Im dritten Quartal 2023 stieg die Gold-Nachfrage dank Zentralbanken und Investitionen trotz rückläufiger Schmucknachfrage. Auch Minenproduktion und Recycling nahmen zu.
Gold-Nachfrage in Q3
Der World Gold Council (WGC) hat seinen neuen Quartalsreport „Gold Demand Trends“ veröffentlicht. Demnach lag die Goldnachfrage (ohne OTC*) im dritten Quartal 8 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, war jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent schwächer bei 1.147 Tonnen. Unter Einbeziehung von OTC und Lagerflüssen betrug die Gesamtnachfrage 1.267 Tonnen, was einem Anstieg von 6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Zentralbanken kaufen weiter Gold
Zentralbanken kauften netto 337 Tonnen Gold, was das drittstärkste Quartal in der Datenserie war, aber nicht an die außergewöhnlichen 459 Tonnen des dritten Quartals 2022 heranreichte. Die Nachfrage von Zentralbanken im bisherigen Jahr liegt jedoch um 14 Prozent über dem Vorjahreszeitraum und erreichte einen Rekord von 800 Tonnen.
Gold-Investitionen
Die Investitionsnachfrage im dritten Quartal betrug 157 Tonnen, was zwar 56 Prozent höher als im Vorjahr war, aber im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt von 315 Tonnen schwach blieb. Globale Gold-ETFs verzeichneten im dritten Quartal einen geringeren Abfluss von 139 Tonnen im Vergleich zum dritten Quartal 2022 (-244 Tonnen).
Die Investition in Goldbarren und Goldmünzen ging um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 296 Tonnen zurück, blieb jedoch deutlich über dem fünfjährigen Quartalsdurchschnitt von 267 Tonnen. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist weitgehend auf starke Rückgänge in Europa zurückzuführen.
Die OTC-Investitionen (*Over the Counter = Direkthandel außerhalb der Börsen) beliefen sich im dritten Quartal auf 120 Tonnen. Diese undurchsichtige Nachfragequelle stützte den Goldpreis trotz Abflüssen bei ETFs und sinkenden Netto-Long-Positionen bei COMEX-Futures.
Schmucknachfrage
Die Schmucknachfrage war aufgrund hoher Goldpreise leicht rückläufig, um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 516 Tonnen. Die Schmuckherstellung war mit einem Rückgang von 1% auf 578 Tonnen aufgrund von Lageraufbau etwas widerstandsfähiger.
Die fragile Nachfrage nach Verbraucherelektronik setzte den Goldverbrauch in der Technologiebranche weiterhin unter Druck, was zu einem Rückgang von 3% im Vergleich zum Vorjahr auf 75 Tonnen führte.
Minenproduktion
Die Minenproduktion erreichte im dritten Quartal mit 971 Tonnen einen mehrjährigen Rekordwert, was die Gesamtgoldproduktion um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1.267 Tonnen anhob. Das Recycling war ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf 289 Tonnen gestiegen.
Insgesamt war die Goldnachfrage im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr schwächer, jedoch im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt gesund.
Weitere Highlights
- Der durchschnittliche LBMA (PM) Goldpreis betrug im dritten Quartal 1.928,5 US-Dollar pro Unze, was zwar 2% unter dem Rekordhoch des zweiten Quartals lag, aber im Vergleich zum Vorjahr um 12% höher war.
- Zentralbanken haben in diesem Jahr bisher einen Rekordwert von 800 Tonnen Gold gekauft, was 14% mehr ist als im Vorjahr.
- Die Investitionsnachfrage ist im bisherigen Jahr gemischt, wobei Barren- und Münzinvestitionen aufgrund der Stärke im Nahen Osten, in der Türkei und China im Einklang mit dem Vorjahr liegen, während Gold-ETFs in diesem Jahr Abflüsse von 189 Tonnen verzeichneten.
- Die Minenproduktion erreichte einen neuen Höchststand für das bisherige Jahr, und auch das Recyclingangebot war höher, unterstützt durch hohe Goldpreise.