Angeblich wünscht sich die Hälfte der Bürger die D-Mark zurück. Die Diskussion über eine mögliche Wiedereinführung der Deutschen Mark hat die Massenmedien erreicht. In einer aktuellen Presseschau gibt Goldreporter einen Überblick über Artikel, Kommentare und Meinungen aus der Publikumspresse.
Wer hätte das vor einigen Monaten gedacht. In den Publikumsmedien wird offen über die mögliche Wiedereinführung der D-Mark diskutiert. Zuvor waren Beiträge dieser Art ausschließlich auf den Webseiten unabhängiger Medien zu finden. Goldreporter gibt einen Überblick über die aktuelle D-Mark-Berichterstattung auf großen Nachrichten-Portalen.
„Kommt die D-Mark zurück?“, Wirtschaftswoche ( 19.05.2010)
„Technisch gesehen wäre eine Rückkehr zur D-Mark kein großes Problem. Die Bundesbank könnte sofort die Versorgung der Wirtschaft mit Geld sicherstellen. Denn auch in der Währungsunion wickelt sie im Auftrag der EZB die Offenmarktgeschäfte zur Liquiditätsversorgung der Geschäftsbanken ab. Zudem hat sie nach wie vor Zugriff auf die nationalen Währungsreserven.“ […] „In der Übergangsphase bis zur Ausgabe von D-Mark-Scheinen und Münzen könnte das in Deutschland hergestellte Euro-Bargeld als nationales Zahlungsmittel dienen. So lassen sich die in Deutschland geprägten Münzen durch den Bundesadler leicht von anderen Euro-Münzen unterscheiden. Die hier gedruckten Scheine besitzen ein X vor der Seriennummer.“ Link
„Warum die D-Mark nie wieder kommt“, Focus.de (19.05.2010)
„Die Wahrheit ist: Der Abschied von der D-Mark war ein Abschied für immer. Wenn Deutschland die Währungsunion verlässt, stürzt Europa ins Chaos – und die deutsche Wirtschaft kippt in die nächste Rezession.“ […] „Merkel würde das Erbe von Adenauer, Schmidt und Kohl verspielen. Ausgeschlossen.“ Link
„Euro im Koma? Gebt uns die D-Mark zurück!“, TV-Sendung Menschen bei Maischberger (18.05.2010)
In der diskutierten Frank Lehmann (Wirtschaftsjournalist), Steffen Kampeter (CDU, Finanzstaatssekretär), Karl-Heinz Grasser (ehem. österreichischer Finanzminister), Sahra Wagenknecht (Die Linke, wirtschaftspolitische Sprecherin), Susanne Schmidt (Finanzexpertin, Tochter von Helmut Schmidt) und Prof. Dr. Stefan Homburg (Finanzwissenschaftler) über die Euro-Krise. Link
„Rückkehr zur D-Mark wäre ökonomische Katastrophe“, Handelsblatt (17.05.2010)
„Würden die Deutschen den Euro aufgeben, wäre die Euro-Zone am Ende. Alle anderen Euro-Länder würden ebenfalls ihre alten Münzen und Scheine wieder einführen. `Eine Währungsunion in Europa ohne Deutschland ist schlicht unvorstellbar´, sagt Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der DekaBank in Frankfurt. Dazu sei das ökonomische Gewicht Deutschlands viel zu groß.“ Link
„Brauchen wir die D-Mark wieder?“, Bild.de (15.05.2010)
„Mit einem Austritt Deutschlands würde die Euro-Zone auseinanderbrechen. Denn ohne Europas stärkste Wirtschaftmacht würde der wichtigste Wachstumsmotor der EU komplett ausfallen.“ Link
„Gebt uns die D-Mark wieder!“, Stern.de (03.05.2010)
„Nein, so geht es wahrlich nicht weiter. Und wenn die Griechen nicht freiwillig aus der Euro-Zone ausscheren, dann bleibt uns Deutschen nur ein einziger Weg: Raus aus dem Euro, rein in die D-Mark. Was damals gut war, kann schließlich heute nicht schlecht sein. Und es gibt gute Gründe, weshalb wir unsere harte D-Mark wiederhaben wollen.“ (Glosse) Link
„Träume von der harten Mark“, Manager Magazin (03.05.2010)
„Wenn Euro-Einkommen in D-Mark-Einkommen umgemünzt würden, müsste das gleiche auch mit den Kreditschulden der Bürger passieren, dann mit Bankeinlagen, dann anderen Elemente der Bankbilanzen, auch Staatsschulden. `Technisch hindert den Gesetzgeber nichts daran, Banken, Firmen, Haushalte und Regierungen zu so einer Umbenennung zu zwingen´, so Eichengreen.“ [Berkeley-Professor Barry Eichengreen, Anm. d. Redaktion] Link