Bei steigendem Goldpreis haben auch die Anträge auf physische Auslieferung im Handel mit Gold-Futures an der COMEX wieder deutlich zugenommen. Erleben wir ein Déjà-vu?

Goldpreis steigt
Der Goldpreis hat in der vergangenen Woche wieder deutlicher zugelegt und sich erneut über der Schwelle von 1.900 US-Dollar festgesetzt. Am US-Terminmarkt scheint dabei erneut die Skepsis vieler Futures-Händler hinsichtlich ihres Papier-Gold-Engagements zu steigen. Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen per 6. Oktober 2020.
CoT-Daten
Die Netto-Short-Position der „Commercials“ ist um 0,8 Prozent gestiegen auf 288.468 Kontrakte. Auf der Gegenseite stieg die Netto-Long-Position um 2 Prozent auf 248.588 Kontrakte. Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, sank gegenüber Vorwoche um 1,2 Prozent auf die Schnapszahl von 555.555 Kontrakten. Mittlerweile hat der Open Interest die dritte Woche in Folge abgenommen. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es dann leicht nach oben auf 559.168 Kontrakte (+0,6 Prozent).
Lagerbestände
Wie haben sich die COMEX-Lagerbestände entwickelt? Das Gold-Inventar umfasste per 8. Oktober 2020 insgesamt 37,37 Millionen Unzen. Gegenüber Vorwoche ergibt sich ein Anstieg um 1,4 Prozent oder rund 520.000 Unzen. Die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände („eligible“) betrugen zuletzt 19,88 Millionen Unzen und damit gerundete 600.000 Unzen weniger als am 1. Oktober.
Lieferwünsche
Am Freitag nach Börsenschluss summierten sich die Anträge auf physische Auslieferung (Oktober-Kontrakt) auf 28.601 Kontrakte. Vergangene Woche kamen damit 9.220 Anträge hinzu. Im Kontakt-Monat September waren es nur 4.939, nach 49.026 im August und 55.102 im bisherigen Rekordmonat Juni. Es ist also erneut eine dynamischere Entwicklung erkennbar.
Kursentwicklung
Der Goldpreis auf Basis der US-Futures (meistgehandelter Kontrakt; Dezember) ging mit 1.936 US-Dollar pro Unze ins Wochenende. Gegenüber Vorwoche ergibt sich ein Kursanstieg von 1,7 Prozent. Im FOREX-Handel schloss Gold bei 1.930 US-Dollar und damit gleichzeitig auf Wochenhöchststand. Dabei war der Goldpreis am Freitag noch auf 1.881 US-Dollar abgesackt.
Goldreporter
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Es gibt, wie man sieht, genug Länder, welche gegen Dollar ihr Gold verkaufen.
War es nicht zuletzt Usbekistan ?
@maruti
Nach WGC weiß man nur, dass Usbekistan weniger Gold „hält“. Gegen was die Differenz zur vorausgegangenen Erhebung umgetauscht wurde oder ob es einfach nur verpufft ist, steht nicht in Datenblatt…
https://www.goldreporter.de/aktuelle-goldreserven-viele-kaeufer-ein-grosser-verkaeufer/gold/96859/
Gold ist der größte Exportartikel (36%) von Usbekistan. Vielleicht ist es nur die aktuelle angehäufte Goldproduktion und demnächst wird wieder ein Zugang vermeldet aus eigener Produktion.