Samstag,05.Oktober 2024
Anzeige

Goldpreis bleibt gedrückt, Anleihe-Renditen uneinheitlich

Gold, Goldpreis, Anleihen, Renditen
Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist gegenüber Vorwoche gestiegen. Der Goldpreis blieb zuletzt unter 1.900 US-Dollar.

Der Goldpreis hat sich noch nicht wesentlich von dem Kursrückgang der vergangenen Woche erholt. Die Anleihen-Renditen tendieren uneinheitlich.

Goldpreis-Entwicklung

Am Dienstagvormittag um 11:45 Uhr kostete eine Feinunze Gold am Spotmarkt 1.872 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.746 Euro. Damit stand der Goldpreis 1,8 Prozent tiefer als vor einer Woche. Auf Euro-Basis betrug der Abschlag 0,9 Prozent. Nach dem deutlichen Kursrückgang Ende vergangener Woche haben sich die Gold-Notierungen nur wenig erholt. Zumindest folgte bislang keine Fortsetzung des Abverkaufs. Am Freitag war Gold mit dem größten Tagesverlust seit Juni 2021 bei 1.877 US-Dollar aus dem Futures-Handel gegangen.

Konjunkturerwartungen

Zuletzt dominierten weniger die Zinsprognosen das Marktgeschehen, sondern vielmehr die konjunkturellen Aussichten – insbesondere in den USA. Und hier gab es in den vergangenen Tagen unterschiedliche Signale. Während große Tech-Konzerne (Apple, Amazon, Google) mit ihren Quartalsergebnissen die Erwartungen teils deutlich verfehlten, gab es positive makroökonomische Impulse aus den USA. So fielen die Arbeitsmarktdaten für Januar erheblich besser aus als erwartet. Außerdem überraschte der ISM-Einkaufsmanager-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe am Freitag mit einem Wachstum signalisierenden Wert, der über den Erwartungen lag.

Die Zinsentscheidungen in der vergangenen Woche (Fed/EZB) lieferten die erwarteten Ergebnisse und Fed-Präsident Jerome Powell stimmte nach der Sitzung eher gelassene Töne an. Somit scheint ein etwas flacherer Zinspfad für die kommenden Wochen vorgezeichnet. Und diese Erwartungen stützen unserer Auffassung nach auch den Goldpreis – sofern die Konjunkturaussichten gedämpft bleiben.

Anleihen-Renditen

Auch die Entwicklung Anleihe-Renditen zeigt Differenzen zwischen den Währungsräumen. So stieg die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen gegenüber Vorwoche von 3,54 Prozent auf 3,62 Prozent. Dagegen kamen die Zinsen der meisten Euroländer zurück. Deutsche Papiere rentierten am Dienstagvormittag mit 2,29 Prozent, nach 2,31 Prozent in der Vorwoche. In Griechenland und Italien bleiben die Marktzinsen weiter oberhalb von 4 Prozent.

Anleihen, Renditen, Zinsen, Länder, Deutschland, USA, Staatsanleihen

Anleihe-Renditen und Goldpreis

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.

Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

Anzeige

Goldreporter-Ratgeber

Genial einfach, sicher und günstig: Gold vergraben, aber richtig!

Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass? Notfallplan für Goldanleger

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

36 Kommentare

  1. Spannend ist erst der neue Freitag, wird es ein Freutag oder ein frusttag ? Ich tippe auf 1750 € zum wochenschluss, muss ja ein prozentchen gedrückt bleiben – zum ende Februar jedoch kann vieles passieren, richtung 1800 € . Grüße vom Nord Male Atoll Cinemon Donveli

  2. Auch eine Erholung bis 1800 ändert nichts am Abwärtstrend, da hier die nächste Abverkaufswelle in Gang kommt. Diese wird bis 1725 gehen.

    • @Maruti
      Das klingt nach einer sicheren Voraussage. Haben Sie keine Bedenken, das ein Unerfahrener das
      als Rat eines Profis zum Verkauf sehen könnte.

