Der Goldpreis hat erneut die Marke von 1.800 US-Dollar unterschritten. In dieser Woche stehen erneut wichtige Konjunkturdaten sowie die EZB-Sitzung an.
Goldpreis an der 1.800er-Schwelle
Am heutigen Montagvormittag um 10 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 1.790 US-Dollar (unverändert). Das entsprach 1.602 Euro (-0,3 %). Silber kostete 22,51 US-Dollar beziehungsweise 20,15 Euro pro Unze (unverändert).
Der steigende US-Dollar setzte die Edelmetalle vergangene Woche unter Druck. Zum Wochenauftakt kam der Greenback nun wieder etwas zurück bei einem Euro-Kurs von 1,116 US-Dollar.
Konjunkturdaten
In dieser Woche stehen nun erneut zahlreiche bedeutende Wirtschaftsdaten an. So wird am Montagnachmittag die erste Schätzung der deutschen Inflationsrate im Januar bekanntgegeben. Sie lag zuletzt bei 5,2 Prozent. Analysten erwarten einen deutlichen Rückgang auf nur noch 4,3 Prozent. Die neuen EU-Inflationsdaten gibt es am Mittwoch.
Am Dienstag erscheinen aus den USA Daten zum Arbeitsmarkt (JOLTS Jon Openings = Anzahl der offenen Stellen) und der ISM-Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe. Weitere US-Arbeitsmarktdaten folgen am Mittwoch (ADP-Bericht).
EZB-Sitzung
Dagegen wird es aus europäischer Sicht am Mittwoch besonders interessant. Die EZB gibt das Ergebnis ihrer aktuellen geldpolitischen Sitzung bekannt. Bislang ließ man sich in Frankfurt Zeit mit Hinweisen auf mögliche Zinsanhebungen. Die europäischen Inflationsdaten werden einen Hinweis darauf geben, ob die EZB mit ihrer Einschätzung einer nur vorübergehenden Inflationswelle richtig liegt.
Danach erscheinen in den USA noch der ISM-Einkaufsmanager-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe und die Auftragseingänge im Dezember. Außerdem gibt es die wöchentlichen US-Arbeitsmarktzahlen. Schließlich wird am Freitagnachmittag der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Januar veröffentlicht (Non-farm Payrolls).
Außerdem melden In dieser Woche noch einmal zahlreiche Konzerne ihre Quartalszahlen. Dazu gehören unter anderem Google (Alphabet), Facebook (Meta Platforms), General Motors, Starbucks, UBS, Alibaba, Sony und Amazon.
Goldpreis-Perspektive
Unterdessen ist für den Goldpreis auch die Entwicklung der Anleiherenditen relevant. Die Zinsen für 10-jährige US-Papiere kamen zuletzt etwas zurück auf 1,79 Prozent (Montagvormittag). Am vergangenen Freitag lag die Rendite noch bei zwischenzeitlich 1,84 Prozent.
Außerdem können die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine kurzfristig für Unruhe an den Märkten sorgen. Die Corona-Krise spielt mit der starken Verbreitung der „harmloseren“ Omikron-Variante mittlerweile eine deutlich geringere Rolle im Kalkül der Finanzanalysten.
Goldreporter
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Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.
Christian Morgenstern
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Goldpreis weiterhin auf hohem Niveau: Was passierte in der letzten Woche?
Hier berührte mich vor allem das Schicksal des türkischen Statistikchefs Sait Erdal Dinçer, der es in seiner frechen Unbotmäßigkeit wagte, eine von November auf Dezember ansteigende Inflation von 21 auf 36 Prozent zu verkünden. Und als ob das noch nicht genug der Dickköpfigkeit ist, setzte er noch einen drauf und versäumte es, Erwartungen für den Januar von im Schnitt 47 Prozent Inflation zu unterbinden.
https://finanzmarktwelt.de/36-prozent-inflation-das-darf-nicht-sein-erdogan-entlaesst-statistik-chef-224116/
Die nächste Woche kann man dagegen ziemlich kontemplativ gestalten – wenn man denn die Muße hat.
Dieses Bild enthält alles, was der Mann von Welt braucht [bitte heute mal selber gendern, Anm. d. Red.]: Vor allem eine Literaturempfehlung. Vor dem Alkohol muss aber unbedingt gewarnt werden!
https://pbs.twimg.com/media/ErVTtubXMAE-Itl?format=jpg&name=medium
@Thanatos
…“weil nicht sein kann, was nicht sein darf“…
Ein besseres Motto ist gerade nicht denkbar. Danke…!
