Samstag,27.April 2024
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Gold kaufen: Aktuelle Lage und Preise im Handel

Die Nachfrage im Edelmetall-Handel zieht wieder etwas an. Dabei war das Aufgeld für die beliebtesten Anlageprodukte zuletzt sogar rückläufig.

Gold. Gold kaufen, Goldmünzen (Bild: Goldreporter @midjourney)
Wer jetzt Gold kaufen möchte, trifft auf eine breite Auswahl an Anlageprodukten mit relativ moderatem Aufgeld. Laut Händler-Aussagen zieht die Nachfrage wieder an und es werden große Einkäufe getätigt (Bild: Goldreporter @midjourney).

Silber- und Goldpreis am Freitag

Am Freitagvormittag um 11 Uhr kostete eine Feinunze Gold am Spotmarkt umgerechnet 1.860 Euro. Silber war für 21,67 Euro zu haben. Damit stiegen die Kurse beider Edelmetalle gegenüber Vorwoche noch einmal kräftig an. Der Goldpreis kletterte um 2,5 Prozent an. Währenddessen legte der Silberpreis sogar um 5,5 Prozent zu. Vor genau zwei Wochen mit den Bankenpleiten in den USA die jüngste Rally. Und auch an diesem Freitag waren vor dem Wochenende sichere Häfen gesucht. Denn immerhin gab es zuletzt an zwei aufeinander folgenden Wochenende Banken zu retten, erst in den USA und zuletzt in der Schweiz.

Gold kaufen

Wie haben sich Preise und Lage im deutschen Edelmetall-Handel entwickelt? Wir werfen einen Blick auf die Ergebnisse unserer wöchentlichen Marktbeobachtung. Hier kosteten Krügerrand-Goldmünzen zu einer Unze um 11 Uhr durchschnittlich 1.944 Euro. Damit ging das Aufgeld mit 4,5 Prozent wieder leicht zurück (4,63 %). Das Gleiche sehen wir bei 100-Gramm-Goldbarren. Denn hier kostete ein Stück auf Basis unserer Erhebung 6.114 Euro. Damit lagen die Kosten 2,21 Prozent über dem reinen Goldwert des Barren (Vorwoche: 2,36 %).

Silbermünzen

Noch deutlicher zurückgegangen ist das durchschnittliche Aufgeld für Silbermünzen der Sorte Maple Leaf. Denn mit 30,04 Euro pro Unze ergab sich in unserer Analyse ein „Premium“ von 38,64 Prozent gegenüber 40,77 Prozent in der Vorwoche. Dabei bleiben Silberbarren ab einem Kilogramm weiterhin die günstigere Variante, um Silber in physischer Form zu kaufen. Denn bei 1-Kilo-Barren lag das Aufgeld am Freitagvormittag bei 30,17 Prozent.

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Aktuelle Lage im Edelmetall-Handel

Die aktuelle Entwicklung bei Preise und Aufgeld zeigt, die Lage im Edelmetall-Handel noch relativ entspannt ist. Allerdings zieht das Geschäft wieder an, wie Goldhändler Henry Schwarz gegenüber Goldreporter berichtet. Der Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24) erklärt: „Die Nachfrage steigt nach den Gewinnmitnahmen nach der Bankenkrise wieder an. Generell auffällig sind die großen Tickets. Auch beim Silber gibt es eine spürbar stärkere Nachfrage. Januar und Februar waren vermutlich wegen der vorgezogenen Käufe sehr schwach“, so Schwarz.

Die allgemeine Lieferbereitschaft der Prägestätten bezeichnet er als „noch sehr gut“. Alles sei lieferbar, mit Ausnahme kleinerer Stücklungen diverser Goldmünzen. Hier hätten die Hersteller immer noch Nachholbedarf.

Und auffällig ist, dass die 2023er-Ausgaben der Maple-Leaf-Silbermünzen vielerorts nicht verfügbar sind. Laut Henry Schwarz wird der Großteil der kanadischen Silberstücke in Nordamerika verkauft. „Die Silber Eagles sind dort wegen der hohen Aufschläge keine Alternative. Als Folge dessen kommt relativ wenig Ware nach Europa“. so der Händler. Alternativen wie Silber-Philharmoniker, Silber-Krüger und Silber-Kängurus seien aber bei den Prägestätten gut lieferbar.

Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage in deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise ermitteln wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind. Aber das von uns errechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern.

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47 Kommentare

  1. Ein sehr gutes Interview der Jungen Freiheit mit Dr.Markus Krall, veröffentlicht in den Goldseiten:
    https://www.goldseiten.de/videothek/video.php?cid=1&lid=2336
    Dr Krall ist ein herausragender Ökonom mit fundiertem Wissen. Die Junge Freiheit, als Medium bringt so manches auf den Punkt.
    (Das Interview gibt es auch in Youtube.)
    Gut, dass es in der heutigen Zeit noch so etwas gibt, meint maruti.

    • @Toto

      Herr Krall ist ein ungefähr genauso befähigter Ökonom wie Jene die er kritisiert.
      Ich habe besagtes Interview in der JF nämlich auch gelesen.
      Herr Krall hat außer Kritik nichts anzubieten und kennt ganz offenbar die Ursachen derr Verwerfungen nicht, oder will Sie nicht kennen. Wollte man Herrn Krall folgen, hätten wir den gesamten Zirkus, freilich mit apokalyptischen Konsequenzen ( die ohnehin kommen werden, nur später ) bereits hinter uns.
      Ob dies nun wirklich ein Vorteil ist, muss sich Jeder selbst beantworten.

      • Jeff Costello:
        Das Problem sehe ich darin, dass es zu wenige Leute wie Dr. Krall gibt. Einen freien Journalismus gibt es kaum noch. Es gibt stattdessen einen offiziellen Meinungskorridor, der tagtäglich bedient wird. Die Medien sind finanziell abhängig und und berichten dementsprechend. Der Unterschied zur DDR besteht nur darin, dass man dort umsonst belogen wurde. Heute hat man dafür GEZ-Gebühren zu zahlen.
        Im Übrigen hatte Dr. Krall meines Wissens den Umsatz der Degussa etwa vervierfacht. Ein schlechter Ökonom scheint er also nicht zu sein.

        • @Racew

          Claro, ‚Freier Journalismus‘ jenseits des Mainstreams ist grundsätzlich zu begrüßen. Intellektuell schlafen uns sonst endgültig die Füße ein.

          Ob die „Junge Freiheit“ – aus politikwissenschaftlicher Sicht ein sog. ‚Scharnierorgan‘ zwischen Rechtskonservatismus und Rechtsextremismus – diesbezüglich was taugt, mag mal dahingestellt sein.

          Bitte nicht erschrecken, ich habe da so meine Zweifel.

          Gute Nacht.