      • @goldhase
        Unerfahrene gibt es nicht hier im Forum.
        Die gibt es höchstens in der Bahnhofshalle vor dem Goldautomaten.
        Und Profi bin auch keiner. Das ist Herr Kettner oder Herr Schieferstein.
        Ich bin ganz normaler Goldanleger wie Sie auch.
        Allerdings seit vielen Jahren und Erfahrungen mit dem Goldkartell.
        Mein Manko ist, dass ich nicht vergessen und nicht verzeihen kann.
        ( Eine typische Mossad Eigenschaft)

  3. Ich habe vor 4 1/2 Jahren die Unze um die 1.060 gekauft.
    Heute kostet die Unzenmünze um die 1.870.
    Plus 800 in etwas mehr als 4 Jahren.

    Wisst Ihr, wie sehr mich das Rumgezuppele um die 1850 herum interessiert ?

    G A R N I C H T !!!!
    N U L L !

    Für Bayern: wurscht !

  4. Wäre schön wenn der goldpreis nochmal runtergeht, möchte gerne für die Kinder Lunar Hase & Tiger kaufen. Absicherung mit Gold kann auch Spaß machen.
    Bin am überlegen Griechische Staatsanleihen zu 4,18% wäre ein bomben Geschäft, dafür müsste ich die BYD Aktien sausen lassen, Ironie aus.

  5. @Meister Eder
    Ganz richtig, mir ist es ebenfalls völlig
    s c h n u r z
    egal.
    Mein letzter 100 g Barren hat im Oktober 2015
    3.330,– €
    gekostet.
    faerdigsnakad (das ist schwedisch und heißt ungefähr
    b a s t a)

  6. Handelsdefizit der Amis heute auf Rekordhoch. Wie lange halten die das noch durch? Wer liefert in die Staaten und akzeptiert dafür lediglich Schuldscheine (mit Gold werden sie ja wohl nicht zahlen). Ich würde es nicht tun, es sei denn……

  7. Wo ist eigentlich die klapprige Schlange geblieben?
    Vielleicht hat sie auch einen zuviel gezwitschert?!

  8. Märchen des Neoliberalismus*, heute: Die Lohn-Preis-Spirale

    Die Daten zur Reallohnentwicklung in 2022 sind draußen – wolle mer se reinlasse?

    Die Reallöhne sanken im letzten Jahr um durchschnittlich 4,1 Prozent. Bereits in den beiden vorangegangenen Jahren – wir erinnern uns: Corona – gab es jeweils ein Minus. Die Bruttomonatsverdienste wuchsen zwar um 3,4 Prozent, die Verbraucherpreise erhöhten sich mit 7,9 Prozent aber mehr als doppelt so stark.

    https://amp.n-tv.de/wirtschaft/Hohe-Inflation-frisst-Lohnsteigerungen-auf-article23898320.html

    Wenn schon Spirale, dann also eine nach unten. Die sog. ‚Lohn-Preis-Spirale‘ ein bloßer Mythos oder gar ein ideologischer Kampfbegriff? Gott bewahre!

    Und tatsächlich zeigen die in 2022 vereinbarten Tarifabschlüsse keine Anzeichen für eine „Lohn-Preis-Spirale“ an, weder in Good Old Germany noch im traurigen Rest der Eurozone. Vielmehr gab es etlichen Fällen ganz im Gegenteil die bekannten Bestrebungen von Unternehmen und Konzernen, die Krise für „Übergewinne“, so der Euphemismus, auszunutzen. Sprich die Preise willkürlich höher zu setzen.

    „Unmoralische“ Übergewinne? Herrje, als ob solche Kategorien der real existierenden Marktwirtschaft gerecht werden können.

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/antonio-guterres-fordert-steuer-auf-uebergewinne-der-energiekonzerne-a-f3e5aa8a-0bfb-4fcb-b6b4-7103bdcbf9be

    *Könnte man eigentlich eine kleine Serie draus machen, quasi eine Telenovela für den Hausgebrauch.

    • @Thanatos
      Dazu passend: Nestle hat gerade angekündigt, die Preise weiter anzuheben, da man noch dickere Gewinne machen will. Ne, der letzte Halbsatz ist von mir.
      Soll sich jeder mal eine Liste machen, was alles zu Nestle gehört und das Zeug dann im Supermarkt liegen lassen.
      Die Jungs da brauchen dringend einmal eine Lektion in Marktwirtschaft.
      OK, das wird wieder nicht funktionieren, da 95 % der Konsumenten besser jammern als denken können.

