Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass Minenbetreiber mit dem steigenden Goldpreis auch mehr Geld verdienen. Das muss nicht so sein.
Es ist eine Ironie des Schicksals. Der Goldpreis steigt und trotzdem profitieren viele Minengesellschaften nicht in gleichem Maße davon. Der hohe Goldpreis führt auf ganz eigene Art dazu, dass die durchschnittlichen Abbaukosten in der Bergbauindustrie überproportional steigen.
Denn viele Gesellschaften fördern jetzt in Gebieten, die zwar leicht erreichbar sind, aber nur über eine schwache Mineralisierung verfügen. Niedrige Kapitalkosten der Projekt-Exploration, aber hohe Förderkosten sind das Ergebnis, wie Aaron Regent, CEO des Bergbauriesen Barrick Gold zuletzt gegenüber Investoren erklärte.
Viele dieser Lagerstätten würde man in Zeiten niedriger Goldpreise gar nicht antasten. Denn pro geförderter Gold-Unze muss dort wesentlich mehr Erde bewegt werden, als in Gegenden mit höherem Goldgehalt. Die Kosten pro Unze steigen, der Gewinn für die Firmen fällt entsprechend niedriger aus.
Ändern lässt sich das kaum. Denn die börsennotierten Förderfirmen müssen immer höhere Unzen-Zahlen vorweisen, um die Erwartungen der Aktionäre zu befriedigen. Dabei geht die Menge leicht förderbarer Goldvorkommen mit hohem Gehalt seit Jahren zurück.
Erschwerend hinzu kommt der Umstand, dass die Kosten der Förderung ohnehin steigen. Dafür sorgen anziehende Preise für Geräte, Mitarbeiter und Fördermittel. Die Inflation lässt grüßen.
Was bedeutet das für Goldanleger? Das natürliche Gold-Angebot bleibt auch bei steigendem Goldpreis limitiert. Neues Gold kommt nur auf dem Markt, wenn der Abbau für die Firmen kostendeckend ist. Gold ist im Gegensatz zu Papiergeld eben nicht beliebig vermehrbar. Es besitzt einen steigenden inneren Wert.
Goldreporter
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Desto unsicherer eine Anlage ist, desto mehr Zinsen gibt es.
Bei portugiesischen Anleihen etwa 7 %; bei Gold NULL.