Donnerstag,28.März 2024
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Goldpreis und Inflation: Wie reagiert die US-Notenbank?

Wann wird die US-Notenbank angesichts der steigenden Inflation die geldpolitischen Zügel anziehen? Das ist eine Frage, die auch den Goldpreis tangieren dürfte.

Silber- und Goldpreis

Der Goldpreis notierte am Montagvormittag um 10:30 Uhr am Spotmarkt mit 1.852 US-Dollar. Das entsprach 1.526 Euro (+0,6 %). Die Silberunze wurde zu 27,70 US-Dollar beziehungsweise 22,82 Euro gehandelt (+0,3 %).

Nach zwei Handelswochen in Folge mit Kursgewinnen könnten die Edelmetalle ihren jüngsten Aufwärtstrend nun weiter fortsetzen.

Gold, Goldpreis, Inflation (Foto: Goldreporter)
Die Inflation steigt, der Goldpreis auch: Die US-Notenbank befindet sich in der Zwickmühle. Wie kommt man aus der ultralockeren Geldpolitik heraus, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Die Macht des Wortes dürfte zunehmend an Bedeutung gewinnen (Foto: Goldreporter).

Die Analysten haben hatten neben der Konjunktur-Entwicklung zuletzt vor allem Inflation und Anleiherenditen im Blick. Der für die Goldpreis-Entwicklung taktangebende US-Dollar-Kurs (Dollar-Index) ist seit Anfang April im Abwärtstrend.

Goldpreis-Impulse durch die Fed?

Am Mittwochabend wird das Protokoll der letzten Fed-Sitzung veröffentlicht. Die „Fed Minutes“ könnten als Impulsgeber fungieren. Zuletzt hatten Vertreter der US-Notenbank sich divergent zu den Inflationsgefahren geäußert. Robert Kaplan, Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas warnte vergangene Woche vor einem besorgniserregenden Anstieg der Inflationserwartungen. Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften und Gütern könnten die Preise nach oben treiben.

Demgegenüber spielte Lael Brainard, Mitglied des Fed-Vorstandes, die Inflationsgefahren herunter. Denn sie sprach von einem nur vorübergehenden Anstieg. Sie signalisierte damit, dass vorläufig kein schnelles Ende der bestehenden ultralockeren Geldpolitik zu erwarten ist. Die „Fed-Minutes“ dürften Aufschluss darüber geben, wie die mehrheitliche Stimmung innerhalb dieses Gremiums gelagert ist.

Interesse der Finanzpolitik

Besorgnis hinsichtlich einer Überhitzung von Aktienmärkten und Konjunktur hat die US-Finanzministerin und ehemalige Fed-Präsidenten Janet Yellen zum Ausdruck gebracht. Ihre und ähnliche Äußerungen aus Washington brachten die Börsen kurzzeitig immer wieder etwas unter Druck. Man darf davon ausgehen, dass eine zeitweise Konsolidierung am Aktienmarkt (ohne das Auslösen eines großen Crashs) durchaus im Sinne der Finanz- und Geldpolitiker ist.

Und über einen zeitweilig schwächeren Goldpreis wird man in diesen Kreisen sicherlich auch nichts einzuwenden haben. Denn das verringert den unmittelbaren Handelsdruck der Geldpolitik, die sich mit der extremen Ausweitung der Geldmenge (nicht erst seit Corona) in eine Zwickmühle manövriert hat.

Goldreporter

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19 Kommentare

  1. Heidewitzka, Herr Kapitän®, was ist denn bloß mit dem Goldpreis los?
    So wird das ja nie was mit dem @Maruti-Tief [Toto-All-Time-Low TATL].

    Um 14:30 Uhr wurden die Daten des ‚New York Empire Index‘ veröffentlicht. Der Empire State Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Bundesstaat New York und zählt zu den wichtigsten volkswirtschaftlichen Frühindikatoren für die ökonomische Entwicklung in den Vereinigten Staaten und wird von der Fed New York veröffentlicht.