      P.S.: Ich habe die Liste schon, sogar im Kopf. Und sie wird seit mindestens 10 Jahren angewendet.

        • @Thanatos
          https://www.youtube.com/watch?v=TBZcCWjFhTI
          Für den guten Geschmack wurde gewiß mit Chemikalien gesorgt, von denen uns Männern bei zu viel davon ein Busen wächst.

          Hab mich letzten Sommer über ein paar Stadt-Neurotiker ärgern müssen. Ich durfte bei 2 Nachbarn, die selber keine Zeit zum Pflücken hatten, die Kirschbäume abräumen. Keiner spritzt. Also hatten etliche Früchte Untermieter. Hab das Zeug doch eh alles verschenkt. Und manch einer meinte, dem geschenkten Gaul ins Maul sehen zu müssen. Die „makellosen“ Importkirschen zum Kilopreis von 7,99€/kg haben keine Maden. Wie diese den langen Transport überstehen, das fragt sich so ein Woody-Allen-Nachahmer nicht.

          Schau Dir mal das Gebiß von uns Menschen an. wir sind keine Raubtiere wie Bär, Wolf oder Löwe, aber auch keine Pflanzenfresser. Wir sind Allesfresser, die Natur hat uns so ausgelegt. Die B-Vitamine sind nur im Fleisch drin, und nach paar Jahren sind die Depots aufgebraucht. Mangel-Erscheinungen. Seeleute litten früher häufig unter sowas. Am Ende wird man blöd und wählt links.

          Im Zweifel ziehe ich den Fachmann zu Rate, meinen Mentor:
          „Pizza! Weiß doch kein Mensch, woraus die besteht. Da wird so ein Stück Kuhfladen ausgerollt, dann kommt ein Klecks Tomatensoße drauf und das Ganze kostet dann fünf Mark. Und schmecken tut’s wie toter Friseur.“
          https://www.kino.de/artikel/sprueche-von-alfred-tetzlaff–66q88cfc6v
          „So’n Ei, das geht vom Rückenmark ins Gehirn und dann wirst du blöde und dann wählst du die SPD!“

          • @Translator

            Habe ich eigentlich schon mal erzählt, dass meine Schwester, ihres Zeichens Linguistin wie Du, für Sprachstudien Anfang der 90er mal in Wolgograd, dem vormaligen Stalingrad war? Das waren bekanntlich die Zeiten der raubtierkapitalistischen Restauration – die autochthone Bevölkerung hatte einfach nix mehr zu fressen. Merkwürdig, dass Gorbatschow bis heute in Russland unter Sympathiedefiziten zu leiden hat.

            Sie entwickelte nach Wochen der Kohlversorgung in der Mensa Skorbut, konnte sich aber retten. Schließlich hatte sie harte Valuta dabei und konnte sich auf den teuren Privatmärkten mit Südfrüchten eindecken.

            Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
            Bertolt Brecht in der Bal­lade „Wovon lebt der Mensch“ für die Dreigroschenoper.

            Ich hab aber noch was anderes für Dich: Pink-Floyd-Gründungsmitglied Roger Waters hat gerade vor dem UN-Sicherheitsrat sofortige Friedensverhandlungen in der Causa Ukraine gefordert:
            Er verurteile gleichermaßen die „illegale“ Invasion der Ukraine durch Russland wie auch den Westen: „Der russische Einmarsch in die Ukraine war nicht unprovoziert. Daher verurteile ich auch die Provokateure aufs Schärfste.“

            Jetzt schau Dir mal an, wer mutmaßlich den ersten realistischen Versuch eines Waffenstillstandes versaubeutelt hat:

            https://www.telepolis.de/features/Ukraine-Vermittler-Bennett-ueber-die-Friedensblockade-des-Westens-7488161.html

    • Naja, der Mindestlohn z.B. wurde planwirtschaftlich enorm erhöht und dadurch sind auch gerade Dienstandelspreise gestiegen. Dann mussten Löhne auch nicht so erhöht werden, weil es Einmalzahlungen vom Staat sowie mögliche Einmalzahlungen vom Arbeitgeber gibt, die nicht im Lohn zu finden sind. Transfers vom Staat wurden ebenso erhöht, auch an die, die keine bräuchten (Anreizsystem). Mietpreisbremsen. Nicht, dass es die hohen Lohnforderungen nicht gäbe, da kann noch was kommen. Man kann nicht die Marktwirtschaft widerlegen wollen, wenn es keine gibt. Die gestiegenen Energiekosten kommen auch nicht vom Markt an sich. Und die Unternehmen verdienen ja auch nicht mehrheitlich besser, im Gegenteil. Permanente Staatseingriffe in allen Bereichen und hinterher hat der Markt versagt…man sieht aber eindeutig, dass in den Ländern mit hohen Löhnen alles auch teurer ist, als in denen mit niedrigen Löhnen.

