Mittwoch,24.April 2024
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Die Hannibal-Falle – Zerstörung des Weltvermögens

Steht die globale Investmentwelt kurz davor, in die Hannibal-Falle zu tappen? Der Dow-Jones-Index  wird effektiv 97 Prozent verlieren – in Gold.

Gold, Vermögen

Von Egon von Greyerz, Matterhorn Asset Management AG

Hannibal

Hannibal gilt als einer der größten militärischen Taktiker und Generäle der Geschichte. Er war ein Meister der Strategie und fügte seinen Feinden immer wieder entsetzliche Niederlagen zu. Die Falle, in die Investoren jetzt gelockt werden, hat gewissen Ähnlichkeiten mit Hannibals Strategie, die zu seinem Sieg gegen die Römer in der Schlacht am Transimenischen See im Jahr 217 v. Chr. führte. Hannibal war ein General und Staatsmann aus Karthago (heute Tunesien), der im zweiten Punischen Krieg erfolgreich gegen die Römer kämpfte.

Die Schlacht am Transimenischen See

218 v. Chr. führte Hannibal seine Truppen, darunter Reiterei und Kampfelefanten, über die Alpen nach Italien. Im Jahr 217 v. Chr. verleitete Hannibal den römischen Konsul Flaminius und dessen Truppen dazu, ihm zum Transimenischen See in Umbrien zu folgen. Die Römer folgten ihm in ein enges Tal am nördlichen Ufer der Sees. Als sich die römischen Truppen im Tal befanden, waren sie gefangen. Sie hatte die Karthager vor sich, den See zu ihrer Rechten und die Berge zu ihrer Linken.

Was die Römer nicht gewusst hatten: Hannibal hatte seine leichte Kavallerie und einen Teil seiner Armee in den Bergen versteckt. Sobald die Römer im Tal eingeschlossen waren, wurden sie von beiden Seiten angegriffen, ein Entkommen war unmöglich. Bei dieser katastrophalen Niederlage wurden über 15.000 Römer getötet und 10.000 gefangen genommen.

Also: Was hat Hannibal mit der heutigen Welt zu tun? Das ist eigentlich ganz offensichtlich. Der springende Punkt ist, dass man in eine tödliche Falle gelockt wird, ohne es selbst zu merken.

COVID: Angriff auf eine ohnehin schwache Welt

Wir nähern uns dem Ende einer globalen Wirtschaftsära, und alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen. Das Corona-Virus passt da sicherlich ins Gesamtbild, weil es die Welt nicht zu einem ungünstigeren Zeitpunkt hätte treffen können. Ob Covid zufällig oder vorsätzlich durch Menschen geschaffen wurde oder nur ein Produkt der Natur ist, werden wir nie erfahren. Wir wissen aber, dass Covid wie der Streichholz an der Bombe wirkte. Mit dieser Zeitbombe ist das globale Finanzsystem gemeint, das kurz vor der Explosion stand. Große Unternehmen in den Bereichen Einzelhandel, Freizeit und Tourismus schließen inzwischen fast täglich, und die meisten werden nicht wieder öffnen. Weltweit haben hunderttausende Kleinunternehmen geschlossen, mit verheerenden Folgen für die Eigentümer.

Die kommende Depression wird Auswirkungen auf allen Ebenen der Gesellschaft haben.

Reichtum der Milliardäre in 3 Jahren um 70 Prozent gestiegen

An der Spitze der globalen Vermögenspyramide haben wir die jetzt die größte Vermögensfalle der Welt. Hier geht es um die 2.200 Milliardäre der Welt. In den letzten 3 Jahren sind deren Reichtümer um atemberaubende 70 % oder 4,2 Billionen $ gewachsen. Ihr Gesamtvermögen beträgt jetzt 10,2 Bill. $. Effektiv betrachtet werden diese Milliardäre in den nächsten 5-10 Jahren wahrscheinlich mindestens 90 % ihrer Vermögen verlieren. Doch kein einziger von ihnen erwartet das oder trifft dahingehend Vorbereitungen.

Die Zahl der Millionäre weltweit wird auf 13 – 46 Millionen geschätzt. Doch auch der sprunghafte Anstieg der Immobilienpreise hat für einen kräftigen Anstieg der Zahl der Millionäre gesorgt.

Globale Verschuldung befeuert globales Vermögen

Seit 1990 hat sich das gesamte globale Finanzvermögen fast verdreifacht; es stieg von 80 Billionen $ auf 225 Bill. $. Allerdings steht diese massive Ansammlung von Vermögen auf einem sehr schwachen Schuldenfundament! Die Verdreifachung des Vermögens war nur möglich, weil sich gleichzeitig auch die globale Verschuldung mehr als verdreifachte – von 80 Bill. $ im Jahr 1990 auf 277 Bill. heute.

