Freitag,29.März 2024
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Die Inflation kommt

Inflation kann sehr plötzlich sehr stark zulegen, zum Beispiel in einer Crack-Up-Boom genannten Kauf-Panik (Foto: dreidesign.com)

Es tauchen nun vermehrt Nachrichten über steigende Inflation in Europa auf. Früher oder später wird sie mit aller Macht zuschlagen und den Geldwert ganz erheblich mindern.

Die deutschen Importpreise sind laut Statistischem Bundesamt im Dezember um 12 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. Die Fastfoodkette McDonald‘s erwägt weltweit eine Preiserhöhung aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise. „Experten“ rechnen laut der Bild-Zeitung mit „bis zu 4 Prozent Inflation innerhalb der kommenden drei bis vier Jahre“. Wir halten das für reichlich untertrieben. In Großbritannien hat sie bereits 3,7 Prozent erreicht.

Inflation während der Ölkrisen
Auf dem Höhepunkt der letzten großen Inflationsphase – ab Mitte der 70er-Jahre – betrug die Inflation (offiziell) in Großbritannien über 22 Prozent, in den USA mehr als 14 Prozent. Hierzulande stiegen die Konsumentenpreise im Winter 1974 um 7,5 Prozent. Seinerzeit waren die Staatshaushalte jedoch nicht ansatzweise so marode wie heute. Die Konsumentennachfrage stand auf einer stabileren Basis, die Banken bewegten sich nicht auf den Abgrund zu und die Preissteigerungen waren stark vom Ölschock geprägt.

Desinformations-Politik
Notenbanken, Politik und deren Berater haben ein natürliches Interesse daran, die Zahlen zur Inflation möglichst klein zu halten. Denn bei steigender Inflation geraten die Zentralbanken unter Zugzwang. Sie sind gezwungen, die Leitzinsen anzuheben und ihre Politik des billigen Geldes zurückzufahren. Viele Staatspapiere, Renten- und Pensionsansprüche sind direkt oder indirekt an die offiziellen Inflationszahlen gebunden.

Steigende Inflation bedeutet also für Währungshüter und Politik schwindendes Ansehen ihrer eigenen Arbeit (geht das überhaupt noch?), Vertrauensverlust und höhere Kosten. Nicht nur die Inflation selbst, vor allem die Inflationserwartung beunruhigt Notenbank-Chefs. Denn sie befeuert zukünftige Inflation.

Der Grund: Die Preiserwartung beeinflusst das Kaufverhalten der Konsumenten und sie bestimmt auch die Lohnpolitik von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Mittel- und unmittelbar daran gekoppelt sind Güter- und Verbraucherpreise.

An dieser Stelle noch einmal der wichtige Hinweis: Der Begriff der Inflation wird in Öffentlichkeit oft falsch gebraucht.

Inflations-Definition
Selbst in Lehrbüchern und in den Berichten der Notenbanken liest man oft eine irreführende Definition. Inflation wird als andauernde Steigerung des Preisniveaus bezeichnet. Das ist nur die halbe Wahrheit.

Inflation ist eine Minderung des Geldwertes. Sie kommt zustande, wenn die sich Geldmenge schneller ausdehnt als die Gesamtheit der produzierten Güter und Dienstleistungen. Die Preissteigerung ist somit nur das Ergebnis der Inflation, nicht ihre Ursache!

Wir wollen an dieser Stelle nicht auf die Methoden der Inflationsdatenfälschung eingehen. Wichtig nur: Inflation ist angesichts der gigantischen Geldvermehrung der vergangenen Jahre unvermeidlich! Mit physischem Gold und Silber erhält man die Kaufkraft seines Vermögens, wenn die große Teuerungswelle kommt. Und da sollte man sich auf das Schlimmste gefasst machen.

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15 Kommentare

  1. Noch so ein Artikel der pseudowissenschatlichlich eine Inflationsangst schnüren will (bekomm ich heute nichts anständiges zu lesen?).
    „Selbst in Lehrbüchern und in den Berichten der Notenbanken liest man oft eine irreführende Definition.“ Deine Definition ist nicht besser. Inflation kann sehr wohl ohne Geldmengenerhöhung entstehen, wenn sich bei gleicher Produktion die Nachfrage erhöht; Inflation gibt es auch in Märkten ohne Geld, was bei deiner Definition ausgeschlossen wäre.
    Abgesehen davon ist dies wieder nur ein Artikel, der ganz einseitig Inflation betrachtet. Lieber 5Prozent mehr Inflation als 5Prozent mehr Arbeitslosigkeit. Sagt dir nichts das Zitat? Tja dann solltest du dich mal mit der Matiere befassen. Dann kämen auch nicht so einseitige Artikel zu Stande.
    Gruß aus der wirtschaftswissenschaftlichen Bibliothek der FUB

  2. Ich studier nun lang genug um den Unterschied zwischen Theorie und Praxis zu kennen, aber genauso kritisch wie man angestammte (Fach-)Literatur und Massenmedien lesen sollte, sollte man nicht alles ungefragt hinnehmen, was man auf diversen Blogs liest ;-) Wobei es mir nicht um („die eine“) Wahrheit geht, die ist sowieso für jeden verschieden, sondern um Ausgewogenheit in den Artikeln. Ich habe heute bereits 3, 4 Artikel über Inflation gelesen und alle gingen einseitig in die gleiche Richtung, das ist was ich kritisiere

    • „[…]und alle gingen einseitig in die gleiche Richtung[…]“
      In welche Richtung führt denn Inflation, wenn nicht in die der Teuerung? Etwa Preisstabilität? Nein! Es gibt nur diese EINE Richtung. Selbstverständlich behandeln diese 3, 4 Artikel (wohl alle aus der Aufklärungsszene) auch nur die „Richtung“ der Teuerung….

