Freitag,29.März 2024
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Gold: Fonds verlieren Glaube an Goldpreis-Anstieg

Gold, Goldpreis, Goldmarkt (Foto: Goldreporter)
Das „Managed Money“ ist in der zweiten Woche in Folge bei Gold auf der Verkaufsseite positioniert. Ein steigender Goldpreis kann schnell zu einer Eindeckungs-Rally führen (Foto: Goldreporter)

Der Goldpreis ging unter 1.700 USD ins Wochenende. Parallel haben die Fonds ihre Verkaufsposition im Gold-Futures-Handel stark ausgebaut.

Goldpreis unter 1.700 Dollar

Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche unter die Marke von 1.700 US-Dollar gefallen. Dabei sank die Notierung auf den tiefsten Stand seit April 2020. Die anhaltenden Erwartungen strammer Zinsanhebungen in den USA setzten auch die Aktienmärkte weiter unter Druck. Die Edelmetalle konnten sich dieses Einflusses bis zuletzt nicht entziehen. Und so setzten sich auch im amerikanischen Gold-Futures-Handel die Entwicklung der vergangenen Wochen fort.

CoT-Daten

Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen per 13. September 2022. Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um weitere 2,7 Prozent auf 110.938 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 6 Prozent ab auf 97.344 Kontrakte. Dabei wies die Untergruppe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) in der zweiten Woche in Folge eine Netto-Short-Position aus. Diese stieg gegenüber Vorwoche um 163 Prozent auf 18.337 Kontrakte.

Gold, CoT-Positionen, COMEX

Gold, CoT-Daten

Open Interest

Währenddessen sank der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, gegenüber Vorwoche um 0,48 Prozent auf 463.674 Kontrakte. Allerdings ging es bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag wieder um 0,5 Prozent nach oben auf 466.183 Kontrakte.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis im US-Futures-Handel beendete die Handelswoche mit 1.684 US-Dollar pro Unze (Dezember-Kontrakt). Zu Wochenbeginn hatte der Goldkurs noch 1.745 US-Dollar erreicht. Am Donnerstag ging es nach Börsenstart unter die Marke von 1.700 US-Dollar. Das Wochentief ereignete sich am Freitag mit 1.663 US-Dollar pro Unze.

Gold, Goldpreis, COMEX
Goldpreis in US-Dollar, Wochenchart (5 Min.), Basis: US-Futures (Dezember-Kontrakt); Quelle: CME Group)

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren in der achtzehnten Woche in Folge. Denn per 15. September 2022 summierten diese sich auf 27,13 Millionen Unzen. Damit wanderten weitere 310.000 (Vorwoche: -320.000 Unzen). Dabei fielen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Edelmetall-Bestände der Kategorie „eligible“ um rund 40.000 Unzen auf 13,84 Millionen Unzen.

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 466.183 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 46.618.300 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu rund 58,2 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 58,9).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC in der ersten Woche des neuen Kontrakt-Monats nun 5.760. Das heißt, vergangene Woche kamen 1.878 Anträge hinzu (Vorwoche: 3.882). Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 wurden insgesamt 55.102 Anträge auf physische Gold-Lieferung eingereicht.

Einordnung

Die extrem pessimistische Positionierung des „Managed Money“ am US-Terminmarkt hat sich in dieser Woche weiter verschärft. Die trendorientierten Fonds sind unter dem Strich auf der Verkaufsseite positioniert. Erfahrungsgemäß wird sich diese Netto-Short-Position früher oder später begleitet von einem steigenden Goldpreis auflösen.

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13 Kommentare

  1. Man kann eben nicht immer short sein.
    Irgendwann ist die Flasche leer und man muss wieder nachfüllen. Das wird irgendwo bei 0 der Commercials sein. Momentan bei 100.000. Viel fehlt also nicht mehr zu dem Punkt, wo es kein short mehr gibt.

