Freitag,08.November 2024
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Indische Tempel leihen Zentralbank tonnenweise Gold

Ihrer Gottheit huldigen die Hindus mit Gold (Foto: MasterLu - Fotolia.com)

Indische Pilger spenden jedes Jahr mehrere Tausend Kilogramm Gold. Es landet regelmäßig bei der State Bank of India, die den Tempel-Managern Zinsen dafür zahlt.

Gold besitzt in Indien besonderes Ansehen. Es dient der Landbevölkerung als wertbeständiger Vermögensspeicher und bedeutet für die Vermögenden Glück und Wohlstand.

Die Inder sind auch ein frommes Volk. Dass viele Hindus im Rahmen ihres Glaubensbekenntnis Gold verschenken, erscheint daher nur allzu logisch. So sammelt sich in den Tempeln der indischen Metropolen einiges an Goldspenden an.

Tirumala Tirupati Devasthanams, kurz: TTD, lautet der Name einer Organisation, die eine ganze Reihe großer indischer Tempel verwaltet. Sie kümmert sich auch um deren Finanzen.

Einer der bedeutendesten religiösen Bauten in Indien ist der Lord Venkateswara Tempel in der  Nähe des Orts Tirumala im Süden des Landes.

Wie indische Zeitungen in dieser Woche melden, hat die TTD zum dritten Mal innerhalb von 12 Monaten von Pilgern gespendetes Gold zur Aufbewahrung an die indische Zentralbank übertragen. Es soll sich um insgesamt 1.175 Kilogramm Gold handeln.

Bereits im vergangenen April war Tempel-Gold im Umfang von 3.000 Kilogramm bei der State Bank of India (SBI) gelandet. Im Mai folgten weitere 1.075 Kilogramm . Das Gold hatte sich über mehrere Jahre hinweg in den von TTD betreuten Tempeln angesammelt. Alleine im Lord Venkateswara Tempel sollen jährlich 700 bis 800 Kilogramm Goldspenden in Form von Schmuck und Goldmünzen anfallen.

Die Zentralbank übernimmt die Kosten für Transport, Einschmelzen und Raffinierung des Goldes. Die Tempel-Manager wollen das Gold ihrerseits in Sicherheit wissen. Außerdem erhalten sie von der Zentralbank Zinszahlungen. Das Gold wird also an die SBI verliehen.

Den Angaben eines indischen Bankers zufolge, erhielt die TTD zuletzt für ihre Goldeinlagen Zinsen von 1 bis 1,5 Prozent pro Jahr über einen Leasingzeitraum von 3 bis 5 Jahren. Die Zentralbank verleiht das Gold wiederum zu höheren Raten an Schmuckproduzenten weiter.

Ein Teil des akkumulierten Goldes wird zu Medaillen umgeschmolzen und wieder an Gläubige verkauft.

Kommentar: Für die Tempel-Manager kann man nur hoffen, dass die Banker mit dem Spender-Gold keinen Unfug treiben. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass Zentralbank-Gold auf den freien Markt gelangt, nie mehr zurückkehrt und am Ende nur noch als faules Buchgold in den Büchern steht.

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1 Kommentar

  1. Aber genau das passiert doch, wenn eine fixe Menge Gold immer wieder im Umlauf umgeschmolzen und neu verkauft wird? Die Menge Buchgold steigt an und kann irgendwann nicht mehr geliefert werden, da mehr in den Büchern steht als real existiert. Aber gut warum sollten indische Bankster was anderes machen, als die Schmiede im Mittelalter, die irgendwann mehr Quittungen ausgegeben haben, als sie Gold in den Tresoren hatten. Verdient man sich ja dumm und dämlich an der Blödheit der Menschen, im nächsten Leben werde ich Goldverleiher.

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