Immer tiefer müssen Goldproduzenten graben, um an Gold zu kommen. Immer teurer wird es für Bergbauunternehmen, das begehrte Edelmetall ans Tageslicht zu fördern und daraus hochwertige Goldprodukte herzustellen.
Im Rahmen eines aktuellen Marktberichts hat die niederländische Fortis Bank die Produktionskosten von 226 Minenbetreibern weltweit untersucht.
Das Ergebnis: Die Gesamtkosten der Förderung (Cash Costs) stiegen im ersten Quartal 2010 gegenüber den letzten drei Monaten 2009 um 5,6 Prozent auf durchschnittlich 544 US-Dollar pro Unze. Innerhalb der vergangenen 12 Monate stiegen diese Kosten gar um 20 Prozent.
„Das sind die höchsten durchschnittlichen Cash Costs, die wir seit Beginn der Datenerhebung registriert haben“, heißt es in dem Bericht.
Südafrika ist mit Abstand das Land mit den höchsten Produktionskosten. Hier mussten im ersten Quartal durchschnittlich 798 US-Dollar investiert werden, um eine Unze Gold herzustellen. Innerhalb eines Jahres steigerten sich die Kosten um erstaunliche 75 Prozent. Dazu beigetragen hat die Abwertung des südafrikanischen Rand gegenüber dem US-Dollar um satte 32 Prozent.
Bei einem aktuellen Marktpreis von rund 1.235 Dollar pro Unze rentiert sich die Goldförderung für die meisten Produzenten. Bei einem fallenden Goldpreis würden jedoch immer mehr Goldminen Verluste einfahren und im Zweifel ihren Betrieb einstellen.
Diese Systematik trägt zu einer automatischen Preisregulierung bei: Fällt der Goldpreis, kommt weniger Gold auf den Markt. Das Angebot geht zurück, der Preis steigt. Steigt der Goldpreis, dann kommt tendenziell mehr Gold auf den Markt. Das hat einen preismindernden Effekt.
Aus diesem Zusammenhang ergibt sich einmal mehr der hohe innere Wert des Goldes. Gold kann nie Pleite gehen. Dessen absolute Preisuntergrenze bemisst sich nach den aktuellen Durchschnittskosten der Goldproduktion.