        • @RACEW

          Nehmen Sie bitte nicht persönlich, jedoch den Umsatz eines Unternehmens zu erhöhen, beweist bestenfalls betriebswirtschaftliche Sachkenntnis, in diesem speziellem Fall ist freilich auich einbisserl Vorkswirtschaft dabei. Ich bezweifle nicht, dass Herr Krall die Zeichen der Zeit erkannt hat, allerdings scheint er die Ursache dieser Zeichen nicht zu kennen. Ohne Verschuldung, die Herr Krall zutreffend kritisiert, wäre langs zusammen gebrochen, was ohnehin nicht zu retten ist. Kurzum die vermeintöichen Lösungsansätze die Herr Krall anzubieten hat, verkürzen bestenfalls die Inkubationszeit.

      • @jeffCostello
        Nun, er hat ausser Kritik nichts zu bieten. Und wie steht es bei Ihnen ? Was bieten Sie ausser Kritik ?
        Wenn man im Glashaus sitzt, ist Steine werfen nicht gerade klug.
        Aber zu Ihrer Ehrenrettung sei gesagt, dass man in dieser Zeit ausser Kritik einfach nichts anderes mehr bieten kann.
        Denn, wenn der mal Dampfer kieloben liegt, kann man auch kaum mehr was bieten, ausser Kritik am Kapitän. ( Siehe: Costa Concordia Linie vor Giglio unter Kapitän Schettino)
        Den Schettino machen ist übrigens ein geflügeltes Wort geworden, nicht nur in der christlichen Seefahrt.

        • @Maruti

          Netter Versuch, Respekt.

          Aber nach dem „Starinvestor“ und von Ihnen hochgelobten ökonomischem Tiefflieger Maschmeyer zu allem Überdruss ausgerechnet auch noch den Krall hier zu lancieren, zeugt schon von Chuzpe.

          Mal sehen, was es mit „Transferleistungsempfängern-das-Wahlrecht-entziehen“-Krall so auf sich hat.

          Der autoritäre Neoliberalismus

          Krall ist bekanntlich ein Anhänger der marktradikalen Theorien der neoliberalen Ökonomen Friedrich August von Hayek und Ludwig von Mises. Diese Vertreter der „Österreichischen Schule“ lehnen jedwedes sozialstaatliche Handeln als Eingriff in einen angeblich sich selbst regulierenden Markt ab. Ziel der Marktradikalen war stets die Zerschlagung des Wohlfahrtsstaats, der Gewerkschaften und der betrieblichen Mitbestimmung. Der Markt ist – dem Modell nach – voll funktionsfähig, etwaige Störungen kommen ausschließlich von aussen.

          Die Österreichische Schule in der Nachfolge eines Friedrich August von Hayeks oder Ludwig von Mises ist mitnichten – wie man vielleicht meinen könnte – ein ThinkTank des klassischen Ordoliberalismus, sondern ein Wegbereiter des knallharten Neoliberalismus.

          Staatsversagen und nicht Marktversagen sei das zentrale volkwirtschaftliche Problem. Deswegen lehnte Hayek staatliche Interventionen in die Wirtschaft rigoros ab und setzte auf das Vertrauen in die behaupteten Selbstheilungskräfte des Marktes. Für Hayek wurzelte staatliche Gewaltherrschaft im sogenannten „Staatsdirigismus“. Und schwupps war für ihn der deutsche Faschismus ebenfalls ein „Sozialismus“ gewesen – eine außergewöhnlich ahistorische, abseitige und heute würde man sagen postfaktische Schlussfolgerung, die aber in rechten Kreisen fröhliche Urstände feiert. Um die Freiheit zu bewahren, müsse somit laut Hayek das Ziel ein ultraliberaler Laissez-faire-Staat sein.

          Die Ideologie des Neoliberalismus fußt vor diesem Hintergrund vor allem auf dem Narrativ, dass Freiheit nur durch Zurückdrängung des Staates [„Nachtwächterstaat“] erreicht werden könne. De facto ist sie aber vom Wesen her zutiefst auf den Staat angewiesen, der durch eine politische Handlangerkaste willfährig die neoliberalen Forderungen [Privatisierung, Flexibilisierung, Deregulierung, Lohndumping, Sozialstaatabbau, Steuersenkungen für Reiche und Konzerne, Austeritätspolitik] in Gesetze presst und gegen die Gesellschaft exekutiert.

          Die angeblich angestrebte Freiheit gilt in allererster Linie den Konzernen und Banken, die schalten und walten können sollen, wie es ihnen beliebt – ohne irgendwelche „hinderlichen“ Arbeitsschutz-, Umweltschutz- oder Verbraucherschutzrechte. Letztlich läuft Neoliberalismus auf einen zynischen Sozialdarwinismus hinaus, wo sich der Starke unbehelligt gegenüber dem Schwachen durchsetzt, da Letzterer seiner Schutzrechte beraubt wurde.

          Sorry für den ausufernden Exkurs, der manchen bekannt vorkommen dürfte, aber wir haben schließlich immer auch neue Leser*[bizarre Kunstpause]Innen.

          By the way, auch interessant:

          „Seit 2018 tritt Krall nachweislich in rechten Kreisen auf. Seine antidemokratische Einstellung dürfte aber schon älteren Datums sein. Seit dem Jahr 2014 veröffentlicht Krall unter dem Pseudonym »Diogenes Rant«. Dieser Name dürfte an Ayn Rand (1905-1982) angelehnt sein, die Predigerin einer entsolidarisierten absoluten Konkurrenzgesellschaft. Seit 2019 bastelt Krall an einer eigenen Bewegung, der »Atlas-Initiative« mit Sitz in Frankfurt. Deren Name erinnert an den 1957 veröffentlichten Roman »Atlas Shrugged«, in dem die Autorin Ayn Rand beschreibt, wie Reiche verschwinden und dadurch die Gesellschaft erschüttert wird. Der Titel bezieht sich wohl auf den Atlas der griechischen Mythologie, der die Welt auf seinen Schultern trägt. In eben dieser Rolle sehen Krall und Rand die Vermögenden dieser Welt.
          Angeblich hatte Kralls Initiative im März 2020 bereits 2.000 Mitglieder. Ob der marktradikale Antidemokrat tatsächlich eine Massenbewegung initiieren kann, bleibt aber fraglich. Zu groß dürfte die Distanz zwischen dem Großbürger Krall und einer möglichen bewegungsfähigen Anhänger*innenschaft sein. Zumal der elitäre (National-)Neoliberalismus untere Gesellschaftsschichten abschrecken dürfte, denen ein »Sozialpatriotismus« à la Höcke sehr viel mehr zusagt.“

          https://www.der-rechte-rand.de/archive/7240/afd-gold-degussa-krall/

          Maruti, Sie wissen doch, Sie haben einen guten Ruf zu verlieren.