Die größte Vermögensfalle der Geschichte

Hier haben wir es also. Die Welt hat unterm Strich kein Vermögen geschaffen. Stattdessen wird Vermögen künstlich, durch gleichstarke Kredit- und Geldschöpfung, einfach nur aufgebläht. Ich sehe ein, dass globale Gesamtverschuldung vs. globale individuelle Verschuldung kein wirklicher 1:1-Vergleich ist. Dennoch bekommen wir hier einen sehr guten Hinweis darauf, wie jenes zusätzliche Vermögen seit 1990 geschaffen wurde. Richtig, es entstand dadurch, dass in den letzten 20 Jahren 200 Billionen $ geschöpft wurden! Das ist ganz klar die größte Vermögensfalle der Geschichte. Hannibal hätte es nicht besser machen können. Milliardäre, Millionäre und gewöhnliche Investoren wurden wie Motten ins Licht gelockt; und sie glauben, sie besäßen echtes und grundsolides Vermögen. Was sie nicht mehr sehen: In den kommenden Jahren werden sie unvermittelt angegriffen werden – von einem Feind, der für sie unsichtbar ist.

Schulden, weltweit

Einziges Geld, das überlebt hat: Gold

Anfänglich wird es dabei um komplette Entwertungen von Währungen gehen – Dollar, Euro, Pfund oder Yen. Nein – nicht alle Währungen können gleichzeitig und gemeinsam sinken. Effektiv betrachtet werden dennoch alle sinken. Effektive Bewertung bedeutet hier: Bemessung im einzigen Geld, das im Verlauf der Geschichte überlebt hat – GOLD. Der Weg dorthin wird nicht kerzengerade sein. Bei einem Einbruch der Währungen werden wir aber höchstwahrscheinlich eine Hyperinflation erleben. Das könnte vorübergehend auch die Vermögenspreise befeuern – nominal betrachtet, aber keinesfalls effektiv. Es wird ebenfalls zu einer Implosion der Schuldenblasen sowie der Asset-Blase bei Aktien, Anleihen und Immobilien kommen.

Räuberbarone

Im Europa des Mittelalters waren Räuberbarone Feudalherren, die Reisende und Handelsschiffe ausraubten. In den 1860ern wurde der Begriff Räuberbaron auch für bestimmte Entrepreneure der Zeit benutzt. Zum Vermögenserwerb setzten sie skrupellose Methoden ein, daher auch der Name. Die meisten von ihnen gründeten völlig neue Industriezweige und wurden zu dominanten Akteuren auf ihrem Feld. Dazu zählten u.a. Rockefeller (Öl), Carnegie (Stahl), Ford (Automobile), Morgan (Bankwesen) und Astor (Immobilien).

Diese Unternehmer machten gewaltige Vermögen; und Rockefeller gilt immer noch als der reichste Mann der Geschichte – inflationsbereinigt. Interessanterweise sind die Sektoren, in denen diese Millionäre dominierten, bis heute noch große Branchen (mit Ausnahme der Eisenbahn). Die modernen „Räuberbarone“ – Bezos, Gates, Musk, Zuckerberg und Buffet sind in diversen Bereichen aufgestellt – z.B. Online-Einzelhandel, Technologie, Automobilherstellung oder Investment/ Finanzwesen.

Fantasiebewertungen

Der große Unterschied zwischen den Räuberbaronen der späten 19.Jh. und den heutigen liegt in der Bemessung ihres Reichtums. Vor 150 Jahren waren die Bewertungen konservativ und die KGV für börsengelistete Unternehmen lagen in der Regel unter 10! Der Vergleich zu heute: Amazon hat ein KGV von über 90, das von Microsoft & Facebook liegt “nur” in den 30ern, und Tesla wartet mit einem atemberaubenden KGV von 1.100 auf! Also: Historisch betrachtet sind heute alle großen Unternehmen – mit KGV zwischen 32 und 1.100 – schwerst überbewertet!!

So etwas passiert, wenn Geldschöpfung eine zentrale Rolle in der ökonomischen Strategie von Staaten und Zentralbanken spielt und die geschöpften Gelder anschließend zur Stützung des Aktienmarkts genutzt werden. Ein großer Teil jener 150 Billionen $ Schulden, die seit dem Beginn der Großen Finanzkrise 2006 entstanden sind, ist innerhalb des Bankensystems geblieben und ist nicht an die Konsumenten oder in die Industrie geflossen. Praktischerweise erreichte das Geld aber Investoren, welche es an Vermögensmärkten anlegten, wie man in der oben gezeigten Schulden/Asset-Tabelle sehen kann.

Triebkraft am Aktienmarkt: Liquidität, und kein Value-Investing

Folglich werden die Asset-Märkte hauptsächlich durch schuldenbasierte Liquidität angetrieben. Dadurch kommt es zu Fantasiebewertungen, die jedoch kaum etwas mit jenem Wachstum zu tun haben, das es noch vor 150 Jahren in Industrie und Finanzwesen gegeben hatte. Jetzt aber zurück zu Hannibal, auch wenn er schon 2.200 Jahre lang tot ist. Wir haben seit September 2019 ein großes und auch potentiell unlösbares (tödlich verlaufendes) Problem im Finanzsystem. Zudem haben wir ein Virus, das – aufgrund des staatlichen Umgangs mit dem Virus – zu einem Zusammenbruch großer Teile der Weltwirtschaft geführt hat. Doch all diesen massiven Probleme zum Trotz boomen weltweit die Aktienmärkte.

