Samstag,27.April 2024
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Gold kaufen? Händler melden ungewöhnliches Verhalten!

Der Goldpreis hängt an der Oberseite fest. Händler berichten gleichermaßen von Käufern und Verkäufern unter Gold-Anlegern.

Goldpreis auf hohem Niveau

Am Freitagvormittag um 11 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit umgerechnet 1.840 Euro pro Unze. Damit hielt sich Gold auf dem hohen Niveau der vergangenen Wochen. Die Kursentwicklung war in der vergangenen Zeit stark geprägt von den zahlreichen Krisen, die bislang aber noch zu keinen dauerhaften Verwerfungen an den Finanzmärkten und in der Wirtschaft gesorgt haben – ob nun Corona-Krise, der Abbruch der Lieferketten vor allem Richtung China, die hohen Energiepreise, die starke Inflation oder der Krieg in der Ukraine.

Gold, Goldmünzen, Goldkaufen, Edelmetall, Handel, Goldpreis (Bild: Goldreporter @midjourney)
Gold kaufen oder verkaufen? Es herrscht unter Anlegern eine gewisse Verunsicherung, die sich auch im Geschäft der Edelmetall-Händler niederschlägt (Bild: Goldreporter).

Nun scheinen wir an einem Punkt angelangt zu sein, an dem auch für erfahrene Edelmetall-Käufer guter Rat teuer ist. Entweder, der Knoten platzt und wir sehen demnächst eine weitere Goldpreis-Rally. Oder es gibt eine Kurskorrektur bei Gold und Silber, mit neuen Kaufgelegenheiten. Diese Ungewissheit spüren Edelmetall-Händler derzeit auch bei ihren Kunden.

Käufe und Verkäufe im Edelmetall-Handel

So berichtet Bahadir Bars Özdemir, verantwortlich für Trade & Logistics bei der SOLIT Management GmbH (GoldSilberShop.de) gegenüber Goldreporter: „Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie die Nachfrage mit steigenden Kursen mit steigt.

Insgesamt kann man festhalten, dass das Edelmetallgeschäft auf beiden Seiten gleichermaßen Aufwind erhalten hat. Interessant ist nämlich, dass sowohl die Zahl der Verkäufe als auch die Zahl der Ankäufe sich zyklisch entwickelt haben. Sonst haben diese Geschäfte sich eher antizyklisch zueinander bewegt. Wenn der Kurs hoch war, verkauften die Kunden und wenn der Kurs tief war, kauften die Kunden“.

Gold kaufen oder verkaufen?

Über die Ursachen könne er nur spekulieren. Vielleicht sei der Markt gesättigt. „Es kann also durchaus sein, dass die Kunden sich noch nicht trauen zu kaufen und auf einen neuen Kauf-Trigger warten. Es kann aber auch daran liegen – das ist jedoch auch nur Mutmaßung –, dass viele Menschen sich seit zwei, drei Jahren intensiv mit Investments beschäftigen. Viele Investieren in Edelmetalle aber auch in ETFs. Der Markt wird immer schnelllebiger, weil das Thema fast schon allgegenwärtig ist. Auf Social Media, im Fernsehen, draußen, es ist in aller Munde. Die Menschen wollen Gewinner sein. Aber wenn man nur investiert und nicht verkauft, kann man nicht gewinnen. Das nehmen wir zum Teil auch bei unseren Kunden wahr. Jemand, der vor 2 Jahren stark eingekauft hat, hat keine Scheu davor, alles wieder zu verkaufen“, so Özdemir.