      • @Todo

        Man kann den Staat nicht kritisieren, wenn man nicht weiß, wozu er da ist.
        Man kann die Marktwirtschaft nicht erklären, wenn man nicht begreift, dass diese ohne Staat nicht zu haben ist. Der Staat ist nicht der Feind des Marktes, sondern seine Voraussetzung und gleichzeitig auch dessen letzte Instanz. Der Staat muss reparieren was der Markt nicht hinbekommt. Wenn die Löhne die am Markt noch realisiert werden können, nicht einmal die nackte Existenz sichern, springt der Staat ein. Nicht aus Humanitätsduselei, sondern um die außer Rand und Band geratenen Verhältnisse wenigstens einigermaßen in Ruhe halten zu können. Irgendwann geht auch das nicht mehr, dann gehts zum Kredit, ist auch diese Möglichkeit erschöpft, ist für gewöhnlich auch ein Krieg nicht mehr weit. Ähnlichkeiten mit heutigen Zuständen sind dann freilich auch kein Zufall.

        ….Ihr sollt nicht denken wenn ihr sprecht,
        Gehirn ist nichts für kleine Leute,
        den Millionären geht es schlecht
        ein neuer Krieg kämen Ihnen grad Recht
        so macht den Ärmsten doch die Freude……

        • Der Staat schafft erst Probleme, die er vorgibt zu reparieren. Der Sozialstaat sorgt doch erst für die Existenz von Zombiefirmen, die keine vernünftigen Löhne zahlen können müssen, weil die AN noch Transfers bekommen. Firmen und Jobs, die keiner braucht, während anderswo Personal und Investition fehlt, wo es sinnvoll wäre.
          Wobei das weit über echte Existenzsicherung hinausgeht und auch noch nichtarbeitende Partner und X Kinder finanziert, die Wohnung in der teuren Wunschregion, was alles Fehlanreize bietet. Wir brauchen einen Nachtwächterstaat, mehr nicht. Ist hier alles in der Kürze schwer auszudrücken, auf jeden Fall bestürzend auf einer Goldseite…

        • @Jeff

          Ich werde mich demnächst mal bei Dir melden – wenn ich noch darf.

          Beste Grüße aus der Reichshauptstadt.

    • @thanatos
      Ist das nicht schon wieder das übliche Linksaussen Geschwurbel ?
      Vom übergewichtigen, Zigarre rauchenden Boss und daneben die magere sich 12 Stunden am Fließband abrackerende Lohnsklavin mit 4 hungrigen Kindern ?
      Löhne gehgen mit der Arbeitsleistung einher, nicht mit der Inflation.Es ist nicht Sache des Unternehmens, die Inflation bei den Angestellten auszugleichen.
      Übrigens, solche Bosse mit Zigarre und Fließbandarbeiterin gibts schon lange nicht mehr, Hier nicht.
      Ausser in Ihrem Lieblingsland, Nordkorea. Der dicke KIM ist ein Musterbeispiel eines fetten, rücksichtslosen und wie Sie sagen neoliberalen Kapitalisten. Er ist sicher sehr nützlich.
      Zur Warnung diverser linker Gewerkschafter, welche noch im Gestern leben, also Reaktionäre sind, wie Sie trefflich immer formulieren.
      Ich meine, Sie könen mit Zitaten von Brecht oder Marx und dessen Lebensweisheiten vielleicht 19 Jährige
      Studenten in Marburg oder Tübingen beeindrucken, sicher aber nicht alles was älter als 30 Jahre alt ist und einen abgeschlossenen Beruf hat. Auch nicht den 31 jährigen Teamleader in Sindelfingen welcher täglich bei Daimler schafft. Der würde Ihnen die Ohren lang ziehen.
      Übrigens, sie brauchen nicht zu antworten.Sparen Sie sich die Zeit.

