Montag,06.Mai 2024
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Gold kaufen: Ungewöhnliche Bedingungen im Handel

Auch mit dem etwas gefallenen Goldpreis bleibt das Ankaufsvolumen im Handel hoch. Wer Gold kaufen will, stößt auf ungewöhnliche Bedingungen.

Goldpreis gefallen

Der Goldpreis ist im Rahmen unserer freitäglichen Lageberichterstattung aus dem deutschen Edelmetall-Handel nun zwei Wochen in Folge zurückgekommen. Denn um 11 Uhr notierte die Goldunze am Spotmarkt mit 2.348 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.186 Euro. Somit kam der Goldpreis innerhalb einer Woche um 1,5 Prozent beziehungsweise knapp 2,4 Prozent (in Euro) zurück. Gleiche Tendenz beim Silberpreis, der um 2,5 Prozent oder 3,3 Prozent nachgab auf 27,64 US-Dollar beziehungsweise 25,74 Euro.  

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Privatanleger geben weiter hin reichlich von ihrem Goldbesitz ab. Prägefrische Goldmünzen sind kaum mehr gefragt, weil Sekundärware viel günstiger ist. Das kann irgendwann zu Angebots-Problemen führen, sollte die Menge an angekauftem Gold einmal deutlich abnehmen (Bild: Goldreporter)

Wenig prägefrische Goldmünzen gefragt

Was hat sich vergangene Woche im Edelmetall-Handel getan? „Online gibt es mehr Käufer, während in den Filialen mehr Verkäufer aktiv sind. Vom Volumen her kommt mehr herein als herausgeht“, erklärte Benjamin Summa, Leiter Kommunikation bei Pro Aurum am Donnerstag gegenüber Goldreporter. Und seine Aussagen verdeutlichen auch, warum die großen Prägestätten trotz des Gold-Booms zuletzt einen deutlichen Rückgang ihres Edelmetall-Absatzes meldeten.

 „Wir beziehen kaum Neuware von den Münzproduzenten. Lediglich bei den Barren müssen wir zukaufen, da wir hauptsächlich große Barren ankaufen und Barren im Bereich von 10 bis 100 Gramm gekauft werden“, so Summa.

Goldankauf weiter dominant

„Die Nachfrage ist momentan konstant auf mittlerem Niveau, aber im Ankauf erleben wir zirka das dreifache Volumen wie zu normalen Zeiten“, sagt Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service. Und er kennt auch die Motive seiner Kunden. „Der hohe Goldpreis verleitet viele dazu, Kasse zu machen, um Gewinne mitzunehmen. Es fällt vor allem anhand der angekauften Produkte auf, dass sehr viel Ware aus den Jahren 2010 bis 2020 verkauft wird, was sich anhand der Barrennummern beziehungsweise Jahreszahlen auf den Münzen erkennen lässt. Wer 2010 Einstieg, hat immerhin jetzt rund 260 Prozent Kursgewinn zu verbuchen. Wenn er die Hälfte seines Bestandes verkauft, ist die verbleibende Münze immer noch mehr wert als hätte er das Geld zu 2 Prozent bei der Bank angelegt und er hat jetzt Cash, um sich was zu gönnen oder, was jetzt auch viele bei den gestiegenen Zinsen machen, damit einen Kredit abzulösen“.

(Relativ) Günstiges Gold

Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24), meldet eine ungebremst hohe Nachfrage nach Edelmetallen. „Was etwas außergewöhnlich ist. Normalerweise warten die Kunden erstmal ab, ob die Kurse noch weiter fallen“. Es werde durch die Bank alles gekauft, „allerdings mit einen deutlichen Schwerpunkt an gebrauchter Ware, da diese Neuware erheblich günstiger ist“, so Schwarz.

Dagegen werde bei Silber Neuware geordert, da nicht genügend Gebrauchtware vorhanden sein. „Die Ankäufe laufen auch auf hohen Niveau weiter. Bei den Goldunzen ist im Moment ein Überangebot am Markt vorhanden, weshalb gerade Goldunzen knapp über Gold am Markt angeboten werden. Dadurch können die Kunden im Augenblick echte Schnäppchen machen, denn Goldunzen knapp über Gold oder zum Goldpreis gab es eigentlich in den letzten 20 Jahren nicht zu kaufen“, sagt er.

Die Liefersituation bei den Prägestätten bezeichnet er als „noch sehr gut“. Derzeit seien alle Größen an Goldmünzen verfügbar, im Silberbereich aber meist nur 1-Unzen-Produkte. Und Henry Schwarz blickt schon etwas voraus: „Die Frage ist, wie lange die Gebrauchtware so in diesen Mengen noch am Markt verfügbar ist, denn die Läger der Prägestätten sind nicht so gut bestückt, dass allein der Bedarf an Edelmetallen nur von der Neuware gedeckt werden kann, hier sind sicher Engpässe am Markt vorprogrammiert“

Gold kaufen

Jetzt Gold kaufen? Wie haben sich vor diesem Hintergrund die Preise im Edelmetall-Handel entwickelt? Wer am Freitagvormittag in Form von Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer aktuellen Datenerhebung durchschnittlich 2.261 Euro pro Unze, also 47 Euro weniger als in unserer Analyse vor einer Woche. Dabei stieg das daraus resultierende Aufgeld nach dem starken Rückgang in der Vorwoche auf 3,42 Prozent (Vorwoche: 3,09 %).

Extreme Bedingungen

Dabei sind ältere Krügerrand-Goldunzen bis zu 70 Euro günstiger zu haben als solches des aktuellen Jahrgangs. Das heißt, tatsächlich werden diese Stücke mitunter zum Spotkurs (also zum reinen Metallwert) angeboten oder zumindest minimal darüber. Auffällig ist auch, dass einige Händler ihre Anlaufpreise nicht mehr auf der Internetseite publizieren oder für aktuelle Jahrgänge höhere Ankaufspreise zahlen.

Dagegen ist das durchschnittliche Aufgeld bei 100-Gramm-Barren in unserer Beobachtung gesunken, auf dennoch moderate 1,73 Prozent.

Silber kaufen

Bei den Silberanlageprodukten sehen wir eine Abnahme bei Aufgeld und Spreads. So kostete eine Maple-Leaf-Silbermünze des aktuellen Jahrgangs durchschnittlich 34,21 Euro, was weniger als 33 Prozent über dem reinen Metallwert entspricht. Dagegen waren es vergangene Woche noch mehr als 34 Prozent. Das Aufgeld für 1-Kilo-Silberbarren ist sogar unter 28 Prozent gefallen.

Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage in deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise ermitteln wir bereits seit dem Jahr 2010.

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Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind. Aber das von uns errechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern.

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