    ‎“Die Geschäftstätigkeit wuchs im Bundesstaat New York weiter solide, wie Unternehmen auf die ‎‎Empire State Manufacturing Survey‎‎ vom Mai 2021 berichteten. (…) Die Auftragseingänge nahmen weiter stark zu (…). Die Lieferzeiten verlängerten sich erheblich (…). Sowohl die Inputpreise als auch die Verkaufspreise stiegen in REKORDTEMPO [Hervorhebung durch die Red.]. Mit Blick auf die Zukunft blieben die Unternehmen optimistisch, dass sich die Bedingungen in den nächsten sechs Monaten weiter verbessern würden, und erwarteten deutliche Beschäftigungs- und PREISSTEIGERUNGEN.“‎

    So die Fed New York in ihrem Statement – und prompt reagierte der Goldpreis [was für ein Sensibelchen!].

    https://finanzmarktwelt.de/goldpreis-steigt-frische-daten-befluegeln-positive-gemengelage-199870/

    Derweil herrscht in der Fed zum Thema Inflation fröhliche [sic!] Kakophonie. Eine weitere Stimme schlägt sich auf die Seite der Bedenkenträger: Der stellvertretende Vorsitzende der Federal Reserve, Richard Clarida, warnte heute davor, die Inflationsgefahren zu bagatellisieren. Die Fed müsse die eingehenden Daten zur Inflation aufmerksam beobachten, um notfalls sicherzustellen, dass sie wirklich nur „vorübergehend“ ist.

    https://www.fxstreet.de.com/news/fed-vize-clarida-fed-muss-auf-hereinkommende-daten-zur-inflation-achten-202105171514

    Nur, lieber Richard, wie, um Himmels Willen, willst Du das denn anstellen? Eins ist jedenfalls klar wie Kloßbrühe: Solltest Du einen Weg finden, wie das geldpolitische Dilemma, der Gordische Knoten jeder Notenbankpolitik, gelöst werden kann, wird Dir der Nobelpreis für Wirtschaft zugesprochen werden – verprochen!

    By the way: Duzen wir uns eigentlich?

    • @thanatos
      So toll ist der Goldpreisanstieg wieder auch nicht.
      Schon gar nicht in Euro.
      Wie einfach es für das Kartell ist, den Goldpreis mal eben um 300 Dollar tiefer zu legen, haben wir dich gerade erlebt.
      Freuen Sie sich nicht zu früh.
      Übrigens habe ich vor 2 Wochen 10 Unzen gekauft.
      Die restlichen 50 Unzen stehen noch aus und da lohnt es sich allemal, genau hinzusehen.
      Die Zinsen werden sicher nicht zu erhöhen sein, wenn, nur homöopathisch und werden Gold nur peripher tangieren.
      Denn, die propagierte Inflation ist eine Stagflation und die hatten wir schon mal.
      Vieles wird zwar teurer, aber die Löhne steigen nicht mit und die Arbeitslosigkeit nimmt zu.
      Das führt letztlich dazu, dass Behörden, Staaten, aber auch Firmen versuchen die mangelnden Gewinne mit satten Draufschlägen wett zu machen.
      Nur, funktioniert hat das noch nie.
      Weil kaum Leute in den Urlaub fliegen und Lufthansa tiefrote Zahlen schreibt, versucht man die Ticketpreise zu erhöhen.
      10 Passagiere sollen eben für die ausbleibenden 160 anderen zahlen.
      So etwa funktioniert Stagflation.

      • @Maruti

        Ihr wiederholter Verweis auf die berühmt-berüchtigte ‚Stagflation‘ ist absolut gerechtfertigt. Denn die gewohnte ‚Inflation‘ nach den staubigen Modellen der akademischen Volkswirtschaftslehre geht eben mit einer durchaus hitzig-schwitzigen Wirtschaftstätigkeit einher.

        Nur bleibt leider das autochthone Wachstum, der feuchte Traum der Marktgläubigen, mal wieder aus. Und was bleibt? Wo das E W I G E Wachstum auf sich warten lässt bzw. durch künstliche Stimuli substituiert worden ist, kommt es quasi zu einer Neuauflage mittelalterlicher ‚Münzverschlechterung‘.