Hoher Goldpreis wird genutzt

Das mittlerweile viele Kunden auch vermehrt Gold verkaufen, ist ein bereits seit einigen Wochen bekanntes Phänomen. Das bestätigt auch Andreas Heubach, Inhaber von Heubach Edelmetalle in Schwaig bei Nürnberg: „Es ist sehr viel los. Im Moment speziell beim Ankauf, da viele Kunde den hohen Kurs und unsere guten Ankaufspreise nutzen.“

Die gleiche Erfahrung macht Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall Service in Rheinstetten: „Aktuell halten sich An- und Verkauf in etwa die Waage. Viele Kunden kaufen Gold in Erwartung, dass die Rally jetzt erst richtig los geht. Viele nutzen die bereits gestiegenen Kurse aber auch für Gewinnmitnahmen. Einige Verkaufskunden haben auch berichtet, dass sie Gold verkaufen, um auslaufende Kredite abzulösen, da die Zinsen für eine Anschlussfinanzierung binnen eines Jahres um 3 Prozent gestiegen sind.“

Silber-Verkäufe eingebrochen

Von einem starken Rückgang bei Silber-Verkäufen berichtet Bahadir Bars Özdemir. „Seit der Debatte über die Differenzbesteuerung und die damit verbundene gesetzliche Änderung, beziehungsweise eindeutige Definition, macht das Silbergeschäft leider nur noch einen kleinen Teil des gesamten Absatzes aus“, so der SOLIT-Manager. Es herrsche immer noch eine gewisse Unsicherheit über die Kursentwicklung und das generelle Potenzial bei Silber.

„Ich glaube jedoch noch daran, dass sich die Situation mittelfristig einpendeln wird und die Zahlen wieder steigen werden. Es muss nur noch etwas Aufklärungsarbeit geleistet werden. Denn viele Kunden wissen noch nicht, dass durch die Gesetzesänderung der Handel mit Silber attraktiver geworden ist. Grund dafür ist, dass wir Münzen, die der Kunde mit 19 % MwSt. kauft, zu einem viel besseren Preis (für den Kunden) wieder ankaufen können. Das liegt daran, dass wir aus Privatankäufen bezogene Münzen immer noch differenzbesteuert anbieten können. Somit ist der Spread geringer als früher“, so Özdemir.

Silber und Gold kaufen: Preisentwicklung

Wie haben sich die Preise im Edelmetall-Handel entwickelt? Wir werfen einen Blick auf die Zahlen unserer wöchentlichen Datenerhebung bei fünf deutschen Edelmetall-Händlern. So kosteten Krügerrand-Goldmünzen zu einer Unze am Freitagvormittag durchschnittlich 1.928 Euro. Damit lag das Aufgeld bei 4,78 Prozent (Vorwoche: 4,81 Prozent). Dagegen lag der Verkaufspreis für 100-Gramm-Goldbarren nur 2,25 Prozent über dem reinen Goldwert. Denn ein Stück kostete im Mittel 6.050 Euro.

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Das durchschnittliche Aufgeld für 1kg-Silberbarren ist in unserer Erhebung auf den niedrigsten Wert seit November 2021 gesunken.

Währenddessen ist das Aufgeld für Maple-Leaf-Silbermünzen des aktuellen Jahrgang etwas angestiegen. Mit 32,67 Euro pro Unze lag der Durchschnittspreis 39,87 Prozent über dem Materialwert. Denn zum gleichen Zeitpunkt notierte die Silberunze am Spotmarkt mit 23,36 Euro. Und weiterhin sind Silberbarren ab einem Kilogramm die günstigerer Alternative zu den Silberunzen. Mit durchschnittlich 974 Euro für einen Kilobarren betrug der Aufschlag am Freitag „nur“ 29,80 Prozent. Dabei handelt es sich in unserer Statistik immerhin um das geringste Aufgeld für diese Einheiten seit dem 19. November 2021.

Üppiges Angebot

Eines hat sich gegenüber den Vorwochen ebenfalls nicht geändert, sagt Dominik Lochmann. Und es betrifft das Warenangebot: „Mangelware gibt es gerade nicht. Als die Nachfrage Investmentmetallen international die ersten beiden Monate schwach war, haben alle Hersteller die Lage genutzt, um ihre Lager zu füllen.“

Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage in deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise ermitteln wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind. Aber das von uns errechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern.