Hannibal-Falle

Wahrscheinlich stehen wir noch nicht am Ende der Aktienmarktexplosion, wie ich schon im kürzlich erschienenen Artikel ABHEBEN & ABSTÜRZEN erklärte. Doch irgendwann in den nächsten Wochen oder Monaten wird es den Markt sprengen. Doch bevor es zu diesem Platzen kommt, muss jeder Investor – klein oder groß -, der über etwas Liquidität verfügt, noch kurz vor Erreichen des Höhepunkts in diesen Markt gezogen werden. Das ist die Hannibal-Falle. Jeder muss am Top in den Aktienmarkt gezerrt werden! Und dann macht es BANG! So wie Hannibal die Römer vollkommen überraschte, so heftig wird der Aktienmarktcrash ausfallen.

Doch anders als im März 2020 wird es dieses Mal keine schnelle Erholung geben. Ja, natürlich werden die meisten Investoren bei Kursrücksetzern kaufen. Doch das wird die Qualen nur noch verschlimmern. Denn der anstehende Kollaps wird den Beginn eines säkularen Bärenmarkts markieren, der 10 Jahre andauern könnte, oder länger.

So wie Hannibal die Römer niedermetzelte, so werden die Investoren im kommenden Bärenmarkt niedergemetzelt. Dass Investoren einen Bewertungsverfall bei Bubble-Anlagen (Aktien, Anleihen, Immobilien) um effektiv mindestens 90 % erleben, ist ohne weiteres möglich. „Effektiv“ meint auch hier: Bemessen in stabiler, konstanter Kaufkraft.

Dow wird effektiv 97 % verlieren – in Gold

Das Dow-Gold-Verhältnis steht heute bei 15. 1980 stand es noch bei 1:1. Seinen Höhepunkt erreichte das Verhältnis 1999, und der langfristige Trend zeigt jetzt nach unten, wie man im folgenden Chart sehen kann. Das Ziel im Verhältnis liegt bei 0,5 bis 1. Das heißt also, dass der Dow in den kommenden Jahren 97 % seines Wertes gegenüber Gold verlieren wird.

Nur wenige glauben, dass ein Rückgang von solchen Dimensionen überhaupt möglich sei. Man sollte aber nicht vergessen, dass allein der Dow zwischen 1929 und 1932 um ganze 90 % fiel und dass es ganze 25 Jahre brauchte, um diese Verluste wettzumachen. Dieses Mal ist die Situation aber bei weitem schlimmer – mit Blick auf die Verschuldung und mit Blick auf die Überbewertung an den Aktienmärkten. 95 % und mehr sind also nicht unrealistisch.

Zentralbanken, Markt

Geschichte beweist: Nur Gold kann Vermögen bewahren

Gold behält effektiv seinen Wert, und allein Gold erfüllt diese Funktion. Auch das beweist die Geschichte. Für eine Unze Gold konnte man sich zu Hannibals Zeiten, vor 2200 Jahren, gut einkleiden – und so ist es auch heute noch. Seit Jahrzehnten wurden Investoren durch Zentralbanken gerettet, und genau das erwarten Investoren auch heute wieder. Deswegen werden sie investiert bleiben und auch noch bei Kursrücksetzern nachkaufen – solange, bis ihnen das Geld ausgeht. Leider wird kaum ein Investor vor dem Tief ausgestiegen sein.

Größte Vermögenszerstörung

Und deswegen werden wir auch die größte Vermögenszerstörung der Geschichte erleben. Von den aktuell 2.200 Milliardäre weltweit werden in 5-10 Jahren vielleicht gerade einmal 200 übriggeblieben sein (in heutigem Geld). Natürlich werden nicht alle Unternehmen verschwinden. Allerdings werden die Gewinn drastisch schrumpfen, und auch die KGV werden einbrechen.

Nehmen wir ein Unternehmen, dessen Aktie heute bei 300 $ steht und das 10 $ Gewinn pro Aktie macht. Das KGV des Unternehmens beträgt also 30 (30×10 $=300 $). Sinken die Gewinne in einer Rezession/ Depression um 70 % und fällt das KGV auf 5, dann sieht das folgendermaßen aus: GpA 3 $ x 5 KGV = 15 $ Aktienkurs. Dieses Unternehmen macht immer noch Gewinn, wenn auch weniger. Trotzdem sank der Aktienkurs von 100 $ auf 15 $ oder aber um 95 %. KGV von 5 oder darunter sind nichts Ungewöhnliches in Zeiten von Depressionen/ Rezessionen. Ich selbst habe das in den 1970ern erlebt. Gleiches passierte in den 1930ern.

Geschichte, Geschichte, Geschichte

Ich habe es oft gesagt und ich wiederhole es: Die besten Lehren zieht man aus der Geschichte. Alle denken, dass es „heute anders läuft“, doch ich verspreche Ihnen, dass es das nicht tut. Fast alles, was wir heute erleben, ist auch schon in der Vergangenheit passiert. In den kommenden Jahren werden also gewaltige Vermögen ausgelöscht werden. Andere Vermögen werden wiederum gemacht – z.B. bei physischen Anlagen und in der Rohstoffbranche. Natürlich werden die Edelmetalle zu den großen Gewinnern gehören.

