Mit dem starken Goldpreis-Rückgang im September haben die Banken erhebliche Short-Positionen im Handel mit Gold-Futures glattgestellt.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis hat Anfang Oktober ein neues Jahreshoch markiert. Im US-Futures-Handel schloss Gold am 5. Oktober 2023 mit 1.831 US-Dollar pro Unze (Dezember-Kontrakt). Dabei gab der Goldpreis im September um 5 Prozent nach. Und im Zuge dieses Kursrückgangs haben die an der US-Warenterminbörse handelten Banken erhebliche Short-Positionen glattgestellt. Das kann man aus dem aktuellen, monatlichen Bank Participation Report der US-Börsenaufsicht CFTC ableiten.
Goldverkäufe der Banken
Denn aus dem Bericht geht hervor, dass alleine vier US-Banken per 3. Oktober 2023 eine Netto-Short-Position von 42.337 Kontrakten hielten. Das entspricht Terminverkäufen im Umfang von 131 Tonnen. Dabei verringerten sie ihre Netto-Verkäufe gegenüber Vormonat um 18 Prozent auf den niedrigsten Stand seit November 2022.
Noch größerer fällt der Rückgang aus, wenn man die Nicht-US-Banken betrachtet. Denn hier haben 24 Institute ihre Netto-Short-Position im Vormonatsvergleich um 24 Prozent reduziert auf 26.781 Kontrakte. Somit ergibt sich bei der Betrachtung aller Banken ein Rückgang um 20 Prozent auf 69.118 Kontrakte, wie in der Grafik unten abgebildet.
Silber-Shorts
Dagegen hat sich auf dem Silbermarkt laut dem CFTC-Bericht wenig getan. Denn hier nahm die Netto-Short-Position der dominierenden US-Banken gegenüber Vormonat um 2,7 Prozent ab auf 18.488 Kontrakte. Das heißt, diese vier (nicht namentlich genannten) US-Banken verkauften zu dem genannten Zeitpunkt an der COMEX netto 2.875 Tonnen Silber auf Termin.
Banken, Goldmarkt und Goldpreis
Aus den Veränderungen der Positionen lassen sich daraus keine unmittelbaren Schlüsse über Ursache und Wirkung auf den Goldpreis ableiten. Nur so viel: Die Banken agieren als Market Maker, handeln Silber und Gold aber auch auf eigene Rechnung. In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis / Silberpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Was aber auch erwähnt werden muss: Mit dem (oft profitablen) Glattstellen ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.