Montag,07.Oktober 2024
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Der nächste Goldrausch ist da

Gold und Silber haben jetzt ihre seit August bestehende Korrektur abgeschlossen und werden in Kürze wieder ihren 20-jährigen Aufwärtstrend aufnehmen.

Gold, Goldrausch (Foto: Goldreporter)

Von Egon von Greyerz, Matterhorn Asset Management AG

Neue US-Administration

Sie sind gewarnt worden. Das Alptraum-Dream-Team Biden-Yellen (BY) wird Ihre schlimmsten Sorgen bezüglich Defizitfinanzierung, Schuldenexplosion und Dollar-Kollaps wahr werden lassen. Nicht, dass ein Sieg Trumps einen so großen Unterschied gemacht hätte. Schließlich sind die Würfel für den finalen Niedergang des derzeitigen Finanzsystem schon vor langer Zeit gefallen.

Doch das BY-Duo ist jetzt das perfekte Team, um die US-Wirtschaft und den Rest der Welt in den Abschwung zu führen. Biden ist ein schon erfahrener Akteur im Bereich der Defizitfinanzierung und der massiven Schuldenanhäufung. Und Yellen hat phasenweise schon unter Beweis gestellt, dass sie druckt, was gedruckt werden muss.

Biden Yellen -Bewährte Gelddrucker

Biden war von 2009-2017 Vizepräsident. Während dieser 8 Jahre stieg die US-Verschuldung von 10,7 Billionen $ auf 20 Bill. $. Das ist ein massives Wachstum von 85 % oder 9,3 Bill. $. Als Reagan 1981 US-Präsident wurde, lagen die Schulden des Landes bei nur knapp unter 930 Mrd. $. Es brauchte die gemeinsamen Anstrengungen von Reagan, Clinton und Bush Jr., damit die US-Verschuldung innerhalb von 28 Jahren um 10 Bill. $ anstiegen konnte, wohingegen Obama und Biden einen fast gleich hohen Anstieg in nur 8 Jahren schafften.

Dabei ist Folgendes nicht zu vergessen: Angeblich ist die Große Finanzkrise im Jahr 2009 gelöst worden. Als Obama und Biden an die Macht kamen, hätte monetäre Freizügigkeit gar keine so dringende Notwendigkeit mehr haben dürfen. Doch als gute Sozialisten schlugen sie alle Sparsamkeitsgebote in den Wind und gaben rücksichtslos Geld aus. In den letzten drei Jahren ihrer Amtszeit, zwischen 2014-17, bekamen sie Amtshilfe von Frau Yellen in ihrer Funktion als Chefin der Federal Reserve. Hier haben wir also ein Team, das über weitreichende Erfahrung in der Geldschöpfung aus dem Nichts verfügt.

Eine bemerkenswerte Rekordbilanz

Als Trump das Amt 2017 übernahm, hatte er nicht die Absicht, von irgendeinem vorherigen Präsidenten hinsichtlich Ausgabensummen und Glanz in den Schatten gestellt zu werden. Also wird Trump es letztlich schaffen, die US-Verschuldung innerhalb von nur 4 Jahren um 8 Billionen $ steigen zu lassen – ein bemerkenswerter Rekord! Ich glaube nicht, dass 2017 schon irgendjemand prognostiziert hatte, dass die US-Verschuldung im Januar 2021, also zum Ende der Amtszeit Trumps, bei 28 Billionen $ stehen würde. Für jeden, der sich mit Geschichte beschäftigt, war eine solche Prognose allerdings sehr leicht zu stellen.

Seit der Amtsübernahme Reagans hat sich die US-Verschuldung im Durchschnitt alle 8 Jahre verdoppelt. Folglich prognostizierte ich in einem vor Jahren erschienenen Artikel (US-Schuldenexplosion und Weimar II), dass sich die US-Verschuldung bis Anfang 2025 auf 40 Billionen $ verdoppeln werde – und auf 28 Bill. $ zur Halbzeit im Januar 2021. Für eine solche Prognose braucht es kein Genie, kein Team oder sonstige Analysten, geschweige Ökonomen mit Supercomputern.