          • @Thanatos
            Ich kenne Herrn Krall nur aus ein paar Videos, weswegen mir auch kein Urteil über ihn als Person zusteht. Dabei waren mir seine Aussagen zu Anlagestrategien wichtiger, als politische Gesinnungsdeutungen. Daher würde ich einen mir Fremden nicht mit dem Stigma des Antidemokraten behaften. Wenn das stimmt, was Sie schreiben, wäre Herr Krall auf der Seite von Soros, Gates und Co. Das wären dann aber auch die, welche NGO`S oder Zeitungen wie den z.B. den Spiegel, mitfinanzieren. Um nachweislich in rechten Kreisen aufzutreten, reichte bis vor Kurzem übrigens schon die Teilnahme an einer Anti Corona Impfdemonstration.

          • @Goldhase

            Ich verstehe, was Sie meinen. Und Ich reagiere auch zugegebener Ma[a]ßen allergisch auf Krall, Seine ökonomischen Ansichten lassen sich aber m.M. nach nicht so einfach von seiner politischen Verortung abspalten. Im Gegenteil, sie bedingen sich.

            Krall ist eben ein großer Vereinfacher, der meint, das grundlegende Dilemma des Finanzsystems resp. der Geldpolitik ließe sich so einfach nach einer Seite hin auflösen.

            Goldhase, lässt sich die Intelligenz am Einkommen ablesen? Was wie die traditionelle Sonntagsumfrage des Postillon daher kommt, ist doch nur eine der vielen steilen Thesen des Prof. Dr. Dr. h.c. Krall.

            Ich überlege gerade, hm – aber nein, Kralls Unterhaltungswert ist eher gering, die Verärgerung überwiegt doch.

            https://www.fr.de/meinung/afd-sachsen-arbeitslosengeld-bekommt-soll-nicht-waehlen-duerfen-13566657.html

          • @thanatos
            Das Wahlrecht entziehen wäre übertrieben, aber die Gewichtung der Stimme anders ansetzen die Lösung.
            Denn jedem vernunftbegabten Menschen müsste klar sein, dass es nicht sein kann, dass ein 25 jähriger Transferempfänger mit Null Bock auf alles ausser Drogen, die gleiche Gewichtung der Wahlstimme erhält, wie eine sich im Nachtdienst aufopfernde Krankenschwester oder Ärztin.
            Schon bei den Römern gab es im Wahlrecht genau solche Unterschiede.
            Übrigens ist es sonnenklar, dass das neoliberale Marktsystem als Sieger hervorgehen wird und nicht das marxistische. Einfach, weil es das bessere und klügere System ist und dem Grunddenken der meisten Menschen entspricht.
            „Wer mehr leistet, bekommt auch mehr, hat mehr Rechte und mehr zu sagen.“
            Punkt und basta.

          • @Maruti

            Wissen Sie, ich bin da ganz gelassen, schließlich werden Sie nie in der Lage sein, bestimmte Bevölkerungsgruppen nach Ihren persönlichen Vorlieben willkürlich vom Wahlrecht auszuschließen.

            Der Benediktussegen [gerne in Gold und Silber geprägt]:

            VRSNSMVSMQLIVB – Vade Retro Satana, Nunquam Suade Mihi Vana, Sunt Mala, Quae Libas: Ipse Venena Bibas – „Weiche zurück Satan, führe mich niemals zur Eitelkeit. Böse ist, was du mir einträufelst: trinke selbst dein Gift“.

            Interessanter ist doch, dass Sie als Parteigänger des ’neoliberalen Marktsystems‘ ganz persönlich verantwortlich zeichnen für all die Krisen, die uns hier beschäftigen.

            Sie sind einfach ein Misanthrop vor dem Herrn.

            Punkt und Basta und Amen.

        • @Toto

          Nun zumindest habe ich die Erkenntnis anzubieten, dass weder die Vorstellungen der Keynianer noch der Monetaristen, zu Letzteren gehört Herr Krall, zu irgendetwas Anderes als in die Apokalypse führen. Im Grunde offerieren beide Richtungen dasselbe, es soll noch irgendwie wirtschaftswunderlich, marktwirtschaftlich weiter gehen, nur wie dies zu bewerkstelligen ist, darin unterscheiden Sie sich. Und gerade in diesem Anspruch, besteht die große Illusion. Bei Herrn Krall kommt noch dazu, dass er die Rolle des bürgerlichen Staates nicht begreift. Dass dieser der Feind des Marktes sei, zu dieser völlig irrationalen Feststellung, kann nur kommen, wer die Geschichte und die Tatsachen leugnet. Der Staat ist nicht der Feind des Marktes, er ist seine Vorraussetzung, sein Reparaturbetrieb und seine letzte Instanz. Jeder kann es sehen, jeden Tag, man muss regelrecht und vollständig blind sein, wenn man dies nicht begreift. Am Ende stehen Hyperinflation, Staatsbankrott und andere nette Sachen, auf jeden Fall aber die Enteignung der malochenden Mehrheitsbevölkerung. Danach heißt dann wieder; Neues Spiel neues Glück und der ganze idiotische Schwachsinn beginnt aufs Neue.

          Nach dem letzten großen BIG-BANG konnte man sogar im Parteiprogramm der CDU lesen;

          “ Der Kapitalismus ist den Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden.“ ( Zitat Ende )

          Freilich nur am anschließend wieder entsorgt zu werden. Heute kennen selbst viele CDU-Mitglieder dieses Zitat nicht mehr.

          • @Jeff Costello
            So interessant die Systemdiskussion ist, sie geht m.E. am Kern des Probems vorbei.
            Das Problem ist der Mensch an sich in seiner Denkwelt.
            Die Soziologen teilen uns ja in schöne Grüppchen ein, von den Hedonisten bis zu den Postmateriellen.
            Der Mensch, getrieben zwischen Gier und Angst, zwischen Minderwerigkeitskomplexen und Geltungssucht, Konsumwahn und Machtwahn, der ist das Problem.
            Wenn das System jetzt abfackelt ist es egal, ob es danach „linksherum“ oder
            “ rechtsherum“ neu aufgebaut wird.
            Es werden dieselben Menschen sein und die werden es in 40 Jahren erneut an die Wand fahren.

            Wozu „brauche ich unbedingt“ jedes Jahr das neueste Schrotteil von Apple, warum alle 3 Jahre ein neues Auto, warum überhaupt einen X5 oder Cayenne ?
            Es sind schlicht psychologische Defekte wie Minderwertigkeitskomplexe, Geltungssucht oder Potenzprobleme (warum sollte ich sonst einen Cayenne kaufen ?)
            Um nicht falsch verstanden zu werden: wir sind komplett neidfrei.
            Unsere wirtschaftliche Lage würde es uns locker erlauben, einen Cayenne zu kaufen, für jeden Wochentag in einer anderen Farbe und für Sonntag zwei.
            Gerade deshalb würden wir nie freiwillig in so einen Minderwertigkeitskompensator einsteigen. Wir haben so ein Ding schlicht nicht nötig.