      • Es ist eben wie immer schon @Maruti,
        die einen befinden sich mitten im Leben, während andere sich auf ihr misanthropisches Altenteil zurückgezogen haben. Ich weiß nicht, was Sie so beschädigt hat, das geht mich auch gar nichts an. Faktenbasierte Argumentationen werden Sie aber auch weiter ertragen müssen.
        Herzliche Grüße aus dem hier und jetzt.

        • @Thanatos
          Zum faktenbasierten Denken gehört leider auch, dass die Unternehmen, die in diesem Land noch Geld verdienen und damit fundamental sichere Arbeitsplätze bieten, in einem knochenharten internationalen Wettbewerb stehen.
          Stellen Sie sich vor, Sie wären Dax-Vorstand. 40 % der Aktien Ihres Unternehmens gehören Blackrock und Freunden, insgesamt 70 % gehören Aktionären ausserhalb Deutschlands. So in etwa sind die Zahlen.

          Als guter Mensch wollen Sie die Gehälter Ihrer Mitarbeiter um die nötigen 17 % erhöhen (17 % minus Steuer ist dann der echte Inflationsausgleich, wenn man an das 10 % -Märchen glaubt).
          Keine 5 Tage später haben Sie den für Ihr Unternehmen zuständigen Investmentbanker von Blackrock auf der Matte stehen. Der Ihnen genau ausrechnet, dass Sie jetzt gefälligst die Fabriken A und B nach Billigstan verlagern, sonst haben Sie ab Mai Urlaub. Für Immer.
          Sollten Sie Chef eines Mittelständlers sein, werden Ihnen die 5 grössten Kunden freundlich mitteilen, dass man bei Ihren neuen Preisen nun leider auf andere Zulieferer umstellen muss. Danke für die langjährige Zusammenarbeit, aber…….
          Sogar bei unserem fast staatlichen VW-Konzern sieht es so aus: von den 109 Fabriken auf dem Globus sind noch 9 in Deutschland. Noch.
          Aber hier wird nur noch zusammenmontiert. Die Teile für die Autos werden fast nur noch in Billigstan eingekauft.
          Der VW-Golf ist nicht mal mehr zu 30 % „deutsch“.
          Genauer: 30 % von den paar Stück , die noch in Deutschland gefertigt werden und nicht schon ohnehin in einer der 100 Fabriken „draussen“.
          Traurig, aber so ist es.
          Es ist ein Rattenrennen zu immer „billiger, billiger, billiger“.
          Wer sich diesem System in den Weg stellt, ist 3 Jahre später einfach weg.
          Wir haben das 25 Jahre lang live und in 3 D aus der Nähe betrachten „dürfen“.

        • @thanatos
          Ich weiss, es ist schon unangenehm, manchmal auch frustrierend, wenn es noch andere Meinungen gibt, ausser die einer bestimmten ideologie.
          Nevertheless, das ist gelebte Demokratie. :)

      • @Maruti
        Studenten in Marburg/ Tübingen sind auch mit 30 Jahren nicht das, was sie einst waren.
        Früher mussten sie aber irgendwann auch mal Geld verdienen.
        Sie haben Recht, es ist nicht Aufgabe des Unternehmens Inflation auszugleichen. Wenn aber die Arbeitnehmer nicht auf Dauer bei 9 % Inflation ( real sicher viel höher) verarmen sollen, muss der Arbeitgeber das tun. Warum sollte sonst noch jemand ohne wenigstens etwas Inflationsausgleich arbeiten. Und es wird ja überall so gemacht. Sehen Sie sich die Durchschnittsgehälter z.B. bei RWE, Daimler oder VW an. Ob Anwalt, Tierarzt, alle Spezies von Staatsdienern ( je näher am Trog um so höher die Zulage), springen auf diesen Zug auf. Aber Thanatos hat für mich auch recht, wenn er den Reallohnverlust kritisiert. Die Ursachen wollen wir aber nicht vergessen : Staatsverschuldung finanziert durch Kauf von Staatsanleihen durch EZB, kein Wille des Staates zum Sparen, Mangelwirtschaft und eine Selbstbedienungsmentalität von Privilegierten, als ob es kein Morgen mehr gibt..