Einige der gewitzten Schweizer Privatbanken, wie Lombard Odier, hatten ihren Kunden dieses Jahr geraten, sie mögen ihre Portfolios mit Gold absichern. Nur sehr wenige Vermögensmanager sind so clever wie 200 Jahre alte Schweizer Banken. Edelmetallaktien werden während des kommenden Währungszusammenbruchs wahrscheinlich spektakulär gut abschneiden – Gold und Silber ebenfalls. Doch die ultimative Vermögenssicherung der nächsten 10 Jahre ist physisches Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems gehalten wird. Das bestätigt die Geschichte.

Vergessen Sie nicht: Die Märkte können immer noch weiter steigen, selbst wenn sie massiv überbewertet sind. Doch wenn die Risikostände ihr Maximum erreicht haben, dann geht es beim Investieren nicht darum, das letzte Bisschen aus dem eigenen Portfolio herauszuschinden. Es geht dann viel mehr um den Schutz des Gewonnenen. Das geht jedoch nicht, wenn man komplett in überbewerteten Asset-Klassen investiert bleibt.

Denken Sie daran: In einem säkularen Bärenmarkt ist jeder ein Verlierer. Der Trick ist dann, so wenig wie möglich zu verlieren.

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Egon von Greyerz ist Gründer und Managing Partner der Matterhorn Asset Management AG (www.goldswitzerland.com).

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

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25 Kommentare

  1. Ich schätze Herrn Greyerz wirklich sehr. Seit Jahren verfolge ich seine Thesen und interessanten Beiträge.
    Doch auch er (wie so viele Crashpiloten) lehnt sich regelmäßig weit aus dem Fenster mit seinen Prognosen.
    Seit Jahren prognostiziert er in regelmäßigen Abständen Crashs, die in einer Zeitspanne von einem viertel bis max einem knappen Jahr eintreten sollen.
    Jetzt nennet er keine Zeiträume….
    Keine Frage: Mit Gold ist man die letzten Jahre sehr gut gefahren, wer jedoch aus Angst vor Crashs den Aktiemarkt nicht berücksichtigte hat sich tolle Chancen entgehen lassen.
    Doch in all den Jahren habe ich gelernt: Prognosen kann man lesen, zur Kenntnis nehmen, jedoch bei seinem eigen Konzept bleiben

  2. Im Augenblich crasht nur der Goldpreis. Nicht in Währung gemessen allerdings im Verhältnis zu anderen Anlagealternativen wie Bitcoin und Aktien.

    Solange Bitcoin steil geht läuft mit Gold nicht viel. Das war im letzten zwei Jahren so meine grobe Beobachtung.

  3. Stillhalter

    Mit Bitcoin werden die nächsten Wochen (oder wenn es gutgeht Monaten) Vermögen verdient.
    Aber nicht von denen, die jetzt 5 vor 12 noch auf den Zug aufspringen wollen, sondern von denen, die sich zu guter Zeit mit BTC eingedeckt haben und nun sukzessive Kasse machen.
    Immer dasselbe Spiel.

  4. Habe von @Meckerer sämtliche Nutzungs- und Verwertungsrechte am Nörgeln, Mosern und Granteln erworben, quasi eine unbeschränkte Lizenz zum Filetieren von Texten. Also dann, Petri Heil!

    Dass der gute Egon von Greyerz bereit ist, mit seiner Sorge um die Vermögen superreicher Oligarchen bzw. ausgerechnet um die „Eigentümer“ von insolventen Unternehmen für allfällige Irritation zu sorgen – geschenkt. Der „Sozialismus“ lauert schließlich an jeder Ecke und weder Ochs noch Esel wollen ihn aufhalten, nicht wahr Egon?

    Aber mal in medias res: Sein Narrativ, von Hannibal abgesehen, beginnt mit der ungezügelten Kredit- und Geldschöpfung und einer damit einhergehenden inflationären Blase der Vermögenswerte. Wobei die Bubble Economy unweigerlich ihrem vorbestimmten Schicksal entgegensteuert – dem Grande Finale der Implosion.

    In der Conclusio besteht Übereinstimmung. Die verkürzte Schöpfungsgeschichte erinnert mich jedoch an den Kreationismus, der an vielen US-Schulen anstatt der Evolutionstheorie gelehrt wird. Denn die „zentrale Rolle der Geldschöpfung“ ist schließlich nicht aus der unbefleckte Empfängnis Mariens [immaculata conceptio] entstanden.

    Die Geldpolitiker agieren zunächst und vor allem als Getriebene der eskalierenden Krisendynamik, die ihnen kaum eine andere Wahl lässt, als die Geldpolitik ebenfalls zu eskalieren bzw. ins Extrem zu treiben. Das allseits bekannte Dilemma: Die Notenbanken haben nur die Wahl zwischen exzessiver „Gelddruckerei“ incl. Nullzinspolitik oder einem monströsen Finanzmarktcrash. Systemimmanent gibt es keinen Ausweg mehr aus dieser Sackgasse.

    Und dieses System basiert auf globalen finanzmarktgetriebenen Defizitkonjunkturen, volkswirtschaftlich notwendig geworden durch die generelle Erschöpfung des Wachstumspotentials der vorherrschenden Wirtschaftsstruktur. Erschöpft ist die „innere“ wie „äußere“ Expansion des kapitalistischen Verwertungsmodells. Oder um es etwas eingängiger zu formulieren: Die Märkte fressen trotz umfassender ‚Sättigung‘ ihre Kinder. Oder gerade deswegen.