Etwas Beschäftigung mit der Geschichte und simple Hochrechnung – mehr braucht es dazu nicht. Doch leider Gottes ist das eine zu banale Methode, um sie überhaupt in Betracht zu ziehen.

Traum-Duo mit 150 Jahren Erfahrung

Sollte Yellen also zur US-Finanzministerin ernannten werden, hätten wir ein Dream-Team mit umfassender Kader-Erfahrung im Bereich Schuldenexpansion und Geldschöpfung. Apropos Erfahrung: Hat es jemals einen Präsidenten und einen Finanzminister gegeben, deren Alter sich auf 150 Jahre aufsummieren? Ich bezweifle es; und leider ist ihre langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Geldproduktion die falsche Medizin für die Vereinigten Staaten von Amerika.

Die neue US-Administration steht nun vor der harten Aufgabe, die „SS US ECONOMY“ über Wasser zu halten. Eine Aufgabe, um die sie keiner beneiden kann. Denn das „Endgame“ ist praktisch schon vorgezeichnet. Schiffe können ganz schnell untergehen, oder aber sehr langsam Schiffbruch erleiden.

Das betreffende Schiff ist jetzt schon mit 80 Billionen $ US-Schulden beladen, von denen allein der Staat 27 Billionen $ ausgegeben hat, die Fed druckte dazu 7 Billionen $. Hinzu kommen Derivate und ungedeckte Verbindlichkeiten von mindestens ½ Billiarden $. Sagen wir also, die US-Gesamtverschuldung beträgt 600 Billionen $ (einschließlich der Verbindlichkeiten, die noch zu Schulden werden).

Schuldenlast – 150.000 747-Jumbojets

Nur zur Verbildlichung: In 100 $-Scheinen würden 600 Billionen US-Dollar 60 Millionen Tonnen wiegen. Dieses Gewicht entspricht 150.000 Jumbojets von Typ 747. Kein Wunder, dass das Schiff mit einer solchen Schuldenlast schnell sinken wird.

Insofern kann es nicht überraschen, dass Staaten den Plan verfolgen, die Papiergeldform zugunsten von CBDC (Central Bank Digital Currency bzw. Digitalgeld der Zentralbanken) abzuschaffen. Es ist viel leichter, die Gesamtverschuldung von 600 Billionen $ auf einen USB-Stick zu packen, der nur wenige Gramm wiegt.

QE: Die exponentielle Phase ist angebrochen

Und so wollen die Zentralbanken die Welt in die Irre führen: Während eines Neustarts möchte man das Geldangebot auf einen binären Code aus Nullen und Einsen einschrumpfen. Doch selbst wenn das Papiergeld damit abgeschafft werden könnte, so wird die Schaffung einer Digitalwährung längst nicht alles lösen. Auch die neue Währung wäre nur eine andere Form des Fiat-Geldes, dessen Angebot sich nach Belieben ausweiten lässt und das dieselben Problem wie Papiergeld mit sich bringt.

Wir wissen zumindest, dass das globale QE gerade in seine exponentielle Phase eingetreten ist.

Allein drei Zentralbanken (Fed, EZB und BoJ) haben seit März 2020 7,5 Billionen $ geschöpft – und zwar durch Ausweitung ihrer Bilanzen um 50 % – von 14,5 Bill. $ auf 22 Bill. $ im November. Im Jahr 2021, so die Schätzungen von Morgan Stanley, werden die Zentralbanken insgesamt 300 Mrd. $ pro Monat drucken. Ein viel zu niedriger Betrag, so scheint es, wenn man bedenkt, dass sich große Teile der Welt in einem Lockdown befinden, der dafür gesorgt hat, dass hunderte Millionen Menschen entweder auf Kurzarbeit sind oder entlassen wurden, wobei viele Unternehmen aktuell in die Insolvenz rutschen.

So bluten die Bereiche Einzelhandel und Freizeit & Tourismus gerade finanziell aus, wovon sie sich wahrscheinlich nie vollständig erholen werden. Jeden Monat gehen tausende kleiner Unternehmen unter.