        • @goldhase
          Der Arbeitgeber muss nicht ausgleichen, das geht ja auch gar nicht. Bezahlen Sie Ihrer Reinigungshilfe jetzt 8% mehr oder der Kassiererin im Supermarkt?
          Ich meine, Sie könnten den Bon ja grosszügig aufrunden, bei jedem Einkauf.
          Löhne der Inflation künstlich anzupassen, hat noch nie funktioniert und führt zwangsläufig zum Arbeitsplatzabbau und Arbeitslosigkeit.

          • @Maruti
            Nochmal. Wenn der AG nicht ausgleicht verliert er seine Belegschaft.
            Die können dann genauso gut von Sozialhilfe leben. Wer sollte denn sonst
            staatlich verursachte Inflationsverluste ausgleichen ? Außerdem legt der
            Unternehmer die Mehrkosten, wie alle anderen Kosten auch, auf die Produktpreise um.
            @Racev
            Dann sind wir doch einer Meinung.

        • Goldhase:
          Es ist in vielen Bereichen schon längst nicht mehr so, dass der AG die Spielregeln bestimmt. Faktisch wirkt sich der Fachkräftemangel so aus, dass der AN in der günstigeren Verhandlungsposition ist. Passen Arbeitsbedigungen und Vergütung nicht, so ist der AN weg. Er hat nur eine kurze Kündigungsfrist einzuhalten und wird beim Konkurrenten gerne genommen. Der AG hat definitiv keine andere Chance, wenn er nicht alleine in seinem Betrieb stehen will. Er muss entsprechende Konditionen bieten, wenn er seinen Betrieb aufrechterhalten will. Konsequenz ist, dass die Mehraufwendungen beim Endverbraucher landen. Er muss diese Kröte schlucken, wenn er z.B. überhaupt noch einen Handwerkertermin bekommen will. Das Bild vom Manchester-Kapitalisten, der seine verarmten Arbeitssklaven ausnutzt, existiert noch in den Köpfen der Salon-Bolschewisten, die Realität sieht anders aus.

          • @Racew
            Ihre Aussage stimmt, aber nur bei „ortsgebundenen“ Arbeitsleistungen.
            Also Handwerkern, lokalen Dienstleistern etc.
            Deshalb zahlt z.B. Aldi in Oberbayern z.T. bis zu 24 Euro je Stunde plus Sozialleistungen etc. bei vollflexibler Arbeitszeit. Der umworbene Arbeitnehmer hat bei der Bewerbung die freie Auswahl, ob er einen Tag die Woche arbeiten will oder Vollzeit.
            Hauptsache irgendwer bewirbt sich, um den Laden offen zu halten.

            Auf der anderen Seite wird der Druck auf die Zulieferer noch brutaler.
            Dann kommen z.B. die Margarine und die Marmeladen künftig eben aus Polen oder Bulgarien etc..
            Das Obst in der Marmelade kommt ohnehin schon in Containern aus China (pasteurisiertes Konzentrat), der Zucker aus Brasilien, das Glas von Lukaschenko etc.
            Wir kaufen nur noch „DARBO“ aus Österreich, da kommt alles noch aus der Nähe und ist Qualität.
            Logistisch ist es egal, wo die Riesen einkaufen. Um diese Jahreszeit kommt ja z.B. 95 % der Obst und Gemüseabteilung aus mindestens 2000 km Entfernung aus Spanien. Sogar das Brötchen und die Breze: der Tiefkühlteigling kommt aus Polen oder weiter östlich. Wird hier nur noch aufgewärmt.

            Bei allen Jobs, die nicht ortsgebunden sind (und das ist der Grossteil der Industrie) sieht es mittelfristig anders aus.
            Die können gehen, dort wo die Steuern niedriger sind, es billige Energie im Überfluss gibt und auch Arbeitnehmer.
            Ich bin kein Fan davon, beschreibe nur die Realität.

            https://www.sueddeutsche.de/bayern/dyneon-chemiedreieck-soeder-aiwanger-pfas-pfoa-bayern-1.5748573

            Ende 2022 hat in derselben Gegend Siltronic die Komplettschliessung und den Umzug in die USA bekannt gegeben.
            Sil..was ?
            Das ist einer der weltweit 4 grossen Hersteller von Reinstsilizium für Computerchips.
            Wir werden dieses Land in 4 Jahren nicht wiedererkennen.