    Herr von Greyerz, bitte denken Sie daran: In einem säkularen Marktversagen ist jeder ein Verlierer. Der Trick ist dann, so wenig wie möglich zu verlieren.

    • @Thanatos

      Ein ausgezeichneter Beitrag, vielen Dank!

      An Egon von Greyerz sieht man sehr gut, wohin die ideologisch begründeten Auslassungen führen: Man bleibt immer an der Oberfläche, es werden nur Symptome beschrieben. Erscheinungen.
      Das Wesen bleibt ausgeklammert.

      • @Gasometer

        Das ist wirklich sehr nett, vielen Dank zurück!

        Ähnliches lässt sich auch über den von mir geschätzten Ernst Wolff berichten. Ein ausgewiesener Kenner des Finanzsektors, seiner Geschichte und seiner Funktionsweise, der den Einfluss des Selbigen bis in die kleinsten bronchialen Verästelungen nachweisen kann.

        Er versucht sich aber, vielleicht klugerweise, politisch nicht vereinnahmen zu lassen. Nach rechts grenzt er sich gegenüber antisemitisch aufgeladenen Verschwörungstheorien ab und nach links vermeidet er, trotz korrekter Beschreibung der systematischen, weil systemischen Umverteilung von unten nach oben, tunlichst die weitere Nomenklatur.

        Man merkt ihm deutlich an, dass er seine ‚Reichweite‘ erhalten will.
        Es sei ihm gegönnt.

    • @Thanatos
      Also ich finde den Beitrag von E.v.G. lesenswert, auch wenn man die Ausführung zu einem Chrash nicht teilen muß. Ich persönlich würde aus dem 2. Punischen Krieg auch andere geschichtliche Lehren ziehen.
      Ein langer Beitrag Ihrerseits, aber ergebnisoffen. Was ist denn eigentlich
      Ihre Lösung: Einen zukünftigen Crash des Finanzsystems oder Fortsetzung dieser ungedeckten Geldschöpfung?
      Hoffe nur, das Sie meine Frage nicht wieder zu einem Freibrief zum Profiling
      meiner Person veranlasst, da Sie ja wie o.g. einen Freibrief zum Nörgeln haben.

      • @Herrmann

        ‚Profiling‘ gefällt mir, darf ich das in meinen aktiven Wortschatz übernehmen? [Besser, ich frage jetzt immer erst!] Und tatsächlich ist es mit den lieben Forums-Kollegen so, dass manche wie ein offenes Buch vor einem liegen, während andere vorsichtiger, fast schon klandestin vorgehen und nur sukzessive mit der ganzen bestürzenden Wahrheit hervorkommen.

        Aber Späßle beiseite, Sie hatten ja ausgerechnet eine Frage gestellt – auf die ich KEINE Antwort habe. Jedenfalls keine Lösung, vielleicht weil das beschriebene Dilemma objektiv keine [klärende] Lösung zulässt. Claro, ich könnte mich in Spekulationen ergehen, von wegen die japanische Misere einer langjährigen ökonomischen Depression und der schleichenden gesellschaftlichen Zersetzung wird zum Role-Model des kapitalistischen Weltsystems [wenn dieses Stadium nicht längst erreicht ist]. Oder wir sehen doch flottierende Zusammenbrüche bestimmter Teilsysteme der Multi-Bubble-Economy mit erheblichen [finalen?] Auswirkungen auf die Stabilität des Gesamtsystems.

        Sicher ist nur das paradigmatische ‚Whatever it takes‘ der Draghödie.
        Es mit allen Mitteln noch mehr Zeit erkauft werden.

        • Nachtrag

          Ich kaufe ein „wird“.

          Apropos: Die Antwort 3 [die Verschwörungstheorie] der fulminanten @Klapperschlange könnte eine oder mehrere dieser ‚Whatever it takes‘-Maßnahmen enthalten. Währungsreformen waren schon immer beliebt. Genauso wie ich bei meinen Kindern und immer öfter bei meiner Frau.

          • Ich hätte da noch eine Möglichkeit für Sie, die das GG auch zulässt:
            Lastenausgleich. Glücklich dann derjenige, der kein Haus hat.
            Und der Wortschatz gehört uns nun wirklich allen gleichermaßen
            (ein Schatz ohne Strafzinsen)

    • @Thanatos

      Nach meinen Unterlagen liegen „ sämtliche Nutzungs- und Verwertungsrechte am Nörgeln, Mosern und Granteln “ immer noch bei meiner „Ich-AG“.

      • ©Meckerer

        Ach herrjeh, das tut mir leid, da war ich wohl etwas zu ungestüm. Selbstverständlich liegen alle Rechte unveräußerlich bei Dir. Dann werde ich mich eben aufs Geißeln, Anprangern und Missbilligen verlegen – ist auch schön.

        Aber sag mal, wenn Du in Deiner Tätigkeit als Forist nicht weisungsgebunden bist und darüber hinaus keine Mitarbeiter beschäftigst, dann gehst Du doch als Solo-Selbstständiger durch, oder?