MMT kommt – und Dollar-Einbruch

2021 wird QE nicht allein für die unverdiente Extraunterstützung des Bankensystems genutzt. Auch Privatpersonen und Unternehmen werden direkt in den Genuss von QE-Geldern kommen, da Biden und Harris Anhänger der MMT (Modern Monetary Theory) sind. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Geldschöpfungsorgie von 2021 die Stände von 2020 weit hinter sich lassen wird. Das Finanzsystem wird dadurch enorm unter Druck geraten; eine weitere Folge wird der Einbruch des Dollars sein.

Das größte Problem ist, dass die massiven Mengen an Staatsschulden, die 2020 und 2021 ausgegeben werden, nur einen Käufer haben. Die alten Käufer von US-Staatsschulden – China, Japan, Russland, Saudi-Arabien etc. – erkennen die Zeichen der Zeit und sind nicht mehr am Kauf von sich entwertenden Dollar-Staatsanleihen interessiert.

Standhafte Fed – US-Dollar knickt zuerst ein

Die Federal Reserve ist also der letzte Nehmer; und deswegen ist Yellen auch perfekt als US-Finanzministerin geeignet. Mit ihrer FED-Erfahrung wird sie mühelos an der historisch größten Monetisierungsaktion für US-Schulden planen.

Anfänglich wird der Dollar die größten Opfer bringen müssen, weil immer größere Dollarmengen geschöpft werden. Viele Währungsbeobachter schauen auf den Dollar Index. Da der Index aber nicht wirklich Währungshandel abbildet, bevorzuge ich den EUR/USD-Spread. Der Euro-Dollar-Handel hat unter allen Posten das weltweit höchste Handelsvolumen – ganze 1,5 Billionen $ pro Tag. Das Handelsvolumen des S&P liegt zum Vergleich bei 150 Mrd. $ täglich; US-Staatsanleihen kommen auf 500 Mrd.$.

EUR-USD mit 1,5 Bill. $ Tagesvolumen – Der Dollar-Killer

Unten finden Sie eine Tabelle mit täglichen Handelvolumina, die ich schon an anderer Stelle gezeigt hatte (EUR-Handelsvolumen nicht enthalten). Ich zeigte den Chart damals, um zu zeigen, dass das tägliche Handelsvolumen beim Gold beim 850-fachen der täglichen Minenproduktion und beim Doppelten des S&P-Volumen liegt! Ich werde bei dieser Tabelle nicht ins Detail gehen. Nur so viel: Der massive Goldhandel der Bullionbanken ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie aufgrund der großen ungedeckten Papiergold-Leerverkäufe große Probleme haben, ihre Positionen auszugleichen.

Gold, Handelsvolumen

Doch zurück zum Euro-Dollar: Dieser Chart ist jetzt sehr positiv (bullisch) für den Euro und sehr negativ (bärisch) für den Dollar. Nach einer 12-Jahre-Korrektur bricht der Euro jetzt gegenüber dem Dollar nach oben aus – und macht dabei einen sehr guten technischen Eindruck. Allein in diesem Jahr ist der Euro schon um 14 % gestiegen, und wahrscheinlich wird er auch 2021 weiter erstarken und zwar deutlich, während der Dollar rapide fällt.

Dollar, Euro, Chart

Kein Preis für den Gewinner des Talsprints

Viele Beobachter fragen sich, wie es sein kann, dass der Euro erstarkt, angesichts aller großen EU-internen Probleme und auch angesichts einer ständig wachsenden EZB-Bilanz. Was die meisten nicht verstehen: Der Euro ist an sich keine starke Währung. Eine Währung an einer anderen zu messen, ist im Grunde idiotisch. Wenn zwei Währungen sterben, dann ist der langsamere Tod bzw. Platz 2 im Währungstal eben kein absoluter Vorteil. Es ist alles nur eine Frage des relativen Timings, da nicht alle Währungen gleichzeitig gleichstark fallen können.

Es kommt wirklich nicht darauf an, welche Währung das Rennen macht, da für die erste Währung im Tal kein Preis winkt. Der Trugschluss ist natürlich, dass Währungen untereinander bemessen werden können. Sie können aber nur gegenüber echtem Geld gemessen werden, das über die Zeiten hinweg seine Kaufkraft halten konnte.

Und die einzige Währung, die historisch betrachtet immer noch in ihrer ursprünglichen Form besteht, ist natürlich Gold. Alle anderen Währungen sind auf null gefallen. Der Chart unten zeigt, was in den letzten 100 Jahren mit allen Währungen passiert ist, wenn man sie mit Gold vergleicht. Dieses Muster hat sich im Lauf der Geschichte immer wiederholt.