            Aber die Leute sind halt so wie sie sind, es gibt keine anderen.
            Und deshalb wird der nächste Systemversuch auch wieder in der Pleite enden.
            Wenn zu viele wie wir zu den Postmateriellen gehören würden, gäbe es keine grosse deutsche Exportwirtschaft, es gäbe kein Apple, Amazon, Microsoft, Facebook etc.

          • Jeff Costello:
            Der Staat wurde schon vor Jahren von einer international tätigen Finanz-Oligarchie gekapert. Das Land wird von den ausführenden Organen fest im Griff gehalten, die Interessen der Menschen sind irrelevant. Das Staatswesen, von dem Sie sprechen existiert schlichtweg nicht mehr. Wir befinden uns in einem Schauspiel und nur ein Teil der zahlenden Betrachter schaut hinter die Kulissen.

      • @JC
        https://www.focus.de/politik/mit-uni-mathematiker-gruenen-vorsitzende-ricarda-lang-gibt-auf-twitter-verlobung-bekannt_id_189317021.html
        Ich habe für Dich, für uns alle eine wundervolle Botschaft der Hoffnung. Zitat: „Ricarda Lang hat auf Twitter ihre Verlobung bekanntgegeben. Die Grünen-Vorsitzende postete ein Bild, auf dem sie einen Ring trug. Langs langjähriger Freund arbeitet als Mathematiker an der Universität Hannover.“

        Hoarding gold
        https://www.youtube.com/watch?v=8XtNTJhyEYo

        They say there’s a place where cash has all gone.
        They never said where, but I think I know.
        It’s miles through the night just over the dawn
        To the gold that will take me home.
        I know in my bones, I’ll buy it galore.
        The price feels the same, though the chart’s been torn.
        I’ve a long way to go, the stars tell me so,
        To the gold that will take me home.
        Gold waits for me round the bend,
        Leads me endlessly on.
        Surely FIATs shall find their end.
        All of our currencies be gone.
        And I know what I’ve lost, and all that I won
        When the gold finally takes me home.

        And when I sell shares, don’t lead me astray.
        Don’t try to stop me, don’t stand in my way.
        I’m bound for the silver bullion, you know,
        And the gold that will take me home.
        Gold waits for me round the bend,
        Leads me endlessly on.
        Surely FIATs shall find their end.
        All of our currencies be gone.
        And we’ll know what we’ve lost and all that we’ve won
        When the gold finally takes me home.
        I’m hoarding gold.
        I’m hoarding gold.
        I’m hoarding gold.

  2. Je mehr selbsternannte EXPERTEN oder andere Lohnschmeichler mir täglich in allen Medien versichetn dass das Finanzsystem sicher ist ,desto grösser wird die begonnene Bargeldreserve ausfallen.Gestetn habe ich mit angefangen ,tatsächlich viele kleine Scheine bei.Ich vertraue da meinem logischen Mensvhenverstand und der sagt mir dass dieser Schuldenillusionisten-Zirkus nicht mehr lange gut .Deutsche Bank,solide Bank pah,der Keller ist bis zur Decke voll mit Müllpapieren.

  3. Am Freitag Vormittag kostete die Unze 1860 Euro.
    Wenige Stunden später, am Nachmittag vorm Wochenende fixte London den Preis mit 1836 Euro.
    Schon merkwürdig oder ?
    Wieso derartiges immer Freitag und Nachmittag ?
    Zur gleichen Zeit fixt man die DAX Punkte rauf, obwohl keiner zu diesem Zeitpunkt kaufen kann.
    Hier wird mit den Zahlen nach Belieben rumgespielt.
    Man hofft, dass keiner der potentiellen Anleger einen Taschenrechner hat und diese Daten und Zahlen unbesehen glaubt.
    Übrigens berichtete die Nasa, dass eon Asteroid heute Nacht knapp an der Erde vorbeifliegt und aus purem
    99.996% Gold besteht. Man erwartet den Start des Abbaues dort durch Herrn Musk noch am Wochenende.:)

    • @Maruti
      https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/bankenrettung-droht-eine-neue-finanzkrise/ar-AA193Eez
      Zitat: „Laut dem Schweizer Tages-Anzeiger hat die Credit Suisse in den vergangenen zehn Jahren kumuliert 3,2 Milliarden Franken Verlust gemacht, die Bankmanager aber haben 32 Milliarden Franken an Boni kassiert.“

      Argonnerwaldlied
      https://www.youtube.com/watch?v=D_50HzR4ebI

      Börsenparkett um Mitternacht.
      Das PPT steht auf der Wacht.
      Der Goldpreis hoch am Himmel stand.
      Starrt jeder Broker wie vor Angst gebannt.

      Und mit dem Falschgeld bei der Hand
      Er nächtens am Computer stand.
      Die Aktien-Rallye war ihm lieb.
      Ob er sie wohl noch einmal wiedersieht?

      Und donnernd dröhnt die Artill’rie.
      Man buttert rein so viel wie nie.
      Den Goldpreis haut er kurz und klein,
      Daß Goldbug sich verbrennt die Fingerlein.

      Der Goldbug ruft: Pardon Monsieur!
      So viel Betrug, das tut schon weh.
      Er fleht ihn nicht um Gnade an,
      Weil man als Zocker nur verlieren kann.

      Und droht der Drücker noch so sehr,
      Wir Goldbugs fürchten ihn nicht mehr.
      Ob er auch mag finanzstark sein,
      Auf Buntpapier läßt sich kein Goldbug ein.

      Börsenparkett im Aktienwald,
      Ein stiller Friedhof wirst du bald!
      In deinem Leichenkeller ruht
      So vieles ausgesaugte Sparerblut.

  4. @Maruti
    Ist es nicht unglaublich beruhigend, dass wir uns hier über eine 26 Euro bzw. 1,3 % Preisveränderung unterhalten ?
    Stellt Euch alle mal vor, wir wären hier ein Forum von Investoren in Bankaktien.
    Wir wüssten heute nicht, ob wir Montag bei Börseneröffnung 10 % oder 20 % weniger haben, oder die Bank
    ganz weg ist.
    Schönes, beruhigtes Wochenende !

    Na, was schätzt Ihr: in wie vielen Wochen gehört uns Steuerzahlern die Deutsche Bank ?
    Ihr seht, ich bin Optimist: ich denke noch in Wochen.

    • @Meister Eder ,oh ja da haben sie vollkommen recht.
      Ich vermute das am Montag schon die Turbulenzen beginnen wenn das stimmt mit der Deutschen Bundesbank.

    • @MeisterEder

      Für die Deutsche Bank könnte Dienstag nach Ostern der letzte Tag sein. Da hat man dann ein langes Wochenende um einiges vorzubereiten, z.B. Kapitalverkehrskontrolle usw.

