Im Zuge der Lehman-Pleite hat die US-Notenbank Notkredite an eine Vielzahl internationaler Banken vergeben. Die nun veröffentlichten Daten brachten einige Überraschungen.
Das amerikanische Notenbank-System Federal Reserve hat in der vergangenen Woche Daten veröffentlicht, die Aufschluss über die Kreditvergabe der Fed im Zuge der Lehman-Pleite geben. Zur Preisgabe der Daten war die Fed gerichtlich gezwungen worden.
Die Informationen bergen einige brisante Details. Aus den Unterlagen geht unter anderem hervor, dass die Fed ihr Geld großzügig in der ganzen Welt verteilt hat.
Eine der größten Überraschungen: Zwischen September 2008 und Januar 2010 erhielt die Arab Banking Corp. (ABC) in Bahrain 73-mal Kapitalspritzen von insgesamt 35 Milliarden Dollar. Mehrheitlicher Anteilseigner der Bank (59 Prozent) ist die Zentralbank von Libyen. Noch im vergangenen Januar erhielt die ABC von der Fed 1 Milliarde Dollar Kredit.
Auch deutsche Institute wurde von der Fed mit Krediten versorgt. Dazu gehörten die HRE-Tochter Depfa (28,5 Mrd. Dollar), Deutsche Bank (1 Mrd. Dollar).
Größter einzelner Profiteur war die europäische Dexia Group mit insgesamt 37 Milliarden Dollar an erhaltenen Finanzmitteln.
Mehr Informationen zu den Fed-Finanz-Spritzen gibt es bei Financial Times, Wall Street Journal und Bloomberg.
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