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15 Kommentare

  1. Facebook sei Dank.
    Heute Nachmittag rannte alle Rentner, so sie konnten, zu den Goldhändlern und wollte ihre Krügerrand loswerden.
    Wer zuerst kam, bekam das meiste, andere gingen leer aus. So ist der Markt.
    Wurde doch die Unze durch Angebot und Nachfrage um 40 Euro tiefer gelegt.
    Diejenigen, welche diese Woche noch üppigst zugeschlagen haben, in der Hoffnung, eine schnelle Mark zu machen, wurden auf kaltem Fusse erwischt und schlichen mit leichtem Fusse von dannen.
    Natürlich haben alle Forenleser nun ihre Unzen im Jahre 2016 zu 950 Euro, andere im Jahre 1910 zu 80 Euro gekauft und heute Vormittags zu 1850 Euro verkauft, bei MyValor sogar zu 2.010. :)
    Was wetten ?
    Am Dollar hängt doch alles, zum Dollar drängt doch alles.
    Da geht einem doch die geballte Faust…..

  2. Wie doof muss man sein, das wertvollste zu verkaufen. Was kriegen sie dafür: Papierfetzen, frisch gedruckt

    • Frosch:
      So manchen privaten Verkäufer wird der Schuh drücken. Die Inflation hat die Menschen nicht reicher gemacht und jetzt kommen nach und nach die Jahresendabrechnungen für den Energieverbrauch 2022 – 2023.
      In diesen Fällen hätte Gold m.E. seinen Sinn erfüllt, nämlich als Notanker in schlechten Zeiten.

  3. Gold wird vor allem in Russland gefördert und somit bleibt der Kurs stabil. Russlands Wirtschaft wird dadurch gefördert, gerade in konnflikten

  4. Naja, auch ich verkaufte erstmals Gold und das genau in dieser Woche. Musste sein, mein über 20 Jahre alter MB E220 kommt nicht mehr durch die Überprüfung. Für etwas Neueres reicht der Bar- und Girobestand nicht und Leasing oder Kredit, nein danke. Ist gut wenn man etwas Gelbes für den Fall der Fälle hat.

    • @Algernon.Blackwood ist ja auch völlig normal, sich von ein paar Oz mal zu trennen wenn man genug davon hat.Es ist ja einer der grossen Vorteile von Gold dass man es bei Bedarf schnell mal konvertieren kann,So dumm dass einer ohne triftigen Grund grössere Bestände in Papierlappen wandelt ist eh keiner.Zumindest nicht unter den hiesigen Forumsteilnehmern.

    • @algernon.blackwood
      Möglicherweise hätten Sie in 2 Wochen 100 Euro pro Münze mehr bekommen. Zu früh verkauft.
      Aber, wie wäre es mit einem Sparbuch gewesen, für
      dieses Ding ?
      Ich meine, da man weiss, dass so eine Rußschleuder nach 12 Jahren unrentabel wird, spart man doch Geld an und dazu nimmt man ein Sparbuch.
      Früher legte ich für solche Fälle jeden Monat 50 DM beiseite. Ergibt nach 12 Jahren 7200 DM plus etwaige Zinsen. Bei mir warens dann über 10.000 DM.
      Das reichte für einen 2 Jahres Golf.
      Mit der Methode, Goldmünzen zu kaufen und dann wieder zu verkaufen, weil man fürs Auto, Dach oder ähnliches Geld braucht und nicht hat, macht man unter dem Strich fast immer Verluste.
      Nun freut sich der nächste Käufer der Münzen.

  5. @Wolfgang Schneider
    Leider muss ich Maruti recht geben, am Internationalen Zahlungsverkehr, sprich SWIFT, kommt man an den US-Dollar nicht vorbei. Zwar reduziert sich dies immer mehr mit der Zeit, siehe BRICS, bis der Dollar abgelöst wird ist ein sehr langer Weg in der Zukunft.
    Was das oben angesprochene Thema angeht zwecks Gold verkaufen bei höheren Preisen. Warum zum Geier sollte ich mein Gold verkaufen, ob nun der ankaufpreis bei 2000,00€, 2500,00€ oder was auch immer liegt? Wofür die ganze Mühe anonym zu kaufen und dann ohne Anonymität zu verkaufen? Ausserdem Gold in physische Form dient als Absicherung gegen das Finanzsystem, in besten Fall speichern des aktuellen Vermögens für spätere Zeiten. Für mich persönlich heißt auch hier, da Gold ein Vermögenswert war, ist und bleibt, buy and hold.