  5. @Materialist
    Da keiner von uns so eine schöne Glaskugel wie Saruman hat, kann man versuchen sich auf verschiedene Szenarien einzustellen. Eine gewisse Bargeld Reserve zuhause, aus 50ct. bis 2€ Münzen, wie auch 5€ bis 20€ scheine kann nicht schaden. Wenn alle strike reißen, kann man versuchen mittels silberunzen beim Bauern des vertrauens lebensmittel zu holen. So werde ich es tun bevor ich an meine Reserven drangehe.
    Es kann auch gut sein das dies nicht so schlimm vorkommt, oder auch für eine kurze Zeit von paar Wochen.
    Wer unvorbereitet ist, hat die A…h Karte gezogen.

  6. Auffällig ist, dass in den gesamten ohnehin gleichgeschalteten Medien kein Wort über Bankenkrise, Gold oder Finanzkrise geschrieben wird.
    Dafür jede Menge Klimbim wie Fussball, Heidi Klum Tochter, Kongo, uralte Ukraine Nachrichten und Diesel Autos auch nach 2035.
    Offenbar hat man wieder mal Schreibverbot auferlegt bekommen.

  7. Habe gerade die Biographie von Albert Einstein gelesen.
    Selbst dieser kluge und wohlhabende Mann hat nach dem 1.Weltkrieg eigene Hungertage erlebt.
    Eine Herz- und Lebererkrankung war vermutlich die Folge davon.
    Man sieht, daß Geld manchmal gar nichts nützt wenn man dafür keine Lebensmittel kaufen kann.
    Mit EM hat man deutlich bessere Chancen.
    Deshalb habe ich ausser reichlich EM auch noch
    haltbare Lebensmittel für mindestens 1 Jahr
    gehamstert.
    Viele Leute vergessen aber auch bei Klopapier
    tüchtig vorzusorgen!

  8. @Meisteer Eder

    Komplett neidrei, das gefällt mir und ich sehe dies ganz genauso. Immer mehr und immer etwas Neues, wozu ? Man rackert sich ab wie ein Hamster im Laufrad, man ruiniert seine Gesundheit, Die eigenen Kinder können Einen nicht leiden, die Ehefrau hat einen Lover und der Workoholic mit 50 den 2ten Herzinfarkt. Niemand kann daran gehindert werden in sein Unglück zu laufen.

    Aber diese menschlichen Defizite, bringt diese Art zu produzieren, zu verteilen, zu produzieren zu konsimieren zu leben regelrecht hervor und ist in anderen Kulturen so nicht bekannt. Freilich haben andere Kulturen andere Defizite. Ein indianisches Sprichwort sagt; Der weisse Mann hat die Uhr und der rote Mann die Zeit.

    Nicht umsonst explodieren die Experimente anders als bisher zu leben, geradezu. Die Einen nennt man Prepper, die Anderen Hippies wieder Andere Aussteiger. Es ware freilich naiv zu glauben, dass der Mensch im Grunde gut ist und nur durch die Umstände charakterlich versaut wird, da gebe ich Ihnen Recht. Menschen sind zu Gutem wie zu bösem fähig wie auch immer die jeweilige Sozietät in der er lebt, funktioniert. Und dennoch formt auch das soziale Umfeld das menschliche Bewuisstsein. Die Leitbilder von Jugend, Schönheit, Erfolg bzw. sogenanntem Erfolg, von der Würde der Arbeit, der Legende dass es Jeder schaffen kann, dass materieller Reichtum das höchste allen Glückes ist, dass man dieses oder Jenes und immer das Neueste sein muss, werden Einem rund um die Uhr 24h täglich regelrecht aufgenötigt.

    Hinzu kommt, dass Arbeit von den Pharaonen bis heute Herrschaftsmittel ist. Solange man den Pöbel beschäftigen kann, wird der keine Fragen stellen, weil er viel zu müde dazu ist. Die grieschichen Philosophen haben sich Sklaven gehalten um Zeit zum Denken zu haben. Wenn der martteilnehmende Malocher nach einem wer weiß wie langem Arbeitstag den heimatlichen Herd erreicht, dann kann er bestenfalls, abends vor der Verblödungs-Glotze einschlafend, noch der Frage Aufmerksamkeit widmen; Wer wird Millionär.

    ………………….

    Den Tätigen fehlt gewöhnlich die höhere Tätigkeit:
    ich meine die individuelle. Sie sind als Beamte,
    Kaufleute, Gelehrte,das heißt als Gattungswesen tätig,
    aber nicht als einzelne Menschen,in dieser Hinsicht sind sie faul.
    Es ist ein Unglück der Tätigen,daß ihre Tätigkeit fast immer
    ein wenig unvernünftig ist.Man darf zum Beispiel
    bei einem geldsammelnden Bankier nach dem Zweck
    seiner rastlosen Tätigkeit nicht fragen: sie ist unvernünftig.

    Die Tätigen rollen,wie der Stein rollt,
    gemäß der Dummheit der Mechanik. –
    Alle Menschen zerfallen,wie zu allen Zeiten
    so auch jetzt noch,in Sklaven und Freie;
    denn wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich hat,
    ist ein Sklave,er sei übrigens wer er wolle:
    Staatsmann, Kaufmann,Beamter und Gelehrter.

    Friedrich Nietzsche

  9. Jeff Costello:
    De facto haben wir mittlerweile ein erhebliches Problem mit der Arbeitsbereitschaft. Ein Freund mit einem Schlosserbetrieb findet seit zig Jahren keine Azubis mehr. Die wenigen Interessenten, die er hat, kann er nicht einstellen. Sie sind nicht ausbildungsfähig. Ein Bekannter (Bäcker) findet keinen Gesellen. Bald steht die Rente an. Er wird wohl keinen Nachfolger finden. Ein Nachbar – ebenfalls Bäcker mit großem Betrieb – findet keine Fahrer, keine Verkäuferinnen, keinen Lagerarbeiter, usw..
    Ein Verwander (ZA) hatte nach einiger Sucherei eine Helferin eingestellt. Sie sollte die Zahnreinigung übernehmen. 4.700,00 Euro/Monat brutto plus Firmenwagen. Sie wollte keine 40 Stunden/Woche. Also mussten 30 Stunden/Woche akzeptiert werden. Trotz sauberer Arbeit in einer modernen Praxis mit gutem Betriebsklima war sie nach sechs Monaten weg. Ihr war alles nicht gut genug. Jetzt ist die Stelle unbesetzt.
    Ich könnte noch eine Reihe weiterer, einschlägiger Beispiele bringen. Wir haben definitiv ein Faulheits- und Bildungsproblem. Für mich sind dies Folgen unserer Wohlstandsverwahrlosung. Noch geht es in den Betrieben irgendwie. Sind die Babyboomer erstmal in Rente, werden sich diese Probleme massivst bemerkbar machen.

    • @RACEW
      Könnte das an den hohen Abgaben auf Arbeit liegen? Und daran, dass die wenigen Arbeiter den Wohlfahrtsstaats um Gäste und Rentner stützen müssen? Es ist natürlich schwierig einzusehen, dass man Teil des Problems ist. Eine Frage: Wie viele Kinder haben Sie in die Welt gesetzt?