  2. Würde gerne eure Meinung bzw eure Herangehensweise in meinem Fall haben. Danke schonmal im Voraus.
    Bin ja schon fast 10 Jahre hier eher stiller Mitleser ( Kommentare von mir kommen nur zur Hälfte durch, daher schreib ich sehr selten) und habe 50% in edlem und die anderen 50% in meiner fast abbezahlten selbstgenutzten Immobilie. Kann mich nur schwer von meinen Unzen trennen ;)
    Jetzt zu meinem Sachverhalt: mein Auto geht jetzt stramm auf die 400000km und dachte mir es wäre bald (2bis3 Jahre) Zeit mich nach was neuerem umzuschauen und möchte zumindest die Hälfte Anzahlen (ca12000€) wie würdet ihr bis dorthin sparen, andere Devisen, Aktien, Edelmetalle und wenn in welche, oder komplett auf Pump da der Dahrlenszins geringer ist als die Inflation oder was anderes…
    Bin gespannt auf eure Antworten
    Der Dachs

    • @dachs
      Wie wäre es mit einem Gebrauchten ?
      Dann zahlt nämlich jemand anderer den Wertverlust der ersten Jahre und 2. weiss man, dass das kein Montagsauto ist.
      Bevor ich einen Kredit aufnehmen würde, würde ich lieber mit der Bahn fahren. Da sparen Sie Unterhaltskosten, Steuern, Sprit und Ärger.
      Wozu haben Sie Gold gekauft ?
      Diese Frage müssen Sie sich stellen.
      1. Ohne drüber nachzudenken
      2.Weil es viele taten
      3. Weil Sie nicht wussten, wohin mit dem Geld
      Dann, verkaufen und ein neues Auto kaufen. Nach einem Jahr bereits ist das schon 20% weniger wert.Auch dann, wenn es gut gepflegt nur in der Garage stand.
      4. Als Risikoversicherung
      Ok. Dann verkaufen oder kündigen Sie auch Ihre Krankenversicherung und Rentenversicherung. Das geht, wenn Sie Ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen.
      Dann noch die Immobilie verkaufen und in Polen oder Ungarn zur Miete wohnen.
      Für das dabei gesparte Geld bekommen Sie sogar eine Oberklasse samt Stereoanlage und Alufelgen.
      Die schafft dann locker 150-200 Tausend Kilometer.
      Ist doch was, oder ?
      Und dazu noch schuldenfrei !

      • Hallo Catpaw
        Ich bin Anfang 40 habe also noch wenn’s gut läuft noch 20 gute Jahre vor mir (Bewegungsapparat) und wenn ich mir nicht jetzt ab und zu was gönne wann dann (das letzte Hemd und so)
        Ein Neuwagen ist nicht meins aber älter als 4/5Jahre sollte er nicht sein, und wenn ich mir was kaufe nutze ich es auch bis zum Ende. Wohne auf dem Land in Brandenburg und pendle auf Arbeit 40km hin und 40km zurück täglich, möchte nicht umziehen, und Öffentliche Verkehrsmittel funktioniert nicht.
        Meine Edles kaufte ich aus Sicherheitsgründen(es wird immer was wert sein)
        Und meine Frage war und ist wie ihr bzw Sie eine Summe sparen würden oder auf Kredit

        • @dachs
          Na, das habe ich doch gesagt.
          Ich würde die Summe ansparen und nur das ausgeben, was ich bezahlen kann.
          Oder wollen Sie sich zum Sklaven der Wucherer ( Banken) machen ?
          Oder wollen Sie denen Ihr Rettungsboot ( Gold)
          in den Rachen werfen, damit diese Sie später einfacher packen können ?
          Wenn Sie ein Auto oder sonst was unterhalten, müssen Sie monatlich eben eine bestimmte Summe auch für eine Neuanschaffung zurücklegen.
          Und wenn man das nicht kann, aufs Auto verzichten.
          Und wer sich mehr „gönnt“ als er sich leisten kann, bloss weil es andere können, macht sich früher oder später zum Sklaven. So einfach ist das.

    • @Dachs
      Nach meiner Meinung rennen wir in eine epochale Rezession rein, das könnte in 2023 und 2024 zu einem erfreulichen Rückgang bei den Gebrauchtwagenpreisen führen.
      Wir würden nur Gebrauchte kaufen, da ist der massive Wertverlust der ersten Jahre schon mal durch.

      Als Mitleser wissen Sie ja, dass die Eders Fans von Japanern sind.
      Aber aufpassen: nur Japaner, die auch wirklich in Japan gebaut werden. NISSANS Z.B. werden oft irgendwo aus irgendwas zusammengebastelt.
      Pannenstatistiken u.a. vom ADAC sind nutzlos.
      Wenn ein Hersteller einen teuren Servicevertrag mit dem ADAC hat, werden die ganzen BMW und Benz abgeschleppt, ohne in der Statistik zu erscheinen.

