Der Goldpreis hat sich zuletzt im Umfeld steigender Anleihe-Renditen stabilisiert. Nun stehen noch einige bedeutende Berichtstermine an.
Goldpreis stabilisiert
Am Dienstagnachmittag um 14:00 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 1.929 US-Dollar. Das entsprach 1.770 Euro. Damit haben sich die Kurse im Vorwochenvergleich leicht stabilisiert. Am heutigen 4. Juli wird in den USA aufgrund eines Feiertages (Independence Day) nicht gehandelt. Aber in den kommenden Tagen stehen noch einige potenziell marktbewegende Termine an.

US-Berichtstermine
Am Mittwochabend erscheint dann das Protokoll der letzten Fed-Sitzung und am Donnerstag gibt es eine Reihe bedeutender US-Wirtschaftsdaten. Dazu gehört die Handelsbilanz im Mai (Importe/Exporte) einige Einkaufsmanager-Daten sowie die „JOLTs Job Openings“, also die Anzahl offener Stellen im Mai. Zum Wochenabschluss werden dann am Freitag noch die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten (Non-farm Payrolls) für den Monat Juni veröffentlicht.
Steigende Zinsen
Im aktuellen Umfeld sind die Marktzinsen wieder deutlicher angestiegen. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag mit 3,86 Prozent, nach 3,73 Prozent in der Vorwoche. Allerdings ging es mit den Euro-Renditen noch deutlicher nach oben. Denn die Zinsen für deutsche Papiere stieg von 2,32 Prozent auf zuletzt 2,47 Prozent. Dagegen rentieren italienische Schuldscheine mittlerweile mit mehr als 4 Prozent.
Die Entwicklung korrespondiert mit der Wartung weiter steigender Leitzinsen. Denn im Rahmen der Fed-Sitzung am 26. Juli wird nach der Zinspause im Juni eine erneute Zinsanhebung erwartet. So liegt die am US-Terminmarkt gehandelte Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt von 25 Basispunkten auf dann 5,35 bis 5,50 Prozent bei 86 Prozent.
Renditen und Goldpreis
Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).