            Was hat das mit Gold zu tun ?

            Keine Arbeitsplätze, keine Steuern, keine Sozialabgaben, keine Kaufkraft.
            Gute Nacht Euro.

          • @MeisterEder
            War heute in Frankfurt (Oder) und habe an 2 Kinderheime zus. acht 5-Liter-Saftbomben verschenkt. Dazu reichlich Oster-Naschzeug. Die Kinder am Grünen Weg 4 brachten mir ein Ständchen, sangen mir Lieder. Ich kam mit der netten Erzieherin ins Gespräch. Die Kinder sind ganz versessen auf den Saft; er ist ohne Konservierungs-Chemie, und sie trinken ihn gern. Was soll’s – der Betreiber der Mosterei will noch mal 1 Jahr dranhängen, er will diesen Herbst weitermachen und Saft pressen. Die Strompreise sind ein Genickbrecher. Soll ich mein Fallobst – 3 Tonnen letztes Jahr – ab 2024 zum Saften nach Polen bringen?
            https://www.youtube.com/watch?v=fhi4cvmmjBE
            Und alles wegen dieser ideologiegetriebenen Idiotien. Als ich die Berliner Wahlergebnisse sah, kam mir das Kotzen. Im 2. Kinderheim auch so eine liebe Erzieherin. Zum Wegfangen nett. Morgen 10 solche 5-Liter-Kartons zu einem Pflegeheim für demente Alte, 8 Stück zur Grundschule nach Dolgelin und 2 zum dortigen Kindergarten. Bin dort inzwischen bekannt überall wie ein bunter Hund. Als ich 2020 einen Schlaganfall hatte, betete ich zu Gott, er solle mir meine Gesundheit wiedergeben, damit ich der sein kann, der ich sein will. Und jetzt muß ich meinen Teil der Vereinbarung einhalten. Diese Grünen sind Luzifers Rache.

  9. @Todo

    Jesses Maria und Josef! Was haben wir denn da?

    Aber immerhin ein dankbares Beispiel für modischen Marktradikalismus: Als Kritik sicherlich ambitioniert, wird uns doch nur ein Räsonnement, ein Potpourri aus Oberflächenbetrachtungen präsentiert.

    Zur Wahrheit gehört stattdessen, dass der neoliberalen Zeitgeist der Nullerjahre die sog. „innere Abwertung“ zur Folge hatte – Agenda 2010, ick hör dir trapsen. Incl. einer umfassenden Deregulierung des Arbeitsmarktes mit dem Resultat des inzwischen größten Niedriglohnsektors Europas. Selbiger sollte – zum Wohle der deutschen Exportindustrie – im Kontext des Freihandelsprojektes „Euro-Währungsraum“ zu einem vollen Erfolg werden.

    Wir ahnen es, nur nicht für die abhängig Beschäftigten. Marktversagen bedeutet hier ganz konkret: Zwischen 2000 und 2009 war bereits ein kontinuierliches Sinken der Reallöhne zu beobachten. Das Big Picture in einem 30-Jahreszeitraum zwischen 1990 und 2020 zeigt gerade einmal eine Steigerung der Reallöhne um 12 Prozent. Seit der globalen Finanzkrise 2007ff. stagniert die Entwicklung des Reallohnindex – selbst wenn man den Nominallohnindex einschließlich [!] Sonderzahlungen betrachtet.

    https://aktuelle-sozialpolitik.de/2022/05/30/reallohnentwicklung-im-ersten-quartal-2022/

    Zur parallelen Entwicklung der Einkommen aus Kapital und Vermögen muss ich an dieser Stelle wohl nichts mehr sagen.

    Wussten Sie, dass wir nicht nur Exportweltmeister waren, sondern immer noch Europameister in Sachen Niedriglohnsektor sind? Noch 2019 lag der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten in Deutschland bei sagenhaften 25 Prozent aller abhängig Beschäftigten. Zuletzt sank dieser Wert leicht, in der Reichshauptstadt liegt er aber immer noch bei rund einem Drittel.

