Donnerstag,28.März 2024
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US-Zentralbank vor massiven Goldverkäufen? Chinesische Nebelkerze in Umlauf!

Derzeit kursiert eine Story im Internet, nach der ein chinesischer Zentralbank-Mitarbeiter vor massiven Goldverkäufen durch die Vereinigten Staaten und andere westliche Notenbanken warnt. Was steckt wirklich dahinter?

Eines vorweg: Als jahrelanger Marktbeobachter dürfte man zu der Erkenntnis gelangt sein, dass chinesische Geschäftsleute die Kunst des Täuschens und Tricksens wie keine andere Volksgruppe beherrschen. Schließlich stammt von dem Chinesen Sunzi das zweieinhalbtausend Jahre alte Buch „Die Kunst des Krieges“, das in den 80er- und 90er-Jahren zur Taktik-Bibel einer ehrgeizigen westlichen Manager-Generation aufstieg.

Auch die chinesische Zentralbank hat es immer wieder verstanden, Nebelkerzen auszuwerfen, um die Öffentlichkeit über die wahren Absichten zu täuschen oder bestimmte Reaktionen des Westens hervorzurufen. Die chinesische Regierung selbst hält sich stets mit Äußerungen über die eigene Politik zurück. In der Presse werden regelmäßig Männer zitiert, die den offiziellen Stellen offensichtlich nahestehen. So gehen häufig Zitate um die Welt, die Regierungsmeinung darstellen könnten, es aber offiziell nicht sind. Das sind Aussagen über die mögliche Yuan-Aufwertung, Anleihen(ver)käufe, Auslandsinvestments oder über den potenziellen Golderwerb der People’s Bank of China. Allzu oft reagieren die Finanzmärkte aber gerade so, als sei der Staatspräsident persönlich vor das Mikrofon getreten.

In diesen Kontext ordnen wir auch die aktuelle Nachricht aus dem Dickicht des Internets ein. „Investoren sollten vorsichtig bei Investitionen in Gold sein. Der Goldpreis könnte scharf fallen, aufgrund von heftigen Goldverkäufen durch die Vereinigten Staaten und andere Zentralbanken in Übersee“, lautet die Aussage eines Zou Pingzuo, angeblicher Analyst der Chinesischen Zentralbank. Als Primärquelle für dieses Zitat wird „Financial News“ genannt. Offensichtlich eine chinesische Zeitung. Genaues weiß man nicht.

Was könnte die Taktik sein?

Wenn überhaupt eine Taktik (Wahrheit) dahinter steckt, dann sicher die, dass China günstiger an das edle Metall gelangen will, als zu Kursen von aktuell 1.250 Dollar pro Unze. Am 9. März 2010 meldete sich der Leiter des staatlich-chinesischen Devisenamtes, Yi Gang, zu Wort. „Es ist tatsächlich unmöglich, dass Gold ein bedeutender Investmentbestandteil in Chinas Währungsreserven wird“, sagte er seinerzeit. „Ich habe derzeit 1.000 Tonnen und selbst wenn ich den Bestand verdopple, wären das zu aktuellen Preisen ungefähr nur 30 Milliarden Dollar“, erklärt er.

Der Goldanteil der chinesischen Währungsreserven betrug im Juni offiziell 1,6 Prozent. Der Anteil ist so gering, dass das Land auch gleich ganz darauf verzichten könnte. Auf der anderen Seite fördert die chinesische Zentralregierung seit geraumer Zeit den Goldmarkt und den Goldbesitz im eigenen Land. Sie akkumuliert Gold aus der eigenen Produktion und weiß, dass die vor allem in US-Staatspapieren gehaltenen Reserven von akutem Wertverfall bedroht sind.

Würde China seine Goldbestände auf – sagen wir – 10 Prozent seiner Reserven anpassen, dann müsste der Goldpreis aufgrund des engen Goldmarktes förmlich explodieren. Somit kann China in diesem Segment keine offensive Rolle einnehmen und die Goldbestände immer nur heimlich und bei Kursrücksetzern aufstocken. So ist es auch zu erklären, dass sich die chinesischen Goldbestände im Sommer 2009 offiziellen Zahlen zufolge plötzlich verdoppelt hatten, nachdem sie jahrelang unverändert geblieben waren.

Dass China sich lieber früher als später von den Risiken eines Dollar-Verfalls entledigen würde, dürfte dagegen klar sein. Dass das Land lieber bei niedrigeren Kursen auf dem Goldmarkt zuschlägt, ebenfalls. Die Frage ist nur, ob diese Gelegenheit sich für China tatsächlich noch einmal rechtzeitig ergibt, bevor der Greenback selbst im Krisennebel verschwindet.

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