      • Ja klar, Kinderlose und Rentner sind schuld an maroden Staatsfinanzen. Wenig liest man,
        wie man die mehr als 5 Millionen Langzeitarbeitslose/ Hartz IV Empfänger in
        Beschäftigung bekommen will. Hinzu kommen noch zusätzlich einige Millionen Gäste.
        Immerhin fast 1/10 der Gesamtbevölkerung. Wenn die alle arbeiten würden, müßten Sie nicht, für Ihren allerdings berechtigten Frust, Schuldige suchen

      • 1988:
        Ich kenne Rentnerinnen, die nach einem Leben voller Arbeit eine Rente von 800,00 Euro pro Monat beziehen. Wer mit offenen Augen durch das Leben geht wird sehen, dass es gerade hier ein Armutsproblem in unserem angeblich so reichen Land gibt. Übrigens zahlen auch Kinderlose hohe Steuern und erhöhte Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Insofern erschließt sich mir Ihre Kritik per se nicht. Vielleicht dachten Sie ja an breite Bevölkerungsgruppen, die nicht arbeiten, weil sie nicht wollen und nicht müssen, weil Arbeitende sie durchzufüttern haben. Wenn diese Schaffenden die Schn… voll haben, dann ist das allerdings mehr als verständlich.

    • @Racew
      In USA hat das Problem schon einen Namen: The Big Quit.
      Immer mehr hart arbeitende Menschen haben keine Lust mehr, sich von einem System ausplündern zu lassen, das sie nur noch verars…..

      Das ist die konsequente Weiterentwicklung des Nichtwählers in die Wirtschaft.
      Der ganz praktische Ausdruck von: Ihr könnt mich mal…..

      Ganz praktisch:
      Ich soll 12 Stunden am Tag arbeiten.
      Dann lass ich mich als Besserverdiener beschimpfen.
      Dann soll ich noch mehr Steuern zahlen.
      Am Ende Vermögensteuer auf mein Häuschen.
      Ne Leute, ohne mich.
      Ganz normal und verständlich.

      • @Meister Eder

        Heute ist der internationale Tag der Anglizismen.

        Das mentale Auschecken ist quasi ein evolutionärer Work-in-Progress. Was zunächst als ‚Big Quit‘ wahrgenommen wurde, mutierte alsbald zu einem ‚Quiet Quit‘ um zu guter Letzt als ‚Great Resignation‘ zu performen.

        Rekordverdächtige 50 Millionen US-Worker kündigten im Jahr 2022 ihren Job.

        https://www.cnbc.com/2023/02/01/why-2022-was-the-real-year-of-the-great-resignation.html

        Und es eskaliert weiter: Im laufenden Jahr sollen fast 70% der US-Arbeitnehmer planen, ihren Arbeitsplatz zu verlassen – die Generation Z und die Millennials führen diese ‚anklagende‘ Bewegung an [ich selber bin ja Boomer].

        Aber wieso ‚anklagend‘ [sehr guter erster Teil Ihres Beitrages, geschätzter ME, im zweiten entgleitet Ihnen das Thema etwas, wenn ich mir diese unbotmäßige Bemerkung erlauben darf]?

        Der Grund ist die Lage der Working Poor in den Staaten. Selbst wenn sie einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, haben sie noch Nebenjobs – zwei oder drei Jobs gleichzeitig sind schließlich keine Seltenheit. Wem sage ich das: Primär verantwortlich dafür ist der flächendeckend geringe Verdienst. Und die miesen Arbeitsbedingungen.

        Der amerikanische Traum: Eine Arbeitsrealität aus Schichtarbeit, keinen bezahlten Urlaub oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – nope -, mangelnde oder keine Krankenversicherung und befristete Arbeitsverträge.

        Die Corona-Pandemie hat offenbar als Katalysator gewirkt: Der inoffizielle Gesellschaftsvertrag, der besagt, dass die einen absahnen, während die anderen für die Sahnehäubchen der Upper-Class schuften, wird einfach massenhaft aufgekündigt.

        Mann der Arbeit, aufgewacht!
        Und erkenne deine Macht!
        Alle Räder stehen still,
        Wenn dein starker Arm es will.

        • @Thanatos
          Alles gut, konstruktive Kritik nehme ich immer gerne entgegen, ich weiss nur gerade nicht, an wen ich die weiterleiten soll.
          Anders als dann, wenn ich im TV immer den netten gemütlichen Schreinermeister gebe, leide ich ja im normalen Leben unter einer multiplen Persönlichkeit.
          Da finden sich ein Dr. Jekyll (den ich gerne als Anzugträger feiner italienischer Fabrikate gebe) , ein Mr. Hyde (immer wenn nötig oder nützlich) und etliche andere Charakterstudien, die mich manchmal selbst überraschen.
          Jef Costello war noch nicht dabei, aber ich war schon nahe dran.
          Der erste Teil des obigen Posts könnte von meiner gebildeten Seite als Tom Hagen stammen (dann, wenn ich Don Vito Corleone als Consiliere berate (fast wie im echten Leben !)) , der zweite Teil evtl. , wenn mich die Seite von Sonny Corleone oder Clemenza packt.
          Ich geh mal meinen Ausweis suchen, vielleicht hilft das weiter.
          Aber: welchen eigentlich ?

          Eine Gemeinsamkeit haben alle meine Persönlichkeiten aber: sie sammeln alle dieses kleine schwere gelbe Zeug.

          Wo ist eigentlich Pumuckl schon wieder ?
          Mist, die Garage steht auf und das Batmobil ist weg.
          In seinem Grün-weiss-schwarzen Kawasaki-Lederkombi sieht der Kobold ja schon echt schar… aus, aber wenn sie sich das Batmobil schnappt, übertreibt sie dann schon manchmal etwas.
          https://de.wikipedia.org/wiki/Batgirl#/media/Datei:Batgirl_cosplay02.jpg

          • @Meister Eder alias Dr. Jekyll

            Ein kleinen Update in Sachen Motorrad. Ich bin jetzt endlich auf den Trichter gekommen und habe mich nach langem Hin- und Herüberlegen und verschiedenen Probefahrten für eine Royal Enfield Scram 411 entschieden.

            Glatte 24,3 PS [aber immerhin 32 Nm Drehmoment!], Bosch-2-Kanal-ABS, nach Euro 5 homologisiert – eine echte Einzylinder [!!!]-Rakete, hehe. Und ein unglaublicher dumpfer Trecker-Sound. Und sitzen tue ich super darauf.

            Für mich reichen die 130 km/h völlig aus – als Wiedereinsteiger nach 38 Jahren. Ich bin auch schon wieder auf dem Sprung und mache jetzt kleine Ausfahrt nach Bernau.

            Grüßen Sie mal ganz lieb Pumuckl von mir.
            Immer schön oben bleiben!

