Samstag,27.April 2024
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Goldpreis: So sind die Banken jetzt positioniert

Zum Jahresauftakt haben die mit Gold-Futures handelnden Banken nach dem Goldpreis-Rekord erhebliche Short-Positionen abgebaut.

Goldpreis-Entwicklung

Auf Basis des Londoner Referenzkurses (A.M.) erreichte der Goldpreis am 28. Dezember 2023 ein neues Allzeithoch bei 2.078,40 US-Dollar. Dagegen setzte der Monatsdurchschnittskurs erst im Januar eine neue Rekordmarke mit 2.034,04 US-Dollar.

Gold, Goldbarren, Banken (Bild: Goldreporter)
Die Banken sitzen auf großen Mengen Papiergold: Aber, wenn Spekulanten ihre Long-Positionen schließen, müssen auch die Banken (Short-) Positionen aufgeben. Denn diese nehmen vielfach die Gegenpositionen auf dem Goldmarkt ein (Bild: Goldreporter).

Zu den wichtigsten Akteuren auf dem Goldmarkt gehören eine ganze Reihe von Großbanken. Und einmal am Monatsanfang veröffentlicht die US-Aufsichtsbehörde CFTC eine aggregierte Aufstellung der Bankenbeteiligung am US-Futures-Handel – unterschieden in US-Banken und Nicht-US-Banken. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Daten mit den Gold-Positionen dieser Bankengruppen per 6. Februar 2024.

Banken steigern Goldverkäufe

Hier sehen wir zum Jahresauftakt einen kräftigen Rückgang der Netto-Short-Position der (vier) US-Banken. Denn per 06.02.24 ging es im Vormonatsvergleich um 12 Prozent nach unten auf 41.635 Kontrakte.

Wie ist die Situation bei allen Banken zusammengenommen? Hier hielten 30 (US-Banken und Nicht-US-Banken) zuletzt eine Netto-Shortposition von 82.580 Kontrakten. Das entspricht einem Einbruch um 21 Prozent gegenüber Vormonat (siehe Grafik).

Gold, Gold-Futures, Banken. Goldpreis
Die Banken haben im Zuge des Goldpreis-Anstiegs Short-Positionen abgebaut. In früheren Jahren stiegen diese Verkaufspositionen regelmäßig, wenn Gold sich verteuerte. Interpretation: Früher zog ein stark steigender Goldpreis Händler in den Goldmarkt, dagegen nahmen Händler zuletzt vor allem Gewinne mit – und stiegen aus.

Banken, Goldmarkt und Goldpreis

Aus den Veränderungen der Banken-Positionen lassen sich keine unmittelbaren Schlüsse über Ursache und Wirkung auf den Goldpreis ableiten. Nur so viel: Die Banken agieren als Market Maker, handeln Gold aber auch auf eigene Rechnung. In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Was aber auch erwähnt werden muss: Mit dem (oft profitablen) Glattstellen ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.

Aktuelle Lage

In der aktuellen Situation ist festzustellen, dass es zu Jahresbeginn erhebliche Gewinnmitnahmen im Handel mit Gold-Futures kam. Und wenn Spekulanten ihre Long-Positionen glattstellen und aus dem Goldmarkt aussteigen, reduzieren sich verständlicher Weise auch die Positionen short-engagierten Vertragspartner (oft Banken). Damit haben sich auf Banken-Seite aber auch die Risiken im Zuge einer (weiteren) möglichen Goldpreis-Rally verringert.

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2 Kommentare

  1. M. E. sind schnelle Gewinnmitnahmen beim AU zu kurz gedacht – zumindest für den Privatanleger. Die Spanne zw. Ankauf / Verkauf muß immer erstmal rausgeholt werden und schmälert unnötig den Gewinn! Dass Banker da etwas anders denken, wissen wir alle – die brauchen eher immer neuen Zaster für die Casino-Aktionen. Ich kann davon ein Lied singen – da ich auch noch ein wenig in ETFs bin, war ich neulich erst wieder zum „Jahresgespräch“ von meiner blonden Bankerin eingeladen. Die kennt eigentlich meine Präferenzen zum Thema AU und Bares. Aber durch die Infos wird man ja nicht dümmer und erkennt die Banker-Strategien. Von irgendwas müssen die ja auch leben… Und überhaupt: eigentlich war ich nur wegen der Blonden da… :-)
    Meine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich „stetiges nachunzen“ sagt mir: lasset uns AU als Versicherung sehen – und nicht als kurzfristige Zocker-Chance! Quasi die Empfehlung des Schreinermeisters: Prinzip „Eichhörnchen“!
    Der Dokta

    • @Goldeneye
      Das kann ich Ihnen 100% bestätigen.
      Jedes Konto, jedes Depot, Immobilien ohnehin und Grund und Boden ohnehin, sind de facto in Besitz des Staates oder besser, der Finanzbehörden. Die können jederzeit darauf zugreifen oder damit drohen.
      Stichwort: Kontoabfragung, Kontosperrung,Vollstreckung.
      Dagegen kann man bis zur Klärung kaum was tun, auch nicht per Anwälte.
      Sicher, stellt sich die Unschuld heraus, wird rückerstattet, aber es können Jahre vergehen und bis dahin ist man faktisch pleite und hängen bleibt zudem immer was.
      Die einzige Versicherung dagegen, Gold und Bargeld ausserhalb der Banken.
      Übrigens nützt es gar nichts, wenn man weder Deutscher ist und gar nicht in Deutschland wohnt. Die deutschen Behörden können weltweit zugreifen, bei jedem. Dafür hat man Abkommen geschlossen und selbige auch teuer bezahlt.In all den Jahren davor, mit dem Scheckbuch in der Hand.

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