        • @Thanatos

          Aber ja: doch.

          Ich sitze gerade über meinen Anträgen zur Corona-Überbrückungshilfe sowie Novemberhilfe und Dezemberhilfe für Unternehmen und Selbstständige.

          Leider erfolgt die vollständige Auszahlung der Novemberhilfe frühestens ab Januar 2021, deshalb muß ich jetzt schon eine Abschlagszahlung in Höhe von bis zu 50 Prozent der beantragten Hilfe beantragen.

          Um das „Meckern“ und „Nörgeln“ nicht zu verlernen, habe ich an Deinem Kommentar schon mal etwas geübt – und – siehe da – es hat gewirkt!

          Jetzt hoffe ich natürlich für Dich, daß Du Dich mit „Geißeln, Anprangern und Missbilligen“ nicht schon wieder in „besetztes“ Terrain begibst und mit dem „Erzbistum Berlin“ Ärger bekommst.

  5. @MeisterEder Amüsant sind vor allen Diejenigen, die sich über Gold/Aktien echauffieren und ihre “ Gewinne“ preisgeben.
    Später hört man auf YT wieder Kommentare wie: “ Ich bin gescheitert“….
    Alles zu seiner Zeit.

  6. Thanatos:
    Über die Beiträge des Herrn von Greyerz kann man durchaus streiten. Und wenn es um die Folgen der derzeitigen Politik geht, muss man nicht zwangsläufig die Superreichen im Blick haben.
    Was ist mit den Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet und sich eingeschränkt haben, um im Alter eine Rücklage zu haben? Die Leute, die einen bescheidenen Wohlstand durch Arbeit und nicht durch Spekulation oder das Ausnutzen des Sozialstaats erreicht haben. Also diejenigen, die i.d.R. auf den Staat vertrauen und gerade nicht annehmen, dass dieser das eigentliche Problem ist.
    Diese Menschen werden wahrscheinlich erhebliche Einbußen haben. Sie vertrauen in die Stabilität der Währung. Von den ör-Medien lassen sie sich ein x für ein u vormachen, weil ihnen schlichtweg das Misstrauen fehlt. Es mag sein, dass es in Ostdeutschland historisch bedingt etwas anders ist. Aber in meinem (westdeutschen) Umfeld habe ich diese Erfahrung häufig gemacht.
    Diesen Menschen wäre geholfen, wenn man ihnen die Realität vermittelt. Ob und wie das geschieht, ist eine andere Frage. Herr von Greyerz ist in dieser Hinsicht extrem. Aber so manchem hilft gerade das vielleicht beim Aufwachen.

    • @RACEW
      Auch ich zähle zu den Menschen die ihr Leben lang gearbeitet haben und sich etwas Geld zur Seite legten um den Ruhestand etwas angenehmer gestalten zu können. Jetzt habe ich über 45 Jahre als angestellter Handwerker gearbeitet und werde im kommenden Jahr, mit fast 61 Jahren, auch noch arbeitslos.
      Da ich 20 Jahre lang drei Jobs gemacht habe, war es mir möglich etwas Geld zu sparen und mir 30.000€ beiseite legen konnte. Jetzt würde ich gerne wissen was ich mit diesem Geld machen soll, bevor es gänzlich seinen Wert verliert?
      Als braver Bürger habe ich immer meine Steuern bezahlt und unser „System“
      in keiner Form belastet……
      Ein kleiner Tip könnte mir vielleicht helfen…….

    • @RACEW

      Naja, da unterscheiden sich unsere Sichtweisen. Da ich ja durch das Stahlgewitter diverser Schulungen gegangen bin, gehe ich fest davon aus – und belegen lässt sich das auch recht gut -, dass das konstituierende Element jeder Gesellschaftsformationen die jeweils spezifische ökonomische Verfasstheit darstellt.

      Der Staat ist ein Problem, aber der Staat ist vor allem ein abgeleitetes Problem. Abgeleitet von den wirtschaftlichen Interessen, die sich in ihm spiegeln. Der durchschnittliche Marktgläubige bekommt quasi genau den Staat, den er verdient hat. Abyssus abyssum invocat [Ein Fehler zieht den anderen nach sich].

      • @Thanatos

        Gut gesagt! Für Marktradikale kommt eben nur der soziale Kahlschlag in Frage. Der Staat ist nur hinderlich auf dem Weg zum Sozialdarwinismus. Es ist schon schizophren: Genau die Marktkräfte, die zur permanenten Finanzkrise geführt haben, sollen jetzt die Rettung bringen.

        • @FML

          Genau darauf verweist das Konzept des „Extremismus der Mitte“. Seinen Urprung hatte dieser soziologische Terminus in der Faschismusforschung von Martin Lipset und Theodor Geiger. Selbige verorteten extremistische und antidemokratische Bewegungen in der Mitte der Gesellschaft – der historische Faschismus als eine typische Mittelschichtsbewegung.

          Der „moderne“ Marktradikalismus nun, wie er in seiner aggressiven Variante beispielsweise in der AfD gepflegt wird, ist in diesem Kontext eine Krisenideologie, die konstitutive Elemente der bestehenden Gesellschaft überhöht und ins Extreme treibt. Die Dauerkrise der Marktwirtschaft soll dadurch gelindert werden, indem man die Märkte erst recht entfesselt.