    • @Racew
      Mein Freund, der Installateuer, hat nach Monaten Suche und mit Mühe 2 Gesellen gefunden.
      Aslan und Radu. Ein Türke und ein Rumäne.
      Biodeutsche haben keine Lust auf solche Arbeit.
      Die Jungs sind absolute Klasse.
      Es ist schon klasse, denen bei der Arbeit zuzusehen.
      Wenn es wirklich mal brennt , ruft Radu im Dorf zu Hause an und holt 1 oder 2 Kumpels.
      Da ist Arbeit noch kein Schimpfwort.
      Naja, richtig gendern können die halt nicht.
      Ein Lastenrad werden die sich von ihrem Gehalt auch nicht kaufen, auch keine Sojawürstchen.

      • @MeisterEder
        Ich wohne an der polnischen Grenze, und Polen haben mir erzählt, daß es in GB nicht anders ist. Wenn Du dort als Hausbesitzer willst, daß etwas zeitnah und vernünftig erledigt wird, so solltest Du bei Jacek und Wojtek anrufen statt bei Johnny und Tommy. Kein Insulaner hat mehr Bock, tüchtig zu arbeiten, das machen dort die Polen. Es gibt eine polnische Diaspora von 900.000 in GB, und die haben immer noch Muffensausen, daß man ihnen (Brexit) das Aufenthaltsrecht nicht verlängert. Als einziges Druckmittel gegen die Kommission in Brüssel. Deswegen findest Du hier bei mir keine polnischen Erntehelfer mehr. Die werden in England besser bezahlt. Hierher kommen jetzt die Rumänen. Zu Honeckers Zeiten haben sie uns als Schüler und Studenten in die Spur geschickt zum Ernteeinsatz. Ich stell mir grad vor, @Thanatos‘ Philosophie-Studenten müssen im Herbst raus zur Apfelernte nach Werden und Groß Kreutz (Havelobst). Und im Sommer 2 Wochen Geschirr waschen und Potte spülen in der Mensa-Küche bei 35°C draußen und 40°C drinnen. Da habe ich noch Lieder bei gesungen, weil – ich war vor dem Studium 3 Jahre beim Militär gewesen – ich das dort öfter tun mußte. „Küchenzug“ hieß das in der NVA. Meine weiblichen Kommilitonen kamen schwer ins Grübeln, das waren zumeist Berliner u.a. Großstadt-Prinzessinnen. Mit Allergie gegen Küchen-Arbeit.

        • WS:
          Ich bin gerade in Polen. Mein gestriger Besuch berichtete mir vom neuen Geschäftsmodell. Wer ein Auto und Zeit hat, der fährt Ukrainer über die Grenze nach D. zum nächsten Amt. Dort wird Stütze kassiert, der Fahrer bekommt 20 %, dann geht es zurück. Wolfgang, Du sprichst russisch, hast ein Auto und wohnst an der Grenze…

        • @Translator:
          Hat jemand mein Wortspiel bemerkt ?
          Ich hatte InstallaTEUER geschrieben !

  10. @RACEW

    Ich würd mal sagen Sie verstehen mich nicht, in den von mir gedachten Sinn. Freilich muss der Mensch der Natur seine Lebensmittel nebst Allem was dazu gehört, tätig abgewinnen, das ist auch völlig in Ordnung, es geht ja auch nicht anders. Es gibt neben diesen Notwendigkeiten, aber auch völlig sinnlose Tätigkeiten, die den Leuten bei Androhung der Existenzvernichtung aufgenötigt werden. Aber das ist mehr ein philophisches und historisches Thema. Nur noch soviel, der Mensch ist keineswegs von Natur aus ein ständig raffendes, malochendes Wesen, auch wenn uns die Legenden von der Schönheit und Würde der Arbeit 24 Stunden täglich aufgenötigt werden.

    Die von Ihnen benannten Probleme sind mir freilich bekannt. Ich habe in meinem Eigenheim kürzlich mein Bad komplett sanieren lassen und kam mit dem Chef einem sehr soliden Handwersmeister ins Gespräch.
    Im Handwerk Nachwuchs zu finden ist in der Tat ein fundamentales Problem. Die Arbeit eines Heizungs-Sanitär-Installateuers z.B. ist intellektuell anspruchsvoll, körperlich anstrengend, häufig dreckig und schmutzig und vergleichsweise miserabel bezahlt.

    In anderen sauberen Branchen im Bankgewerbe z.B. sieht es ähnlich aus, ich kenne diesbezüglich einige Leute in höheren Positionen. Trotz deutlich besserer Bezahlung als im Handwerk, findet man immer schwerer junge Leute die noch tatsächlich arbeiten wollen. Dafür nimmt die Anzahl der Studierwilligen zu, leider ist auch die Qualität der Lehrangebote an den höheren Lehranstalten im Sinkflug. Das gesamte Bildungswesen ist nur noch darauf getrimmt, wie mit dem jeweiligen Lehrfach später Profite realisiert werden können. Meine Tochter hat Pharmazie studiert. Rein fachlich ist Sie freilich hochqualifiziert, aber auch in dem Wahn befangen, sämtliche Weh-Wechen, die der menschliche Körper spielend selbst bewältigen könnte, mit Pharmazeutika aller Art reparieren zu wollen. Das vollstopfen mit Medikamenten jeglicher Art, wegen jedweder Kleinigkeit kann meiner Meinung nach nicht gesund sein. Ich selbst gehe nur zum Arzt wenn es sich nicht verhindern lässt. Regelmäßig frische Luft und schweißtreibende Bewegung, sind immer noch der beste Medizin, jedenfalls ist dies meine Lebenserfahrung. Aber es ist natürlich ist mit der Gesundheit auch ein blendendes Geschäft zu machen. Der Rückzug des Staates, die Finanzierung der Hochschulen durch private Spender und Stiftungen hat üble Folgen die uns noch lange beschäftigen werden.

  11. @RACEW Dazu kam bei uns in der Firma ,dass so ziemlich fast alle jüngeren Arbeitskräfte im Jahr so auf 1 bis Monate Krankschreibung kamen.Das Durchschnittsalter der krank gemeldeten lag so bei 30 Jahren das der Arbeitenden bei 50 Jahren.4700 klingt erst mal ganz gut aber nach Steuerklasse 1 und 10% Inflation ist der Glanz auch schnell weg.

