Montag,09.Dezember 2024
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Goldpreis: Konsolidierung schon abgeschlossen?

Viele Short-Seller haben die Goldpreis-Schwäche vergangene Woche genutzt, um Positionen einzudecken. War’s das schon mit der Kurskonsolidierung?

Goldpreis-Konsolidierung

Erstmals seit Ende April ist der Goldpreis im US-Futures-Handel wieder unter der Marke von 2.000 US-Dollar ins Wochenende gegangen. Allerdings legte Gold am gestrigen Freitag nach drei Verlusttagen in Folge wieder um ein Prozent zu. Aus fundamentaler Sicht fehlten zuletzt die Impulse. Wir betrachten an dieser Stelle die jüngste Entwicklung am US-Terminmarkt. Dazu präsentieren wir zunächst die jüngsten CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 16. Mai 2023.

Gold, Goldpreis, Short-Seller (Bild: Goldreporter)
Short-Seller nutzten die kurzfristige Goldpreis-Schwäche: Richtung Wochenende fanden sich am US-Terminmarkt aber wieder verstärkt Goldkäufer (Bild: Goldreporter).

CoT-Daten

Hier ging die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 4,9 Prozent auf 211.557 Kontrakte zurück. Das heißt, diese kommerziellen Händler standen unter dem Strich noch mit umgerechnet 658 Tonnen Gold auf der Verkaufsseite (Vorwoche: 692 Tonnen).

Auf der anderen Seite sank die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 8,17 Prozent auf 179.814 Kontrakte. Dabei sanken die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften“) um 6,3 Prozent auf 103.983 Kontrakte. Zum Vergleich: Im Umfeld des 2022er-Hochs (2.043 US-Dollar/Unze am 08.03.22) erreichte die Netto-Long-Position des „Managed Money“ das damalige Rekordhoch von 148.621 Kontrakten.

Open Interest

Währenddessen nahm der Open Interest gegenüber Vorwoche zunächst noch einmal leicht zu um 0,56 Prozent auf 521.832 Kontrakte. Das war im Rahmen der wöchentlichen CoT-Daten der höchste Wert seit dem 19. Juli 2022. Allerdings ging der Open Interest bis zum Handelsschluss am Freitag deutlich zurück. Denn er fiel um 6,7 Prozent auf 486.848 Kontrakte.

Gold, CoT, Positionen, Commercials, Spekulanten

Gold, CoT-Daten-Optionen, Put/Call-Ratio

Bei den Gold-Optionen an der COMEX stieg der Open Interest gegenüber Vorwoche noch einmal um 3,57 Prozent. Dabei nahm die Put/Call-Ratio deutlich zu von 0,51 auf 0,60. Anders ausgedrückt: Auf 100 Put-Optionen kamen 168 Call-Optionen (Vorwoche: 196). Das heißt, der Anteil an Wetten auf einen fallenden Goldpreis ist gestiegen. Aber die Long-Seite ist weiterhin deutlich stärker ausgeprägt.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis beendete die Handelswoche auf Basis der US-Futures mit 1.979,90 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Damit ergibt sich gegenüber Vorwoche ein Minus von 1,8 Prozent. Dabei begann der Kurs sich am Donnerstag nach Erreichen des Wochentiefs bei 1.954 US-Dollar zu stabilisieren. Und bis Freitag erholte sich der Goldpreis sich dann um gut 1 Prozent.

Gold, Goldpreis, COMEX, Wochenchart
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Juni-Kontrakt), Wochenchart (5 Min.): Nach Erreichen des Wochentiefs bei 1.954 US-Dollar erholte sich der Goldpreis und der Open Interest ging bis zum Wochenende deutlich zurück. Hier wurden eifrig Short-Positionen glattgestellt (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen nahmen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren nach sechs Wochen in Folge mit steigenden Zahlen nun um 10.000 Unzen ab auf 22,58 Millionen Unzen. Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um den gleichen Wert auf 10,18 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 486.848 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 48.684.800 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu 46,4 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 43,3 %).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den neuen Kontraktmonat Mai nun 6.032 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das heißt, innerhalb einer Woche kamen nur 164 hinzu. Zum Vergleich: Im Vormonat waren es 24.330 und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) 55.102 Anträge auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Ausblick

Nachdem wir in der Vorwoche an dieser Stelle vor einem möglichen Rücksetzer beim Goldpreis warnten (der auch eintrat), scheinen viele Short-Seller den Kursrückgang bereits zum Eindecken ihrer Positionen genutzt zu haben. Das zeigt der deutlich gefallene Open Interest bei steigendem Goldpreis hin zum Wochenende. Aber ob sich hier tatsächlich bereits eine Bodenbildung abzeichnet, bleibt erst einmal abzuwarten.

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2 Kommentare

  1. Die 2000,00 $ bei Gold sind wohl eine psychologische Grenze. Gutmöglich das vor meinen Ableben ich auch die 3000,00 $ sehe, und welche Bedeutung, Einfluss hat dies? Man braucht sich nur den kapitalfluss in Aktien, Anleihen, Immobilien, ect. In Vergleich dazu das investierte Kapital in Gold, psychisch vollgemerkt.
    Goldkauf ist garnicht auf den Schirm, die meisten die psychische Ware kaufen sind mehrfach Käufer.
    Persönlich gehöre ich dazu, ich investiere zwar nicht alles in Gold, aber ich vernachlässige dies auch nicht.
    Das was ich habe, habe ich. Gold gehört einfach dazu.

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