        Nicht umsonst gilt die inkriminierte Stagflation als besonders gefährliches Phänomen, weil sie eben so schwer zu bekämpfen ist. Denn galoppierende Preise müsste eine Notenbank mit höheren Zinsen bekämpfen, was wiederum selbst die letzten Wachstumsillusionen in den lehmigen Boden stampft.

        • Die Marktgläubigen werden doch nicht müde zu betonen, dass vorher ein reinigendes Gewitter notwendig ist und dass Stimuli, Rettungpakete usw. kontraproduktiv sind. Haben Sie das etwa überhört?

          • @Kdo-h20/ Thanatos
            Wenn es die Marktgläubigen nicht richten
            können, müssen es eben die Gläubigen eines
            alles regelnden Staates tun. Das hat im Ostblock bis 1989 ja toll funktioniert.

        • @Kdo-H2O @Herrmann

          Ich denke, dass bei Euch ein krasses Missverständnis vorliegt: Rechte haben oft keinerlei Problem mit Marktwirtschaft, Profit-und Wachstumszwang oder überhaupt dem Kapitalismus. Sie geben sich zwar kritisch (was ihr Leib- und Magenthema Steuerstaat angeht), ansonsten stehen sie aber voll auf dem Boden der gesellschaftlichen Verhältnisse. In Form des rechten Marktradikalismus (Krall etc.) findet das System unter ihnen sogar die vehementesten Verteidiger.
          Gold als konsequente Verneinung zum herrschenden Finanzkapitalismus – DIE Alternative zum Banken- und Finanzsystem – kann sich zu diesen Leuten eigentlich nur verirrt haben. Es geht eben nicht beides: Einen super Kapitalismus wünschen und sich gleichzeitig mit Gold vor den Exzessen des Finanzsektors schützen. Eine Finanzindustrie, die den deregulierten Markt braucht, wie der Mensch die Luft zum Atmen.

          Achja, und noch eine Bitte: Erst bitte wirklich die Beiträge von Thanatos zur Geldpolitik lesen, bevor ideologisch reagiert wird. Danke.

          • Jetzt mal „Butter bei den Fischen“. Was müsste sich Ihrer Meinung nach ändern? Würde es in Ihrer Welt noch Vertragsfreiheit geben?

          • @Michael
            Also wenn ich Ihren Beitrag etwas komprimieren darf:
            Wer ein Marktgläubiger ist ( der Bergriff an sich wäre schon mal zu deffinieren)
            ist ein Marktradikalist sowie ein Rechter, der kein Gold besitzen dürfte.
            Klingt wie ein Mao Zitat. Weder Rechte, Linke, Mittlere, Arme oder Reiche werden Ihre Beratung benötigen, welche Werte sie in ihren Portfolio zu halten haben. Und die Werke von Thanatos? Nein, dann bleibe lieber bei meinem Lieblingsautor Erich Maria Remarque.

          • @Michael
            Und wir Rechten mögen einen Sänger ganz besonders.
            https://www.youtube.com/watch?v=3tnKET8m-yg
            Sparer, die ihr wart verloren, lebet auf, erfreuet euch!
            Goldstandard ist nun geboren, heut läßt Gold den Sparer reich.
            Laßt uns vor ihm niederfallen, ihm soll Preis und Dank erschallen:
            „Ehre sei Gold, Ehre sei Gold, Ehre sei Gold im Tresore!“

            Welches Wunder reich an Segen ist uns dieses Buntmetall.
            Staat, der kann uns nicht enteignen, wie es sonst wohl wär der Fall.
            Laßt uns vor ihm niederfallen …

            Menschen, liebt, o liebt es wieder, und vergeßt die Unzen nie!
            Singt mit Andacht Dankeslieder und vertraut, Gold höret sie!
            Laßt uns vor ihm niederfallen …

            Selbst der Urquell aller Gaben leidet solche Dürftigkeit!
            Wieviel Groll muß der wohl haben, der das Geld dem Tod geweiht.
            Laßt uns vor ihm niederfallen …