  3. Goldseiten schreibt: ( Thomas May):
    „Die Hoffnungen der Bullen sollten jetzt darauf ruhen, dass sich die Durchschlagskraft der Verkäufer nach den beiden gleichlangen Abwärtsstrecken seit 1.765 USD ab dem 25.08. und 1.731 USD ab dem 13.09. erschöpft hat. Die Chance dafür ist jedoch gering und schon ein Abtauchen unter 1.660 USD würde für weitere Verluste bis 1.640 USD sprechen. Darunter liegen die nächsten größeren Abwärtsziele erst bei 1.615 und 1.595 USD.
    Eine vorherige Erholung bis 1.688 USD würde die Chancen der Bullen nicht erhöhen. Erst bei einem Ausbruch über 1.703 USD könnte man von einer temporären Erholung mit einem Ziel bei 1.720 und 1.731 USD ausgehen.“
    Der Goldpreis liegt Montag 09:15 bei 1663 US Dollar oder
    1667 EUR.
    Das Karell wird nun alles versuchen, den Preis unter die besagten 1640 Dollar zu drücken.Es fehlen nur 23 Dollar dafür und der Kampf um die jetzt 1600 Dollar rückt in den Fokus.

  4. @Maruti
    Prima Kommentar!
    Fast genauso hätte auch ich geantwortet.
    Meinen 25 Jahre alten Kleinwagen habe ich im Juni stillgelegt, obwohl nach 120000 km der
    Motor und das Blechkleid noch voll o.k..
    So sparen ich jedes Jahr mehr als 3000 Inflations€ ein und kann mir dafür viele schöne
    Silberlingen kaufen. Dafür muss ich allerdings die Bahn und eine Schnueffeltuete benutzen.
    Einziges Problem: ich habe schon genug von dem
    unnützen Zeug und meine Wohnungstür geht deswegen auch schon nicht mehr richtig zu.

    • @Donaustreuner
      Idee: bei Platzproblemen den alten Kleinwagen in den Garten stellen und “ tieferlegen“.
      Ob da jemand hinter den Türverkleidungen oder im Liftfilter sucht ?
      Ohne Gewähr, natürlich.

  5. Hi ,
    Ich würde alles vergolden was ich an Erspartem habe , hätte ich nicht die Angst vor einem Goldverbot. Mir gehts vor allen Dingen um den Erhalt.
    Wie denkt Ihr darüber ?
    Grüße an Euch , Tante Gerda

    • @gerd Hügle
      Es gibt kein Goldverbot. Das geistert immer wieder herum, wie die Pest. Die wird auch nicht wieder hereinbrechen.
      Es wird eine Vermögenssteuer geben, für mehr oder weniger grosse Vermögen. Natürlich mit einem bestimmten Freibetrag.
      Und Gold gehört zum Vermögen, wie die Briefmarken Sammlung auch.
      Natürlich können Sie in der Steuererklärung mogeln, aber das ist verboten und wird zu recht bestraft.
      Wenn aber maruti unter Gedächtnisverlust leidet, wo er sein Gold versenkt hat und es zudem zu gefährlich oder zu teuer wäre es zu suchen und zu bergen, gilt die Unschuldsvermutung.
      Bisher ist es aber nicht soweit. Doch auch maruti wird älter.
      Und könnte eines Tages sagen:
      Gold ? welches Gold ? Ich weiss nicht, was Gold ist, niemand weiss doch wo Gold ist, ich jedenfalls habe keines.
      Schlimm, nicht ? Wenn es soweit mit maruti kommt.
      Hoffen wir das Beste.

  6. In was ansparen für 3Jahre war die Frage.
    Ich danke trotzdem für ihre Antworten Maruti und Meister Eder.
    Und möchte allen konstruktiven Teilnehmern des Forums danken die es zu einem immer lesenswerten machten und machen.
    Der Dachs

  7. @Sebastian,
    Sorry, die Ansparform war für uns wohl zu selbstverständlich.
    Nur 2 Fragen:
    Ist sicher, dass es den Euro in 3 Jahren noch gibt?
    Ist es sicher, dass das Brötchen in 3 Jahren nicht 300 Euros kostet ?

    Wir raten zu Nummer sicher.
    Metall.

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