Der Betreiber der amerikanischen Warenterminbörse COMEX hat die Margins beim Handel mit Gold-Futures angehoben. Das könnte kurzfristig Auswirkungen auf den Goldpreis haben.
Wer in den USA Gold auf Termin handeln will, muss ab morgen höhere Sicherheitsleistungen (Margins) hinterlegen. Das hat der Betreiber der Warenterminbörse COMEX, die CME Group, am Mittwoch bekanntgegeben.
Was ist die Konsequenz? Halter laufender Gold-Terminkontrakte müssen Geld nachschießen. Es wird generell teurer, Gold auf Termin zu handeln.
Für einen normalen 100-Unzen-Kontrakt müssen Händler nun jeweils 22 Prozent mehr als Initial Margin (bei Abschluss) und als Maintenance Margin (wenn Kontrakte länger als einen Tag gehalten werden) hinterlegen.
Spekulanten zahlen pro Kontrakt nun 7.425 US-Dollar bzw. 5.500 US-Dollar. Gold-Hedger (Goldminen) und Börsen-Mitglieder müssen nun jeweils 5.500 US-Dollar pro Kontrakt an Sicherheiten aufbringen. Prozentual entsprechende Margin-Erhöhungen gab es auch für die kleineren an der COMEX gehandelten Gold-Futures (E-Mini Gold, 10-Unzen-Kontrakt).
Solche Margin-Anpassungen werden regelmäßig vorgenommen, wenn sich der Preis für das gehandelte Gut stark verändert. Denn bei steigenden Preisen steht in Terminhandel auch mehr Geld/Risiko auf dem Spiel.
Margin-Erhöhungen können allerdings einen negativen Effekt auf den Preis haben. Schwächere Marktteilnehmer, vor allem Spekulanten (die teilweise auf Kredit handeln), verkaufen gegebenenfalls ihre Positionen, weil sie nicht in der Lage oder gewillt sind, Geld nachzuschießen.
Dominiert wird der Gold-Futures-Handel aber von wenigen US-Banken, die hohe Short-Positionen (Verkaufs-Positionen) auf Gold besitzen (siehe: Terminmarkt: US-Banken steigern Gold-Verkäufe um 23 Prozent). Der starke Silberpreis-Einbruch Anfang Mai wurde auch mit zahlreiche Margin-Erhöhungen in dieser Zeit in Verbindung gebracht.
Goldreporter
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