Donnerstag,28.März 2024
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Einzelner Hedgefonds für Goldpreis-Absturz verantwortlich?

Der Hedgefonds SHK Asset Management löste am vergangenen Montag eine riesige Gold-Position am US-Terminmarkt im Wert von 850 Millionen Dollar auf. Nachdem der Goldpreis an den Folgetagen stark gefallen war, erholte sich der Kurs des Edelmetalls am Freitag wieder deutlich.

Wie das Wall Street Journal am Freitag berichtete, wurde vergangenen Montag am amerikanischen Terminmarkt eine riesige Gold-Position aufgelöst.

Der Hedgefonds SHK Asset Management soll Gold- Futures im Wert von 850 Millionen US-Dollar verkauft haben. Dies entspräche knapp 10 Prozent des gesamten an der Warenterminbörse COMEX gehandelten Goldes.
Die Glattstellung der Longposition führte dazu, dass der Open Interest (die Gesamtheit aller Futures Kontrakte auf Gold) an diesem Tag um 81.000 auf rund 500.000 Kontrakte fiel. Laut Wall Street Journal handelt es sich dabei um den größten Tagesrückgang aller Zeiten.

Der Manager des Fonds, Daniel Shak, erklärte gegenüber dem Nachrichtenportal, die Position sei für ihn jahrelang profitabel gelaufen. Nachdem der COMEX-Betreiber CME Group jedoch ein weiteres Mal die Margins (Sicherheitsleistung) für den Futures-Handel erhöhte (am vergangenen Montag um 25 Prozent) und er nachschusspflichtig wurde, habe er sich von der Position trennen müssen.

Auch wenn der Handel nicht für den starken Goldpreis-Rückgang seit Anfang Januar verantwortlich war, so hatte er mit Sicherheit Einfluss auf die Goldpreis-Entwicklung der vergangenen Woche.

Nachdem der Kurs des Edelmetalls am Donnerstag mit 1.314,40 Dollar aus dem New Yorker Handel ging und bis dahin im Verlauf der Woche gut 2,5 Prozent nachgab, erholte sich der Goldpreis am Freitagnachmittag wieder deutlich. Er schloss am Abend bei 1.338,40 US-Dollar.

In jedem Fall zeigt dieses Beispiel deutlich, wie sehr die Preise über den Terminhandel beeinflusst, ja manipuliert werden können, wenn man ohne Vorankündigung Sicherheitsleistungen für bestehende Verträge erhöht. Die CME Group hat dies in den vergangen Monaten mehrfach getan – auch bei anderen Rohstoffen.

Mit der möglichen Begründung, dass mit einem steigendem Goldpreis auch der Handelswert zunimmt und deshalb höhere Sicherheitsleistungen erforderlich sind, kann die Margin-Erhöhung vom Montag kaum gerechtfertigt werden. Der Goldpreis war ja seit Beginn des Jahres im Rückzug begriffen.

Kritiker sehen einen Zusammenhang mit aktiven Markteingriffen durch die Working Group on Financial Markets, die landläufig auch Plunge Protection Team (PPT) genannt wird. Sie hat die gesetzlich legitimierte Möglichkeit, Einfluss auf die Finanzmärkte zu nehmen, um in Krisenphasen „das Vertrauen der Marktteilnehmer wiederherzustellen“.

Dem illustren Team gehört neben dem US-Finanzminister, dem Fed-Präsidenten und dem Chef der US-Börsenaufsicht auch der Vorsitzende der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) an, der die Geschäfte am amerikanischen Warenterminmarkt kontrolliert.

Goldreporter

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