      Ich wäre an einem Artikel von dir und deiner Sichtweise interessiert.

  3. inflation ist definiert als geldentwertung durch geldmengenausweitung.
    es gibt auch andere gründe für preissteigerung, deswegen gibt es auch andere worte die anders definiert sind: z.b. teuerung, steigerung, und so weiter.
    es gibt einen grund warum man eine tür nicht tisch nennt, weil sprechen sonst sinnlos wird.
    grüße vom institut für haarspalterei und kanonik.

  4. Ich glaube Sie missverstehen mich. Selbstverständlich ist Inflation eine Steigerung des Preisniveaus und nichts anderes. Was ich mit „in die gleiche Richtung“ meinte, ist die Interpretation der Inflation oder was nun die Folgen davon sind. Und da sind sich die Interessierten und Gelehrten keineswegs einig. Darauf wollte ich hinaus. Inflation als Phänomen als schlecht zu tateln ist zu einfach, denn Deflation ist bei weitem schlimmer (darüber sind sich die Gelehrten wiederum einig). Die Frage ist eher, wie viel Inflation brauch eine Wirtschaft, um zu wachsen und wie viel kann eine Volkswirtschaft vertragen, um nicht daran zu zerbrechen. Und da ganz gerne beim Thema Inflation die große Revolution von unten nicht sehr weit ist, höhere Inflation ist für den Staat interessant, na klar, die Schulden sehen kleiner aus und die Geschichte hat gezeigt, dass Staaten geneigt sind über Seignorage und Inflation Kriege zu finanzieren (siehe USA heute), aber eben auch für den kleinen verschuldeten Bürger ist Inflation positiv… Der brave Sparer, der 20, 30Jahre dafür gearbeitet hat, ist wiederum der Verlierer.
    Länder mit 7% Inflation können gute Wachstumsraten haben und Wohlstand erzeugen und Länder mit 2% schwächeln.

  5. @johannes
    selbstverständlich ist inflation KEINE steigerung des preisniveaus. siehe die definition von inflation oben. (lat: inflare: aufblähen)
    das preisniveau ist eine funktion die abhängt von inflation (also der geldmenge) und der umlaufgeschwindigkeit der geldmenge, woraus folgt: aus der inflation folgt nicht zwangsläufig eine steigerung des preisniveaus, da das entwerten von geld in der preisfindung durch einen nachfragerückgang kompensiert werden kann, oder anders: wenn der wert des geldes ( geldmenge) im selben maße fällt wie der wert einer oder aller waren ( bestimmt durch angebot und nachfrage ) ändert sich das preisniveaus nicht, trotz inflation( ALSO GELDENTWERTUNG DURCH GELDMENGENAUSWEITUNG, für andere bedeutungen gibt es andere worte)

  6. Das ist doch Wortklauberei. Es geht doch gar nicht um eine Definition von Inflation (darauf will ich die ganze Zeit hinaus). Abgesehen davon ist, was Sie hier als Beispiel anbringen, es so theoretisch, dass es an Unmöglichkeit grenzt. Aber wie gesagt, darum ging es mir nie, meinetwegen können Sie Inflation definieren wie sie mögen – es gibt verschiedene Definitionen – und Ihre ist ist eben sehr monetaristisch (meine eher keynsianisch). Aber gerade da es neben der monetaristischen Ansicht auch noch andere Ansichten gibt, darf man Inflation nicht einseitig betrachten und schon gar nicht die andere als falsch ansehen.
    Jedoch bitte ich Sie auf die Folgen der Inflation einzugehen, was ich im letzten Post tat (und was mich viel mehr interessiert, als eine Definition), an Statt nur an der Oberfläche zu kratzen, um wirklich zu diskutieren ob es sinnvoll ist beispielsweise in Gold zu investieren (was wiederum eine Folge der Inflation wäre) und was hier im Blog stetig angerpeist wird, aber bitte erst den Schritt vorher, also Inflation führt kurz/mittel/langfristig zu xx daher in Gold investieren, anstatt in xx
    [und btw bin ich sehr offen für eine gute Diskussion, so etwas kann nur fruchtbar für beide Seiten sein *g*]
    Gruß, Hannes