          • https://www.scmp.com/economy/china-economy/article/3133531/china-urged-push-ahead-controversial-property-tax-inevitable?
            Und überhaupt. Einmal kommunistisch, immer kommunistisch. Eine Vermögens-Abgabe für die Reichen? Ich stelle mir grad Super-Mario Draghi vor, wie er sowas den Italienern verkündet. Geht wohl nur in einem Staat, wo eine Partei regiert, die stets und immer Recht hat. (Lieber GR, das war mal wieder sarkastisch-humorvoll gemeint – bitte keinesfalls ernst nehmen! Jetzt müßten Sie antworten, Herr Translator, Ihre Beiträge habe ich noch NIE ernst genommen. Wenn nicht Sie, dann bitte @Thanatos. Er hat schließlich das Vorrecht, meine ewigen Schmähungen vergelten zu dürfen.)

    • @Thanatos:
      Schön, dass die Fed sich darum sorgt, dass die Inflation nur „vorübergehend “ ist.
      Das war sie eigentlich in der Geschichte immer.
      1022/23 waren gerade einmal lächerliche 1,5 Jahre.
      Das wird ja wohl auch diesmal auszuhalten sein.
      Ausser man hat FIAT-Papier.

  2. Ob Marc Friedrich seine Bitcoins gerade verkauft?

    Für ein Sachwerte-Fonds könnte das riskante Geschichte werden?

    • Ich glaube zu wissen, dass es Fonds bisher nicht erlaubt ist Bitcoins zu kaufen. Daher wird es für seinen Fond keine Gefahr darstellen. Der Fond funktioniert aber ohnehin nicht so gut.

  3. Was habt ihr den gegen den Bitcoin ? Lieber einen Bitcoin als einen CBDC
    Gegen den Aufstieg der letzten Jahre ,ist der Rücksetzer Peanuts.
    Wer zuletzt bei 60000 $ Dollar rein ist muss Sitzfleisch mitbringen.
    Jeder sollte Wissen in was er Investiert . Bitcoin wird seinen Weg gehen .Allein der Shit Storm in den Medien ist der Beweis das dieser eine Gefahr für das Fiat Geldsystem ist.
    Dennoch stelle ich den Coin nicht auf einer Stufe mit Gold.
    Die Zeit wird dem Coin seinen Platz zuweisen.

    • @Marco Buschner
      Ich bin vollständig bei Ihnen. 20 Jahre jünger, hätte ich weniger Bedenken. Und auch wenn die Menschen nicht solche Schafe wären, Bitcoin nach der Tagesform von Musk zu bewerten.
      Immerhin wäre mir so eine elktronische Währung am freien Markt lieber, als eine digitale EZB Währung mit garantiertem Minuszins.
      Schadenfreude bei einem Rücksetzer mu0 nicht sein Leben und leben lassen.

      • Ich werde beim BTC warten bis die Hype-Phase wieder vorbei ist. Es gibt alle vier Jahre diese Hype-Phasen. 2013 2017 2021 bisher. Danach ist der Preis immer tief gefallen. Dann kann ich mich mirvorstellen zu investieren. Sollte der Preis nicht mehr unter 20000 fallen, bleib ich halt bei EM.

      • @Herrmann
        Das sehe ich auch so. Das Problem ist genau das was sie Beschreiben. Die jungen Leute die Bitcoin nach dem bewerten was Elon Musk Twittert.
        Es ist ein relativ junges Asset mit einer großen Technologie in einer Zeit des Umbruchs.
        Wenn der Markt der Meinung ist das der Coin eine Zukunft hat dann wird er es haben. Egal was den Notenbanken und Regierungen einfällt. Gold beweist das eindrucksvoll im Laufe der Geschichte.

  4. @Herrmann Da haben wir ja denn gleichen Lieblingsautor,ich muss mal wieder den schwarzen Obelisken oder die dre von der Tankstelle lesen es gibt fuer mich kaum etwas besseres.Manchmal verbindet nicht nur Metall.

    • @Materialist
      Freut mich ebenso. Beruht sicher auch auf vergleichbare Vitas. Der schwarze Obelisk als mahnendes Beispiel für Inflation und für die Menschen im Volk, die es dann besonders trifft, dürfte Weltliteratur sein. Da könnten wir
      beide uns zum Unmut der anderen Foristen sicher lange austauschen.

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