  6. Ich hatte es Maruti schon die Tage geschrieben: Wirtschaft besteht zu 20 % aus Ratio und zu 80 % aus Psychologie.
    Die Mitnahme-Effekte wird es beim Durchschnittsbürger immer geben (falsche Gier)! Ich selbst wurde auch schon gefragt, ob ich bei größeren Preisanstiegen nicht verkaufe. Meine Gegenfrage: „Gegen was? Euro-Lappen???“ Da haben wir es wieder! Gold ist eine VERSICHERUNG für die Zeit vor und nach der Katastrophe! Also, wieder mal nix kapiert: 6, setzen! Jedoch muß auch gesagt werden: viele sind bis jetzt schon in derartiger Inflationsnot, daß der AU-Verkauf schlichtweg notwendig ist – wenn das Wasser bis zum Hals steht… Bei mir zum Glück nicht…
    @alle Was meint Ihr???
    Ich freu mich heute auf mexikanischen Grillabend: Steaks, scharfe Soßen , Tequila, Corona (Biiier!!!) & reichlich Limetten! Mit anderen Worten: zwischendurch das Leben nicht vergessen!
    Gewaltfreies genußreiches WE wünscht
    Don Mercedes-Rolex y potenca (der Dokta)

    • @Dottore
      Wenn Menschen in finanzielle Not geraten und nun AU verkaufen müssen, so hat es auch seinen Zweck erfüllt: als Hilfe in der Not.
      Lieber etwas Gold weg als Haus weg.
      Lieber eine Silbermünze weniger und dafür was im Kühlschrank.
      Die Verkäufer bekommen heute fast 80 % mehr dafür als vor 4 Jahren. So hat der AU-Besitzer dann Glück im Unglück und DEN entscheidenden Vorteil gegenüber den Nicht-AU-Besitzern.
      Auch für solche Fälle investieren wir ja in diese Versicherung.

      Wer jetzt AU aus dummer Gier verkauft, kann das gerne machen.
      90 % der Leute liegen in finanziellen DIngen erfahrungsgemäß immer falsch.
      Unser Glück, so hart das klingen mag.
      Die wirklich guten Geldanlagen sind rar und reichen eben nur für max. 5 %.
      Der Rest kann ja ETF, Riester, Rürup, Papiergold und was auch immer an „Wertpapieren“ kaufen.
      Die stehen uns dann beim EM-Händler wenigstens nicht im Weg herum.

  7. @Golden Eye
    Sehr richtig erkannt, Gold ist eine Versicherung wenn es richtig knallt. Wenn der Spaß weiterläuft, dann hat man zumindest sein hart erarbeitetes Geld in ein Vermögenswert investiert. Was den Grillabend angeht, ich schreibe gerade und hab mords Hunger. Corona, ich meine Bier ist nicht so mein Fall. Lieber Warsteiner oder Bitburger, oder als Ersatz zu Tequila, selbstgebrantes Raki.
    Habe einen Onkel in Greece der macht das selbst, das hilft sogar gegen Corona Viren.
    Dokta, haben Sie Mitleid mit mir, ich verhungere. Wo soll ich noch mal kommen?

  8. Sie müßten sehr weit nach Norden… Das mit dem Selbstgebrannten aus Griechenland kenne ich – solche Griechen habe ich auch im Bekanntenkreis! :-) Yamas!
    Für Sie wären dann wohl auch Souvlaki, Souzuki, Kebab, Taramas Salata und ein leckerer Saganaki (früher dachte ich immer, das wär der Name eines japanischen Admirals… :-) ) ideal!? Kali Orexi!
    Ihr Dottoros Aureos

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