  7. Moin alle miteinander. Jetzt misch ich mich auch mal ein :-)

    So wie ich die Sache sehe ist das vor uns liegende Problem nicht in der Definition des Wortes „Inflation“, sondern in der Tatsache, dass unsere Geldsysteme, allen voran Dollar und Euro, dem Untergang geweiht sind, weil es eine mathematische Gewissheit ist!
    Schon alleine die Diskussion von „gelehrten“, wie viel Prozent Inflation denn für eine Volkswirtschaft Gesund sei, ist absolut lachhaft, denn diese führt egal bei welchem Prozentsatz, wegen dem Zinseszins-Effekts, irgendwann zu einer so steil ansteigenden Kurve, dass das Geldsystem zusammenbricht. Im Moment geschieht dies durch die Geldmengen Ausweitung. Dieses Geld kommt jedoch nicht im Volk an, wodurch noch nicht die von den Notenbankern gewollten Effekte entstanden sind, aber sobald es tut… und das wird es… setzt eine massive Teuerung ein. Und das ist dann der Tag an dem wir in der Bildzeitung eine fette Überschrift lesen werden mit „HYPERINFLATION“ und es auch der letzte kapiert.
    Die Frage ist natürlich wann das passiert. Ich denke Politiker und Notenbanker sind durchaus in der Lage dies für viele Jahre hinauszuzögern, aber spätestens wenn a) die Leitzinsen in ein paar Schritten angehoben werden und die Renditen der Staatsanleihen wieder steigen und b) die westlichen Länder diese refinanzieren müssen, ist ein Zeitpunkt gekommen wo es spannend wird. Denn sämtliches Vermögen wird, wie es sich jetzt bereits abzeichnet in anderen Anlageklassen investiert sein (Aktien, Immobilien, Edelmetalle & Rohstoffe) und die Länder bleiben auf ihren Staatsanleihen sitzen. Bei Griechenland & Co. ist das noch abfangbar, aber was ist wenn z.B. Deutschland mal an diesem Punkt steht?
    Das Problem kann dann nur noch mit einer Währungsreform gelöst werden. Der kleine aber feine Unterschied ist, dass früher jedes Land sich selbst das nächste war und heute, bedingt durch die Globalisierung, alle miteinander in einem Boot sitzen und gemeinsam absaufen!

  8. Jeder der selbst Lebensmittel einkauft kann bestätigen, dass eine Inflation vorliegt! Das ist ein Fakt.

    Die Preissteigerungen sind eindeutig und es gibt Sie auch in Asien, Amerika und Australien, dass haben mir Familienmitglieder und Arbeitskollegen persönlich bestätigt.

    Nun könnt Ihr gerne weiter über Definitionen debattieren, aber man muss kein Quantenphysiker sein, um zu erahnen, wie sich das Schuldenproblem löst.

    Neben den EM wird nun ein Lebensmittelvorrat aufgebaut. Vorsorge ist besser als Nachsorge.

  9. die neue inflationswelle von 4 % wird uns schneller ereilen als wir denken.
    meine sorge ist, werden in krisenzeiten die menschen zwangsenteignet die edelmetalle besitzen ?
    in england wurde sowas schon gemacht in den 30ern.

  10. Ja natürlich, nur darum werden ja Horden von Arbeitslosen verwaltet. Die werden dann demnächst dazu eingesetzt, alle Haushalte nach EM zu durchsuchen um das zu beschlagnahmen. Die können ihn Ruhe tagelang den Garten umgraben und Mauern aufreissen etc, Zeit haben sie ja genug.
    Deswegen jetzt schnell Gold in Diamanten tauschen, viel höhere Wertdichte und nicht zu orten ;-)
    Wäre natürlich sehr viel einfacher und effizienter, alle möglichen Gebüren und Zwangsabgaben ganz einfach zu erhöhen. Blos 80% Steuern auf Bezin? Du meine Güte, 95% geht doch auch, usw. usw. Geht noch am einfachsten bei Immobilien, die können nicht weglaufen. Bald darf man dann CO2 Zertifikate für seine Hütte zwangskaufen, weil das eine angebliche Dreckschleuder ist ;-)

  11. nachdem 85% des vermögens bei 10% unserer gesellschaft „lagert“ frage ich mich, ob die oberen 10000 mit einer enteignung einverstanden wären. denn die machen doch die politik nicht unsere angela!
    und sich selber entzeignen macht denen bestimmt keinen spass!

    wie könnten die da rauskommen?

    • Das Problem ist, dass auch von diesen 10% nicht jeder gleich Millionär ist. Die meisten davon stellen den Mittelstand dar und der hat zusammengenommen genug zu verlieren, damit sich für den Staat eine Enteignung lohnt, aber jeder für sich genommen trotzdem zu wenig, um sich zur Wehr setzen zu können. Es sind nicht mal die obersten 5000 – 10000 Vermögenden unseres Landes und die können (und haben wahrscheinlich schon) das Geld aus dem Land rausgebracht oder in Offshorefirmen, Trusts und Holdings deponiert, an denen eine Zwangsenteignung vorbeigehen wird.

      Ich habe letztens irgendwo mal gelesen, dass jeder 219. Bundesbürger ein Euro-Millionär ist, das ist gerade mal ca. ein halbes Prozent der Bevölkerung. Wenn sich also der Staat von den „ärmeren“ 9,5% der oberen 10% das Vermögen greift, dann lohnt sich das immer noch sehr gut.

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