@Trust
Bin allzeit bereit, Lebenshilfe in allen Lagen zu leisten – Du musst mir nur vertrauen [ha!, den Kalauer konnte ich mir einfach nicht verkneifen].
Zuallererst: Wenn Du hier beim GR schreibst, musst Du hochnotpeinliche Eigenschaften mitbringen, wie Beharrlichkeit, ‚Standing‘ oder, claro, Perseveranz, Assiduität und Ixothymie. Vulgo die Fähigkeit, ganz dicke Bretter zu bohren.
Schau, ich nehm auch in Kauf, missverstanden zu werden.
Propagiere ich den Kommunismus? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Das Beispiel „Dodd–Frank Act“.
Die Große Depression 2.0 der Jahre 2007ff. wurde aus gutem Grund als umfassendes Marktversagen wahrgenommen. Den Zeitgeist des Neoliberalismus hatte die Finanzindustrie kurzerhand beim Schopfe gepackt und den marktförmigen Zynismus quasi zur Kunstform erhoben. Die entfesselten Märkte mussten also wieder eingesammelt – domestiziert – werden.
In den USA ersann man dazu ein wahres Regulierungswunder, den sog. „Dodd–Frank-Act“. In 16 Abschnitten mit glatten 541 Gesetzesartikeln auf annähernd 1000 Seiten wurde die Wiederherstellung der Finanzmarktstabilität beschworen.
[By the way: Zu den allerersten Maßnahmen des unvergleichlichen „Snowflake-in-Chief“ nach seiner Wahl zählte die Schleifung des „Acts“ – so sind sie eben, die rechtsdrehenden Joghurt-Kulturen.]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dodd%E2%80%93Frank_Act?wprov=sfla1
Meine steile These ist, dass keiner der Beteiligten die sofortige Einführung des Kommunismus in den USA wollte [wieder eine Chance vertan!]. Es ging ausschließlich darum, die flottierende Krise in den Griff zu bekommen bzw. den schönen Finanzkapitalismus am Laufen zu halten.
Das klitzekleine Dilemma der Fed ist nun aber ein existenzielles – welches dem Umstand geschuldet ist, dass das System inzwischen irreparabel beschädigt ist. Signifikante Zinserhöhungen würden einen umgehenden ökonomischen Offenbarungseid nach sich ziehen. Da bleibt eben nur, sich mit Null- und Negativzinsen resp. flottierenden Geldmengen inflationierte Zeit zu erkaufen.
Rotfront!
@thanatos
Naja, hierzulande kann man auch nicht meckern.
Der, welcher die Wahrheit sagt, ist auch schnell erstens gebasht und zweitens weg vom Fenster.
Und hat danach noch den Staatschutz und dessen Anwälte am Hals.
ich weiss nicht ob es stimmt, aber Finanzen.net
weißt den Silberpreis mit – 7% aus. 22.51 Dollar.
Öl mi minus 2%.
Ob Absicht dahinter steckt oder Fehler, kann ich nicht sagen. Jedenfalls wenn, häuft sich derartige.
Auch eine Form der Manipulation oder sagen wir besser, Desinformation.
Und so warten wir, was Gold um 17:30 so sagt.
@Maruti
Sie haben recht, auf den Kurstafeln scheinen vermehrt unpassende Kurse auf. Das fällt mir immer öfters auf, gerade in letzter Zeit.
Ich lasse mich dadurch nicht mehr irritieren und investiere in Dinge die die Eliten nicht manipulieren können. Noch nicht…:-)
@Maruti
Solche Differenzen fielen mir bei der börse frankfurt de auf. Auf meine Nachfrage wurde mir gesagt, das alles in Ordnung sei. Muss es dann ja wohl auch.
Wie schreibt Finanzen.net von heute: Inflation hartnäckig. Da haben die Analysten mit ihren 4,3% ganz gut daneben gelegen. Vielleicht geht es nächstes mal weniger optimistisch. Eigentlich hat die Berechnung der Inflationsrate nur einen Fehler, sie ist 4,9 % zu hoch.
„Vorübergehend“… Wer glaubt denn das immer noch? Gestern abend im N-TV Wirtschaftsteil „wunderte“ man sich über die mehr als 5 % (oder ev. noch mehr???) Machen die nie ihren Einkaufswagen selbst voll oder halten mal an der Tankstelle? Meister Eder hatte schon Recht: bald müssen wir uns entscheiden – essen ODER heizen!
In aurum veritas!
Dr. GoldenEye