          Die Krisen werden mit äußeren, den Märkten fremden Einflüssen erklärt. Insbesondere der „Staat“ und hier vor allem der „Sozialstaat“ wird dafür verantwortlich gemacht, dass die eigentlich heilsamen Marktkräfte nicht zur Entfaltung kommen können. Deshalb ein Extremismus der „Mitte“: Der Markt als zentrales Element des herrschenden Wirtschaftssystems soll in seiner reinen Form zur Not auch gegen die Gesellschaft exekutiert werden.

          Das erklärt natürlich, warum in diesen Kreisen ein gewisses Desinteresse am Wirtschafts- und Finanzsystem existiert: Im Kern ist man nämlich ganz zufrieden damit – der „Staat“ sei vielmehr das Problem. Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass diese Systemapologeten sich selber für Rebellen halten.

          • @Thanatos
            Der Faschismus war etwas Italienisches. Der Begriff selbst stammt vom Fasces-Bündel, das ein Symbol der römischen Gerichtsbarkeit war. Ein Bündel aus Ruten mit einem Beil drin. Ein Liktor trug das im alten Rom voran, i.d.R. kam dann eine von Sklaven getragene Sänfte mit einem fetten Bonzen und Amtsträger hinterher, der was zu sagen hatte. Der dem Ganzen vorangehende Liktor – übrigens hat Heinrich Heine das in „Deutschland, ein Wintermärchen“ genau beschrieben – gab dem Pöbel zu verstehen, daß er auf der Straße Platz zu machen hatte, auf daß der Bonze schneller zu seiner Hure oder in die Taverne kam. Aufgegriffen hatte das Benito Mussolini für seine Bewegung, die er „Movimiento Fascisto“ nannte. Der war vor dem 1. WK ein linker Sozi und Redakteur bei der Zeitung Avanti, was dem „Vorwärts“ der SPD entsprach. Durch den Krieg desillusioniert, vertiert und verroht, wurde Mussolini zu dem, was ihn später ausmachte. Will sagen, die Soße der italienischen Schwarzhemden war aus der Sozialdemokratie Italiens erwachsen. Es ist das Problem aller blutrünstigen Kopf-ab-Revoluzzer, daß sie sich irgendwann mal von Gott entfernt haben und seinen Prinzipien. Obschon Leute wie Goebbels, aber auch Jeshow und Stalin ein christliches oder jüdisches oder (klein)bürgerliches Elternhaus hatten, in dem religiöse Prinzipien galten. In dem Bestreben, sich von diesem ums Verrecken emanzipieren zu müssen, wirft man den Glauben der Väter in die Mülltonne. Und dann passieren halt Holodomor, Holocaust, Großer Sprung & Kultur-Revolution (55 Mio. Hungertote), Rote Khmer usw. Kambodscha war ein- oder zweitausend Jahre lang buddhistisch gewesen. Der Buddhismus ist das Friedlichste, was es gibt auf der Welt. Wie konnte so ein Betriebsunfall überhaupt passieren? Pol Pot und einige seiner engsten Mitstreiter der Bewegung hatten in Paris an der Sorbonne studiert, als diese roter als ein Pavianarsch war. Vollgesogen mit Marxismus, Mao und jeder Art Vulgär-Atheismus glaubten sie, daß es nun an der Zeit sei, den Irrsinn Maos und Stalins im Heimatland zu wiederholen und Holocaust am eigenen Volk zu spielen. Das schlimmste ist – und für die Worte wurde der CDU-Politiker Heitmann in den 90er Jahren von den linken Zecken in roter Gülle ertränkt – wenn Menschen sich vom Göttlichen abwenden, wenn ihnen im wahrsten Sinne nichts mehr heilig ist. Die Deutschen sind kein Verbrechervolk per se, die Chinesen Italiener und Khmer auch nicht. Das kann überall passieren. Und für solche Worte wurde Heitmann von den linken Affen gekreuzigt, weil er die Schuld-Kult-Hysteriker ihrer Argumentations-Stütze beraubte. Aus so einem Grunde kann ich auch der aktuellen Hetze unserer Medien gegen Rußland nichts abgewinnen. Denn die hat Goebbels-Niveau. Es gibt keine Untermenschen-Rassen und auch keine Verbrecher-Völker. Zum Schluß – und damit möchte ich die Paella abrunden – ein Zitat des italienischen Links-Anarchisten Ignazio Silone: „Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.“

          • @Translator

            Meine Güte, dieses Ratatouille fließt tatsächlich so als Stream of Consciousness aus Dir heraus, nicht wahr? Du bist schon ein Phänomen, Translator. Bin mal wieder beeindruckt.

            Nur ein oder zwei kurze Bemerkungen: Schön wär’s ja, der Faschismus als Ausgeburt der Gottlosigkeit. Aber so einfach kommst Du mir nicht davon. Dafür haben die Popen und Pfaffen zu oft mit den Faschisten kollaboriert.

