Laut Berichten aus der iranischen Hauptstadt wechseln Bürger des Landes derzeit verstärkt Landeswährung in westliche Devisen und kaufen Edelmetall, weil sie einen Krieg befürchten.
Die arabische Tageszeitung Asharq Alawsat berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über die wirtschaftliche und politische Lage im Iran. Die Beobachtung des Redakteurs: Menschen räumen verstärkt ihre Konten, tauschen die Landeswährung in westliche Devisen um und kaufen Gold.
Ein große Bevölkerungsgruppe befürchte, dass die Drohungen und Provokationen von Präsident Mahmoud Ahmadinejad Richtung Westen am Ende in einen Krieg münden werden. Deshalb versuchten die Leute jetzt ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen, heißt es.
Die Zeitung berichtet über einen wahren Goldrausch in den vergangenen Wochen. Kaufinteressenten seien landesweit in die Bazare geströmt, um Edelmetall zu kaufen. Dabei wurde ihnen der Goldkauf zuletzt deutlich erschwert. Laut Asharq Alawsat seien viele Goldhändler vom hohen Goldpreis und von der steigenden Nachfrage überrascht worden, so dass viele von ihnen ihre Läden geschlossen hielten. Der angebliche Grund: Die Händler warteten ab, um später möglicherweise zu noch höheren Preisen verkaufen zu können.
Andere Medien berichten über Händlerstreiks. Einzel- und Großhändler protestierten gegen die Beschlüsse der Regierung, die eine Zusatzsteuer auf Goldschmuck in Höhe von 3 Prozent eingeführt hat. Dem Vernehmen nach eine staatliche Maßnahme, um Kapitalflucht, Geldwäsche zu erschweren.
Die wirtschaftliche Situation im Land scheint sich unterdessen zunehmend zu verschlechtern. In wenigen Wochen fiel die Landeswährung Rial, gemessen an einem internationalen Währungskorb, um rund 20 Prozent. Angeblich gehen im Iran jeden Tag 3.000 Jobs verloren. Offizielle Inflationsrate: 15 Prozent. Die Inflation wird von unabhängiger Seite auf den gleichen Wert geschätzt.