    • Materialist:
      Wenn man mit 16 die mittlere Reife absolviert, hat man spätestens mit 19 ausgelernt und steht mit 20 Jahren voll im Beruf. 4.700,00 Euro brutto im Monat plus Firmenwagen sind bei einer 30 Stunden Woche keine gute, sondern eine fürstliche Entlohnung.
      Im Übrigen muss auch dieses Geld erst einmal verdient werden. Hier in den ländlichen Gegenden Niedersachsens schließt seit einiger Zeit eine Praxis nach der anderen. Ärzte, die in den Ruhestand gehen, finden keine Nachfolger. Niemand will die Arbeit machen und das Risiko übernehmen. In städtischen Gebieten ist maßgeblich, wo genau der Arzt tätig ist. Ist er in einem “finanzschwachen“ Viertel tätig, sind die Fixkosten entscheidend. Dort können keine Phantasie-Löhne gezahlt werden. Im Gegenteil: mit einer kleinen Hausarzt-Praxis geraten Sie schnell in die Klemme, wenn Sie das falsche Personal haben.
      Es ist ein hartnäckiger Irrglaube in Deutschland, dass Ärzte und Anwälte automatisch reich sein müssen.
      Natürlich sollen die Leute gut verdienen. Allerdings muss man dann auch bereit sein, 20, 30 oder noch mehr Kilometer zu fahren, um einen Termin wahrzunehmen, auf den man schon seit Wochen wartet. Das ist nämlich die Kehrseite dieser Entwicklung.

  12. Ich nerve mich über das Geschrei in den Medien von den selbsternannten Propheten,
    die prozyklisch wieder Prognosen und parabolische Kursanstiege beim Goldpreis bis 3000 Dollar je Unze prognostizierten. Nun wie ich hier schon mal geschrieben habe bei 2000 Dollar je Unze ist Schluss. Zum 5. Mal.
    Heute ist der Goldpreis 1948 in Dollar je Unze.
    Die Bankenkrise ist vorbei, das glaubt der Markt jedenfalls. Die Aktien steigen, Edelmetalle fallen.
    So schnell geht das, Freunde.
    Grüsse aus der Schweiz

  13. @Jeff
    Dass wir 100 % neidfrei sind und zu den glücklichen Postmateriellen gehören, beruht nicht auf überragender Intelligenz, sondern schlich darauf, dass wir uns die Welt ansehen und daraus Schlüsse ziehen.
    Gucken und nachdenken, sonst nix.

    1.) Einer meiner Chefs (einer aus der 16 Stunden Stress pro Tag-Fraktion mit exakt dem Hamsterleben, wie Sie es beschreiben) ist mit 52 im Büro vom Stuhl gefallen, Infarkt, Exitus, direkt da, wo er den Grossteil seines Lebens verbracht hatte. Da war ich 38.
    Die Firma war auf der Beerdigung. Auf dem Rückweg vom Grab gab es nur ein einziges Thema: Wer schafft es, der Nachfolger zu werden? Wer wird dann der Nachfolger des Nachfolgers ?
    Da war klar: ein komplettes IRRENHAUS.
    Geahnt hatte ich das schon vorher !

    2.) Ich war mit Mitte 30 für Großkunden/Unternehmer zuständig.
    Eines schönen Tags um 17.00 Uhr ruft einer davon an und teilt mir mit, dass er am nächsten Tag um 11 einen Termin in Italien hat, eine spontane super Gelegenheit, er würde mich dabei brauchen. Irgendwo 1 Stunde weg von Bologna.
    Ich antworte: gerne, aber dass ich wohl so schnell keinen Flug mehr bekomme.
    Antwort: No Problem, we’ll pick you up.
    Aha, Mitfahrgelegenheit a la Fritze März.
    Das Beste daran war die Sicherheitskontrolle ohne Schlange, alleine mit 3 Beamten. 30 Meter dahinter die S -Klasse, die einen zum Flieger bringt, eine Beechcraft King Air.

    4 Jahre später ( vor seinem 60 Geburtstag) ist dieser Turbo-Hamster auf ein anderes Verkehrsmittel umgestiegen: ein paar Leih-Flügel von Petrus.

    Mein Vater war Normalbürger (Schlosser), ist frühestmöglich in Vorruhestand und hat dann noch „sauglücklich“ fast 30 Jahre gelebt. Mehr als ein paar gute Bergstiefel und eine Goretexjacke hat er nicht zum Lebensglück gebraucht.

    Was lernen wir daraus ?
    Eben !

    Erst wenn Ihr den letzten Fisch gefangen, den letzten Baum gefällt und den letzten Fluss vergiftet habt,
    werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
    Weissagung der CREE.

    • @MeisterEder
      Eine Beech King ?
      Ein schöner Turboprop, super Ausstattung und excellente Verarbeitung. Die Mercedes S Klasse unter den 2 Mots.
      Ich war mal nahe dran, eine zu kaufen. Gebraucht.
      Ich hätte eine N Zulassung bekommen ( USA).
      In der BRD wären mir die Steuern und Gebühren viel zu hoch gewesen. Mit N hätte ich steuerfrei tanken können und beim Kauf wäre keine Steuer angefallen.
      Leider hat mir einer das Ding vor der Nase weggeschnappt.Ein deutscher Unternehmer, der fliegt jetzt steuerfrei und frei von horrenden Gebühren.
      Macht es F.Merz nicht auch so, mit seiner kleinen österreichischen Sportmaschine ? Ich denke wohl, wenn er nicht total blöd ist.:)

      • @Maruti
        Der größte Vorteil von dem Ding ist (wie man mir damals erzählt hatte), dass die auf relativ kleinen Regionalflughäfen landen kann und damit innerhalb Europas viel besser einsetzbar ist als z.B. ein Lear-Jet. Und innerhalb Europas ist ja auch der Geschwindigkeitsunterschied zu einem LearJet nicht so wichtig.
        Und sie ist groß genug, daß man da drin schon während der Flugzeit eine Besprechung abhalten kann.
        Man fliegt ja nicht zum Spaß. Das soll einen ja auch zügig dem nächsten Herzinfarkt näher bringen.
        Das Finanzierungsmodell für das Baby hatten wir damals auch gemacht, mit Hilfe einiger schöner Briefkastenfirmen, natürlich nicht in BRD zugelassen. Und natürlich lief das Baby über die Firma, wurde also schön ordentlich vom normalen Steuerzahler bezahlt, so wie es sich doch auch gehört. Selber zahlen ist ja nur was für Amateure (wie uns).
        Das sind so die Dinge in unserem Land, die ich „leicht suboptimal“ finde.

        Eine King Air ist in diesen Kreisen aber eher sowas wie der VW Golf (ja, so ist das bei den „Besserverdienern“).
        Mein Chef wurde mal nach Shanghai mitgenommen. Gulfstream 5, die schafft das locker nonstop ohne Tankstop.
        Ist aber auch noch Kleinkram. Ein Kollege in einer anderen Firma hatte mal eine steueroptimierte Finanzierung für eine 747 (Jumbo) gestrickt, die sich jemand in ein fliegendes Einfamilienhaus hat umbauen lassen.
        Das ist kein Problem, wenn man über 400 Mio. für so ein Spielzeig übrig hat. Das schafft zumindest dann auch Arbeitsplätze für hochspezialisierte Fachkräfte, da sind ja keine Möbel von IKEA drin.
        Man gönnt sich ja sonst nix.
        Und wir armen Schlucker diskutieren hier, wenn die Unze 20 Euro teurer wird.

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