            Sagt Dir der Begriff ‚Klerikalfaschismus‘ etwas? Von Anbeginn an gab es Annäherungen kirchlicher Amtsträger an faschistische Parteien in Europa und auch in Lateinamerika. Als klerikalfaschistisch werden faschistische Regime bezeichnet, bei deren Aufbau, Organisation und Aufrechterhaltung der Klerus eine zentrale Funktion hatte. Und derer gab es einige, das kannst Du mir ruhig glauben.

            Oder nehmen wir das von der Katholischen Kirche und dem „Deutschen Reich“ unterzeichnete sog. „Reichskonkordat“ vom 20. Juli 1933 – die Kirche wollte eine Art „friedliche Koexistenz“ mit dem Deutschen Faschismus erreichen. De facto stellte sich der katholische Klerus aber „rückhaltlos in den Dienst des nationalsozialistischen Staates“ – wie H. durchaus realistisch deklamieren konnte.

            Nein, mein Lieber, Staat und Kirche haben zu allen Zeiten eine unheilige Allianz gebildet. Empfehle für unsere neuen Leser dazu mal wieder die vielbändige „Kriminalgeschichte des Christentums“ von Karlheinz Deschner. Soviel Dreck am Stecken – da helfen auch keine feinsinnigen Unterscheidungen zwischen kirchlicher Institution und privatem Glaubensbekenntnis mehr.

            So, jetzt ist aber Schluss mit lustig.
            Zu Heitmann ein andermal mehr.

            A guats Nächtle allerseits.

  7. Northman:
    Trauen Sie keinem, der Ihnen irgendein Finanzprodukt verkaufen will und machen Sie sich krisensicher. Wenn ein selbstgenutztes Haus oder eine Wohnung vorhanden ist, würde ich notwendige Investitionen bzw. Reparaturen jetzt in Angriff nehmen. Damit meine ich auch und insbesondere Aufwendungen für die Sicherheit Ihres Domizils. Vorräte sind ebenfalls zu empfehlen. Im Internet und auf dem Buchmarkt findet man hierzu jede Menge Anregungen und Informationen. Was EM betrifft, so würde ich unterscheiden zwischen der Zeit vor bzw. während der Krise/Inflation/ Währungsreform und danach. Für die Zeit danach sind Sie m.E. gut beraten mit Gold. Hiermit können Sie Werte sicher durch die Zeit “transportieren“. In der Zeit unmittelbar vor einem Ereignis im o.g. Sinne wird man wohl noch auf Bargeld angewiesen sein. Auf Kontenguthaben wird man wahrscheinlich keinen Zugriff mehr haben. In der Krise selbst wird es m.E. auf Tauschmittel ankommen. Silbermünzen könnten dann hilfreich sein (Beachte: Silberbarren unterliegen dagegen der vollen Umsatzsteuer). Inwieweit man auf einen Tauschhandel zurückfallen wird, wird vom Umfang und Dauer der Krise abhängen. Im Zweifelsfall wird Ihnen niemand Brot für Silber geben, weil er es lieber selbst essen möchte. Deswegen der Hinweis auf die Vorräte. Einen Rat für alle Fälle gibt es m.E. in diesem Zusammenhang nicht. Schnaps und Zigaretten dürften stets weiterhelfen. Im YU-Krieg waren in abgeschnittenen Gebieten z.B. Feuerzeuge und Medikamente wertvolle Tauschmittel.
    Eine gute Investition in Anbetracht Ihrer Lebensleistung wäre es wohl auch, wenn Sie sich selbst belohnen und sich etwas leisten. Machen Sie (wenn es wieder geht) eine Reise oder erfüllen Sie sich einen Herzenswunsch. Positive Erfahrungen kann Ihnen schließlich niemand wegnehmen und der Inflation unterliegen sie auch nicht.

  8. Northman:
    Zum zeitlichen Zusammenhang möchte ich noch etwas anmerken: wenn Sie auf Ihr Alter und die erwähnte Sparsumme abstellen, so werden Sie im Hinblick auf Ihre möglichen Ansprüche auf Gewährung von Arbeitslosengeld I bzw. II durch das Ihnen zustehende Schonvermögen nicht in Schwierigkeiten geraten. D.h., Sie müssen das Geld jetzt nicht ausgeben, um in dieser Hinsicht ein Problem zu umgehen.
    Wann die Inflation anziehen wird und wie sich dies entwickeln wird, kann natürlich niemand verlässlich mitteilen. Und gerade deshalb sollte man dieses Thema nicht vor sich herschieben. Noch besteht die Möglichkeit, sich vorzubereiten.

  9. Thanatos: Es stimmt, die Kirchen haben viel Dreck am Stecken. Und es reicht bis in die Gegenwart. Herr Bedford-Strohm predigt für die Aufnahme von Flüchtlingen und erwähnt dabei mit keinem Wort, dass die ev. Kirche mit der Unterbringung, mit Sprach- und Integrationskursen etc. ein riesiges Geschäft macht.
    Aber es gab auch positive Seiten. Die katholische Kirche hat sich dem Kommunismus entgegengestellt. Man denke z.B. an Polen nach 1981.
    Oder etwa an die italienischen Parlamentswahlen 1948. Hier hatte sich die Kirche mit Erfolg gegen einen Wahlsieg der Kommunisten eingesetzt und dem italienischen Volk einen großen Dienst erwiesen.

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