Währungen, Vergleich, Kurse

Vermögen in Gold messen und nicht in Dollar

Wer also sein Geld in sich entwertenden Währungen wie Dollar oder Euro misst, macht sich selbst etwas vor. Es ist wie das langsame Versinken im Treibsand. Unaufhaltsam und ausweglos. Geschichte darf nicht ignoriert werden, doch leider beschäftigen sich nur wenige Menschen mit Geschichte.

Also: Seien Sie für 2021 auf massive QE-Maßnahmen und einen rapide sinkenden Dollar gefasst, während die Wirtschaft in den USA und auf der ganzen Welt kräftig einbricht. Es wird über viele Jahre hinweg keine Erholung geben – vielleicht sogar eine Dekade oder länger.

Machen Sie sich bereit für den Goldrausch

Ihre besten Freunde und Beschützer im schändlichem Umfeld von Vermögensblasen und sinkenden Währungen sind die Edelmetalle – in Form von physischem Gold und Silber. Doch bitte ignorieren Sie dabei PAPIER-Gold & Silber (einschließlich ETF), die eines Tages wertlos werden. Dem kollabierenden Dollar gegenüber steht Gold, das kurz vor einem beschleunigten Anstieg steht. Gold (und Silber) haben jetzt ihre seit August bestehende Korrektur abgeschlossen und werden in Kürze wieder ihren 20-jährigen Aufwärtstrend aufnehmen.

Die Kraft der nächsten Bewegung wird den Goldmarkt überraschen. Und vergessen Sie nicht: Gold ist für langfristige Vermögenssicherung bestimmt und nicht zur Spekulation.

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Egon von Greyerz ist Gründer und Managing Partner der Matterhorn Asset Management AG (www.goldswitzerland.com).

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

Goldreporter

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12 Kommentare

  1. Endlich mal ein Egon von Greyerz Artikel auf goldreporter. War überfällig. Danke an goldreporter.de. P.S.: Nur bitte keinen Folker Hellmeyer von goldseiten.de übernehmen, frage mich wirklich, was dieser System Schreiberling auf einer Gold Seite verloren hat.

  2. mein goldziel habe ich bereits übertroffen, und nach ein paar sporadischen silberkäufen wende ich mich nun platin zu

  3. Hat einer bitte den Link noch zum vollständige SAG Gesetz ??? finde nämlich diese Datei nicht mehr …..
    Bedanke mich herzlichst

      • @ MeisterEder

        Bedanke mich herzlichst für deine Info,doch leider ist der Link falsch
        Und bei Google das erste meinte ich auch nicht das war ein Link direkt von der Europäischen Union Seite
        Wurde hier einmal ein gestellt weiß aber leider nicht mehr von wem

  4. Wie bei diesem hohen Eurokurs auch nur eine Maschine aus der EU hinaus exportiert werden soll, ist mir schleierhaft. Zudem macht er jede Inflationshoffnung zunichte. Die Deflation nimmt Fahrt auf.
    Geld wird teurer, Sachwerte billiger.
    Die Papierenen werden bald folgen.
    Eigentlich müsste Gold jetzt in Dollars steigen.
    Da es das nicht tut, zeigt, dass es munter auf die Weltwirtschaftskrise zugeht.
    Das bedeutet wiederum, sollte der Euro so wertvoll werden, dass man fast 2 Dollars bekommt und sollte das Zinsgefasel beginnen, heisst es, rein ins Gold, all in und nicht breit streuen.
    Denn in der jetzt kommenden Wirtschaftskrise wird ausser Gold nichts mehr übrig bleiben.
    Verpasst den Zeitpunkt nicht, Gold zu erwerben.

    • @Maruti
      Jetzt oder noch warten bis Jänner ? Ich werde immer wieder mal was einhamstern. Wie ein Eichhoernchen. Heute backe ich Orangen-Safran-Kekse mit Blattgold bestreut. Rezepte aus einen Wiener Demel K&K Hofbaeckerei Kochbuch.
      Nobel geht die Welt zugrunde.

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