    Wie meinte @Goldfrettchen mal vor 2 Jahren treffend: „Die bedrängte Kreatur ist das letzte Stadium des Finanzkapitalismus.“

    https://www.diw.de/de/diw_01.c.618203.de/publikationen/wochenberichte/2019_14_3/der_niedriglohnsektor_in_deutschland_ist_groesser_als_bislang_angenommen.html

    Lange Rede, kurzer Sinn: Der Mindestlohn musste [dringend] erhöht werden, weil die Deregulierung, der Rekurs auf vermeintlich heilende Marktkräfte zu flächendeckendem Lohndumping führte. Was Sie ideologisch motiviert „Planwirtschaft“ nennen, ist doch nur der übliche staatliche Reparaturbetrieb, weil der Markt mal wieder seine Dysfunktionalität zeigt.

    ~~~~~~~~~~~
    By the way, das muss noch unbedingt auf Ihre To-do-Liste: Wir haben uns hier an gewisse Umgangsformen gewöhnt und sprechen uns für gewöhnlich mit unseren kryptischen Nicknames an. Das sind quasi die sozialen Mindeststandards, ungeschriebene Regeln, die mir jedenfalls unmittelbar einleuchten. Gern geschehen, Ihr Thanatos Knigge.

    • Nur keine Panik, bald gibt es den rein relativen „Niedriglohnsektor“ nicht mehr. Den gibt es nur, weil es hier auch viele sehr hohe Löhne hat. Wie immer im Sozialismus sind bald alle gleich schlecht entlohnt und somit gibt es dann auch keinen Niedriglohnsektor und keine ja auch immer nur relativ gerechnete Armut mehr. Den größten Niedriglohnsektor Europas gibt es hier nur im Märchen, die Niedriglöhne gibt es auch ganz sicher nicht in der exportorientierten Industrie, sondern im inländischen Gastgewerbe und Dienstleistung, alles, worauf man halt auch verzichten könnte und kann.

      • @todo
        In Nordkorea gibt es kein Lohndumping und keine Niedriglöhne. Alle verdienen genug und haben ein ausreichendes Einkommen.
        Das weiss thanatos genau und kann es bestätigen.
        Also, auf ins gelobte Land. Weg von Daimler, VW oder Porsche. Da bekommen die Lohnsklaven nur einen mickrigen Bonus für 2022 von lediglich 8.000 Euro. ( Nebst einem mickrigen Monatsgehalt von 9.500)
        Zum Fremdschämen.

  10. @todo
    In Nordkorea bekommt ein Arbeiter 70.000 ( Won) pro Monat.
    Ich habe gerade nachgefragt, in Sindelfingen bei Daimler einer nur 7.500 ( Eur) ( allerdings ohne Boni). Und Steuern ect gehen auch noch runter.
    Thanatos hat völlig recht: Seit Jahren Lohndumping in Deutschland. Nur in zehntel eines Nordkoreanischen Lohnempfängers für hiesige Fliessbandsklaven.
    Ich muss umdenken.

  11. MeisterEder:
    Richtig, ich habe mich auf Erfahrungen aus meinem Umfeld bezogen. Kurz gesagt: der Mittelstand, der den Laden am Laufen hält und der zum Auslaufmodell gekürt ist.
    Was die prognostizierten vier Jahre betrifft, so könnte es u.U. deutlich schneller gehen. In der Welt ist heute ein Artikel mit dem Titel “Im Angriffsfall wäre jeder zehnte Deutsche zum Kriegsdienst bereit“ Es geht um eine Umfrage entsprechenden Inhalts.
    In den vergangenen Jahren waren lancierte Umfragen und Statistiken stets ein Indiz dafür, in welche Richtung es gehen sollte. Ich meine damit Themen wie Migration, Integration, Wahlen, Corona, Rassismus, etc.. Den Schafen wurde bzw. wird die Richtung vorgegeben. Bei dem o.g. Titel stellt sich die Frage, auf was man vorbereitet werden soll. Die Beteiligung an einem bewaffneten Konflikt wäre m.E. für D. in seiner derzeitigen Verfassung einige Nummern zu groß. Das wäre dann wohl mal ein echter “Gamechanger“.

Keine Kommentare möglich

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige