind alle importierte US-Waren um 25% teurer geworden.
        Auswirkung auf Boeing? Die US-Auto-Industrie? US-Rüstungsverkäufe?
        US-Fracking-Industrie? MacDonalds?
        Schau mer mal, wie dieser Währungskrieg weitergeht…

        • @ watchdog

          Währungskrieg? Das auch nur eine Sekunde anzunehmen, bedeutet, die Bilderberger und die Macht der FED insgesamt zu leugnen.
          Die haben das vorher abgesprochen und führen das jetzt so durch.
          Weil es Sinn macht! Die Deflationspirale in Europa kann nur durch eine höhere importierte Inflation konterkariert werden.

      • @Watchdog

        Gerade habe ich mir den Link von Venezuela nochmals durchgelesen.
        Da schreiben User , daß die Amis zuerst Wirtschaftssanktionen verhängt haben.
        Das Gold nehmen sie aber , wahrscheinlich weil sie so gutmütig sind.
        Sicher – die Goldmenge ist bescheiden , aber es wird wahrscheinlich dringend gebraucht

    • Bauerbua@ Alle Regierungen wissen , was die U:S:A: hier und überall auf der Welt veranstaltet und niemand reagiert darauf. Warum halten die Regierungen ( Länder nicht zusammen um deren Macht zu schwächen ??? Ich kann es nicht verstehen !! Alle sollten sich zu Herzen nehmen –“ GEMEINSAM SIND WIR STARK „

      • „Geschafft“ haben es die Venezuelaner ganz alleine. Erst haben sie den verrückten Dummkopf Chavez gewählt und dann haben sie ausländische Investoren enteignet. Damit haben sie sich die Ölförderung kaputt gemacht und folgerichtig auf moderne Fördermethoden verzichtet. Der Ölpreisverfall hat ihnen nun den Fangschuss gegeben. Das Land wird sich so schnell nicht mehr erholen können. Sozis eben und ganz verrückte Sozis obendrein. Mein Mitleid haben sie nicht.

        • @Federico
          Im Prinzip gebe ich Dir recht.
          Ob Chavez ein Dummkopf war weiß ich nicht.
          Schau mal , was Deine so geliebten Amis angestellt haben.

          • Von Wirtschaft hatte der Chavez so viel Ahnung wie Feymann.
            Beide haben erfolgreich die Grundschule absolviert und sollten daher nicht dumm genannt werden.

  8. @Aphanopus

    Faymann (mit ay, von wegen Achtsamkeit) hat im Vergleich noch seine Funktion, am Vergleich hinkt sonst Alles. wenn das selbst gemacht ist, dann ist ja Alles ok, wie die Griechen und alle anderen EU – Südstaaten, Russland und die Chinesen überhaupt!
    Das ich nicht lache! Freut sich da jemand in der Runde, wenn der beinharte Währungs-, Rohstoff- und Wirtschaftskrieg die Kluft zwischen reich und arm weiter aus einander klaffen lässt? Und macht mit gut und böse noch den Richter? Wer weiß schon, was gespielt wird?!

    • @Federico

      Ja – eines stimmt sicher in deinem Link.
      Die US – Notenbank bestimmt den Goldpreis.
      Nicht China oder Indien durch Goldkäufe.

      Es ist da nur die Frage – geht das Alles auf längere Zeit gut.
      Ich bin ein misstrauischer Mensch und handle weiterhin konservativ.

      Selbst , wenn ich noch 5 – 10 % an Wert durch EM Kauf , die nächsten 2 Jahre verliere , setze ich auch in Zukunft darauf.

    • Da können welche nicht lesen und Englisch schon gar nicht.

      Bei dem von mir verlinkten Artikel ging es um die Meinung der Analysten

      Passos von Unibanco Brasil
      Lewis von Deutsche Bank
      und
      Tully von UBS

      und nicht um eine Reuters oder Bloomberg Meldung.

      Manch einer hier ist hoffnungslos überfordert.

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